Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Einschustern.

* Er hat eingeschustert.

Mit seinem Geschäft, seiner Wirtschaft ist es zu Ende. Fränkisch vgl. Frommann, VI, 329, 351.


Einseifen.

1 Das Einseifen allein thut's nicht, der Bart will auch geschoren sein.

2 Erst einseifen, dann barbieren.

"Erst seift er ihn mit Schmeichelreden ein, um ihn dann desto besser zu barbieren." (Wochenblatt der Neuyorker Staatszeitung vom 21. November 1863, S. 2.)

3 Gut eingeseift ist halb geschoren (barbiert).


Einsehen.

Viele, wenn sie einsehen sollen, sehen sie durch ein Stockfisch. - Lehmann, 241, 27.


Einshand.

Einshand löst Einshand. - Graf, 468, 579; Normann, Rugianischer Landbrauch, 38.

Im altdeutschen Recht, wo der Eid als Gottesurtheil angewandt wurde, kam der Eid eines Genossen mehreren Angeklagten nicht zugute, sondern es galt "so viel Mann, so viel Eid; einer reinigt einen, zwei entreden zwei".


Einsicht.

1 Ich will einmal Einsicht haben, sagte der Bauer zu seiner Frau, da trank er aus der Kanne.

Holl.: Alle dingen hebben een inzigt, behalve eene koeijenklink, want daar hangt een start voor. (Harrebomee, I, 362.) - Alles heeft zijn inzigt, zei de boer, en hij keek in zijne muts. (Harrebomee, I, 362.)

2 Thue nach deiner Einsicht und nicht nach deinem Willen. (Lit.)


Einsiedeln.

* Ich will dafür nach Einsiedeln auf den Bussen gehen. - Eiselein, 142.


Einsiedler.

1 Einsideler sind nicht alle so fromb, als sie sich stellen. - Henisch, 846; Lehmann, II, 134, 17; Simrock, 2008.

2 Es ist kein Einsiedler so fromm, er guckt einmal aus seiner Hütte.

Frz.: Il n'est si bon hermite qu'on ne fasse partir de son hermitage. (Leroux, I, 20.)

3 Junger Einsiedler, alter Teufel.


Einspannen.

1 Gut eingespannt ist halb gefahren. - Sprichwörtergarten, 23.

2 Hastu mich ingespannen, so spann mich auch wider auss. - Gruter, III, 48; Lehmann, II, 264, 17.


Einspinnen.

* Er spinnt sich ein wie eine Raupe.


Eins sein.

*1 Sie sind eins wie die Finger an der Hand.

*2 Sie sind eins wie Luther und Eck.


Einstandsessen.

* Ein Einstandsessen. - Eiselein, 142.

Lat.: Coenae aditiales. (Eiselein, 142.)


Einstecken.

* Er muss es einstecken.


Einsteigen.

1 Wer erst einsteiget, der badet erst auss. - Henisch, 857; Petri, II, 706.

2 Wer mit eingestigen ist, der muss mit aussbaden (oder doch das Bad bezahlen). - Henisch, 857; Petri, II, 736; Graf, 306, 162.

Als Rechtssprichwort bezieht es sich auf die Theilnahme an einer strafbaren Handlung.

Engl.: Like punishment and equal pain, both key and keyhole do maintain.


Eintagsfliege.

* Es ist eine Eintagsfliege.

Eine flüchtige, vorübergehende Erscheinung, z. B. ein Buch, Aufsehen machender Künstler, Kaufmann u. s. w.


Eintracht.

1 Die Eintracht baut ein Haus, die Zwietracht reisst es nieder.

Frz.: La concorde fait tout prosperer, la desunion est la source de tous les maux.

Ung.: A szep egyesseg emel a taborban zaszlot. (Gaal, 350.)

2 Die grösste Eintracht wächst nicht eben, wo jeder will, was der andere. - Simrock, 11610.

3 Durch Eintracht wächst das kleinste Ding, durch Zwietracht wird das grösste gering.

Lat.: Concordia res parvae crescunt, discordia et magnae dilabuntur. (Sallust.) (Schulblatt, 499; Philippi, I, 88; Binder I, 207; II, 540; Faselius, 48; Eiselein, 142; Seybold, 82; Wiegand, 657; Gaal, 350.)

[Spaltenumbruch] 4 Eintracht bringt Macht. - Simrock, 2009; Eiselein, 142; Braun, II, 363; Reinsberg V, 60; Graf, 524, 319.

Holl.: Eendragt maakt magt. (Harrebomee, I, 172.)

5 Eintracht das kleine mehrt, Zwispalt das grosse verhert. - Henisch, 847; Körte, 1082.

6 Eintracht ernährt, Zwietracht verzehrt.

Dän.: Det eenighed har opbygget i mange hundrede aar kand ueenighed nedbryde i en maaned. - Eenighed formeerer, ueenighed fortaerer. (Prov. dan., 136.)

Holl.: Waar de eendragt ontbreekt, loopt do kracht op krukken.

7 Eintracht hat grosse Macht. - Lehmann, 164, 3; Körte, 1080 u. 1366; Guttenstein, II, 62; Sailer, 71; Kirchhofer, 148; Graf, 524, 320.

Holl.: Eendragt is der steden sterkte. (Harrebomee, I, 172.)

Lat.: Concordia nutrit amorem. - Rerum concordia custos. (Binder II; 2952; Lehmann, 164, 3.) - Tutior est fratrum quovis concordia muro.

8 Eintracht trägt ein (ist einträglich). - Lehmann, 165, 19; Simrock, 2010; Körte, 1081; Sailer, 88; Graf, 524, 321.

Holl.: Eendragtig van zin voedt vrede en min. (Harrebomee, I, 172.)

9 Eintracht unter Nachbarn ist Vorspann den Berg hinauf.

10 Eintracht von Stroh ist besser als goldener Zank und Zwist.

Ruth.: Luczsze solomjana zhoda, jak zolota zwada. (Wurzbach I.)

11 Ich lebe in Eintracht mit meinem Weibe, sagte der Mann, da schlugen sie sich um den letzten Groschen, den sie beide haben wollten.

"Was mein Bruder, König von Frankreich, will, das will ich auch haben", sagte Karl V.

12 Wo Eintracht den Tisch deckt, sitzt der liebe Gott mit zu Gaste.

Dän.: Hvor der er eenighed, der er Gud. (Prov. dan., 136.)


Einträchtigkeit.

Eintrechtigkeit ist der Stätte sterckheit. - Henisch, 847.


Eintrag.

1 Der Eintrag der Gottlosen ist ein Ausgeben, des Gottseligen Ausgeben ist ein Einnehmen.

2 Was man nicht am Eintrag hat, das hat man am Zettel. - Kirchhofer, 180.

Holl.: Dat is schering en inslag. (Harrebomee, I, 361.)


Eintragen.

1 Was einträgt, hat man gern.

2 Wer viel einträgt, trägt viel aus.

Wer von andern Leuten bei uns viel Uebles redet, wird auch von uns viel ausplaudern.

*3 Er tregt ein wie eine Bien. - Eyering, II, 448.


Eintränken.

* Ich will's ihm eintränken.

Drohend.


Eintreffen.

Dat trüff in, säd' de Jung, un smitt den Ganten dat Og aut. (Pommern.) - Hoefer, 551.


Eintrichtern.

*1 Einem etwas eintrichtern.

*2 Man muss ihm alles eintrichtern.

Erinnert an den nürnberger Trichter.


Eintunken.

Ohne Eintunken und ohne Segen. - Tendlau, 653.

Von dem, der ohne die ceremoniellen Vorschriften zu erfüllen, ohne zuvor sich die Hände zu waschen und den Segen zu sprechen, sich zu Tisch begibt; dann überhaupt im gewöhnlichen Leben soviel wie ohne Ceremonien, z. B.: Er ging fort (belo tibul ubelo berachuh) ohne Eintunken und ohne Segen.


Einvettern.

* Er hat sich eingevettert.

Sich vertraut und beliebt gemacht. Einvettern = sich für einen Vetter ausgeben, mit Vetter um sich werfen. Man sagt auch: sich einvettermicheln. (Vgl. Grimm, III, 337.)


Einwickeln.

* Man dürft' ihn nur einwickeln und ins Grab legen. (Nürtingen.)

Von einem sehr elend Aussehenden.


Einwissen.

* Er weiss weder ein noch aus.

Weiss sich weder zu rathen, noch zu helfen.

Frz.: Ne savoir de quel cote se tourner: - ne savoir de quel cote donner de la tete; - ne savoir de quel bois faire fleche.


[Spaltenumbruch]
Einschustern.

* Er hat eingeschustert.

Mit seinem Geschäft, seiner Wirtschaft ist es zu Ende. Fränkisch vgl. Frommann, VI, 329, 351.


Einseifen.

1 Das Einseifen allein thut's nicht, der Bart will auch geschoren sein.

2 Erst einseifen, dann barbieren.

„Erst seift er ihn mit Schmeichelreden ein, um ihn dann desto besser zu barbieren.“ (Wochenblatt der Neuyorker Staatszeitung vom 21. November 1863, S. 2.)

3 Gut eingeseift ist halb geschoren (barbiert).


Einsehen.

Viele, wenn sie einsehen sollen, sehen sie durch ein Stockfisch.Lehmann, 241, 27.


Einshand.

Einshand löst Einshand.Graf, 468, 579; Normann, Rugianischer Landbrauch, 38.

Im altdeutschen Recht, wo der Eid als Gottesurtheil angewandt wurde, kam der Eid eines Genossen mehreren Angeklagten nicht zugute, sondern es galt „so viel Mann, so viel Eid; einer reinigt einen, zwei entreden zwei“.


Einsicht.

1 Ich will einmal Einsicht haben, sagte der Bauer zu seiner Frau, da trank er aus der Kanne.

Holl.: Alle dingen hebben een inzigt, behalve eene koeijenklink, want daar hangt een start voor. (Harrebomée, I, 362.) – Alles heeft zijn inzigt, zei de boer, en hij keek in zijne muts. (Harrebomée, I, 362.)

2 Thue nach deiner Einsicht und nicht nach deinem Willen. (Lit.)


Einsiedeln.

* Ich will dafür nach Einsiedeln auf den Bussen gehen.Eiselein, 142.


Einsiedler.

1 Einsideler sind nicht alle so fromb, als sie sich stellen.Henisch, 846; Lehmann, II, 134, 17; Simrock, 2008.

2 Es ist kein Einsiedler so fromm, er guckt einmal aus seiner Hütte.

Frz.: Il n'est si bon hermite qu'on ne fasse partir de son hermitage. (Leroux, I, 20.)

3 Junger Einsiedler, alter Teufel.


Einspannen.

1 Gut eingespannt ist halb gefahren.Sprichwörtergarten, 23.

2 Hastu mich ingespannen, so spann mich auch wider auss.Gruter, III, 48; Lehmann, II, 264, 17.


Einspinnen.

* Er spinnt sich ein wie eine Raupe.


Eins sein.

*1 Sie sind eins wie die Finger an der Hand.

*2 Sie sind eins wie Luther und Eck.


Einstandsessen.

* Ein Einstandsessen.Eiselein, 142.

Lat.: Coenae aditiales. (Eiselein, 142.)


Einstecken.

* Er muss es einstecken.


Einsteigen.

1 Wer erst einsteiget, der badet erst auss.Henisch, 857; Petri, II, 706.

2 Wer mit eingestigen ist, der muss mit aussbaden (oder doch das Bad bezahlen).Henisch, 857; Petri, II, 736; Graf, 306, 162.

Als Rechtssprichwort bezieht es sich auf die Theilnahme an einer strafbaren Handlung.

Engl.: Like punishment and equal pain, both key and keyhole do maintain.


Eintagsfliege.

* Es ist eine Eintagsfliege.

Eine flüchtige, vorübergehende Erscheinung, z. B. ein Buch, Aufsehen machender Künstler, Kaufmann u. s. w.


Eintracht.

1 Die Eintracht baut ein Haus, die Zwietracht reisst es nieder.

Frz.: La concorde fait tout prospérer, la désunion est la source de tous les maux.

Ung.: A szép egyesség emel a táborban zászlót. (Gaal, 350.)

2 Die grösste Eintracht wächst nicht eben, wo jeder will, was der andere.Simrock, 11610.

3 Durch Eintracht wächst das kleinste Ding, durch Zwietracht wird das grösste gering.

Lat.: Concordia res parvae crescunt, discordia et magnae dilabuntur. (Sallust.) (Schulblatt, 499; Philippi, I, 88; Binder I, 207; II, 540; Faselius, 48; Eiselein, 142; Seybold, 82; Wiegand, 657; Gaal, 350.)

[Spaltenumbruch] 4 Eintracht bringt Macht.Simrock, 2009; Eiselein, 142; Braun, II, 363; Reinsberg V, 60; Graf, 524, 319.

Holl.: Eendragt maakt magt. (Harrebomée, I, 172.)

5 Eintracht das kleine mehrt, Zwispalt das grosse verhert.Henisch, 847; Körte, 1082.

6 Eintracht ernährt, Zwietracht verzehrt.

Dän.: Det eenighed har opbygget i mange hundrede aar kand ueenighed nedbryde i en maaned. – Eenighed formeerer, ueenighed fortærer. (Prov. dan., 136.)

Holl.: Waar de eendragt ontbreekt, loopt do kracht op krukken.

7 Eintracht hat grosse Macht.Lehmann, 164, 3; Körte, 1080 u. 1366; Guttenstein, II, 62; Sailer, 71; Kirchhofer, 148; Graf, 524, 320.

Holl.: Eendragt is der steden sterkte. (Harrebomée, I, 172.)

Lat.: Concordia nutrit amorem. – Rerum concordia custos. (Binder II; 2952; Lehmann, 164, 3.) – Tutior est fratrum quovis concordia muro.

8 Eintracht trägt ein (ist einträglich).Lehmann, 165, 19; Simrock, 2010; Körte, 1081; Sailer, 88; Graf, 524, 321.

Holl.: Eendragtig van zin voedt vrede en min. (Harrebomée, I, 172.)

9 Eintracht unter Nachbarn ist Vorspann den Berg hinauf.

10 Eintracht von Stroh ist besser als goldener Zank und Zwist.

Ruth.: Luczsze solomjana zhoda, jak zolota zwada. (Wurzbach I.)

11 Ich lebe in Eintracht mit meinem Weibe, sagte der Mann, da schlugen sie sich um den letzten Groschen, den sie beide haben wollten.

„Was mein Bruder, König von Frankreich, will, das will ich auch haben“, sagte Karl V.

12 Wo Eintracht den Tisch deckt, sitzt der liebe Gott mit zu Gaste.

Dän.: Hvor der er eenighed, der er Gud. (Prov. dan., 136.)


Einträchtigkeit.

Eintrechtigkeit ist der Stätte sterckheit.Henisch, 847.


Eintrag.

1 Der Eintrag der Gottlosen ist ein Ausgeben, des Gottseligen Ausgeben ist ein Einnehmen.

2 Was man nicht am Eintrag hat, das hat man am Zettel.Kirchhofer, 180.

Holl.: Dat is schering en inslag. (Harrebomée, I, 361.)


Eintragen.

1 Was einträgt, hat man gern.

2 Wer viel einträgt, trägt viel aus.

Wer von andern Leuten bei uns viel Uebles redet, wird auch von uns viel ausplaudern.

*3 Er tregt ein wie eine Bien.Eyering, II, 448.


Eintränken.

* Ich will's ihm eintränken.

Drohend.


Eintreffen.

Dat trüff in, säd' de Jung, un smitt den Ganten dat Ôg ût. (Pommern.) – Hoefer, 551.


Eintrichtern.

*1 Einem etwas eintrichtern.

*2 Man muss ihm alles eintrichtern.

Erinnert an den nürnberger Trichter.


Eintunken.

Ohne Eintunken und ohne Segen.Tendlau, 653.

Von dem, der ohne die ceremoniellen Vorschriften zu erfüllen, ohne zuvor sich die Hände zu waschen und den Segen zu sprechen, sich zu Tisch begibt; dann überhaupt im gewöhnlichen Leben soviel wie ohne Ceremonien, z. B.: Er ging fort (beló tibul ubeló berachuh) ohne Eintunken und ohne Segen.


Einvettern.

* Er hat sich eingevettert.

Sich vertraut und beliebt gemacht. Einvettern = sich für einen Vetter ausgeben, mit Vetter um sich werfen. Man sagt auch: sich einvettermicheln. (Vgl. Grimm, III, 337.)


Einwickeln.

* Man dürft' ihn nur einwickeln und ins Grab legen. (Nürtingen.)

Von einem sehr elend Aussehenden.


Einwissen.

* Er weiss weder ein noch aus.

Weiss sich weder zu rathen, noch zu helfen.

Frz.: Ne savoir de quel côté se tourner: – ne savoir de quel côté donner de la tête; – ne savoir de quel bois faire flèche.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0427" n="[399]"/>
        <cb n="797"/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Einschustern.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er hat eingeschustert.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Mit seinem Geschäft, seiner Wirtschaft ist es zu Ende. Fränkisch vgl. <hi rendition="#i">Frommann, VI, 329, 351.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Einseifen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Das Einseifen allein thut's nicht, der Bart will auch geschoren sein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Erst einseifen, dann barbieren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Erst seift er ihn mit Schmeichelreden ein, um ihn dann desto besser zu barbieren.&#x201C; (<hi rendition="#i">Wochenblatt der Neuyorker Staatszeitung vom 21. November 1863, S. 2.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Gut eingeseift ist halb geschoren (barbiert).</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Einsehen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Viele, wenn sie einsehen sollen, sehen sie durch ein Stockfisch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 241, 27.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Einshand.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Einshand löst Einshand.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 468, 579; Normann, Rugianischer Landbrauch, 38.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Im altdeutschen Recht, wo der Eid als Gottesurtheil angewandt wurde, kam der Eid eines Genossen mehreren Angeklagten nicht zugute, sondern es galt &#x201E;so viel Mann, so viel Eid; einer reinigt einen, zwei entreden zwei&#x201C;.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Einsicht.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Ich will einmal Einsicht haben, sagte der Bauer zu seiner Frau, da trank er aus der Kanne.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Alle dingen hebben een inzigt, behalve eene koeijenklink, want daar hangt een start voor. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 362.</hi>) &#x2013; Alles heeft zijn inzigt, zei de boer, en hij keek in zijne muts. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 362.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Thue nach deiner Einsicht und nicht nach deinem Willen.</hi> (<hi rendition="#i">Lit.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Einsiedeln.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Ich will dafür nach Einsiedeln auf den Bussen gehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 142.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Einsiedler.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Einsideler sind nicht alle so fromb, als sie sich stellen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 846; Lehmann, II, 134, 17; Simrock, 2008.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Es ist kein Einsiedler so fromm, er guckt einmal aus seiner Hütte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il n'est si bon hermite qu'on ne fasse partir de son hermitage. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 20.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Junger Einsiedler, alter Teufel.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Einspannen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Gut eingespannt ist halb gefahren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sprichwörtergarten, 23.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Hastu mich ingespannen, so spann mich auch wider auss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 48; Lehmann, II, 264, 17.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Einspinnen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er spinnt sich ein wie eine Raupe.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Eins sein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1 Sie sind eins wie die Finger an der Hand.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Sie sind eins wie Luther und Eck.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Einstandsessen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Ein Einstandsessen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 142.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Coenae aditiales. (<hi rendition="#i">Eiselein, 142.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Einstecken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er muss es einstecken.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Einsteigen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Wer erst einsteiget, der badet erst auss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 857; Petri, II, 706.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Wer mit eingestigen ist, der muss mit aussbaden (oder doch das Bad bezahlen).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 857; Petri, II, 736; Graf, 306, 162.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Als Rechtssprichwort bezieht es sich auf die Theilnahme an einer strafbaren Handlung.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Like punishment and equal pain, both key and keyhole do maintain.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Eintagsfliege.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es ist eine Eintagsfliege.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Eine flüchtige, vorübergehende Erscheinung, z. B. ein Buch, Aufsehen machender Künstler, Kaufmann u. s. w.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Eintracht.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Die Eintracht baut ein Haus, die Zwietracht reisst es nieder.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: La concorde fait tout prospérer, la désunion est la source de tous les maux.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: A szép egyesség emel a táborban zászlót. (<hi rendition="#i">Gaal, 350.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Die grösste Eintracht wächst nicht eben, wo jeder will, was der andere.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 11610.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Durch Eintracht wächst das kleinste Ding, durch Zwietracht wird das grösste gering.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Concordia res parvae crescunt, discordia et magnae dilabuntur. (<hi rendition="#i">Sallust.</hi>) (<hi rendition="#i">Schulblatt, 499; Philippi, I, 88; Binder I, 207; II, 540; Faselius, 48; Eiselein, 142; Seybold, 82; Wiegand, 657; Gaal, 350.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="798"/>
4 Eintracht bringt Macht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 2009; Eiselein, 142; Braun, II, 363; Reinsberg V, 60; Graf, 524, 319.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Eendragt maakt magt. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 172.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Eintracht das kleine mehrt, Zwispalt das grosse verhert.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 847; Körte, 1082.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Eintracht ernährt, Zwietracht verzehrt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Det eenighed har opbygget i mange hundrede aar kand ueenighed nedbryde i en maaned. &#x2013; Eenighed formeerer, ueenighed fortærer. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 136.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Waar de eendragt ontbreekt, loopt do kracht op krukken.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Eintracht hat grosse Macht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 164, 3; Körte, 1080 u. 1366; Guttenstein, II, 62; Sailer, 71; Kirchhofer, 148; Graf, 524, 320.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Eendragt is der steden sterkte. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 172.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Concordia nutrit amorem. &#x2013; Rerum concordia custos. (<hi rendition="#i">Binder II; 2952; Lehmann, 164, 3.</hi>) &#x2013; Tutior est fratrum quovis concordia muro.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Eintracht trägt ein (ist einträglich).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 165, 19; Simrock, 2010; Körte, 1081; Sailer, 88; Graf, 524, 321.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Eendragtig van zin voedt vrede en min. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 172.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Eintracht unter Nachbarn ist Vorspann den Berg hinauf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Eintracht von Stroh ist besser als goldener Zank und Zwist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ruth.</hi>: Luczsze solomjana zhoda, jak zolota zwada. (<hi rendition="#i">Wurzbach I.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Ich lebe in Eintracht mit meinem Weibe, sagte der Mann, da schlugen sie sich um den letzten Groschen, den sie beide haben wollten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Was mein Bruder, König von Frankreich, will, das will ich auch haben&#x201C;, sagte Karl V.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">12 Wo Eintracht den Tisch deckt, sitzt der liebe Gott mit zu Gaste.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hvor der er eenighed, der er Gud. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 136.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Einträchtigkeit.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Eintrechtigkeit ist der Stätte sterckheit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 847.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Eintrag.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Der Eintrag der Gottlosen ist ein Ausgeben, des Gottseligen Ausgeben ist ein Einnehmen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Was man nicht am Eintrag hat, das hat man am Zettel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 180.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Dat is schering en inslag. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 361.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Eintragen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Was einträgt, hat man gern.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Wer viel einträgt, trägt viel aus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wer von andern Leuten bei uns viel Uebles redet, wird auch von uns viel ausplaudern.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Er tregt ein wie eine Bien.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, II, 448.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Eintränken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Ich will's ihm eintränken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Drohend.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Eintreffen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Dat trüff in, säd' de Jung, un smitt den Ganten dat Ôg ût.</hi> (<hi rendition="#i">Pommern.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 551.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Eintrichtern.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1 Einem etwas eintrichtern.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Man muss ihm alles eintrichtern.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Erinnert an den nürnberger Trichter.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Eintunken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Ohne Eintunken und ohne Segen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tendlau, 653.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von dem, der ohne die ceremoniellen Vorschriften zu erfüllen, ohne zuvor sich die Hände zu waschen und den Segen zu sprechen, sich zu Tisch begibt; dann überhaupt im gewöhnlichen Leben soviel wie ohne Ceremonien, z. B.: Er ging fort (beló tibul ubeló berachuh) ohne Eintunken und ohne Segen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Einvettern.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er hat sich eingevettert.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Sich vertraut und beliebt gemacht. Einvettern = sich für einen Vetter ausgeben, mit Vetter um sich werfen. Man sagt auch: sich einvettermicheln. (Vgl. <hi rendition="#i">Grimm, III, 337.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Einwickeln.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Man dürft' ihn nur einwickeln und ins Grab legen.</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einem sehr elend Aussehenden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Einwissen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er weiss weder ein noch aus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Weiss sich weder zu rathen, noch zu helfen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Ne savoir de quel côté se tourner: &#x2013; ne savoir de quel côté donner de la tête; &#x2013; ne savoir de quel bois faire flèche.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[399]/0427] Einschustern. * Er hat eingeschustert. Mit seinem Geschäft, seiner Wirtschaft ist es zu Ende. Fränkisch vgl. Frommann, VI, 329, 351. Einseifen. 1 Das Einseifen allein thut's nicht, der Bart will auch geschoren sein. 2 Erst einseifen, dann barbieren. „Erst seift er ihn mit Schmeichelreden ein, um ihn dann desto besser zu barbieren.“ (Wochenblatt der Neuyorker Staatszeitung vom 21. November 1863, S. 2.) 3 Gut eingeseift ist halb geschoren (barbiert). Einsehen. Viele, wenn sie einsehen sollen, sehen sie durch ein Stockfisch. – Lehmann, 241, 27. Einshand. Einshand löst Einshand. – Graf, 468, 579; Normann, Rugianischer Landbrauch, 38. Im altdeutschen Recht, wo der Eid als Gottesurtheil angewandt wurde, kam der Eid eines Genossen mehreren Angeklagten nicht zugute, sondern es galt „so viel Mann, so viel Eid; einer reinigt einen, zwei entreden zwei“. Einsicht. 1 Ich will einmal Einsicht haben, sagte der Bauer zu seiner Frau, da trank er aus der Kanne. Holl.: Alle dingen hebben een inzigt, behalve eene koeijenklink, want daar hangt een start voor. (Harrebomée, I, 362.) – Alles heeft zijn inzigt, zei de boer, en hij keek in zijne muts. (Harrebomée, I, 362.) 2 Thue nach deiner Einsicht und nicht nach deinem Willen. (Lit.) Einsiedeln. * Ich will dafür nach Einsiedeln auf den Bussen gehen. – Eiselein, 142. Einsiedler. 1 Einsideler sind nicht alle so fromb, als sie sich stellen. – Henisch, 846; Lehmann, II, 134, 17; Simrock, 2008. 2 Es ist kein Einsiedler so fromm, er guckt einmal aus seiner Hütte. Frz.: Il n'est si bon hermite qu'on ne fasse partir de son hermitage. (Leroux, I, 20.) 3 Junger Einsiedler, alter Teufel. Einspannen. 1 Gut eingespannt ist halb gefahren. – Sprichwörtergarten, 23. 2 Hastu mich ingespannen, so spann mich auch wider auss. – Gruter, III, 48; Lehmann, II, 264, 17. Einspinnen. * Er spinnt sich ein wie eine Raupe. Eins sein. *1 Sie sind eins wie die Finger an der Hand. *2 Sie sind eins wie Luther und Eck. Einstandsessen. * Ein Einstandsessen. – Eiselein, 142. Lat.: Coenae aditiales. (Eiselein, 142.) Einstecken. * Er muss es einstecken. Einsteigen. 1 Wer erst einsteiget, der badet erst auss. – Henisch, 857; Petri, II, 706. 2 Wer mit eingestigen ist, der muss mit aussbaden (oder doch das Bad bezahlen). – Henisch, 857; Petri, II, 736; Graf, 306, 162. Als Rechtssprichwort bezieht es sich auf die Theilnahme an einer strafbaren Handlung. Engl.: Like punishment and equal pain, both key and keyhole do maintain. Eintagsfliege. * Es ist eine Eintagsfliege. Eine flüchtige, vorübergehende Erscheinung, z. B. ein Buch, Aufsehen machender Künstler, Kaufmann u. s. w. Eintracht. 1 Die Eintracht baut ein Haus, die Zwietracht reisst es nieder. Frz.: La concorde fait tout prospérer, la désunion est la source de tous les maux. Ung.: A szép egyesség emel a táborban zászlót. (Gaal, 350.) 2 Die grösste Eintracht wächst nicht eben, wo jeder will, was der andere. – Simrock, 11610. 3 Durch Eintracht wächst das kleinste Ding, durch Zwietracht wird das grösste gering. Lat.: Concordia res parvae crescunt, discordia et magnae dilabuntur. (Sallust.) (Schulblatt, 499; Philippi, I, 88; Binder I, 207; II, 540; Faselius, 48; Eiselein, 142; Seybold, 82; Wiegand, 657; Gaal, 350.) 4 Eintracht bringt Macht. – Simrock, 2009; Eiselein, 142; Braun, II, 363; Reinsberg V, 60; Graf, 524, 319. Holl.: Eendragt maakt magt. (Harrebomée, I, 172.) 5 Eintracht das kleine mehrt, Zwispalt das grosse verhert. – Henisch, 847; Körte, 1082. 6 Eintracht ernährt, Zwietracht verzehrt. Dän.: Det eenighed har opbygget i mange hundrede aar kand ueenighed nedbryde i en maaned. – Eenighed formeerer, ueenighed fortærer. (Prov. dan., 136.) Holl.: Waar de eendragt ontbreekt, loopt do kracht op krukken. 7 Eintracht hat grosse Macht. – Lehmann, 164, 3; Körte, 1080 u. 1366; Guttenstein, II, 62; Sailer, 71; Kirchhofer, 148; Graf, 524, 320. Holl.: Eendragt is der steden sterkte. (Harrebomée, I, 172.) Lat.: Concordia nutrit amorem. – Rerum concordia custos. (Binder II; 2952; Lehmann, 164, 3.) – Tutior est fratrum quovis concordia muro. 8 Eintracht trägt ein (ist einträglich). – Lehmann, 165, 19; Simrock, 2010; Körte, 1081; Sailer, 88; Graf, 524, 321. Holl.: Eendragtig van zin voedt vrede en min. (Harrebomée, I, 172.) 9 Eintracht unter Nachbarn ist Vorspann den Berg hinauf. 10 Eintracht von Stroh ist besser als goldener Zank und Zwist. Ruth.: Luczsze solomjana zhoda, jak zolota zwada. (Wurzbach I.) 11 Ich lebe in Eintracht mit meinem Weibe, sagte der Mann, da schlugen sie sich um den letzten Groschen, den sie beide haben wollten. „Was mein Bruder, König von Frankreich, will, das will ich auch haben“, sagte Karl V. 12 Wo Eintracht den Tisch deckt, sitzt der liebe Gott mit zu Gaste. Dän.: Hvor der er eenighed, der er Gud. (Prov. dan., 136.) Einträchtigkeit. Eintrechtigkeit ist der Stätte sterckheit. – Henisch, 847. Eintrag. 1 Der Eintrag der Gottlosen ist ein Ausgeben, des Gottseligen Ausgeben ist ein Einnehmen. 2 Was man nicht am Eintrag hat, das hat man am Zettel. – Kirchhofer, 180. Holl.: Dat is schering en inslag. (Harrebomée, I, 361.) Eintragen. 1 Was einträgt, hat man gern. 2 Wer viel einträgt, trägt viel aus. Wer von andern Leuten bei uns viel Uebles redet, wird auch von uns viel ausplaudern. *3 Er tregt ein wie eine Bien. – Eyering, II, 448. Eintränken. * Ich will's ihm eintränken. Drohend. Eintreffen. Dat trüff in, säd' de Jung, un smitt den Ganten dat Ôg ût. (Pommern.) – Hoefer, 551. Eintrichtern. *1 Einem etwas eintrichtern. *2 Man muss ihm alles eintrichtern. Erinnert an den nürnberger Trichter. Eintunken. Ohne Eintunken und ohne Segen. – Tendlau, 653. Von dem, der ohne die ceremoniellen Vorschriften zu erfüllen, ohne zuvor sich die Hände zu waschen und den Segen zu sprechen, sich zu Tisch begibt; dann überhaupt im gewöhnlichen Leben soviel wie ohne Ceremonien, z. B.: Er ging fort (beló tibul ubeló berachuh) ohne Eintunken und ohne Segen. Einvettern. * Er hat sich eingevettert. Sich vertraut und beliebt gemacht. Einvettern = sich für einen Vetter ausgeben, mit Vetter um sich werfen. Man sagt auch: sich einvettermicheln. (Vgl. Grimm, III, 337.) Einwickeln. * Man dürft' ihn nur einwickeln und ins Grab legen. (Nürtingen.) Von einem sehr elend Aussehenden. Einwissen. * Er weiss weder ein noch aus. Weiss sich weder zu rathen, noch zu helfen. Frz.: Ne savoir de quel côté se tourner: – ne savoir de quel côté donner de la tête; – ne savoir de quel bois faire flèche.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/427
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [399]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/427>, abgerufen am 22.12.2024.