Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch]
22 Einmal so, einmal so, sagte der Bauer, als er sein geflecktes Schwein verloren hatte. 23 Einmal stehet zu vergeben. - Henisch, 845; Graf, 398, 616. Es liegt in der Natur des Menschen, gegen den ersten Fehltritt das Gefühl des Mitleids zur Geltung kommen und Gnade anstatt des strengen Rechts walten zu lassen. 24 Einmoal kamme alles. (Büren.) 25 Emol ist nüd alemol. (Appenzell.) - Tobler. Einmal gefehlt ist nicht immer gefehlt. 26 Enmal - kenmal, säd de Braut. (Hamburg.) - Hoefer, 85. 27 Nau noch es un denn nich meier, hett oll Stak segt, dor freigt he de vierte Frau. - Hoefer, 1000. 28 Nu noch es un denn nich meier un süllt' ok dull na söt smecken, säd' de Jung, un lickt dat Letzt1 ut'n Syroppott. - Hoefer, 545. 1) Leckt den letzten Rest. *29 Dat het ins (einmal), man kumm mei nich bett. - Richey, 104. Einmal, aber komm nicht wieder. *30 Ein für allemal. - Eiselein, 139. Lat.: Semel pro semper. (Eiselein, 139.) Einmaleins. 1 Die das Einmaleins verstehen, dürfen niemals betteln gehen. *2 Ohne das Einmaleins rechnen. Sich verrechnen. Einmengen. * Er mengt sich ein wie Schmuz unter dem Eisloch (oder im Hintern). Einnahme. Der inname soll man wol gedencken, die aussgabe aber in den wind schlagen. - Tappius, 192b. Einnehmen. 1 Das Einnehmen macht nicht reich, aber das Ausgeben. 2 Man muss erst einnehmen, ehe man anschreibt, und erst anschreiben, ehe man ausgibt. - Simrock, 9198. 3 Mancher hat nur einnehmen gelernt und nicht ausgeben. 4 Mit Säckvoll soll man einnehmen, mit handvoll Ausgeben, denn das Jar hat ein gross maul. - Lehmann, 372, 125. 5 Wer nicht einnimmt, wird bald auch nicht ausgeben. 6 Wer viel einnimmt, muss viel verrechnen. 7 Wer wenig einnimmt und gibt viel aus, der ruinirt gar bald sein Haus. It.: Piccol guadagno e grandi spese rovinare ti ponno in un sol mese. (Pazzaglia, 150, 8.) 8 Wo viel einnemens, da ist viel aussgebens. - Eyering, III, 585; Lehmann, II, 798, 49; Gruter, III, 87; Petri, II, 571. It.: Bel guadagno fa bella spesa. (Pazzaglia, 148, 2.) *9 Vil einnemen vnd nicht gern aussgeben. - Henisch, 854. Einnehmend. * Er ist einnehmend, wie die Thür eines Gefängnisses. Sein Empfang ist der eines Kerkermeisters; er sieht rauh, zurückstossend, grob aus. Einnehmer. Einnehmer sind gut zu heirathen. Holl.: Het is goed, eene ontvangers vrouw te zijn, maar kwaad, de weduwe. ( Harrebomee, I, 421.) Einnisten. *1 Er hat sich eingenistet. - Campe, Wörterb., I, 862. Auf eine unbemerkte und widerwärtige Weise festgesetzt. *2 Sie nisten sich ein wie Filzläuse. "Die Kerls nisten sich ein mit Schmeicheln und Lügen wie Filzläus." (Goethe.) Einpacken. Sie packt ein. Ihre Schönheit ist im Verblühen. Einpuppen. *1 Den sollt' man einpuppen und nach Texas schicken auf dem Dampfschiff. (Nürtingen.) Vom Dummen. [Spaltenumbruch] *2 Man sollt' ihn einpuppen. (Nürtingen.) Dass er sich noch einmal und besser entwickele. Einregnen. Wo es einregnet, nützen gemalte Wände nichts. Einreissen. Wer auf einmal einreisst, kann leicht im Schutt ersticken. Einrichten. 1 Man muss es einrichten, dass die Kirche im Dorfe bleibt. (Görlitz.) So sagen Müller, Fleischer u. s. w., wenn es sich um einen Vortheil handelt. *2 Sie wird sich einrichten, wie eine Kuh mit dem dritten Kalbe. Von einem Mädchen. Einrufen. Wo man faul einrufft, da rufft man faul widerumb herauss. - Henisch, 1022. Einrühren. 1 Einrühren ist leicht, aber es gilt ausessen. 2 Wer viel einrührt, muss viel auslöffeln. Lat.: Quod fecit, ferat, hoc fuerit directio juris. (Binder II, 2874; Zinkgref, I, 47.) *3 He hett et inrört, he mag 't ock auteten. Eins. 1 Dät is ens up hunnert, säd' de Baur un makt 'n Farken1 un noch dorto2 'n bunt. - Hoefer, 187. 1) Ferkel. 2) Dazu, überdies. - In Mecklenburg lautet dies Sprichwort etwas verändert: Dats en, härr jen' Baur segt, härr sein Frau 'n Farken makt un noch dorto 'n bunt. (Hoefer, 187.) 2 Dat wier en, harr jenn' Baur segt, harr 'n Farken makt, awerst wat vör'n Farken? - 'n Bratfarken. (Mirow.) - Hoefer, 187. 3 Een is beter as ken. (Ostfries.) - Hauskalender, II. Holl.: Beter een dan geen. (Harrebomee, I, 171.) 4 Een üm't anner, als sillenstädter Gört. (Ostfries.) 5 Eins durchs andere. 6 Eins geht nicht zusammen. - Eiselein, 141. 7 Eins hebt das andere auf. 8 Eins ist besser, denn uneins. - Simrock, 1967; Körte, 1075. 9 Eins macht keins. - Lehmann, 167, 119; Körte, 1076; Kirchhofer, 148; Simrock, 1965; Sailer, 67. 10 Eins macht keins; aber was sich paart, das dreit sich gern. - Simrock, 1966; Eiselein, 141. 11 Eins nach dem andern. - Hoffmann, 1. Lat.: Unum ad unum. (Eiselein, 139.) 12 Eins nach dem andern, findet sich die Rechnung. Engl.: Drop by drop the sea is drain'd. (Bohn II, 346.) Jüd.: Achas leachas nimzo Cheschbaun. 13 Eins nach dem andern, sagte Hans, da besoff er sich zuerst im Kruge, dann ging er zum Pfaffen beichten. 14 Eins nach dem andern, so isst der Bauer seine Wurst. - Körte, 1074. 15 Eins nach dem andern, so wird man kahl. 16 Eins nach dem andern, wie der Bauer die Klösse isst. (Rheinhessen.) - Simrock, 1961. 17 Eins überwindet das andere. 18 Eins ums andere, nichts umsonst. - Simrock, 1962; Körte, 1073. Frz.: Oeil pour oeil, dent pour dent. 19 Eins und eins macht drei, sagte der Schulmeister, als er mit seiner Braut zu Bett ging. (Danzig.) - Hoefer, 955. 20 Es ist eins, man schlägt dich ins Maul oder in die Fresse. (Schles.) Eine Mishandlung bleibt eine Mishandlung, ob in dieser oder jener Form und unter welchem Namen es auch sei. Frz.: C'est tout un, mais ce n'est pas de meme. Holl.: Tis al eens, slae mi aen den nec of den hals. (Tunn., 23, 23.) Lat.: Occiput et collum capiunt equaliter ictum. (Fallersleben, 679.) 21 Es ist eins, vom Kater gekratzt zu werden oder von der Katze. Frz.: Il vaut autant etre mordu d'un chien que d'une chienne. (Leroux, I, 108.) 22 Es ist nicht eins, ob gestutzt oder ohne Schweif. (Böhm.) [Spaltenumbruch]
22 Einmal so, einmal so, sagte der Bauer, als er sein geflecktes Schwein verloren hatte. 23 Einmal stehet zu vergeben. – Henisch, 845; Graf, 398, 616. Es liegt in der Natur des Menschen, gegen den ersten Fehltritt das Gefühl des Mitleids zur Geltung kommen und Gnade anstatt des strengen Rechts walten zu lassen. 24 Einmoal kamme alles. (Büren.) 25 Emol ist nüd alemol. (Appenzell.) – Tobler. Einmal gefehlt ist nicht immer gefehlt. 26 Énmâl – kênmâl, säd de Brût. (Hamburg.) – Hoefer, 85. 27 Nû noch ês un denn nich mîer, hett oll Stâk segt, dôr frîgt he de vierte Frû. – Hoefer, 1000. 28 Nu noch ês un denn nich mîer un süllt' ôk dull nâ söt smecken, säd' de Jung, un lickt dat Letzt1 ut'n Syroppott. – Hoefer, 545. 1) Leckt den letzten Rest. *29 Dat hêt ins (einmal), man kumm mî nich bett. – Richey, 104. Einmal, aber komm nicht wieder. *30 Ein für allemal. – Eiselein, 139. Lat.: Semel pro semper. (Eiselein, 139.) Einmaleins. 1 Die das Einmaleins verstehen, dürfen niemals betteln gehen. *2 Ohne das Einmaleins rechnen. Sich verrechnen. Einmengen. * Er mengt sich ein wie Schmuz unter dem Eisloch (oder im Hintern). Einnahme. Der inname soll man wol gedencken, die aussgabe aber in den wind schlagen. – Tappius, 192b. Einnehmen. 1 Das Einnehmen macht nicht reich, aber das Ausgeben. 2 Man muss erst einnehmen, ehe man anschreibt, und erst anschreiben, ehe man ausgibt. – Simrock, 9198. 3 Mancher hat nur einnehmen gelernt und nicht ausgeben. 4 Mit Säckvoll soll man einnehmen, mit handvoll Ausgeben, denn das Jar hat ein gross maul. – Lehmann, 372, 125. 5 Wer nicht einnimmt, wird bald auch nicht ausgeben. 6 Wer viel einnimmt, muss viel verrechnen. 7 Wer wenig einnimmt und gibt viel aus, der ruinirt gar bald sein Haus. It.: Piccol guadagno e grandi spese rovinare ti ponno in un sol mese. 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(Nürtingen.) Dass er sich noch einmal und besser entwickele. Einregnen. Wo es einregnet, nützen gemalte Wände nichts. Einreissen. Wer auf einmal einreisst, kann leicht im Schutt ersticken. Einrichten. 1 Man muss es einrichten, dass die Kirche im Dorfe bleibt. (Görlitz.) So sagen Müller, Fleischer u. s. w., wenn es sich um einen Vortheil handelt. *2 Sie wird sich einrichten, wie eine Kuh mit dem dritten Kalbe. Von einem Mädchen. Einrufen. Wo man faul einrufft, da rufft man faul widerumb herauss. – Henisch, 1022. Einrühren. 1 Einrühren ist leicht, aber es gilt ausessen. 2 Wer viel einrührt, muss viel auslöffeln. Lat.: Quod fecit, ferat, hoc fuerit directio juris. (Binder II, 2874; Zinkgref, I, 47.) *3 He hett et inrört, he mag 't ock ûtêten. 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22 Einmal so, einmal so, sagte der Bauer, als er sein geflecktes Schwein verloren hatte.
23 Einmal stehet zu vergeben. – Henisch, 845; Graf, 398, 616.
Es liegt in der Natur des Menschen, gegen den ersten Fehltritt das Gefühl des Mitleids zur Geltung kommen und Gnade anstatt des strengen Rechts walten zu lassen.
24 Einmoal kamme alles. (Büren.)
25 Emol ist nüd alemol. (Appenzell.) – Tobler.
Einmal gefehlt ist nicht immer gefehlt.
26 Énmâl – kênmâl, säd de Brût. (Hamburg.) – Hoefer, 85.
27 Nû noch ês un denn nich mîer, hett oll Stâk segt, dôr frîgt he de vierte Frû. – Hoefer, 1000.
28 Nu noch ês un denn nich mîer un süllt' ôk dull nâ söt smecken, säd' de Jung, un lickt dat Letzt1 ut'n Syroppott. – Hoefer, 545.
1) Leckt den letzten Rest.
*29 Dat hêt ins (einmal), man kumm mî nich bett. – Richey, 104.
Einmal, aber komm nicht wieder.
*30 Ein für allemal. – Eiselein, 139.
Lat.: Semel pro semper. (Eiselein, 139.)
Einmaleins.
1 Die das Einmaleins verstehen, dürfen niemals betteln gehen.
*2 Ohne das Einmaleins rechnen.
Sich verrechnen.
Einmengen.
* Er mengt sich ein wie Schmuz unter dem Eisloch (oder im Hintern).
Einnahme.
Der inname soll man wol gedencken, die aussgabe aber in den wind schlagen. – Tappius, 192b.
Einnehmen.
1 Das Einnehmen macht nicht reich, aber das Ausgeben.
2 Man muss erst einnehmen, ehe man anschreibt, und erst anschreiben, ehe man ausgibt. – Simrock, 9198.
3 Mancher hat nur einnehmen gelernt und nicht ausgeben.
4 Mit Säckvoll soll man einnehmen, mit handvoll Ausgeben, denn das Jar hat ein gross maul. – Lehmann, 372, 125.
5 Wer nicht einnimmt, wird bald auch nicht ausgeben.
6 Wer viel einnimmt, muss viel verrechnen.
7 Wer wenig einnimmt und gibt viel aus, der ruinirt gar bald sein Haus.
It.: Piccol guadagno e grandi spese rovinare ti ponno in un sol mese. (Pazzaglia, 150, 8.)
8 Wo viel einnemens, da ist viel aussgebens. – Eyering, III, 585; Lehmann, II, 798, 49; Gruter, III, 87; Petri, II, 571.
It.: Bel guadagno fa bella spesa. (Pazzaglia, 148, 2.)
*9 Vil einnemen vnd nicht gern aussgeben. – Henisch, 854.
Einnehmend.
* Er ist einnehmend, wie die Thür eines Gefängnisses.
Sein Empfang ist der eines Kerkermeisters; er sieht rauh, zurückstossend, grob aus.
Einnehmer.
Einnehmer sind gut zu heirathen.
Holl.: Het is goed, eene ontvangers vrouw te zijn, maar kwaad, de weduwe. ( Harrebomée, I, 421.)
Einnisten.
*1 Er hat sich eingenistet. – Campe, Wörterb., I, 862.
Auf eine unbemerkte und widerwärtige Weise festgesetzt.
*2 Sie nisten sich ein wie Filzläuse.
„Die Kerls nisten sich ein mit Schmeicheln und Lügen wie Filzläus.“ (Goethe.)
Einpacken.
Sie packt ein.
Ihre Schönheit ist im Verblühen.
Einpuppen.
*1 Den sollt' man einpuppen und nach Texas schicken auf dem Dampfschiff. (Nürtingen.)
Vom Dummen.
*2 Man sollt' ihn einpuppen. (Nürtingen.)
Dass er sich noch einmal und besser entwickele.
Einregnen.
Wo es einregnet, nützen gemalte Wände nichts.
Einreissen.
Wer auf einmal einreisst, kann leicht im Schutt ersticken.
Einrichten.
1 Man muss es einrichten, dass die Kirche im Dorfe bleibt. (Görlitz.)
So sagen Müller, Fleischer u. s. w., wenn es sich um einen Vortheil handelt.
*2 Sie wird sich einrichten, wie eine Kuh mit dem dritten Kalbe.
Von einem Mädchen.
Einrufen.
Wo man faul einrufft, da rufft man faul widerumb herauss. – Henisch, 1022.
Einrühren.
1 Einrühren ist leicht, aber es gilt ausessen.
2 Wer viel einrührt, muss viel auslöffeln.
Lat.: Quod fecit, ferat, hoc fuerit directio juris. (Binder II, 2874; Zinkgref, I, 47.)
*3 He hett et inrört, he mag 't ock ûtêten.
Eins.
1 Dät is êns up hunnert, säd' de Bûr un mâkt 'n Fârken1 un noch dôrtô2 'n bunt. – Hoefer, 187.
1) Ferkel.
2) Dazu, überdies. – In Mecklenburg lautet dies Sprichwort etwas verändert: Dats ên, härr jen' Bûr segt, härr sîn Frû 'n Fârken mâkt un noch dôrtô 'n bunt. (Hoefer, 187.)
2 Dat wier ên, harr jenn' Bûr segt, harr 'n Fârken mâkt, awerst wat vör'n Fârken? – 'n Bratfarken. (Mirow.) – Hoefer, 187.
3 Een is beter as kên. (Ostfries.) – Hauskalender, II.
Holl.: Beter één dan geen. (Harrebomée, I, 171.)
4 Een üm't anner, als sillenstädter Gört. (Ostfries.)
5 Eins durchs andere.
6 Eins geht nicht zusammen. – Eiselein, 141.
7 Eins hebt das andere auf.
8 Eins ist besser, denn uneins. – Simrock, 1967; Körte, 1075.
9 Eins macht keins. – Lehmann, 167, 119; Körte, 1076; Kirchhofer, 148; Simrock, 1965; Sailer, 67.
10 Eins macht keins; aber was sich paart, das dreit sich gern. – Simrock, 1966; Eiselein, 141.
11 Eins nach dem andern. – Hoffmann, 1.
Lat.: Unum ad unum. (Eiselein, 139.)
12 Eins nach dem andern, findet sich die Rechnung.
Engl.: Drop by drop the sea is drain'd. (Bohn II, 346.)
Jüd.: Achas leáchas nimzo Cheschbaun.
13 Eins nach dem andern, sagte Hans, da besoff er sich zuerst im Kruge, dann ging er zum Pfaffen beichten.
14 Eins nach dem andern, so isst der Bauer seine Wurst. – Körte, 1074.
15 Eins nach dem andern, so wird man kahl.
16 Eins nach dem andern, wie der Bauer die Klösse isst. (Rheinhessen.) – Simrock, 1961.
17 Eins überwindet das andere.
18 Eins ums andere, nichts umsonst. – Simrock, 1962; Körte, 1073.
Frz.: Oeil pour oeil, dent pour dent.
19 Eins und eins macht drei, sagte der Schulmeister, als er mit seiner Braut zu Bett ging. (Danzig.) – Hoefer, 955.
20 Es ist eins, man schlägt dich ins Maul oder in die Fresse. (Schles.)
Eine Mishandlung bleibt eine Mishandlung, ob in dieser oder jener Form und unter welchem Namen es auch sei.
Frz.: C'est tout un, mais ce n'est pas de même.
Holl.: Tis al eens, slae mi aen den nec of den hals. (Tunn., 23, 23.)
Lat.: Occiput et collum capiunt equaliter ictum. (Fallersleben, 679.)
21 Es ist eins, vom Kater gekratzt zu werden oder von der Katze.
Frz.: Il vaut autant être mordu d'un chien que d'une chienne. (Leroux, I, 108.)
22 Es ist nicht eins, ob gestutzt oder ohne Schweif. (Böhm.)
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