Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] *14 Wenn noch ein Dümmerer auf die Welt kommt als du, musst du fort. (Wien.)


Dummheit.

1 Die Dummheit kommt überall fort.

2 Dummheit, Ehrgeiz und Eigennutz sind des Despotismus Waffengefährten, Aberwitz und Eitelkeit seine Leiblakeien, Feigheit ist sein Schuhputzer und Niedertracht der Hofpoet.

3 Dummheit ist oft so schädlich als Bosheit. - Müller, 34, 5.

4 Dummheit straft sich selbst.

5 Dummheit und Stolz wachsen auf Einem Holz.

Lat.: Inscitia mater arrogantiae. (Binder II, 1522; Lehmann, 24, 13; Seybold, 249.)

6 Dummheit, welche mich erhält, ist besser als Weisheit, welche ich erhalten muss. - Burckhardt, 196.

Von den Thoren nehmen ist vortheilhafter, als den Weisen geben.

7 Jeder macht seine Dummheiten für eigene Rechnung.

8 Wer mit der Dummheit kämpft, muss scharfe Pfeile haben.


Dummkopf.

1 Der Dummkopf, welcher schweigt, gilt für weise.

2 Dummköpfe lieben volle Töpfe.

3 Dummköpfe und Phantasten sind das Schlachtvieh der Betrüger.

4 Ein Dummkopf ging fort und ein Schafkopf kam wieder.

5 Ein Dummkopf trifft immer einen Dümmern, der ihn bewundert.

6 Es ist kein Dummkopf, er findet einen Verehrer.

Ein czechisches Sprichwort sagt: Ein Dummkopf findet immer einen andern Dummkopf, der ihn lobt.

*7 Ihm ist ein Dummkopf bei der Taufe mit eingebunden worden. (S. Bret 24.)

*8 Mit einem Dummkopf Mauern einrennen.


Dummpetern.

A koanss Tumpitern nich lussen. - Robinson, 281.

Er kann's nicht lassen, den dummen Peter zu spielen, Knaben-, Jugend-, dumme Jungenstreiche zu machen.


Dummprügel.

* Mit dem Dummprügel schlag'n sin. (Rendsburg.)

Dumm sein.


Dummrian.

1 Bei Hans Dummrian ist die Grobheit Hauskaplan.

2 Dummrian und Stubenwitz fangen keine Elster im Busche.

Für das praktische Leben eignet sich der Stubengelehrte so wenig wie der Dumme.


Dümmste (der).

1 Der Dümmste bekommt das beste Stück vom Braten.

2 Die Dümmsten sind (hantiren) überall die (am) Schlimmsten. - Eiselein, 127.


Daun.

1 So daun1 wie Schulte Glomssack. (Königsberg.) - Frischbier, 142.

1) Trunken. Eigentlich: dick, kugelrund. (Müller-Weitz, 118.) Dann toll und voll betrunken, von dem Adjectiv daun = voll, strotzend; davon dunen, dünen = sich erheben, anschwellen; Daun, Daun = die elastische Flaumfeder; Düne = anschwellender Sandhügel. (Frommann, III, 283.) Sick daun supen = sich vollsaufen. He is alle Dage dick un daun = er hat sich alle Tage vollgetrunken. (Richey, 45.)

*2 Er ist dun un voll. - Pauli, Postilla, II, 15a.


Duncktmich.

Der Duncktmich hat Gottes Sohn ans Creutz geschlagen. - Lehmann, 510, 3.


Düne.

1 Die Düne gehört auch zum Strande.

2 Zu einer Düne gehört manch Sandkorn. (Russ.) - Altmann V.


Dunen.

Dunen sind beter als Feddern. - Richey, 46.

Das Bessere hat stets den Vorzug.


Dung.

Ohne Dung und Pflug wachsen Narren überall genug.


[Spaltenumbruch]
Düngen.

1 Auch im Düngen kann man zu viel thun.

Dän.: Man kand og giöde sin ager for meget. (Prov. dan., 18.)

2 Es düngt kein Mist so gut, als der von des Herrn Stiefeln auf den Acker fällt. - Volksbote, VII, 12.

3 Tüchtig gedöngt es halber Harrgott. (Meiningen.) - Frommann, II, 410, 111.

Durch gute Düngung befördert man den Segen des Himmels.

4 Wer wohl dünget, fährt wohl ein.


Dünger.

1 Doppelter Dünger verdoppelt das Feld.

2 Dünger ist kein Heiliger, aber er thut Wunder.

3 Guter Dünger, guter Zwinger.

4 Kein Dünger düngt so wohl wie der, den der Herr an seinen Füssen auf den Acker trägt.

Lat.: Vestigia domini res agro saluberrima. (Binder II, 3521.)

5 Was im Dünger getrieben, ist ohne Schmack geblieben.

Frz.: En trop grand plante (abondance) n'a point de saveur. (Leroux, I, 57.)

6 Wer den Dünger schont, dem wird schlecht gelohnt.

7 Wer des Düngers schont, der schont auch des Korns.

8 Wer Dünger verkauft, verkauft das Fett von der Suppe. (Eifel.)

9 Zu viel Dünger düngt nicht wohl. - Sailer, 61; Simrock, 1729.

Die zu viel thun, thun wenig.

Frz.: Aucun fois le laboureur par trop fumer n'a le meilleur. (Leroux, I, 51.)

*10 Er hat den Dünger umsonst (vergeblich, erfolglos) gefahren.


Düngerhaufen.

Der Düngerhaufen im Hofe und die Tochter (des Hauses) auf dem Stuhl bringen gleichviel Nutzen. (Wend. Lausitz.)


Düngerwagen.

Der (schmuzige) Düngerwagen erhält die Kutsche.


Dunk.

* Ihr Dunk auf der Suppen ist das feissest. - Eiselein, 128.


Dunkel (Adj.).

1 Dunkel osse im Sacke. (Waldeck.) - Curtze, 359.

2 Et äs deankel wä än em Uessen (Ochsen). (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 176, 190.

Sehr dunkel.

3 Was dem einen dunkel, ist dem andern hell.

Die Serben sagen: Solange es für den einen nicht dunkel wird, kann es für den andern nicht hell werden. (Reinsberg II, 126.)

*4 Er ist dunkel, wie der Taback im Horn. ( Poln.)

Mit seinem Verstande ist es nicht weit her. Als der Gebrauch des (Schnupf-) Tabacks aufkam, hatte man keine Dosen, sondern bediente sich der Hörner, daher der Beisatz: im Horn. Noch heute soll hier und da auf dem Lande der Gebrauch solcher Tabackhörner vorkommen. Ob das Dunkel auf die Farbe des Tabacks oder darauf anspielt, ob der Taback selbst oder die Zusätze, die er bei der Fabrikation erhält, gesund oder schädlich seien, ist nicht bekannt. (Wurzbach I, 58.)

*5 Es ist so dunkel wie in einer Kuh.

*6 So djonk üs an Ann. (Nordfries.)

So dunkel wie im Backofen.


Dunkel (Subst.).

1 Das Dunkel der Nacht ist gewisser als das Licht des Tages. (Russ.)

2 Im Dunkel glänzt Scheinholz wie Karfunkel. - Schweiz.

3 Im Dunkeln ist gut munkeln, aber nicht gut Flöhe fangen. - Simrock, 1730; für Meurs: Firmenich, I, 401, 103.

Frz.: La nuit est favorable aux amans (aux projets caches).

Holl.: In het donker is het goed moffelen (mokkelen), maar slecht vlooijen vangen. (Harrebomee, I, 143.)

Lat.: In tenebris saltare. (Binder II, 1474; Eiselein, 128.)

4 Im Dunkeln sind alle Frauen gleich.

Die Engländer sagen: Im Dunkeln ist Johanne so gut als Mylady.

[Spaltenumbruch] *14 Wenn noch ein Dümmerer auf die Welt kommt als du, musst du fort. (Wien.)


Dummheit.

1 Die Dummheit kommt überall fort.

2 Dummheit, Ehrgeiz und Eigennutz sind des Despotismus Waffengefährten, Aberwitz und Eitelkeit seine Leiblakeien, Feigheit ist sein Schuhputzer und Niedertracht der Hofpoet.

3 Dummheit ist oft so schädlich als Bosheit.Müller, 34, 5.

4 Dummheit straft sich selbst.

5 Dummheit und Stolz wachsen auf Einem Holz.

Lat.: Inscitia mater arrogantiae. (Binder II, 1522; Lehmann, 24, 13; Seybold, 249.)

6 Dummheit, welche mich erhält, ist besser als Weisheit, welche ich erhalten muss.Burckhardt, 196.

Von den Thoren nehmen ist vortheilhafter, als den Weisen geben.

7 Jeder macht seine Dummheiten für eigene Rechnung.

8 Wer mit der Dummheit kämpft, muss scharfe Pfeile haben.


Dummkopf.

1 Der Dummkopf, welcher schweigt, gilt für weise.

2 Dummköpfe lieben volle Töpfe.

3 Dummköpfe und Phantasten sind das Schlachtvieh der Betrüger.

4 Ein Dummkopf ging fort und ein Schafkopf kam wieder.

5 Ein Dummkopf trifft immer einen Dümmern, der ihn bewundert.

6 Es ist kein Dummkopf, er findet einen Verehrer.

Ein czechisches Sprichwort sagt: Ein Dummkopf findet immer einen andern Dummkopf, der ihn lobt.

*7 Ihm ist ein Dummkopf bei der Taufe mit eingebunden worden. (S. Bret 24.)

*8 Mit einem Dummkopf Mauern einrennen.


Dummpetern.

A koanss Tumpitern nich lussen.Robinson, 281.

Er kann's nicht lassen, den dummen Peter zu spielen, Knaben-, Jugend-, dumme Jungenstreiche zu machen.


Dummprügel.

* Mit dem Dummprügel schlag'n sin. (Rendsburg.)

Dumm sein.


Dummrian.

1 Bei Hans Dummrian ist die Grobheit Hauskaplan.

2 Dummrian und Stubenwitz fangen keine Elster im Busche.

Für das praktische Leben eignet sich der Stubengelehrte so wenig wie der Dumme.


Dümmste (der).

1 Der Dümmste bekommt das beste Stück vom Braten.

2 Die Dümmsten sind (hantiren) überall die (am) Schlimmsten.Eiselein, 127.


Dûn.

1 So dûn1 wie Schulte Glomssack. (Königsberg.) – Frischbier, 142.

1) Trunken. Eigentlich: dick, kugelrund. (Müller-Weitz, 118.) Dann toll und voll betrunken, von dem Adjectiv dûn = voll, strotzend; davon dunen, dünen = sich erheben, anschwellen; Dûn, Daun = die elastische Flaumfeder; Düne = anschwellender Sandhügel. (Frommann, III, 283.) Sick dûn supen = sich vollsaufen. He is alle Dage dick un dûn = er hat sich alle Tage vollgetrunken. (Richey, 45.)

*2 Er ist dun un voll.Pauli, Postilla, II, 15a.


Duncktmich.

Der Duncktmich hat Gottes Sohn ans Creutz geschlagen.Lehmann, 510, 3.


Düne.

1 Die Düne gehört auch zum Strande.

2 Zu einer Düne gehört manch Sandkorn. (Russ.) – Altmann V.


Dunen.

Dunen sind beter als Feddern.Richey, 46.

Das Bessere hat stets den Vorzug.


Dung.

Ohne Dung und Pflug wachsen Narren überall genug.


[Spaltenumbruch]
Düngen.

1 Auch im Düngen kann man zu viel thun.

Dän.: Man kand og giøde sin ager for meget. (Prov. dan., 18.)

2 Es düngt kein Mist so gut, als der von des Herrn Stiefeln auf den Acker fällt.Volksbote, VII, 12.

3 Tüchtig gedöngt es halber Harrgott. (Meiningen.) – Frommann, II, 410, 111.

Durch gute Düngung befördert man den Segen des Himmels.

4 Wer wohl dünget, fährt wohl ein.


Dünger.

1 Doppelter Dünger verdoppelt das Feld.

2 Dünger ist kein Heiliger, aber er thut Wunder.

3 Guter Dünger, guter Zwinger.

4 Kein Dünger düngt so wohl wie der, den der Herr an seinen Füssen auf den Acker trägt.

Lat.: Vestigia domini res agro saluberrima. (Binder II, 3521.)

5 Was im Dünger getrieben, ist ohne Schmack geblieben.

Frz.: En trop grand planté (abondance) n'a point de saveur. (Leroux, I, 57.)

6 Wer den Dünger schont, dem wird schlecht gelohnt.

7 Wer des Düngers schont, der schont auch des Korns.

8 Wer Dünger verkauft, verkauft das Fett von der Suppe. (Eifel.)

9 Zu viel Dünger düngt nicht wohl.Sailer, 61; Simrock, 1729.

Die zu viel thun, thun wenig.

Frz.: Aucun fois le laboureur par trop fumer n'a le meilleur. (Leroux, I, 51.)

*10 Er hat den Dünger umsonst (vergeblich, erfolglos) gefahren.


Düngerhaufen.

Der Düngerhaufen im Hofe und die Tochter (des Hauses) auf dem Stuhl bringen gleichviel Nutzen. (Wend. Lausitz.)


Düngerwagen.

Der (schmuzige) Düngerwagen erhält die Kutsche.


Dunk.

* Ihr Dunk auf der Suppen ist das feissest.Eiselein, 128.


Dunkel (Adj.).

1 Dunkel osse im Sacke. (Waldeck.) – Curtze, 359.

2 Et äs deankel wä än em Uessen (Ochsen). (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 176, 190.

Sehr dunkel.

3 Was dem einen dunkel, ist dem andern hell.

Die Serben sagen: Solange es für den einen nicht dunkel wird, kann es für den andern nicht hell werden. (Reinsberg II, 126.)

*4 Er ist dunkel, wie der Taback im Horn. ( Poln.)

Mit seinem Verstande ist es nicht weit her. Als der Gebrauch des (Schnupf-) Tabacks aufkam, hatte man keine Dosen, sondern bediente sich der Hörner, daher der Beisatz: im Horn. Noch heute soll hier und da auf dem Lande der Gebrauch solcher Tabackhörner vorkommen. Ob das Dunkel auf die Farbe des Tabacks oder darauf anspielt, ob der Taback selbst oder die Zusätze, die er bei der Fabrikation erhält, gesund oder schädlich seien, ist nicht bekannt. (Wurzbach I, 58.)

*5 Es ist so dunkel wie in einer Kuh.

*6 So djonk üs an Ann. (Nordfries.)

So dunkel wie im Backofen.


Dunkel (Subst.).

1 Das Dunkel der Nacht ist gewisser als das Licht des Tages. (Russ.)

2 Im Dunkel glänzt Scheinholz wie Karfunkel.Schweiz.

3 Im Dunkeln ist gut munkeln, aber nicht gut Flöhe fangen.Simrock, 1730; für Meurs: Firmenich, I, 401, 103.

Frz.: La nuit est favorable aux amans (aux projets cachés).

Holl.: In het donker is het goed moffelen (mokkelen), maar slecht vlooijen vangen. (Harrebomée, I, 143.)

Lat.: In tenebris saltare. (Binder II, 1474; Eiselein, 128.)

4 Im Dunkeln sind alle Frauen gleich.

Die Engländer sagen: Im Dunkeln ist Johanne so gut als Mylady.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0382" n="[354]"/><cb n="707"/>
*14 Wenn noch ein Dümmerer auf die Welt kommt als du, musst du fort.</hi> (<hi rendition="#i">Wien.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dummheit.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Die Dummheit kommt überall fort.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Dummheit, Ehrgeiz und Eigennutz sind des Despotismus Waffengefährten, Aberwitz und Eitelkeit seine Leiblakeien, Feigheit ist sein Schuhputzer und Niedertracht der Hofpoet.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Dummheit ist oft so schädlich als Bosheit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Müller, 34, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Dummheit straft sich selbst.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Dummheit und Stolz wachsen auf Einem Holz.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Inscitia mater arrogantiae. (<hi rendition="#i">Binder II, 1522; Lehmann, 24, 13; Seybold, 249.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Dummheit, welche mich erhält, ist besser als Weisheit, welche ich erhalten muss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Burckhardt, 196.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von den Thoren nehmen ist vortheilhafter, als den Weisen geben.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Jeder macht seine Dummheiten für eigene Rechnung.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Wer mit der Dummheit kämpft, muss scharfe Pfeile haben.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dummkopf.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Der Dummkopf, welcher schweigt, gilt für weise.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Dummköpfe lieben volle Töpfe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Dummköpfe und Phantasten sind das Schlachtvieh der Betrüger.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Ein Dummkopf ging fort und ein Schafkopf kam wieder.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Ein Dummkopf trifft immer einen Dümmern, der ihn bewundert.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Es ist kein Dummkopf, er findet einen Verehrer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein czechisches Sprichwort sagt: Ein Dummkopf findet immer einen andern Dummkopf, der ihn lobt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*7 Ihm ist ein Dummkopf bei der Taufe mit eingebunden worden. (S.  Bret 24.)</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*8 Mit einem Dummkopf Mauern einrennen.</hi> </p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dummpetern.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">A koanss Tumpitern nich lussen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Robinson, 281.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er kann's nicht lassen, den dummen Peter zu spielen, Knaben-, Jugend-, dumme Jungenstreiche zu machen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dummprügel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Mit dem Dummprügel schlag'n sin.</hi> (<hi rendition="#i">Rendsburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Dumm sein.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dummrian.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Bei Hans Dummrian ist die Grobheit Hauskaplan.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Dummrian und Stubenwitz fangen keine Elster im Busche.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Für das praktische Leben eignet sich der Stubengelehrte so wenig wie der Dumme.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Dümmste</hi> (der).</head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Der Dümmste bekommt das beste Stück vom Braten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Die Dümmsten sind (hantiren) überall die (am) Schlimmsten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 127.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dûn.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 So dûn<hi rendition="#sup">1</hi> wie Schulte Glomssack.</hi> (<hi rendition="#i">Königsberg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, 142.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Trunken. Eigentlich: dick, kugelrund. (<hi rendition="#i">Müller-Weitz, 118.</hi>) Dann toll und voll betrunken, von dem Adjectiv dûn = voll, strotzend; davon dunen, dünen = sich erheben, anschwellen; Dûn, Daun = die elastische Flaumfeder; Düne = anschwellender Sandhügel. (<hi rendition="#i">Frommann, III, 283.</hi>) Sick dûn supen = sich vollsaufen. He is alle Dage dick un dûn = er hat sich alle Tage vollgetrunken. (<hi rendition="#i">Richey, 45.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Er ist dun un voll.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pauli, Postilla, II, 15<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Duncktmich.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Der Duncktmich hat Gottes Sohn ans Creutz geschlagen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 510, 3.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Düne.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Die Düne gehört auch zum Strande.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Zu einer Düne gehört manch Sandkorn.</hi> (<hi rendition="#i">Russ.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann V.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dunen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Dunen sind beter als Feddern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Richey, 46.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Das Bessere hat stets den Vorzug.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dung.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Ohne Dung und Pflug wachsen Narren überall genug.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <cb n="708"/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Düngen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Auch im Düngen kann man zu viel thun.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Man kand og giøde sin ager for meget. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 18.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Es düngt kein Mist so gut, als der von des Herrn Stiefeln auf den Acker fällt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Volksbote, VII, 12.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Tüchtig gedöngt es halber Harrgott.</hi> (<hi rendition="#i">Meiningen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, II, 410, 111.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Durch gute Düngung befördert man den Segen des Himmels.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Wer wohl dünget, fährt wohl ein.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dünger.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Doppelter Dünger verdoppelt das Feld.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Dünger ist kein Heiliger, aber er thut Wunder.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Guter Dünger, guter Zwinger.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Kein Dünger düngt so wohl wie der, den der Herr an seinen Füssen auf den Acker trägt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Vestigia domini res agro saluberrima. (<hi rendition="#i">Binder II, 3521.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Was im Dünger getrieben, ist ohne Schmack geblieben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: En trop grand planté (abondance) n'a point de saveur. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 57.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Wer den Dünger schont, dem wird schlecht gelohnt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Wer des Düngers schont, der schont auch des Korns.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Wer Dünger verkauft, verkauft das Fett von der Suppe.</hi> (<hi rendition="#i">Eifel.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Zu viel Dünger düngt nicht wohl.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sailer, 61; Simrock, 1729.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die zu viel thun, thun wenig.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Aucun fois le laboureur par trop fumer n'a le meilleur. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 51.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*10 Er hat den Dünger umsonst (vergeblich, erfolglos) gefahren.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Düngerhaufen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Der Düngerhaufen im Hofe und die Tochter (des Hauses) auf dem Stuhl bringen gleichviel Nutzen.</hi> (<hi rendition="#i">Wend. Lausitz.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Düngerwagen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Der (schmuzige) Düngerwagen erhält die Kutsche.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dunk.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Ihr Dunk auf der Suppen ist das feissest.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 128.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Dunkel</hi> (Adj.).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Dunkel osse im Sacke.</hi> (<hi rendition="#i">Waldeck.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Curtze, 359.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Et äs deankel wä än em Uessen (Ochsen).</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 176, 190.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Sehr dunkel.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Was dem einen dunkel, ist dem andern hell.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Serben sagen: Solange es für den einen nicht dunkel wird, kann es für den andern nicht hell werden. (<hi rendition="#i">Reinsberg II, 126.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Er ist dunkel, wie der Taback im Horn.</hi> ( <hi rendition="#i">Poln.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Mit seinem Verstande ist es nicht weit her. Als der Gebrauch des (Schnupf-) Tabacks aufkam, hatte man keine Dosen, sondern bediente sich der Hörner, daher der Beisatz: im Horn. Noch heute soll hier und da auf dem Lande der Gebrauch solcher Tabackhörner vorkommen. Ob das Dunkel auf die Farbe des Tabacks oder darauf anspielt, ob der Taback selbst oder die Zusätze, die er bei der Fabrikation erhält, gesund oder schädlich seien, ist nicht bekannt. (<hi rendition="#i">Wurzbach I, 58.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*5 Es ist so dunkel wie in einer Kuh.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 So djonk üs an Ann.</hi> (<hi rendition="#i">Nordfries.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">So dunkel wie im Backofen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Dunkel</hi> (Subst.).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Das Dunkel der Nacht ist gewisser als das Licht des Tages.</hi> (<hi rendition="#i">Russ.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Im Dunkel glänzt Scheinholz wie Karfunkel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schweiz.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Im Dunkeln ist gut munkeln, aber nicht gut Flöhe fangen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 1730;</hi> für Meurs: <hi rendition="#i">Firmenich, I, 401, 103.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: La nuit est favorable aux amans (aux projets cachés).</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: In het donker is het goed moffelen (mokkelen), maar slecht vlooijen vangen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 143.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: In tenebris saltare. (<hi rendition="#i">Binder II, 1474; Eiselein, 128.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Im Dunkeln sind alle Frauen gleich.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Engländer sagen: Im Dunkeln ist Johanne so gut als Mylady.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[354]/0382] *14 Wenn noch ein Dümmerer auf die Welt kommt als du, musst du fort. (Wien.) Dummheit. 1 Die Dummheit kommt überall fort. 2 Dummheit, Ehrgeiz und Eigennutz sind des Despotismus Waffengefährten, Aberwitz und Eitelkeit seine Leiblakeien, Feigheit ist sein Schuhputzer und Niedertracht der Hofpoet. 3 Dummheit ist oft so schädlich als Bosheit. – Müller, 34, 5. 4 Dummheit straft sich selbst. 5 Dummheit und Stolz wachsen auf Einem Holz. Lat.: Inscitia mater arrogantiae. (Binder II, 1522; Lehmann, 24, 13; Seybold, 249.) 6 Dummheit, welche mich erhält, ist besser als Weisheit, welche ich erhalten muss. – Burckhardt, 196. Von den Thoren nehmen ist vortheilhafter, als den Weisen geben. 7 Jeder macht seine Dummheiten für eigene Rechnung. 8 Wer mit der Dummheit kämpft, muss scharfe Pfeile haben. Dummkopf. 1 Der Dummkopf, welcher schweigt, gilt für weise. 2 Dummköpfe lieben volle Töpfe. 3 Dummköpfe und Phantasten sind das Schlachtvieh der Betrüger. 4 Ein Dummkopf ging fort und ein Schafkopf kam wieder. 5 Ein Dummkopf trifft immer einen Dümmern, der ihn bewundert. 6 Es ist kein Dummkopf, er findet einen Verehrer. Ein czechisches Sprichwort sagt: Ein Dummkopf findet immer einen andern Dummkopf, der ihn lobt. *7 Ihm ist ein Dummkopf bei der Taufe mit eingebunden worden. (S. Bret 24.) *8 Mit einem Dummkopf Mauern einrennen. Dummpetern. A koanss Tumpitern nich lussen. – Robinson, 281. Er kann's nicht lassen, den dummen Peter zu spielen, Knaben-, Jugend-, dumme Jungenstreiche zu machen. Dummprügel. * Mit dem Dummprügel schlag'n sin. (Rendsburg.) Dumm sein. Dummrian. 1 Bei Hans Dummrian ist die Grobheit Hauskaplan. 2 Dummrian und Stubenwitz fangen keine Elster im Busche. Für das praktische Leben eignet sich der Stubengelehrte so wenig wie der Dumme. Dümmste (der). 1 Der Dümmste bekommt das beste Stück vom Braten. 2 Die Dümmsten sind (hantiren) überall die (am) Schlimmsten. – Eiselein, 127. Dûn. 1 So dûn1 wie Schulte Glomssack. (Königsberg.) – Frischbier, 142. 1) Trunken. Eigentlich: dick, kugelrund. (Müller-Weitz, 118.) Dann toll und voll betrunken, von dem Adjectiv dûn = voll, strotzend; davon dunen, dünen = sich erheben, anschwellen; Dûn, Daun = die elastische Flaumfeder; Düne = anschwellender Sandhügel. (Frommann, III, 283.) Sick dûn supen = sich vollsaufen. He is alle Dage dick un dûn = er hat sich alle Tage vollgetrunken. (Richey, 45.) *2 Er ist dun un voll. – Pauli, Postilla, II, 15a. Duncktmich. Der Duncktmich hat Gottes Sohn ans Creutz geschlagen. – Lehmann, 510, 3. Düne. 1 Die Düne gehört auch zum Strande. 2 Zu einer Düne gehört manch Sandkorn. (Russ.) – Altmann V. Dunen. Dunen sind beter als Feddern. – Richey, 46. Das Bessere hat stets den Vorzug. Dung. Ohne Dung und Pflug wachsen Narren überall genug. Düngen. 1 Auch im Düngen kann man zu viel thun. Dän.: Man kand og giøde sin ager for meget. (Prov. dan., 18.) 2 Es düngt kein Mist so gut, als der von des Herrn Stiefeln auf den Acker fällt. – Volksbote, VII, 12. 3 Tüchtig gedöngt es halber Harrgott. (Meiningen.) – Frommann, II, 410, 111. Durch gute Düngung befördert man den Segen des Himmels. 4 Wer wohl dünget, fährt wohl ein. Dünger. 1 Doppelter Dünger verdoppelt das Feld. 2 Dünger ist kein Heiliger, aber er thut Wunder. 3 Guter Dünger, guter Zwinger. 4 Kein Dünger düngt so wohl wie der, den der Herr an seinen Füssen auf den Acker trägt. Lat.: Vestigia domini res agro saluberrima. (Binder II, 3521.) 5 Was im Dünger getrieben, ist ohne Schmack geblieben. Frz.: En trop grand planté (abondance) n'a point de saveur. (Leroux, I, 57.) 6 Wer den Dünger schont, dem wird schlecht gelohnt. 7 Wer des Düngers schont, der schont auch des Korns. 8 Wer Dünger verkauft, verkauft das Fett von der Suppe. (Eifel.) 9 Zu viel Dünger düngt nicht wohl. – Sailer, 61; Simrock, 1729. Die zu viel thun, thun wenig. Frz.: Aucun fois le laboureur par trop fumer n'a le meilleur. (Leroux, I, 51.) *10 Er hat den Dünger umsonst (vergeblich, erfolglos) gefahren. Düngerhaufen. Der Düngerhaufen im Hofe und die Tochter (des Hauses) auf dem Stuhl bringen gleichviel Nutzen. (Wend. Lausitz.) Düngerwagen. Der (schmuzige) Düngerwagen erhält die Kutsche. Dunk. * Ihr Dunk auf der Suppen ist das feissest. – Eiselein, 128. Dunkel (Adj.). 1 Dunkel osse im Sacke. (Waldeck.) – Curtze, 359. 2 Et äs deankel wä än em Uessen (Ochsen). (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 176, 190. Sehr dunkel. 3 Was dem einen dunkel, ist dem andern hell. Die Serben sagen: Solange es für den einen nicht dunkel wird, kann es für den andern nicht hell werden. (Reinsberg II, 126.) *4 Er ist dunkel, wie der Taback im Horn. ( Poln.) Mit seinem Verstande ist es nicht weit her. Als der Gebrauch des (Schnupf-) Tabacks aufkam, hatte man keine Dosen, sondern bediente sich der Hörner, daher der Beisatz: im Horn. Noch heute soll hier und da auf dem Lande der Gebrauch solcher Tabackhörner vorkommen. Ob das Dunkel auf die Farbe des Tabacks oder darauf anspielt, ob der Taback selbst oder die Zusätze, die er bei der Fabrikation erhält, gesund oder schädlich seien, ist nicht bekannt. (Wurzbach I, 58.) *5 Es ist so dunkel wie in einer Kuh. *6 So djonk üs an Ann. (Nordfries.) So dunkel wie im Backofen. Dunkel (Subst.). 1 Das Dunkel der Nacht ist gewisser als das Licht des Tages. (Russ.) 2 Im Dunkel glänzt Scheinholz wie Karfunkel. – Schweiz. 3 Im Dunkeln ist gut munkeln, aber nicht gut Flöhe fangen. – Simrock, 1730; für Meurs: Firmenich, I, 401, 103. Frz.: La nuit est favorable aux amans (aux projets cachés). Holl.: In het donker is het goed moffelen (mokkelen), maar slecht vlooijen vangen. (Harrebomée, I, 143.) Lat.: In tenebris saltare. (Binder II, 1474; Eiselein, 128.) 4 Im Dunkeln sind alle Frauen gleich. Die Engländer sagen: Im Dunkeln ist Johanne so gut als Mylady.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/382
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [354]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/382>, abgerufen am 22.12.2024.