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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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Diebsloden.

* Diebsloden tragen. (Schles.)

Perrüken mit Haarbeuteln. In einem Liede in der breslauer Kräutersprache heisst es: "Täglich sieht ma noie Mauden, olle Tracht wird itzt gemein, jider trägt nu Diebeslauden." Die Haarbeutel an den Perrüken hiessen sie Laudensäcke. (Vgl. Fülleborn, Breslauer Erzähler, 1801, S. 671.)


Diebsnägel.

1 Er hat's mit fünf Diebsnägeln gekauft.

Mit den Fingern gestohlen. (Murner, Kirchendieb und Ketzerkalender.)

*2 Sich mit Diebsnägeln kratzen. - Henisch, 692.

Untreu sein.


Diebstahl.

1 Diebstahl macht nicht standhaft reich.

Nur vorübergehend. Das schnell gewonnene Gut wird leichtsinnig verthan; wie es gewonnen ist, so zerrinnt es.

Frz.: Bien vole ne profite jamais.

Lat.: Non habet eventus sordida praeda bonos. (Philippi, II, 37.)

2 Wer einen kleinen Diebstahl thut, der stiehlet wol auch grösser Gut.


Diebsteufel.

Der Diebsteufel ist ein arger Schelm. - Kirchhofer, 144.


Diebszunft.

* In die Diebszunft gehören.


Diefkater (Teufel).

De Diefkater schall die holn.


Diele.

1 Auf fremden Dielen ist gut tanzen.

2 Delen na Norwegen schicken. - Eichwald, 303.

Die Dehl = Diele, Flur, Hausflur; das Deel = Theil, Menge, Stück, Ding, Sache. (Schambach, Wörterbuch, 42.) Zur Bezeichnung eines unnützen überflüssigen Geschäfts. Die Russen sagen dafür: Schnee nach Lappland tragen. (S. Aal 21.)

3 Die Dielen im Herrenhause sind glatt. (Esthland.) (S. Hofdiele.)


Dienen.

1 De, der dent, is so god as de, der lont. - Goldschmidt, 103; Bueren, 120.

Die Dienstboten sind in Oldenburg den Kindern des Hauses fast vollständig gleichgestellt; sie gehören ganz mit zur Familie, und da auch die Kinder wohlhabender Landleute dienen, so haben alle dieselben Umgangsformen und finden sich auf dem Lande die Scheidewände nicht, die sonst wol den Herrn vom Diener trennen.

2 Dei mi deint vört Braud, deint mi nit in der Naud. (Büren.) - Für Iserlohn: Woeste, 67, 53.

3 Der dient der gemain, dessen lohn ist klein. - Gruter, III, 16.

4 Der dient übel, welcher nicht ausdient.

5 Der dient, vnnd der gelt gibt, heben mit einander zugleich auff. - Henisch, 698.

6 Der vilen dient, der dient niemand. - Henisch, 699; Franck, II, 171a; Gruter, I, 18.

7 Dien' du mir, so dien' ich dir. - Murner, Nb.

8 Diene der Zeit!

9 Diene mir und iss von dir.

Port.: Come do teu, e chama-te meu. (Bohn I, 272.)

10 Diene wohl und fordere keinen Sold, so werden dir die Herren hold. - Eiselein, 118.

11 Dienen vnd nichts verdienen, füllt nicht den sack. - Lehmann, 125, 55.

It.: Servizio senza ricompensa e un ver suplizio. (Pazzaglia, 332, 5.)

12 Dienen vnd vndanck verdienen thut weh. - Lehmann, 125, 55.

13 Durch Dienen gelangt man zum Herrschen.

It.: Col ben servire, ed essere leale, di servitore si diventa padrone. (Pazzaglia, 332, 14.)

14 Einer dient um Gewinn, der andere um Ehre.

15 Es dienen mehr um die Suppe, als um den Herrn.

16 Es dient ein Keil dir oft zum Heil.

17 Es dient nicht allerley jederman. - Henisch, 696.

18 Es dient nicht alles zu jeder zeit. - Henisch, 696.

19 Es dient nicht einem jeden ein jeder stand. - Henisch, 696.

20 Es ist schwer dienen dem, der gedient hat, und befehlen dem, der befohlen hat.

21 Man diene wie man will, so ist Undank der Lohn.

Ung.: Jo tettedert jot ne varj.

[Spaltenumbruch] 22 Man dient lieber in güldenen als eysenen Ketten. - Lehmann, 126, 55.

Die goldenen binden überall fester und - angenehmer.

23 Man dient nicht vmb gute Wort, sie lohnen nicht. - Lehmann, 73, 23.

24 Man soll anderen dienen ohne sein eignen Schaden. - Sutor, 418.

It.: Amicizia con danno lasciala andar col malanno. (Pazzaglia, 76, 4.)

Lat.: Officium suum nemini debet esse damnosum. (Sutor, 418.)

25 Mancher dient viel Jahr vmbs Brodt vnd kan doch nicht zum Fleisch kommen. - Lehmann, 128, 93.

26 Niemand dient vmb danck, es füllt den Sack nicht. - Lehmann, 72, 20.

27 Niemandt würt zu dienen getrungen vnnd gezwungen, der zu sterben bereydt ist. - Franck, I, 29b; Lehmann, II, 428, 119; Simrock, 1624.

28 Trew gedient, wol gelohnt. - Henisch, 699.

29 Vielen zu dienen, versuch's!

30 Vil dienen vnd wenig lohn ist filtziger herren kron. - Henisch, 699.

31 Wer allen dienen will, kommt immer am schlimmsten weg. - Simrock, 141.

32 Wer allen dient, dient niemand.

33 Wer allen dient, macht sich keinem verbindlich. - Simrock, 142.

34 Wer da dienet, der dienet! - Agricola II, 642; Tappius, 181a; Egenolff, 249b; Lehmann, II, 872, 167; Gruter, I, 78; Schottel, 1138b.

Frz.: Sers comme serf, ou fuy comme cerf. (Bohn I, 56; Leroux, I, 98.)

It.: O servi, come servo, o fuggi, come servo. (Gaal, 290; Pazzaglia, 332, 9.)

Ung.: A ki szolga, nem ur. (Gaal, 290.)

35 Wer dienet bis er ist unwerth, dem ist des Teufels Dank beschert. - Eiselein, 118.

36 Wer dienet, biss das er wirt vnwerth, dem ist vndanck zu lohn beschert. - Henisch, 643; Lehmann, 128, 86.

37 Wer dienet, da man ihn nicht versteht, aller Arbeit und Müh' verlustig geht.

38 Wer dienet, der ist ein Knecht.

It.: Chi serve ad altri, non e per se libero. (Pazzaglia, 330, 2.)

39 Wer dienet grossen Herrn, hat selten Dank und viel Beschwer'n.

Port.: Serve a senhor, saberas que he dor. (Bohn I, 294.)

Span.: Sirve a sennor, y sabras que es dolor. (Bohn I, 257.)

40 Wer dient der Gemein, der stehet zuletzt gar allein.

It.: Chi serve al comune, non serve a nessuno. (Pazzaglia, 330, 1.)

41 Wer dient der gemeind, der ist allermans Knecht und jedermans Esel. - Lehmann, 127, 79.

42 Wer dient, der ist so gut als der lohnt. - Körte, 877; Simrock, 1614.

Wenn er nämlich als Diener seine Pflicht so treu erfüllt, wie es der Herr in seinem Bereich thut; denn der Herr fordert nicht mehr von den Haushaltern, als dass sie treu erfunden werden.

43 Wer dient einer Gemein, vnd einer jungen Frawen allein, vnd Kindern et similibus horum, der hat vndanck in fine laborum. - Petri, II; Lehmann, 127, 79.

44 Wer einem andern dient, der gedenck nur nicht, das man jhm dancken werd. - Agricola I, 375; Franck, II, 125a; Henisch, 699; Tappius, 191b u. 223b.

45 Wer einem dient, vnd thut jhm recht, den helt man für ein trewen knecht. - Henisch, 701.

46 Wer jederman könt dienen recht, der muss sein gar ein guter Knecht. - Henisch, 699.

47 Wer mir dienet, den nehme ich vom Galgen; und wenn er mir nicht mehr dienet, so häng' ich ihn wieder auf. - Kirchhofer, 145.

48 Wer mir dient, dem dien' ich wieder.

Grundsatz des Eigennützigen.

49 Wer nicht gedient, der kann auch nicht befehlen.

It.: Chi servito non ha comandar non sa. (Pazzaglia, 58, 4.)

[Spaltenumbruch]
Diebsloden.

* Diebsloden tragen. (Schles.)

Perrüken mit Haarbeuteln. In einem Liede in der breslauer Kräutersprache heisst es: „Täglich sieht ma noie Mauden, olle Tracht wird itzt gemein, jider trägt nu Diebeslauden.“ Die Haarbeutel an den Perrüken hiessen sie Laudensäcke. (Vgl. Fülleborn, Breslauer Erzähler, 1801, S. 671.)


Diebsnägel.

1 Er hat's mit fünf Diebsnägeln gekauft.

Mit den Fingern gestohlen. (Murner, Kirchendieb und Ketzerkalender.)

*2 Sich mit Diebsnägeln kratzen.Henisch, 692.

Untreu sein.


Diebstahl.

1 Diebstahl macht nicht standhaft reich.

Nur vorübergehend. Das schnell gewonnene Gut wird leichtsinnig verthan; wie es gewonnen ist, so zerrinnt es.

Frz.: Bien volé ne profite jamais.

Lat.: Non habet eventus sordida praeda bonos. (Philippi, II, 37.)

2 Wer einen kleinen Diebstahl thut, der stiehlet wol auch grösser Gut.


Diebsteufel.

Der Diebsteufel ist ein arger Schelm.Kirchhofer, 144.


Diebszunft.

* In die Diebszunft gehören.


Diefkater (Teufel).

De Diefkater schall die holn.


Diele.

1 Auf fremden Dielen ist gut tanzen.

2 Dêlen na Norwegen schicken.Eichwald, 303.

Die Dehl = Diele, Flur, Hausflur; das Deel = Theil, Menge, Stück, Ding, Sache. (Schambach, Wörterbuch, 42.) Zur Bezeichnung eines unnützen überflüssigen Geschäfts. Die Russen sagen dafür: Schnee nach Lappland tragen. (S. Aal 21.)

3 Die Dielen im Herrenhause sind glatt. (Esthland.) (S. Hofdiele.)


Dienen.

1 De, der dênt, is sô gôd as de, der lônt.Goldschmidt, 103; Bueren, 120.

Die Dienstboten sind in Oldenburg den Kindern des Hauses fast vollständig gleichgestellt; sie gehören ganz mit zur Familie, und da auch die Kinder wohlhabender Landleute dienen, so haben alle dieselben Umgangsformen und finden sich auf dem Lande die Scheidewände nicht, die sonst wol den Herrn vom Diener trennen.

2 Dei mi deint vört Braud, deint mi nit in der Naud. (Büren.) – Für Iserlohn: Woeste, 67, 53.

3 Der dient der gemain, dessen lohn ist klein.Gruter, III, 16.

4 Der dient übel, welcher nicht ausdient.

5 Der dient, vnnd der gelt gibt, heben mit einander zugleich auff.Henisch, 698.

6 Der vilen dient, der dient niemand.Henisch, 699; Franck, II, 171a; Gruter, I, 18.

7 Dien' du mir, so dien' ich dir.Murner, Nb.

8 Diene der Zeit!

9 Diene mir und iss von dir.

Port.: Come do teu, e chama-te meu. (Bohn I, 272.)

10 Diene wohl und fordere keinen Sold, so werden dir die Herren hold.Eiselein, 118.

11 Dienen vnd nichts verdienen, füllt nicht den sack.Lehmann, 125, 55.

It.: Servizio senza ricompensa è un ver suplizio. (Pazzaglia, 332, 5.)

12 Dienen vnd vndanck verdienen thut weh.Lehmann, 125, 55.

13 Durch Dienen gelangt man zum Herrschen.

It.: Col ben servire, ed essere leale, di servitore si diventa padrone. (Pazzaglia, 332, 14.)

14 Einer dient um Gewinn, der andere um Ehre.

15 Es dienen mehr um die Suppe, als um den Herrn.

16 Es dient ein Keil dir oft zum Heil.

17 Es dient nicht allerley jederman.Henisch, 696.

18 Es dient nicht alles zu jeder zeit.Henisch, 696.

19 Es dient nicht einem jeden ein jeder stand.Henisch, 696.

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[Spaltenumbruch] 22 Man dient lieber in güldenen als eysenen Ketten.Lehmann, 126, 55.

Die goldenen binden überall fester und – angenehmer.

23 Man dient nicht vmb gute Wort, sie lohnen nicht.Lehmann, 73, 23.

24 Man soll anderen dienen ohne sein eignen Schaden.Sutor, 418.

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Lat.: Officium suum nemini debet esse damnosum. (Sutor, 418.)

25 Mancher dient viel Jahr vmbs Brodt vnd kan doch nicht zum Fleisch kommen.Lehmann, 128, 93.

26 Niemand dient vmb danck, es füllt den Sack nicht.Lehmann, 72, 20.

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Ung.: A ki szolga, nem úr. (Gaal, 290.)

35 Wer dienet bis er ist unwerth, dem ist des Teufels Dank beschert.Eiselein, 118.

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38 Wer dienet, der ist ein Knecht.

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39 Wer dienet grossen Herrn, hat selten Dank und viel Beschwer'n.

Port.: Serve a senhor, saberás que he dor. (Bohn I, 294.)

Span.: Sirve á señor, y sabrás qué es dolor. (Bohn I, 257.)

40 Wer dient der Gemein, der stehet zuletzt gar allein.

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41 Wer dient der gemeind, der ist allermans Knecht und jedermans Esel.Lehmann, 127, 79.

42 Wer dient, der ist so gut als der lohnt.Körte, 877; Simrock, 1614.

Wenn er nämlich als Diener seine Pflicht so treu erfüllt, wie es der Herr in seinem Bereich thut; denn der Herr fordert nicht mehr von den Haushaltern, als dass sie treu erfunden werden.

43 Wer dient einer Gemein, vnd einer jungen Frawen allein, vnd Kindern et similibus horum, der hat vndanck in fine laborum.Petri, II; Lehmann, 127, 79.

44 Wer einem andern dient, der gedenck nur nicht, das man jhm dancken werd.Agricola I, 375; Franck, II, 125a; Henisch, 699; Tappius, 191b u. 223b.

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46 Wer jederman könt dienen recht, der muss sein gar ein guter Knecht.Henisch, 699.

47 Wer mir dienet, den nehme ich vom Galgen; und wenn er mir nicht mehr dienet, so häng' ich ihn wieder auf.Kirchhofer, 145.

48 Wer mir dient, dem dien' ich wieder.

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[[298]/0326] Diebsloden. * Diebsloden tragen. (Schles.) Perrüken mit Haarbeuteln. In einem Liede in der breslauer Kräutersprache heisst es: „Täglich sieht ma noie Mauden, olle Tracht wird itzt gemein, jider trägt nu Diebeslauden.“ Die Haarbeutel an den Perrüken hiessen sie Laudensäcke. (Vgl. Fülleborn, Breslauer Erzähler, 1801, S. 671.) Diebsnägel. 1 Er hat's mit fünf Diebsnägeln gekauft. Mit den Fingern gestohlen. (Murner, Kirchendieb und Ketzerkalender.) *2 Sich mit Diebsnägeln kratzen. – Henisch, 692. Untreu sein. Diebstahl. 1 Diebstahl macht nicht standhaft reich. Nur vorübergehend. Das schnell gewonnene Gut wird leichtsinnig verthan; wie es gewonnen ist, so zerrinnt es. Frz.: Bien volé ne profite jamais. Lat.: Non habet eventus sordida praeda bonos. (Philippi, II, 37.) 2 Wer einen kleinen Diebstahl thut, der stiehlet wol auch grösser Gut. Diebsteufel. Der Diebsteufel ist ein arger Schelm. – Kirchhofer, 144. Diebszunft. * In die Diebszunft gehören. Diefkater (Teufel). De Diefkater schall die holn. Diele. 1 Auf fremden Dielen ist gut tanzen. 2 Dêlen na Norwegen schicken. – Eichwald, 303. Die Dehl = Diele, Flur, Hausflur; das Deel = Theil, Menge, Stück, Ding, Sache. (Schambach, Wörterbuch, 42.) Zur Bezeichnung eines unnützen überflüssigen Geschäfts. Die Russen sagen dafür: Schnee nach Lappland tragen. (S. Aal 21.) 3 Die Dielen im Herrenhause sind glatt. (Esthland.) (S. Hofdiele.) Dienen. 1 De, der dênt, is sô gôd as de, der lônt. – Goldschmidt, 103; Bueren, 120. Die Dienstboten sind in Oldenburg den Kindern des Hauses fast vollständig gleichgestellt; sie gehören ganz mit zur Familie, und da auch die Kinder wohlhabender Landleute dienen, so haben alle dieselben Umgangsformen und finden sich auf dem Lande die Scheidewände nicht, die sonst wol den Herrn vom Diener trennen. 2 Dei mi deint vört Braud, deint mi nit in der Naud. (Büren.) – Für Iserlohn: Woeste, 67, 53. 3 Der dient der gemain, dessen lohn ist klein. – Gruter, III, 16. 4 Der dient übel, welcher nicht ausdient. 5 Der dient, vnnd der gelt gibt, heben mit einander zugleich auff. – Henisch, 698. 6 Der vilen dient, der dient niemand. – Henisch, 699; Franck, II, 171a; Gruter, I, 18. 7 Dien' du mir, so dien' ich dir. – Murner, Nb. 8 Diene der Zeit! 9 Diene mir und iss von dir. Port.: Come do teu, e chama-te meu. (Bohn I, 272.) 10 Diene wohl und fordere keinen Sold, so werden dir die Herren hold. – Eiselein, 118. 11 Dienen vnd nichts verdienen, füllt nicht den sack. – Lehmann, 125, 55. It.: Servizio senza ricompensa è un ver suplizio. (Pazzaglia, 332, 5.) 12 Dienen vnd vndanck verdienen thut weh. – Lehmann, 125, 55. 13 Durch Dienen gelangt man zum Herrschen. It.: Col ben servire, ed essere leale, di servitore si diventa padrone. (Pazzaglia, 332, 14.) 14 Einer dient um Gewinn, der andere um Ehre. 15 Es dienen mehr um die Suppe, als um den Herrn. 16 Es dient ein Keil dir oft zum Heil. 17 Es dient nicht allerley jederman. – Henisch, 696. 18 Es dient nicht alles zu jeder zeit. – Henisch, 696. 19 Es dient nicht einem jeden ein jeder stand. – Henisch, 696. 20 Es ist schwer dienen dem, der gedient hat, und befehlen dem, der befohlen hat. 21 Man diene wie man will, so ist Undank der Lohn. Ung.: Jó tettedért jót ne varj. 22 Man dient lieber in güldenen als eysenen Ketten. – Lehmann, 126, 55. Die goldenen binden überall fester und – angenehmer. 23 Man dient nicht vmb gute Wort, sie lohnen nicht. – Lehmann, 73, 23. 24 Man soll anderen dienen ohne sein eignen Schaden. – Sutor, 418. It.: Amicizia con danno lasciala andar col malanno. (Pazzaglia, 76, 4.) Lat.: Officium suum nemini debet esse damnosum. (Sutor, 418.) 25 Mancher dient viel Jahr vmbs Brodt vnd kan doch nicht zum Fleisch kommen. – Lehmann, 128, 93. 26 Niemand dient vmb danck, es füllt den Sack nicht. – Lehmann, 72, 20. 27 Niemandt würt zu dienen getrungen vnnd gezwungen, der zu sterben bereydt ist. – Franck, I, 29b; Lehmann, II, 428, 119; Simrock, 1624. 28 Trew gedient, wol gelohnt. – Henisch, 699. 29 Vielen zu dienen, versuch's! 30 Vil dienen vnd wenig lohn ist filtziger herren kron. – Henisch, 699. 31 Wer allen dienen will, kommt immer am schlimmsten weg. – Simrock, 141. 32 Wer allen dient, dient niemand. 33 Wer allen dient, macht sich keinem verbindlich. – Simrock, 142. 34 Wer da dienet, der dienet! – Agricola II, 642; Tappius, 181a; Egenolff, 249b; Lehmann, II, 872, 167; Gruter, I, 78; Schottel, 1138b. Frz.: Sers comme serf, ou fuy comme cerf. (Bohn I, 56; Leroux, I, 98.) It.: O servi, come servo, o fuggi, come servo. (Gaal, 290; Pazzaglia, 332, 9.) Ung.: A ki szolga, nem úr. (Gaal, 290.) 35 Wer dienet bis er ist unwerth, dem ist des Teufels Dank beschert. – Eiselein, 118. 36 Wer dienet, biss das er wirt vnwerth, dem ist vndanck zu lohn beschert. – Henisch, 643; Lehmann, 128, 86. 37 Wer dienet, da man ihn nicht versteht, aller Arbeit und Müh' verlustig geht. 38 Wer dienet, der ist ein Knecht. It.: Chi serve ad altri, non è per sé libero. (Pazzaglia, 330, 2.) 39 Wer dienet grossen Herrn, hat selten Dank und viel Beschwer'n. Port.: Serve a senhor, saberás que he dor. (Bohn I, 294.) Span.: Sirve á señor, y sabrás qué es dolor. (Bohn I, 257.) 40 Wer dient der Gemein, der stehet zuletzt gar allein. It.: Chi serve al comune, non serve a nessuno. (Pazzaglia, 330, 1.) 41 Wer dient der gemeind, der ist allermans Knecht und jedermans Esel. – Lehmann, 127, 79. 42 Wer dient, der ist so gut als der lohnt. – Körte, 877; Simrock, 1614. Wenn er nämlich als Diener seine Pflicht so treu erfüllt, wie es der Herr in seinem Bereich thut; denn der Herr fordert nicht mehr von den Haushaltern, als dass sie treu erfunden werden. 43 Wer dient einer Gemein, vnd einer jungen Frawen allein, vnd Kindern et similibus horum, der hat vndanck in fine laborum. – Petri, II; Lehmann, 127, 79. 44 Wer einem andern dient, der gedenck nur nicht, das man jhm dancken werd. – Agricola I, 375; Franck, II, 125a; Henisch, 699; Tappius, 191b u. 223b. 45 Wer einem dient, vnd thut jhm recht, den helt man für ein trewen knecht. – Henisch, 701. 46 Wer jederman könt dienen recht, der muss sein gar ein guter Knecht. – Henisch, 699. 47 Wer mir dienet, den nehme ich vom Galgen; und wenn er mir nicht mehr dienet, so häng' ich ihn wieder auf. – Kirchhofer, 145. 48 Wer mir dient, dem dien' ich wieder. Grundsatz des Eigennützigen. 49 Wer nicht gedient, der kann auch nicht befehlen. It.: Chi servito non ha comandar non sa. (Pazzaglia, 58, 4.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [298]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/326>, abgerufen am 21.11.2024.