Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] *15 He geitr up los, as Paulus up de Korinther. (Ostfries.) - Buerren, 524; Frommann, V, 524, 582. Daraus. * Er macht sich so viel daraus als aus einem Pappenstiel (hölzernen Breilöffel.). Lat.: Susque deque habere aliquid. (Plautus.) (Wiegand, 509.) Darben. 1 Besser gedarbt, als sich das Brot in die Schüssel gelogen. 2 Wer sich selbst darben lässt, der lässt seinen Nachbar verhungern. *3 A dorbt's am Holse, an frist's salber. - Robinson, 635; hochdeutsch bei Simrock, 1498. Darein. 1 Drein oder drüber, Bischof oder Bader. *2 Ar gett drei, wi d'r Hans in die Nüss'. (Franken.) - Frommann, VI, 315, 156. D. h. unüberlegt. *3 Er fährt drein wie eine Ländersau in einen Bohnenplatz. (Schweiz.) - Jeremias Gotthelf, Der Geldstag, S. 264. *4 Er fahrt dri wie 'ne Mus in e Grishäfe. (Luzern.) *5 Er fällt drein wie der Ochs ins Gebund Stroh. (Schles.) *6 Er lugt dri, als hätt er e Pfanne voll Hornisse g'fresse. (Luzern.) *7 Er lugt dri wie der Vollmond. (Luzern.) *8 Er lugt dri wie ne g'stochni Geiss. (Luzern.) *9 Er platzt darein, wie der Pfeifer ins Wirthshaus. *10 Er platzt darein, wie eine San in den Rübenacker. *11 Er schaut drein wie Sanct-Meph. *12 Er schlägt drein, wie ein Narr in die Nüsse. (Eifel.) Handelt ohne Verstand und Ueberlegung. *13 Er sieht darein wie ein Waldteufel. *14 Er sieht drein, als wann er auf dem Pranger gestanden. - Sutar, 169. *15 Er sieht drein, als wenn er den Process verloren hätte. - Mayer, II, 228. *16 Er sieht drein, als wenn er mit Ruthen wäre ausgestrichen worden. - Sutor, 169. *17 Er sieht drein wie ein Donnerwetter. - Mayer, II, 228. *18 Er sieht dri, wie d' Hühner i Regn. (Luzern.) *19 Er sieht dri wie ne Pfau. (Luzern.) *20 Er sihet drein wie ein geschossener Wolff. - Sutor, 990. *21 Er sihet drein wie ein gestochenes Kalb. - Sutor, 990. *22 Er tappt darein, wie der Blinde in die Nüsse. Greift es unüberlegt und tölpisch an. Frz.: Il y va comme une corneille qui abat les noix. *23 He fallt dertoin as de Fleg in de Bre. (Ostfries.) - Bueren, 644. Holl.: Hij valt er in, als eene eend in de bijt (order: in een vreemd wak). (Harrebomee, I, 171.) *24 Hei geit derin, äs de Advokoate in de Helle. (Westf.) *25 Ich blas' ihm drein. (Nürtingen.) *26 Ich pfeif' ihm drein. *27 Ich scheiss' ihm drein. (Rottenburg.) Darin. 1 Darin und daneben hat viel Platz. - Kirchhofer, 261. *2 Er geht darinnen wie eine Kuh in der Streue. - Crusius, II, 149a. *3 Er liegt drin wie d' Katz in den Flöhen. (Rottenburg.) *4 Er sitzt darin wie der Kanzel-Hänsel. (Wien.) Bezieht sich auf ein Steinbild in der Sanct-Stephanskirche in Wien. (Vgl. Alte 5; Gamatzen, Grübbler, und Illustrirte Zeitung, Nr. 741, S. 182, den Artikel Wiener Städtewahrzeichen.) *5 Er steht drin wie d' Gais im Simri. (Nürtingen.) *6 He sitt der inn als de Parl in't Gold. (Ostfries.) Darm. 1 Auf leeren Därmen ist gut liegen. Andere Sprichwörter sind anderer Ansicht, z. B. Bauch 95. 2 Bässer den Darm gesprängd, als dem Maasder was geschenkt. (Trier.) - Laven, 176, 6. [Spaltenumbruch] 3 Besser e Darm versprengt, als Gottes Gabe g'schängt. - Schweiz. Engl.: Better belly burst than tea wasted. 4 Besser was im Darm, als Ringe am Finger und Arm. Dän.: Bedre noget paa armen end alt i tarmen. (Prov. dan., 56.) 5 Füll' nicht zu sehr den Darm, halt den Kragen warm, mach dich der Grete nicht zu nah, also wirst du langsam graw. Holl.: Die matig den darm vult, van pas den nek warm houdt, en zijne vrouw verre van zijne zijde verwijdert, leeft in gezendheid. (Harrebomee, I, 121.) 6 Lieber einen Darm im Leibe zersprengt, als dem Wirth ein Tröpflein geschenkt. - Steiger, 440. Engl.: Better belly burst than good drink or meat lost. (Bohn II, 71.) 7 Lieber leeren Darm als müden Arm. - Körte, 827; Simrock, 1501. Grundsatz der Bettler von Gewerbe, denen jede nützliche Thätigkeit verhasst ist und die lieber von dem Schweisse anderer als dem eigenen leben. 8 Lieber sich den Darm verrenken, als dem Wirth 'nen Tropfen schenken. - Simrock, 1502; Eiselein, 112. 9 Met ledigen Darmen is nich gaud larmen. (Göttingen.) - Schambach, 230. *10 Da Doabm (Darm) ged'n nian aus. (Steiermark.) - Firmenich, II, 764, 11. D. h. es fehlt ihm nie an Gesprächs- und Unterhaltungsstoff. *11 Dass dir Sanct-Asmus Haspel die Därme verwirr'. - Fischart. *12 Des feisten Darms flecken. - Henisch, 654. Lat.: Omasi tabulae. *13 Ein Darm kriecht bei ihm (mir) in den andern. So ausgehungert ist er. Holl.: Zijne darmen zijn zoo ledig, dat ze van honger in malkander kruipen. (Harrebomee, I, 122.) *14 Er hat Därmen im Balge. (Lippe.) Soviel wie Grütze im Kopfe. Darmstadt. Zu Darmstadt in den Schranken blieben neun Hessen und siebzehn Franken. - Reinsberg VI, 124. Bezieht sich auf das im Jahre 1403 dort stattgefundene Turnier. Darre. * Dass dich die höllische Darr' ankomme. - Fischart. Darschen. Er darscht schön, sein Thun is nit schön. (Jüd.-deutsch.) - Tendlau, 327. Von einem, der andern gute Lehren gibt, schön predigt, aber selbst nicht danach thut. Vom hebräischen darasch = predigen, mit deutscher Endung. Darten. He is so darten1, as'n Enterfahl2. (Ostfries.) - Frommann, V, 527, 571; Hauskalender, III; Bueren, 598. 1) Auch dartel, dartelig = ausgelassen, muthwillig munter. 2) Ein einjähriges Füllen oder Rind. Dartragen. Er trägt dar, wie auf Matthesen Hochzeit. (Eifel.) Darüber. 1 Darüber ist längst Gras gewachsen. 2 Doriwer giht nischt, sagte der Kühjunge, im Bette liegen un an Quorrkschneite1 ei der Hand. 1) Eine Schnitte Brot mit Weichkäse (Quark) bestrichen. Holl.: Niets beter, zei de boer, dan gezond te bed te liggen met eene boterham in de hand. (Harrebomee, I, 25.) 3 Es geht nichts darüber als das Hemde. 4 Wer immer drüber will, kommt drunter. *5 Er laufft darüber als eyn hane (s. d.) vber die heysen kolen. - Tappius, 100a; Sutor, 275; Sailer, 310. Von oberflächlicher Behandlung einer Sache. Lat.: Ut canis e Nilo. (Philippi, II, 235.) *6 Hä es drüöwer heär as de Fos üäwer de Hennen. (Iserlohn.) - Frommann, V, 59, 50. *7 Hä fällt drüöwer hiär as de Bock üower de Hawerkiste. - Woeste, 84, 23. *8 He is der over as Sirop over de Görte. - Bueren, 537.
[Spaltenumbruch] *15 He geitr up lôs, as Paulus up de Korinther. (Ostfries.) – Buerren, 524; Frommann, V, 524, 582. Daraus. * Er macht sich so viel daraus als aus einem Pappenstiel (hölzernen Breilöffel.). Lat.: Susque deque habere aliquid. (Plautus.) (Wiegand, 509.) Darben. 1 Besser gedarbt, als sich das Brot in die Schüssel gelogen. 2 Wer sich selbst darben lässt, der lässt seinen Nachbar verhungern. *3 A dorbt's am Holse, an frist's salber. – Robinson, 635; hochdeutsch bei Simrock, 1498. Darein. 1 Drein oder drüber, Bischof oder Bader. *2 Ar gett drei, wi d'r Hans in die Nüss'. (Franken.) – Frommann, VI, 315, 156. D. h. unüberlegt. *3 Er fährt drein wie eine Ländersau in einen Bohnenplatz. (Schweiz.) – Jeremias Gotthelf, Der Geldstag, S. 264. *4 Er fahrt dri wie 'ne Mus in e Grishäfe. (Luzern.) *5 Er fällt drein wie der Ochs ins Gebund Stroh. (Schles.) *6 Er lugt dri, als hätt er e Pfanne voll Hornisse g'fresse. (Luzern.) *7 Er lugt dri wie der Vollmond. 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B. Bauch 95. 2 Bässer den Darm gesprängd, als dem Maasder was geschenkt. (Trier.) – Laven, 176, 6. [Spaltenumbruch] 3 Besser e Darm versprengt, als Gottes Gabe g'schängt. – Schweiz. Engl.: Better belly burst than tea wasted. 4 Besser was im Darm, als Ringe am Finger und Arm. Dän.: Bedre noget paa armen end alt i tarmen. (Prov. dan., 56.) 5 Füll' nicht zu sehr den Darm, halt den Kragen warm, mach dich der Grete nicht zu nah, also wirst du langsam graw. Holl.: Die matig den darm vult, van pas den nek warm houdt, en zijne vrouw verre van zijne zijde verwijdert, leeft in gezendheid. (Harrebomée, I, 121.) 6 Lieber einen Darm im Leibe zersprengt, als dem Wirth ein Tröpflein geschenkt. – Steiger, 440. Engl.: Better belly burst than good drink or meat lost. (Bohn II, 71.) 7 Lieber leeren Darm als müden Arm. – Körte, 827; Simrock, 1501. 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Darre. * Dass dich die höllische Darr' ankomme. – Fischart. Darschen. Er darscht schön, sein Thun is nit schön. (Jüd.-deutsch.) – Tendlau, 327. Von einem, der andern gute Lehren gibt, schön predigt, aber selbst nicht danach thut. Vom hebräischen darasch = predigen, mit deutscher Endung. Darten. He is so darten1, as'n Enterfahl2. (Ostfries.) – Frommann, V, 527, 571; Hauskalender, III; Bueren, 598. 1) Auch dartel, dartelig = ausgelassen, muthwillig munter. 2) Ein einjähriges Füllen oder Rind. Dartragen. Er trägt dar, wie auf Matthesen Hochzeit. (Eifel.) Darüber. 1 Darüber ist längst Gras gewachsen. 2 Doriwer giht nischt, sagte der Kühjunge, im Bette liegen un an Quorrkschnîte1 ei der Hand. 1) Eine Schnitte Brot mit Weichkäse (Quark) bestrichen. Holl.: Niets beter, zei de boer, dan gezond te bed te liggen met eene boterham in de hand. 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*15 He geitr up lôs, as Paulus up de Korinther. (Ostfries.) – Buerren, 524; Frommann, V, 524, 582.
Daraus.
* Er macht sich so viel daraus als aus einem Pappenstiel (hölzernen Breilöffel.).
Lat.: Susque deque habere aliquid. (Plautus.) (Wiegand, 509.)
Darben.
1 Besser gedarbt, als sich das Brot in die Schüssel gelogen.
2 Wer sich selbst darben lässt, der lässt seinen Nachbar verhungern.
*3 A dorbt's am Holse, an frist's salber. – Robinson, 635; hochdeutsch bei Simrock, 1498.
Darein.
1 Drein oder drüber, Bischof oder Bader.
*2 Ar gett drei, wi d'r Hans in die Nüss'. (Franken.) – Frommann, VI, 315, 156.
D. h. unüberlegt.
*3 Er fährt drein wie eine Ländersau in einen Bohnenplatz. (Schweiz.) – Jeremias Gotthelf, Der Geldstag, S. 264.
*4 Er fahrt dri wie 'ne Mus in e Grishäfe. (Luzern.)
*5 Er fällt drein wie der Ochs ins Gebund Stroh. (Schles.)
*6 Er lugt dri, als hätt er e Pfanne voll Hornisse g'fresse. (Luzern.)
*7 Er lugt dri wie der Vollmond. (Luzern.)
*8 Er lugt dri wie ne g'stochni Geiss. (Luzern.)
*9 Er platzt darein, wie der Pfeifer ins Wirthshaus.
*10 Er platzt darein, wie eine San in den Rübenacker.
*11 Er schaut drein wie Sanct-Meph.
*12 Er schlägt drein, wie ein Narr in die Nüsse. (Eifel.)
Handelt ohne Verstand und Ueberlegung.
*13 Er sieht darein wie ein Waldteufel.
*14 Er sieht drein, als wann er auf dem Pranger gestanden. – Sutar, 169.
*15 Er sieht drein, als wenn er den Process verloren hätte. – Mayer, II, 228.
*16 Er sieht drein, als wenn er mit Ruthen wäre ausgestrichen worden. – Sutor, 169.
*17 Er sieht drein wie ein Donnerwetter. – Mayer, II, 228.
*18 Er sieht dri, wie d' Hühner i Regn. (Luzern.)
*19 Er sieht dri wie ne Pfau. (Luzern.)
*20 Er sihet drein wie ein geschossener Wolff. – Sutor, 990.
*21 Er sihet drein wie ein gestochenes Kalb. – Sutor, 990.
*22 Er tappt darein, wie der Blinde in die Nüsse.
Greift es unüberlegt und tölpisch an.
Frz.: Il y va comme une corneille qui abat les noix.
*23 He fallt dertoin as de Flêg in de Brê. (Ostfries.) – Bueren, 644.
Holl.: Hij valt er in, als eene eend in de bijt (order: in een vreemd wak). (Harrebomée, I, 171.)
*24 Hei geit derin, äs de Advokoate in de Helle. (Westf.)
*25 Ich blas' ihm drein. (Nürtingen.)
*26 Ich pfeif' ihm drein.
*27 Ich scheiss' ihm drein. (Rottenburg.)
Darin.
1 Darin und daneben hat viel Platz. – Kirchhofer, 261.
*2 Er geht darinnen wie eine Kuh in der Streue. – Crusius, II, 149a.
*3 Er liegt drin wie d' Katz in den Flöhen. (Rottenburg.)
*4 Er sitzt darin wie der Kanzel-Hänsel. (Wien.)
Bezieht sich auf ein Steinbild in der Sanct-Stephanskirche in Wien. (Vgl. Alte 5; Gamatzen, Grübbler, und Illustrirte Zeitung, Nr. 741, S. 182, den Artikel Wiener Städtewahrzeichen.)
*5 Er steht drin wie d' Gais im Simri. (Nürtingen.)
*6 He sitt der inn als de Parl in't Gold. (Ostfries.)
Darm.
1 Auf leeren Därmen ist gut liegen.
Andere Sprichwörter sind anderer Ansicht, z. B. Bauch 95.
2 Bässer den Darm gesprängd, als dem Maasder was geschenkt. (Trier.) – Laven, 176, 6.
3 Besser e Darm versprengt, als Gottes Gabe g'schängt. – Schweiz.
Engl.: Better belly burst than tea wasted.
4 Besser was im Darm, als Ringe am Finger und Arm.
Dän.: Bedre noget paa armen end alt i tarmen. (Prov. dan., 56.)
5 Füll' nicht zu sehr den Darm, halt den Kragen warm, mach dich der Grete nicht zu nah, also wirst du langsam graw.
Holl.: Die matig den darm vult, van pas den nek warm houdt, en zijne vrouw verre van zijne zijde verwijdert, leeft in gezendheid. (Harrebomée, I, 121.)
6 Lieber einen Darm im Leibe zersprengt, als dem Wirth ein Tröpflein geschenkt. – Steiger, 440.
Engl.: Better belly burst than good drink or meat lost. (Bohn II, 71.)
7 Lieber leeren Darm als müden Arm. – Körte, 827; Simrock, 1501.
Grundsatz der Bettler von Gewerbe, denen jede nützliche Thätigkeit verhasst ist und die lieber von dem Schweisse anderer als dem eigenen leben.
8 Lieber sich den Darm verrenken, als dem Wirth 'nen Tropfen schenken. – Simrock, 1502; Eiselein, 112.
9 Met ledigen Darmen is nich gaud larmen. (Göttingen.) – Schambach, 230.
*10 Da Doabm (Darm) ged'n nian aus. (Steiermark.) – Firmenich, II, 764, 11.
D. h. es fehlt ihm nie an Gesprächs- und Unterhaltungsstoff.
*11 Dass dir Sanct-Asmus Haspel die Därme verwirr'. – Fischart.
*12 Des feisten Darms flecken. – Henisch, 654.
Lat.: Omasi tabulae.
*13 Ein Darm kriecht bei ihm (mir) in den andern.
So ausgehungert ist er.
Holl.: Zijne darmen zijn zoo ledig, dat ze van honger in malkander kruipen. (Harrebomée, I, 122.)
*14 Er hat Därmen im Balge. (Lippe.)
Soviel wie Grütze im Kopfe.
Darmstadt.
Zu Darmstadt in den Schranken blieben neun Hessen und siebzehn Franken. – Reinsberg VI, 124.
Bezieht sich auf das im Jahre 1403 dort stattgefundene Turnier.
Darre.
* Dass dich die höllische Darr' ankomme. – Fischart.
Darschen.
Er darscht schön, sein Thun is nit schön. (Jüd.-deutsch.) – Tendlau, 327.
Von einem, der andern gute Lehren gibt, schön predigt, aber selbst nicht danach thut. Vom hebräischen darasch = predigen, mit deutscher Endung.
Darten.
He is so darten1, as'n Enterfahl2. (Ostfries.) – Frommann, V, 527, 571; Hauskalender, III; Bueren, 598.
1) Auch dartel, dartelig = ausgelassen, muthwillig munter.
2) Ein einjähriges Füllen oder Rind.
Dartragen.
Er trägt dar, wie auf Matthesen Hochzeit. (Eifel.)
Darüber.
1 Darüber ist längst Gras gewachsen.
2 Doriwer giht nischt, sagte der Kühjunge, im Bette liegen un an Quorrkschnîte1 ei der Hand.
1) Eine Schnitte Brot mit Weichkäse (Quark) bestrichen.
Holl.: Niets beter, zei de boer, dan gezond te bed te liggen met eene boterham in de hand. (Harrebomée, I, 25.)
3 Es geht nichts darüber als das Hemde.
4 Wer immer drüber will, kommt drunter.
*5 Er laufft darüber als eyn hane (s. d.) vber die heysen kolen. – Tappius, 100a; Sutor, 275; Sailer, 310.
Von oberflächlicher Behandlung einer Sache.
Lat.: Ut canis e Nilo. (Philippi, II, 235.)
*6 Hä es drüöwer héär as de Fos üäwer de Hennen. (Iserlohn.) – Frommann, V, 59, 50.
*7 Hä fällt drüöwer hiär as de Bock üower de Hawerkiste. – Woeste, 84, 23.
*8 He is der over as Sirop over de Görte. – Bueren, 537.
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Zitationshilfe: | Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [278]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/306>, abgerufen am 22.02.2025. |