Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch]
Dämpfen. Halb gedämpft ist halb geschürt. Halbheiten taugen nichts. Dampfschiff. * Dampfschiffe zurück. (Schles.) Redensart beim Militär. Unter Dampfschiffen sind grosse Stiefeln zu verstehen. Dan. * Von Dan bis Bersabe. - Richt. 20, 1; Eiselein, 111. Die Engländer sagen, um die Entfernung von einem Ende des Landes bis zum andern zu bezeichnen: From Berwick to Dover, three hundred miles over. (Bohn II, 217.) Holl.: Het gerucht loopt van Dan tot Berseba. (Harrebomee, I, 149.) Danach. 1 Man muss dohna, wo's einem duro g'schoret ist. - Kirchhofer, 335. Wo der Weg gemacht ist, muss man gehen, auch den Schicksalsweg. Im Winter fällt in den hohen Gebirgen tiefer Schnee, und man kann nur da durchkommen, wo der Weg geschoret oder gebahnt ist. *2 Danach kräht weder Hund noch Hahn. *3 Danach ward's Tag. Danach fragen. 1 Er fragt vil darnach, was das korn gelt. - Franck, II, 23b. 2 Ich frage keine Schnalle danach. - Geiler, Nsch., 81. 3 Was fragen die von Köln danach, so die von Frankfurt kein Brot haben! Däne. Wenn der Däne verliert seine Grütze, der Franzmann seinen Wein, der Schwabe die Suppe und der Baier das Bier, so sind sie verloren alle vier. - Reinsberg V, 68. Danebenfahren. Er fährt daneben wie der Schneider mit dem Flecken neben das Loch. Danebenthun. Thu mir nischt darneben, sagen die Dirnen in Thüringen. (Hildesheim.) Dänemark. * Er ist in Dänemark gewesen und hat Tycho de Brahe nicht gesehen. In Dänemark gewesen zu sein, ohne Tycho de Brahe gesehen zu haben, galt nach dem Berichte eines gleichzeitigen Schriftstellers damals in Deutschland ebenso viel, als in Rom gewesen zu sein, ohne den Papst gesehen zu haben. (Vgl. Gutzkow, 1856, Nr. 39.) Danen. Sie dant hin, ich dant her. Uneinigkeit. Daniel. 1 Daniel (10. April) zum Erbsensäen wähl'. (Brandenburg.) 2 Das ist nicht der rechte Daniel. Um einen Irrthum in der Person zu bezeichnen. Die drei apokryphen Schriften: Gesang der drei Männer im Feuerofen, Geschichte von der Susanne und die Historie vom Bel und Drachen zu Babel sind nicht der echte und rechte Daniel. Holl.: Dat is de regte Daniel niet. (Harrebomee, I, 125.) Dank. 1 Dank altert schnell. Holl.: Heden deugd gedaan, morgen is de dank vergaan. (Harrebomee, I, 120.) *2 Dank gebiert Dank. 3 Dank hab' die Ruth', sie macht die Kinder gut. 4 Dank und Noth sind oft zugleich todt. Von Undankbaren, die, sobald sie nur ihres Uebels ledig sind, auch die Wohlthat und den, der sie erwies, vergessen. 5 Dank veraltet bald. 6 Dank verdient Dank. 7 Das ist doppeln danck werths, wass einem vngebetten wilfart wird. - Lehmann, 118, 11. 8 Der Dank ist bald eingenommen. Lat.: Si quid benefacias pluma levior est gratia. - Si quid peccaris plumbeas iras gerunt. (Sutor, 80.) 9 Der Dank ist schon gessen. Lat.: Post munus illico seneseit gratia. 10 Der Dank kostet nichts und gefällt doch Gott und Menschen wohl. Dän.: Tak koster lidt, og behager gud og mennesker (Prov. dan., 543.) 11 Fan Thank staarw Smath's Kat. (Nordfries.) Von Dank sagen starb die Katze des Schmieds. Der leere Dank trägt nichts ein, man kann davon nicht leben. [Spaltenumbruch] 12 Fehlt es an Dank, so fehlt's nicht an Gestank. 13 Habt Dank ist eines Bettlers Gab, ein Bettler gibt auch nicht mehr. - Lehmann, 73, 30. 14 Man kan einem ohn seinen danck nichts geben. - Henisch, 644. 15 Man kan einem ohn seinen danck wol etwas nehmen. - Henisch, 644. Holl.: Men mag iemand iets benemen tegen zijn' dank, maar niet geven. (Harrebomee, I, 120.) 16 Mit danck verdient man danck. - Pauli, Postille, I, 53a. 17 Schön Dank, sagte der Bettler, als man ihm einen Stein in die Beine warf. Holl.: Heb dank, zei de kreupele, en hij kreeg eene krak in zijne lenden. (Harrebomee, I, 120.) 18 Schünn Dank, segt Blank. (Mecklenburg.) - Hoefer, 64. 19 Später Dank, schlechter Dank. - Simrock, 1496. Dankbarkeit ist eine so allgemein anerkannte Tugend, dass derjenige, der sie auch nur eine Zeit lang aus den Augen setzt, in unserer Meinung viel verliert. *20 Um den Dank der Welt muss man nichts anfangen, um ihren Undank muss man nichts unterlassen. 21 Vmb dank dienet keiner. - Henisch, 644. Frz.: Toute peine merite salaire. (Gaal, 277.) 22 Vom danck wird die Küchen kalt. - Lehmann, 72, 20. Lat.: Ne verba pro farina. (Erasm., 414.) 23 Von danck starb dess Henckers Katz. - Henisch, 641; Lehmann, 72, 20; Petri, II. Man dankte ihr nämlich nur, ohne ihr etwas Essen zu geben. Dän.: Med stor tak födes ingen kat; deraf döde vor kat. (Prov. dan., 544.) 24 Von leerem Dank wird die Küche mank. - Simrock, 1494; Eiselein, 111. 25 Wer Dank begehrt, ist Danks nicht werth. 26 Wer Dank fordert, macht das Geschenk wohlfeil. 27 Wessen Dank aufhört, dessen Dank ist nichts werth. 28 Zum Dank hat die Schnecke ein krummes Maul davongetragen. (Surinam.) Dass oft Gutes mit Bösem vergolten wird. 29 Zu viel Dank bringt die Demuth in Gestank. *30 Bösen danck darvon bringen. - Henisch, 641. Holl.: Hij heeft zooveel dank als of hij in de kerk kijken had. (Harrebomee, I, 120.) Lat.: Malam gratiam reportare. *31 Das geht noch mit grossem Dank ab. (Rhöngebirge.) *32 Einem schlechten Dank wissen. *33 Er hat den danck schon geessen. - Tappius, 191b; Henisch, 641. Lat.: Post munus illico senescit gratia. (Eiselein, 111.) *34 Er hat wenig Dank davon. Holl.: De dank en loon, die ik daarvan heb, zijn zoo gering, dat eene mug ze op den staart kan wegvoeren. (Harrebomee, I, 120.) *35 Er wird seinen Dank schon noch kriegen. Holl.: Dankaard zal u nog wel t' huis (tu lande) komen. (Harrebomee, I, 120.) *36 Es lässt sich mit Dank nicht abmachen. *37 Tausend Dank. Der Slowene sagt: So viel Schritte von Klagenfurt bis Schestin, so viel mal Dank sei euch. (Reinsberg VI, 70.) Dankbar. 1 Danckbar sein, bricht kein bein. - Lehmann, 117, 6; Körte, 825; Simrock, 1491; Sprichwort, 999. 2 Dankbar sin, kommt uns allen bi. (Rendsburg.) 3 Er ist so dankbar wie der Kranke, dem man ein Klystier gegeben. Holl.: Zoo als de oude wijven, zei Maarten, als men haar met een' vinger aan den aars krabt, besch ... ze de geheele vuist tot dankbaarheid. (Harrebomee, I, 120.) 4 Wer danckbar ist für wolthat, noch mehr der zu gewarten hat. - Lehmann, 117, 8. Lat.: Gratitudo est beneficiorum calcar. (Gaal, 278.) *5 Dankbar wie die Achäer gegen Agamemnon. Von sehr Undankbaren, welche die grössten Wohlthaten mit Uebelthaten vergelten. Denn als Agamemnon bei der Eroberung von Troja alles für Griechenlands Würde aufgeopfert hatte, wurde er, kaum auf heimischem Boden angelangt, schändlich ermordet. Dankbarer. Dem Dankbaren mehr als er fordert; denn wer gibt, verkauft, wenn es nicht ein Undankbarer nimmt. [Spaltenumbruch]
Dämpfen. Halb gedämpft ist halb geschürt. Halbheiten taugen nichts. Dampfschiff. * Dampfschiffe zurück. (Schles.) Redensart beim Militär. Unter Dampfschiffen sind grosse Stiefeln zu verstehen. Dan. * Von Dan bis Bersabe. – Richt. 20, 1; Eiselein, 111. Die Engländer sagen, um die Entfernung von einem Ende des Landes bis zum andern zu bezeichnen: From Berwick to Dover, three hundred miles over. (Bohn II, 217.) Holl.: Het gerucht loopt van Dan tot Berseba. (Harrebomée, I, 149.) Danach. 1 Man muss dohna, wo's einem duro g'schoret ist. – Kirchhofer, 335. Wo der Weg gemacht ist, muss man gehen, auch den Schicksalsweg. Im Winter fällt in den hohen Gebirgen tiefer Schnee, und man kann nur da durchkommen, wo der Weg geschoret oder gebahnt ist. *2 Danach kräht weder Hund noch Hahn. *3 Danach ward's Tag. Danach fragen. 1 Er fragt vil darnach, was das korn gelt. – Franck, II, 23b. 2 Ich frage keine Schnalle danach. – Geiler, Nsch., 81. 3 Was fragen die von Köln danach, so die von Frankfurt kein Brot haben! Däne. Wenn der Däne verliert seine Grütze, der Franzmann seinen Wein, der Schwabe die Suppe und der Baier das Bier, so sind sie verloren alle vier. – Reinsberg V, 68. Danebenfahren. Er fährt daneben wie der Schneider mit dem Flecken neben das Loch. Danebenthun. Thu mir nischt darneben, sagen die Dirnen in Thüringen. (Hildesheim.) Dänemark. * Er ist in Dänemark gewesen und hat Tycho de Brahe nicht gesehen. In Dänemark gewesen zu sein, ohne Tycho de Brahe gesehen zu haben, galt nach dem Berichte eines gleichzeitigen Schriftstellers damals in Deutschland ebenso viel, als in Rom gewesen zu sein, ohne den Papst gesehen zu haben. (Vgl. Gutzkow, 1856, Nr. 39.) Danen. Sie dant hin, ich dant her. Uneinigkeit. Daniel. 1 Daniel (10. April) zum Erbsensäen wähl'. (Brandenburg.) 2 Das ist nicht der rechte Daniel. Um einen Irrthum in der Person zu bezeichnen. Die drei apokryphen Schriften: Gesang der drei Männer im Feuerofen, Geschichte von der Susanne und die Historie vom Bel und Drachen zu Babel sind nicht der echte und rechte Daniel. Holl.: Dat is de regte Daniël niet. (Harrebomée, I, 125.) Dank. 1 Dank altert schnell. Holl.: Heden deugd gedaan, morgen is de dank vergaan. (Harrebomée, I, 120.) *2 Dank gebiert Dank. 3 Dank hab' die Ruth', sie macht die Kinder gut. 4 Dank und Noth sind oft zugleich todt. Von Undankbaren, die, sobald sie nur ihres Uebels ledig sind, auch die Wohlthat und den, der sie erwies, vergessen. 5 Dank veraltet bald. 6 Dank verdient Dank. 7 Das ist doppeln danck werths, wass einem vngebetten wilfart wird. – Lehmann, 118, 11. 8 Der Dank ist bald eingenommen. Lat.: Si quid benefacias pluma levior est gratia. – Si quid peccaris plumbeas iras gerunt. (Sutor, 80.) 9 Der Dank ist schon gessen. Lat.: Post munus illico seneseit gratia. 10 Der Dank kostet nichts und gefällt doch Gott und Menschen wohl. Dän.: Tak koster lidt, og behager gud og mennesker (Prov. dan., 543.) 11 Fan Thank staarw Smath's Kat. (Nordfries.) Von Dank sagen starb die Katze des Schmieds. Der leere Dank trägt nichts ein, man kann davon nicht leben. [Spaltenumbruch] 12 Fehlt es an Dank, so fehlt's nicht an Gestank. 13 Habt Dank ist eines Bettlers Gab, ein Bettler gibt auch nicht mehr. – Lehmann, 73, 30. 14 Man kan einem ohn seinen danck nichts geben. – Henisch, 644. 15 Man kan einem ohn seinen danck wol etwas nehmen. – Henisch, 644. Holl.: Men mag iemand iets benemen tegen zijn' dank, maar niet geven. (Harrebomée, I, 120.) 16 Mit danck verdient man danck. – Pauli, Postille, I, 53a. 17 Schön Dank, sagte der Bettler, als man ihm einen Stein in die Beine warf. Holl.: Heb dank, zei de kreupele, en hij kreeg eene krak in zijne lenden. (Harrebomée, I, 120.) 18 Schünn Dank, segt Blank. (Mecklenburg.) – Hoefer, 64. 19 Später Dank, schlechter Dank. – Simrock, 1496. Dankbarkeit ist eine so allgemein anerkannte Tugend, dass derjenige, der sie auch nur eine Zeit lang aus den Augen setzt, in unserer Meinung viel verliert. *20 Um den Dank der Welt muss man nichts anfangen, um ihren Undank muss man nichts unterlassen. 21 Vmb dank dienet keiner. – Henisch, 644. Frz.: Toute peine mérite salaire. (Gaal, 277.) 22 Vom danck wird die Küchen kalt. – Lehmann, 72, 20. Lat.: Ne verba pro farina. (Erasm., 414.) 23 Von danck starb dess Henckers Katz. – Henisch, 641; Lehmann, 72, 20; Petri, II. Man dankte ihr nämlich nur, ohne ihr etwas Essen zu geben. Dän.: Med stor tak fødes ingen kat; deraf døde vor kat. (Prov. dan., 544.) 24 Von leerem Dank wird die Küche mank. – Simrock, 1494; Eiselein, 111. 25 Wer Dank begehrt, ist Danks nicht werth. 26 Wer Dank fordert, macht das Geschenk wohlfeil. 27 Wessen Dank aufhört, dessen Dank ist nichts werth. 28 Zum Dank hat die Schnecke ein krummes Maul davongetragen. (Surinam.) Dass oft Gutes mit Bösem vergolten wird. 29 Zu viel Dank bringt die Demuth in Gestank. *30 Bösen danck darvon bringen. – Henisch, 641. Holl.: Hij heeft zooveel dank als of hij in de kerk kijken had. (Harrebomée, I, 120.) Lat.: Malam gratiam reportare. *31 Das geht noch mit grossem Dank ab. (Rhöngebirge.) *32 Einem schlechten Dank wissen. *33 Er hat den danck schon geessen. – Tappius, 191b; Henisch, 641. Lat.: Post munus illico senescit gratia. (Eiselein, 111.) *34 Er hat wenig Dank davon. Holl.: De dank en loon, die ik daarvan heb, zijn zoo gering, dat eene mug ze op den staart kan wegvoeren. (Harrebomée, I, 120.) *35 Er wird seinen Dank schon noch kriegen. Holl.: Dankaard zal u nog wel t' huis (tu lande) komen. (Harrebomée, I, 120.) *36 Es lässt sich mit Dank nicht abmachen. *37 Tausend Dank. Der Slowene sagt: So viel Schritte von Klagenfurt bis Schestin, so viel mal Dank sei euch. (Reinsberg VI, 70.) Dankbar. 1 Danckbar sein, bricht kein bein. – Lehmann, 117, 6; Körte, 825; Simrock, 1491; Sprichwort, 999. 2 Dankbar sin, kommt uns allen bi. (Rendsburg.) 3 Er ist so dankbar wie der Kranke, dem man ein Klystier gegeben. Holl.: Zoo als de oude wijven, zei Maarten, als men haar met een' vinger aan den aars krabt, besch ... ze de geheele vuist tot dankbaarheid. (Harrebomée, I, 120.) 4 Wer danckbar ist für wolthat, noch mehr der zu gewarten hat. – Lehmann, 117, 8. Lat.: Gratitudo est beneficiorum calcar. (Gaal, 278.) *5 Dankbar wie die Achäer gegen Agamemnon. Von sehr Undankbaren, welche die grössten Wohlthaten mit Uebelthaten vergelten. Denn als Agamemnon bei der Eroberung von Troja alles für Griechenlands Würde aufgeopfert hatte, wurde er, kaum auf heimischem Boden angelangt, schändlich ermordet. Dankbarer. Dem Dankbaren mehr als er fordert; denn wer gibt, verkauft, wenn es nicht ein Undankbarer nimmt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <pb facs="#f0304" n="[276]"/> <cb n="551"/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Dämpfen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Halb gedämpft ist halb geschürt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Halbheiten taugen nichts.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Dampfschiff.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Dampfschiffe zurück.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Redensart beim Militär. Unter Dampfschiffen sind grosse Stiefeln zu verstehen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Dan.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Von Dan bis Bersabe.</hi> – <hi rendition="#i">Richt. 20, 1; Eiselein, 111.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Die Engländer sagen, um die Entfernung von einem Ende des Landes bis zum andern zu bezeichnen: From Berwick to Dover, three hundred miles over. (<hi rendition="#i">Bohn II, 217.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het gerucht loopt van Dan tot Berseba. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 149.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Danach.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Man muss dohna, wo's einem duro g'schoret ist.</hi> – <hi rendition="#i">Kirchhofer, 335.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Wo der Weg gemacht ist, muss man gehen, auch den Schicksalsweg. Im Winter fällt in den hohen Gebirgen tiefer Schnee, und man kann nur da durchkommen, wo der Weg geschoret oder gebahnt ist.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Danach kräht weder Hund noch Hahn.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*3 Danach ward's Tag.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Danach fragen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Er fragt vil darnach, was das korn gelt.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, II, 23<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Ich frage keine Schnalle danach.</hi> – <hi rendition="#i">Geiler, Nsch., 81.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Was fragen die von Köln danach, so die von Frankfurt kein Brot haben!</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Däne.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Wenn der Däne verliert seine Grütze, der Franzmann seinen Wein, der Schwabe die Suppe und der Baier das Bier, so sind sie verloren alle vier.</hi> – <hi rendition="#i">Reinsberg V, 68.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Danebenfahren.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Er fährt daneben wie der Schneider mit dem Flecken neben das Loch.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Danebenthun.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Thu mir nischt darneben, sagen die Dirnen in Thüringen.</hi> (<hi rendition="#i">Hildesheim.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Dänemark.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er ist in Dänemark gewesen und hat Tycho de Brahe nicht gesehen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">In Dänemark gewesen zu sein, ohne Tycho de Brahe gesehen zu haben, galt nach dem Berichte eines gleichzeitigen Schriftstellers damals in Deutschland ebenso viel, als in Rom gewesen zu sein, ohne den Papst gesehen zu haben. (Vgl. <hi rendition="#i">Gutzkow, 1856, Nr. 39.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Danen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Sie dant hin, ich dant her.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Uneinigkeit.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Daniel.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Daniel (10. April) zum Erbsensäen wähl'.</hi> (<hi rendition="#i">Brandenburg.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Das ist nicht der rechte Daniel.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Um einen Irrthum in der Person zu bezeichnen. Die drei apokryphen Schriften: <hi rendition="#i">Gesang der drei Männer im Feuerofen, Geschichte von der Susanne</hi> und die <hi rendition="#i">Historie vom Bel und Drachen zu Babel</hi> sind nicht der echte und rechte Daniel.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Dat is de regte Daniël niet. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 125.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Dank.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Dank altert schnell.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Heden deugd gedaan, morgen is de dank vergaan. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 120.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Dank gebiert Dank.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Dank hab' die Ruth', sie macht die Kinder gut.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Dank und Noth sind oft zugleich todt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Von Undankbaren, die, sobald sie nur ihres Uebels ledig sind, auch die Wohlthat und den, der sie erwies, vergessen.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Dank veraltet bald.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Dank verdient Dank.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Das ist doppeln danck werths, wass einem vngebetten wilfart wird.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 118, 11.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Der Dank ist bald eingenommen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Si quid benefacias pluma levior est gratia. – Si quid peccaris plumbeas iras gerunt. (<hi rendition="#i">Sutor, 80.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Der Dank ist schon gessen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Post munus illico seneseit gratia.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Der Dank kostet nichts und gefällt doch Gott und Menschen wohl.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Tak koster lidt, og behager gud og mennesker (<hi rendition="#i">Prov. dan., 543.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Fan Thank staarw Smath's Kat.</hi> (<hi rendition="#i">Nordfries.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Von Dank sagen starb die Katze des Schmieds. Der leere Dank trägt nichts ein, man kann davon nicht leben.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="552"/> 12 Fehlt es an Dank, so fehlt's nicht an Gestank.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Habt Dank ist eines Bettlers Gab, ein Bettler gibt auch nicht mehr.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 73, 30.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Man kan einem ohn seinen danck nichts geben.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 644.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Man kan einem ohn seinen danck wol etwas nehmen.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 644.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Men mag iemand iets benemen tegen zijn' dank, maar niet geven. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 120.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Mit danck verdient man danck.</hi> – <hi rendition="#i">Pauli, Postille, I, 53<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">17 Schön Dank, sagte der Bettler, als man ihm einen Stein in die Beine warf.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Heb dank, zei de kreupele, en hij kreeg eene krak in zijne lenden. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 120.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Schünn Dank, segt Blank.</hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>) – <hi rendition="#i">Hoefer, 64.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Später Dank, schlechter Dank.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 1496.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Dankbarkeit ist eine so allgemein anerkannte Tugend, dass derjenige, der sie auch nur eine Zeit lang aus den Augen setzt, in unserer Meinung viel verliert.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*20 Um den Dank der Welt muss man nichts anfangen, um ihren Undank muss man nichts unterlassen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">21 Vmb dank dienet keiner.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 644.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Toute peine mérite salaire. (<hi rendition="#i">Gaal, 277.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">22 Vom danck wird die Küchen kalt.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 72, 20.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ne verba pro farina. (<hi rendition="#i">Erasm., 414.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">23 Von danck starb dess Henckers Katz.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 641; Lehmann, 72, 20; Petri, II.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Man dankte ihr nämlich nur, ohne ihr etwas Essen zu geben.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Med stor tak fødes ingen kat; deraf døde vor kat. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 544.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">24 Von leerem Dank wird die Küche mank.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 1494; Eiselein, 111.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">25 Wer Dank begehrt, ist Danks nicht werth.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">26 Wer Dank fordert, macht das Geschenk wohlfeil.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">27 Wessen Dank aufhört, dessen Dank ist nichts werth.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">28 Zum Dank hat die Schnecke ein krummes Maul davongetragen.</hi> (<hi rendition="#i">Surinam.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Dass oft Gutes mit Bösem vergolten wird.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">29 Zu viel Dank bringt die Demuth in Gestank.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*30 Bösen danck darvon bringen.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 641.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij heeft zooveel dank als of hij in de kerk kijken had. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 120.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Malam gratiam reportare.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*31 Das geht noch mit grossem Dank ab.</hi> (<hi rendition="#i">Rhöngebirge.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*32 Einem schlechten Dank wissen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*33 Er hat den danck schon geessen.</hi> – <hi rendition="#i">Tappius, 191<hi rendition="#sup">b</hi>; Henisch, 641.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Post munus illico senescit gratia. (<hi rendition="#i">Eiselein, 111.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*34 Er hat wenig Dank davon.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De dank en loon, die ik daarvan heb, zijn zoo gering, dat eene mug ze op den staart kan wegvoeren. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 120.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*35 Er wird seinen Dank schon noch kriegen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Dankaard zal u nog wel t' huis (tu lande) komen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 120.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*36 Es lässt sich mit Dank nicht abmachen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*37 Tausend Dank.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Der Slowene sagt: So viel Schritte von Klagenfurt bis Schestin, so viel mal Dank sei euch. (<hi rendition="#i">Reinsberg VI, 70.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Dankbar.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Danckbar sein, bricht kein bein.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 117, 6; Körte, 825; Simrock, 1491; Sprichwort, 999.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Dankbar sin, kommt uns allen bi.</hi> (<hi rendition="#i">Rendsburg.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Er ist so dankbar wie der Kranke, dem man ein Klystier gegeben.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Zoo als de oude wijven, zei Maarten, als men haar met een' vinger aan den aars krabt, besch ... ze de geheele vuist tot dankbaarheid. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 120.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Wer danckbar ist für wolthat, noch mehr der zu gewarten hat.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 117, 8.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Gratitudo est beneficiorum calcar. (<hi rendition="#i">Gaal, 278.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*5 Dankbar wie die Achäer gegen Agamemnon.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Von sehr Undankbaren, welche die grössten Wohlthaten mit Uebelthaten vergelten. Denn als Agamemnon bei der Eroberung von Troja alles für Griechenlands Würde aufgeopfert hatte, wurde er, kaum auf heimischem Boden angelangt, schändlich ermordet.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Dankbarer.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Dem Dankbaren mehr als er fordert; denn wer gibt, verkauft, wenn es nicht ein Undankbarer nimmt.</hi> </p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[276]/0304]
Dämpfen.
Halb gedämpft ist halb geschürt.
Halbheiten taugen nichts.
Dampfschiff.
* Dampfschiffe zurück. (Schles.)
Redensart beim Militär. Unter Dampfschiffen sind grosse Stiefeln zu verstehen.
Dan.
* Von Dan bis Bersabe. – Richt. 20, 1; Eiselein, 111.
Die Engländer sagen, um die Entfernung von einem Ende des Landes bis zum andern zu bezeichnen: From Berwick to Dover, three hundred miles over. (Bohn II, 217.)
Holl.: Het gerucht loopt van Dan tot Berseba. (Harrebomée, I, 149.)
Danach.
1 Man muss dohna, wo's einem duro g'schoret ist. – Kirchhofer, 335.
Wo der Weg gemacht ist, muss man gehen, auch den Schicksalsweg. Im Winter fällt in den hohen Gebirgen tiefer Schnee, und man kann nur da durchkommen, wo der Weg geschoret oder gebahnt ist.
*2 Danach kräht weder Hund noch Hahn.
*3 Danach ward's Tag.
Danach fragen.
1 Er fragt vil darnach, was das korn gelt. – Franck, II, 23b.
2 Ich frage keine Schnalle danach. – Geiler, Nsch., 81.
3 Was fragen die von Köln danach, so die von Frankfurt kein Brot haben!
Däne.
Wenn der Däne verliert seine Grütze, der Franzmann seinen Wein, der Schwabe die Suppe und der Baier das Bier, so sind sie verloren alle vier. – Reinsberg V, 68.
Danebenfahren.
Er fährt daneben wie der Schneider mit dem Flecken neben das Loch.
Danebenthun.
Thu mir nischt darneben, sagen die Dirnen in Thüringen. (Hildesheim.)
Dänemark.
* Er ist in Dänemark gewesen und hat Tycho de Brahe nicht gesehen.
In Dänemark gewesen zu sein, ohne Tycho de Brahe gesehen zu haben, galt nach dem Berichte eines gleichzeitigen Schriftstellers damals in Deutschland ebenso viel, als in Rom gewesen zu sein, ohne den Papst gesehen zu haben. (Vgl. Gutzkow, 1856, Nr. 39.)
Danen.
Sie dant hin, ich dant her.
Uneinigkeit.
Daniel.
1 Daniel (10. April) zum Erbsensäen wähl'. (Brandenburg.)
2 Das ist nicht der rechte Daniel.
Um einen Irrthum in der Person zu bezeichnen. Die drei apokryphen Schriften: Gesang der drei Männer im Feuerofen, Geschichte von der Susanne und die Historie vom Bel und Drachen zu Babel sind nicht der echte und rechte Daniel.
Holl.: Dat is de regte Daniël niet. (Harrebomée, I, 125.)
Dank.
1 Dank altert schnell.
Holl.: Heden deugd gedaan, morgen is de dank vergaan. (Harrebomée, I, 120.)
*2 Dank gebiert Dank.
3 Dank hab' die Ruth', sie macht die Kinder gut.
4 Dank und Noth sind oft zugleich todt.
Von Undankbaren, die, sobald sie nur ihres Uebels ledig sind, auch die Wohlthat und den, der sie erwies, vergessen.
5 Dank veraltet bald.
6 Dank verdient Dank.
7 Das ist doppeln danck werths, wass einem vngebetten wilfart wird. – Lehmann, 118, 11.
8 Der Dank ist bald eingenommen.
Lat.: Si quid benefacias pluma levior est gratia. – Si quid peccaris plumbeas iras gerunt. (Sutor, 80.)
9 Der Dank ist schon gessen.
Lat.: Post munus illico seneseit gratia.
10 Der Dank kostet nichts und gefällt doch Gott und Menschen wohl.
Dän.: Tak koster lidt, og behager gud og mennesker (Prov. dan., 543.)
11 Fan Thank staarw Smath's Kat. (Nordfries.)
Von Dank sagen starb die Katze des Schmieds. Der leere Dank trägt nichts ein, man kann davon nicht leben.
12 Fehlt es an Dank, so fehlt's nicht an Gestank.
13 Habt Dank ist eines Bettlers Gab, ein Bettler gibt auch nicht mehr. – Lehmann, 73, 30.
14 Man kan einem ohn seinen danck nichts geben. – Henisch, 644.
15 Man kan einem ohn seinen danck wol etwas nehmen. – Henisch, 644.
Holl.: Men mag iemand iets benemen tegen zijn' dank, maar niet geven. (Harrebomée, I, 120.)
16 Mit danck verdient man danck. – Pauli, Postille, I, 53a.
17 Schön Dank, sagte der Bettler, als man ihm einen Stein in die Beine warf.
Holl.: Heb dank, zei de kreupele, en hij kreeg eene krak in zijne lenden. (Harrebomée, I, 120.)
18 Schünn Dank, segt Blank. (Mecklenburg.) – Hoefer, 64.
19 Später Dank, schlechter Dank. – Simrock, 1496.
Dankbarkeit ist eine so allgemein anerkannte Tugend, dass derjenige, der sie auch nur eine Zeit lang aus den Augen setzt, in unserer Meinung viel verliert.
*20 Um den Dank der Welt muss man nichts anfangen, um ihren Undank muss man nichts unterlassen.
21 Vmb dank dienet keiner. – Henisch, 644.
Frz.: Toute peine mérite salaire. (Gaal, 277.)
22 Vom danck wird die Küchen kalt. – Lehmann, 72, 20.
Lat.: Ne verba pro farina. (Erasm., 414.)
23 Von danck starb dess Henckers Katz. – Henisch, 641; Lehmann, 72, 20; Petri, II.
Man dankte ihr nämlich nur, ohne ihr etwas Essen zu geben.
Dän.: Med stor tak fødes ingen kat; deraf døde vor kat. (Prov. dan., 544.)
24 Von leerem Dank wird die Küche mank. – Simrock, 1494; Eiselein, 111.
25 Wer Dank begehrt, ist Danks nicht werth.
26 Wer Dank fordert, macht das Geschenk wohlfeil.
27 Wessen Dank aufhört, dessen Dank ist nichts werth.
28 Zum Dank hat die Schnecke ein krummes Maul davongetragen. (Surinam.)
Dass oft Gutes mit Bösem vergolten wird.
29 Zu viel Dank bringt die Demuth in Gestank.
*30 Bösen danck darvon bringen. – Henisch, 641.
Holl.: Hij heeft zooveel dank als of hij in de kerk kijken had. (Harrebomée, I, 120.)
Lat.: Malam gratiam reportare.
*31 Das geht noch mit grossem Dank ab. (Rhöngebirge.)
*32 Einem schlechten Dank wissen.
*33 Er hat den danck schon geessen. – Tappius, 191b; Henisch, 641.
Lat.: Post munus illico senescit gratia. (Eiselein, 111.)
*34 Er hat wenig Dank davon.
Holl.: De dank en loon, die ik daarvan heb, zijn zoo gering, dat eene mug ze op den staart kan wegvoeren. (Harrebomée, I, 120.)
*35 Er wird seinen Dank schon noch kriegen.
Holl.: Dankaard zal u nog wel t' huis (tu lande) komen. (Harrebomée, I, 120.)
*36 Es lässt sich mit Dank nicht abmachen.
*37 Tausend Dank.
Der Slowene sagt: So viel Schritte von Klagenfurt bis Schestin, so viel mal Dank sei euch. (Reinsberg VI, 70.)
Dankbar.
1 Danckbar sein, bricht kein bein. – Lehmann, 117, 6; Körte, 825; Simrock, 1491; Sprichwort, 999.
2 Dankbar sin, kommt uns allen bi. (Rendsburg.)
3 Er ist so dankbar wie der Kranke, dem man ein Klystier gegeben.
Holl.: Zoo als de oude wijven, zei Maarten, als men haar met een' vinger aan den aars krabt, besch ... ze de geheele vuist tot dankbaarheid. (Harrebomée, I, 120.)
4 Wer danckbar ist für wolthat, noch mehr der zu gewarten hat. – Lehmann, 117, 8.
Lat.: Gratitudo est beneficiorum calcar. (Gaal, 278.)
*5 Dankbar wie die Achäer gegen Agamemnon.
Von sehr Undankbaren, welche die grössten Wohlthaten mit Uebelthaten vergelten. Denn als Agamemnon bei der Eroberung von Troja alles für Griechenlands Würde aufgeopfert hatte, wurde er, kaum auf heimischem Boden angelangt, schändlich ermordet.
Dankbarer.
Dem Dankbaren mehr als er fordert; denn wer gibt, verkauft, wenn es nicht ein Undankbarer nimmt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:54:38Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:54:38Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |