Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch]
Bündniss. 1 Bündniss macht die Schwachen stark. - Simrock, 1400; Eiselein, 102. 2 Bündnisse sind gemeinlich Kuppeln von faulen Stricken. - Lehmann, 105, 1; Eiselein, 102. 3 Bündnisse sind gut, aber wehe dem, der ihrer bedarf auch in ehrlichen Händeln. - Henisch, 558. 4 Bündnisse und faule Stricke halten selten lange. 5 Bündnuss machen ist leicht, aber halten ist schwer. 6 Bundnussen seind gutt, aber wehe denen, die jhrer bedürffen. - Lehmann, 106, 3. Lehmann (106, 15) sagt: "Wer Bundnuss macht, muss wol zusehen, dass die, so bey jhm wollen stehen, von Hertzen seine freunde sein, sonst bleibt er in der noth allein." 7 Bundnussen verreissen die gesatz. - Lehmann, 105, 2. 8 Eine Bündnuss (im Reich) hat bald die ander geborn. - Lehmann, 107, 23. Wie z. B. im Jahre 1538 und 1609 geschehen ist. 9 In bündnussen zielen die mächtigern mit zur grossen Scheiben, schiessen aber merer teil neben auss vnd verderben den geringern das spiel. - Lehmann, 107, 26. 10 Wer eiferig vnnd getrewlich die bundnuss helt, der muss es zuletzt am ersten entgelten. - Lehmann, 109, 47. 11 Wer sich mit denen in Bündnus begibt, welche die Reichsgesetz vnd recht schwechen vnd brechen, der hangt ans Teufels gesellschafft. - Lehmann, 107, 25. Bundriemen. Es gehet um den Bundriemen. - Murner, Vom luth. Narren; Eiselein, 102. Die Sache wird ernst. Lat.: Medius teneris. (Erasm., 440.) - Nunc meae in arctum coguntur copiae. (Seybold, 395.) - Res ad triarios redit. (Seybold, 527.) Bundschuh. *1 Bundschuh reim dich! - Luther's Werke, II, 437. *2 Den Bundschuh aufwerfen. - Murner. Nb., 78. *3 Den Bundschuh schmieren. - Murner, Vom luth. Narren. *4 Einen Bundschuh machen. - Eiselein, 102. Eine Verschwörung, wie der Bauern-Bundschuh im 16. Jahrhundert war. *5 Mit dem Bundschuh hervorkommen. - Murner, Vom luth. Narren. *6 Sich des Bundschuhs nähren. - Murner, Nb., 78, u. Vom luth. Narren. Ursprünglich von Bauern, die ein stegreifartiges Raubleben führten, wie die Ritter seinerzeit "vom Sattel" (s. d.) lebten. Bundskette. 1 Bunds- vnd huntsketten reissen endlich mit bellen vnd beissen. - Lehmann, 106, 5; Eiselein, 102. *2 Bundsketten machen. Meutern, Aufruhr stiften. Bunke (Knochen). De olen Bunken sünt swar. - Eichwald, 231. Bunt. 1 Van boven bunt, van unnern Strunt. - Goldschmidt, 145; Bueren, 1192. Drückt den Widerwillen gegen Flitterstaat und allen Schein aus, wo jemand sich nach aussen elegant kleidet, während es mit den Unterkleidern übel steht. Holl.: Bont om den arm, ijl in den darm. (Harrebomee, I, 75.) - Boven bont, onder stront. - 'S morgens bont, 's avends stront. - Van buiten bont, van binnen stront. (Harrebomee, I, 76.) *2 Bunt lett wacker. (Oldenburg.) - Weserzeitung, 4077; Goldschmidt, 144. Wacker wird im oldenburgischen Plattdeutsch, dem das Wort "schön" fehlt, besonders von der Kleidung gebraucht und steht dann für niedlich, freundlich, lebhaft. *3 Bunter as bunt. - Eichwald, 332. *4 He is so bunt as en Heister (Häkster)1. (Ostfries.) 1) Elster. - Vielfarbig gekleidet. Holl.: Er is geen ekster, of hij heeft wat bonts. (Harrebomee, I, 76.) *5 Macht's nich gor zu bunt. - Robinson, 202. [Spaltenumbruch] *6 'S ging bunt über Ecke. - Gomolcke, 946; Robinson, 937. Alles durcheinander. *7 So bunt as de libberheuser Keärke1. - Frommann, V, 58, 25. 1) Die Kirche zu Liberhausen in der Grafschaft Mark. *8 So bunt kann keen Schepa fleuten. (Ukermark.) So bunt kann kein Schäfer flöten, pfeifen. Zur Bespöttelung des auffallend Bunten. Buntje. Wer nich Buntje heten will, mut ken Plakns hebn. (Süderdithmarschen.) - Simrock, 1402; Körte, 777. Wer nicht Buntge heissen will, muss keine Flecken haben. Bupennje (Päonie). Se gleit (glüht) as'n Bupennje. (Oldenburg.) - Weserzeitung, 4077. Die Päonie hat bekanntlich dunkelblaurothe Blumenblätter; unsere Damen würden in dieser Vergleichung, welche für die oldenburger Landmädchen so werthvoll ist, keine Schmeichelei erblicken. Bürde. 1 An gleicher Bürde trägt sich niemand müde. - Lehmann, II, 28, 49; Henisch, 560; Körte, 780. 2 Auch kleine Bürde drückt auf die Länge. 3 Auf die Bürde folgt die Würde. Lat.: Fructus honos oneris, fructus honoris onus. (Binder I, 598; II, 1208; Neander, 282; Philippi, I, 164; Seybold, 195.) 4 Bürde bringt Würde. Lat.: Labores pariunt honores. (Binder I, 840; II, 1615; Seybold, 270; Philippi, I, 219.) 5 Ein gringe Burde wird auch schwer, wann man sie hat tragen feer. - Sutor, 410. Lat.: Quod leve valde grave fit onus dum porto remote. 6 Eine Bürde auf fremdem Rücken fühlt man nicht. Engl.: No one knows the weight of another's burden. (Bohn II, 1.) 7 Eine Bürde, die man gern trägt, drückt nicht. It.: Carica volontaria non carica. (Bohn I, 77.) 8 Einer soll des andern Bürde tragen. - Gal. 6. Dän.: Den eene baere den andens byrde. (Prov. dan., 98.) 9 Einer soll dess andern bürde wissen vnd tragen, nicht negen vnd nagen. - Henisch, 490. Lat.: Amici vitia noveris, non oderis. (Henisch, 490.) 10 Eines andern Bürde fühlt man nicht. 11 Es ist keine Bürde schwerer, als eine leere Börse. Dän.: Den tyngste byrde paa veien er en lens pung. (Prov. dan., 98.) 12 Fremde Bürde ist immer leichter. Dän.: Let er den byrde som en anden baer. (Bohn I, 384.) 13 Gleiche bürd bricht gemeynen ruck nit. - Franck, II, 60a; Mayer, 196. 14 Gleiche bürd helt die beste freündtschafft. - Tappius, 66a; Henisch, 560; Simrock, 1406; Körte, 779. Lat.: Nam divisa minus sarcina fit gravis. - Quem struit, haud ignara, ac non incauta futuri. (Horaz.) (Sutor, 421.) 15 Gleiche burde brichet niemand den rucken (Hals). - Agricola I, 75; Campen, 10; Latendorf, 135; Egenolff, 38b; Nass. Schulblatt, XIV, 5; Tappius, 66a; Sailer, 152; Kirchhofer, 161; Henisch, 560; Simrock, 1404; Körte, 778; Eiselein, 102. Holl.: Gelijke borden breken niemand den rug. (Harrebomee, I, 81.) Lat.: Aequalis nullis confringit farcina dorsum. (Philippi, I, 12; Seybold, 13; Binder I, 24; II, 87; Gaal, 266.) 16 Ist die Bürde nach dem Rücken, so kann sie keinen erdrücken. 17 Je grösser die Bürde, je mehr wächst die Kraft. 18 Jedem wird seine Bürde schwer. 19 Jeder muss seine eigene Bürde tragen. - Kirchhofer, 160. Dän.: Hver skal baere sin byrde. (Prov. dan., 98.) 20 Kleine Bürde ist leicht zu tragen. 21 Leicht bürd wirt in die vern schwer. - Franck, II, 183b; Henisch, 560; Tunn., 17, 2; Simrock, 1405; Körte, 781. Frz.: A longue voye paille pese. (Leroux, I, 54.) - Au long aller petit faix (fardeau) pese. 22 Leichte Bürden werden ferne schwer. - Simrock, 8307. Dän.: Liden byrde er langveis tung. (Prov. dan., 98.) Holl.: Lichte borden swaren op vere weghen. (Fallersleben, 454.)
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Bündniss. 1 Bündniss macht die Schwachen stark. – Simrock, 1400; Eiselein, 102. 2 Bündnisse sind gemeinlich Kuppeln von faulen Stricken. – Lehmann, 105, 1; Eiselein, 102. 3 Bündnisse sind gut, aber wehe dem, der ihrer bedarf auch in ehrlichen Händeln. – Henisch, 558. 4 Bündnisse und faule Stricke halten selten lange. 5 Bündnuss machen ist leicht, aber halten ist schwer. 6 Bundnussen seind gutt, aber wehe denen, die jhrer bedürffen. – Lehmann, 106, 3. Lehmann (106, 15) sagt: „Wer Bundnuss macht, muss wol zusehen, dass die, so bey jhm wollen stehen, von Hertzen seine freunde sein, sonst bleibt er in der noth allein.“ 7 Bundnussen verreissen die gesatz. – Lehmann, 105, 2. 8 Eine Bündnuss (im Reich) hat bald die ander geborn. – Lehmann, 107, 23. Wie z. B. im Jahre 1538 und 1609 geschehen ist. 9 In bündnussen zielen die mächtigern mit zur grossen Scheiben, schiessen aber merer teil neben auss vnd verderben den geringern das spiel. – Lehmann, 107, 26. 10 Wer eiferig vnnd getrewlich die bundnuss helt, der muss es zuletzt am ersten entgelten. – Lehmann, 109, 47. 11 Wer sich mit denen in Bündnus begibt, welche die Reichsgesetz vnd recht schwechen vnd brechen, der hangt ans Teufels gesellschafft. – Lehmann, 107, 25. Bundriemen. Es gehet um den Bundriemen. – Murner, Vom luth. Narren; Eiselein, 102. Die Sache wird ernst. Lat.: Medius teneris. (Erasm., 440.) – Nunc meae in arctum coguntur copiae. (Seybold, 395.) – Res ad triarios redit. (Seybold, 527.) Bundschuh. *1 Bundschuh reim dich! – Luther's Werke, II, 437. *2 Den Bundschuh aufwerfen. – Murner. Nb., 78. *3 Den Bundschuh schmieren. – Murner, Vom luth. Narren. *4 Einen Bundschuh machen. – Eiselein, 102. Eine Verschwörung, wie der Bauern-Bundschuh im 16. Jahrhundert war. *5 Mit dem Bundschuh hervorkommen. – Murner, Vom luth. Narren. *6 Sich des Bundschuhs nähren. – Murner, Nb., 78, u. Vom luth. Narren. Ursprünglich von Bauern, die ein stegreifartiges Raubleben führten, wie die Ritter seinerzeit „vom Sattel“ (s. d.) lebten. Bundskette. 1 Bunds- vnd huntsketten reissen endlich mit bellen vnd beissen. – Lehmann, 106, 5; Eiselein, 102. *2 Bundsketten machen. Meutern, Aufruhr stiften. Bunke (Knochen). De olen Bunken sünt swar. – Eichwald, 231. Bunt. 1 Van boven bunt, van unnern Strunt. – Goldschmidt, 145; Bueren, 1192. Drückt den Widerwillen gegen Flitterstaat und allen Schein aus, wo jemand sich nach aussen elegant kleidet, während es mit den Unterkleidern übel steht. Holl.: Bont om den arm, ijl in den darm. (Harrebomée, I, 75.) – Boven bont, onder stront. – 'S morgens bont, 's avends stront. – Van buiten bont, van binnen stront. (Harrebomée, I, 76.) *2 Bunt lett wacker. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4077; Goldschmidt, 144. 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Bündniss.
1 Bündniss macht die Schwachen stark. – Simrock, 1400; Eiselein, 102.
2 Bündnisse sind gemeinlich Kuppeln von faulen Stricken. – Lehmann, 105, 1; Eiselein, 102.
3 Bündnisse sind gut, aber wehe dem, der ihrer bedarf auch in ehrlichen Händeln. – Henisch, 558.
4 Bündnisse und faule Stricke halten selten lange.
5 Bündnuss machen ist leicht, aber halten ist schwer.
6 Bundnussen seind gutt, aber wehe denen, die jhrer bedürffen. – Lehmann, 106, 3.
Lehmann (106, 15) sagt: „Wer Bundnuss macht, muss wol zusehen, dass die, so bey jhm wollen stehen, von Hertzen seine freunde sein, sonst bleibt er in der noth allein.“
7 Bundnussen verreissen die gesatz. – Lehmann, 105, 2.
8 Eine Bündnuss (im Reich) hat bald die ander geborn. – Lehmann, 107, 23.
Wie z. B. im Jahre 1538 und 1609 geschehen ist.
9 In bündnussen zielen die mächtigern mit zur grossen Scheiben, schiessen aber merer teil neben auss vnd verderben den geringern das spiel. – Lehmann, 107, 26.
10 Wer eiferig vnnd getrewlich die bundnuss helt, der muss es zuletzt am ersten entgelten. – Lehmann, 109, 47.
11 Wer sich mit denen in Bündnus begibt, welche die Reichsgesetz vnd recht schwechen vnd brechen, der hangt ans Teufels gesellschafft. – Lehmann, 107, 25.
Bundriemen.
Es gehet um den Bundriemen. – Murner, Vom luth. Narren; Eiselein, 102.
Die Sache wird ernst.
Lat.: Medius teneris. (Erasm., 440.) – Nunc meae in arctum coguntur copiae. (Seybold, 395.) – Res ad triarios redit. (Seybold, 527.)
Bundschuh.
*1 Bundschuh reim dich! – Luther's Werke, II, 437.
*2 Den Bundschuh aufwerfen. – Murner. Nb., 78.
*3 Den Bundschuh schmieren. – Murner, Vom luth. Narren.
*4 Einen Bundschuh machen. – Eiselein, 102.
Eine Verschwörung, wie der Bauern-Bundschuh im 16. Jahrhundert war.
*5 Mit dem Bundschuh hervorkommen. – Murner, Vom luth. Narren.
*6 Sich des Bundschuhs nähren. – Murner, Nb., 78, u. Vom luth. Narren.
Ursprünglich von Bauern, die ein stegreifartiges Raubleben führten, wie die Ritter seinerzeit „vom Sattel“ (s. d.) lebten.
Bundskette.
1 Bunds- vnd huntsketten reissen endlich mit bellen vnd beissen. – Lehmann, 106, 5; Eiselein, 102.
*2 Bundsketten machen.
Meutern, Aufruhr stiften.
Bunke (Knochen).
De olen Bunken sünt swar. – Eichwald, 231.
Bunt.
1 Van boven bunt, van unnern Strunt. – Goldschmidt, 145; Bueren, 1192.
Drückt den Widerwillen gegen Flitterstaat und allen Schein aus, wo jemand sich nach aussen elegant kleidet, während es mit den Unterkleidern übel steht.
Holl.: Bont om den arm, ijl in den darm. (Harrebomée, I, 75.) – Boven bont, onder stront. – 'S morgens bont, 's avends stront. – Van buiten bont, van binnen stront. (Harrebomée, I, 76.)
*2 Bunt lett wacker. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4077; Goldschmidt, 144.
Wacker wird im oldenburgischen Plattdeutsch, dem das Wort „schön“ fehlt, besonders von der Kleidung gebraucht und steht dann für niedlich, freundlich, lebhaft.
*3 Bunter as bunt. – Eichwald, 332.
*4 He is so bunt as en Heister (Häkster)1. (Ostfries.)
1) Elster. – Vielfarbig gekleidet.
Holl.: Er is geen ekster, of hij heeft wat bonts. (Harrebomée, I, 76.)
*5 Macht's nich gor zu bunt. – Robinson, 202.
*6 'S ging bunt über Ecke. – Gomolcke, 946; Robinson, 937.
Alles durcheinander.
*7 So bunt as de libberheuser Keärke1. – Frommann, V, 58, 25.
1) Die Kirche zu Liberhausen in der Grafschaft Mark.
*8 So bunt kann keen Schepa fleuten. (Ukermark.)
So bunt kann kein Schäfer flöten, pfeifen. Zur Bespöttelung des auffallend Bunten.
Buntje.
Wer nich Buntje hêten will, mut kên Plakns hebn. (Süderdithmarschen.) – Simrock, 1402; Körte, 777.
Wer nicht Buntge heissen will, muss keine Flecken haben.
Bupennje (Päonie).
Se gleit (glüht) as'n Bupennje. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4077.
Die Päonie hat bekanntlich dunkelblaurothe Blumenblätter; unsere Damen würden in dieser Vergleichung, welche für die oldenburger Landmädchen so werthvoll ist, keine Schmeichelei erblicken.
Bürde.
1 An gleicher Bürde trägt sich niemand müde. – Lehmann, II, 28, 49; Henisch, 560; Körte, 780.
2 Auch kleine Bürde drückt auf die Länge.
3 Auf die Bürde folgt die Würde.
Lat.: Fructus honos oneris, fructus honoris onus. (Binder I, 598; II, 1208; Neander, 282; Philippi, I, 164; Seybold, 195.)
4 Bürde bringt Würde.
Lat.: Labores pariunt honores. (Binder I, 840; II, 1615; Seybold, 270; Philippi, I, 219.)
5 Ein gringe Burde wird auch schwer, wann man sie hat tragen feer. – Sutor, 410.
Lat.: Quod leve valde grave fit onus dum porto remote.
6 Eine Bürde auf fremdem Rücken fühlt man nicht.
Engl.: No one knows the weight of another's burden. (Bohn II, 1.)
7 Eine Bürde, die man gern trägt, drückt nicht.
It.: Carica volontaria non carica. (Bohn I, 77.)
8 Einer soll des andern Bürde tragen. – Gal. 6.
Dän.: Den eene bære den andens byrde. (Prov. dan., 98.)
9 Einer soll dess andern bürde wissen vnd tragen, nicht negen vnd nagen. – Henisch, 490.
Lat.: Amici vitia noveris, non oderis. (Henisch, 490.)
10 Eines andern Bürde fühlt man nicht.
11 Es ist keine Bürde schwerer, als eine leere Börse.
Dän.: Den tyngste byrde paa veien er en lens pung. (Prov. dan., 98.)
12 Fremde Bürde ist immer leichter.
Dän.: Let er den byrde som en anden bær. (Bohn I, 384.)
13 Gleiche bürd bricht gemeynen ruck nit. – Franck, II, 60a; Mayer, 196.
14 Gleiche bürd helt die beste freündtschafft. – Tappius, 66a; Henisch, 560; Simrock, 1406; Körte, 779.
Lat.: Nam divisa minus sarcina fit gravis. – Quem struit, haud ignara, ac non incauta futuri. (Horaz.) (Sutor, 421.)
15 Gleiche burde brichet niemand den rucken (Hals). – Agricola I, 75; Campen, 10; Latendorf, 135; Egenolff, 38b; Nass. Schulblatt, XIV, 5; Tappius, 66a; Sailer, 152; Kirchhofer, 161; Henisch, 560; Simrock, 1404; Körte, 778; Eiselein, 102.
Holl.: Gelijke borden breken niemand den rug. (Harrebomée, I, 81.)
Lat.: Aequalis nullis confringit farcina dorsum. (Philippi, I, 12; Seybold, 13; Binder I, 24; II, 87; Gaal, 266.)
16 Ist die Bürde nach dem Rücken, so kann sie keinen erdrücken.
17 Je grösser die Bürde, je mehr wächst die Kraft.
18 Jedem wird seine Bürde schwer.
19 Jeder muss seine eigene Bürde tragen. – Kirchhofer, 160.
Dän.: Hver skal bære sin byrde. (Prov. dan., 98.)
20 Kleine Bürde ist leicht zu tragen.
21 Leicht bürd wirt in die vern schwer. – Franck, II, 183b; Henisch, 560; Tunn., 17, 2; Simrock, 1405; Körte, 781.
Frz.: A longue voye paille pèse. (Leroux, I, 54.) – Au long aller petit faix (fardeau) pèse.
22 Leichte Bürden werden ferne schwer. – Simrock, 8307.
Dän.: Liden byrde er langveis tung. (Prov. dan., 98.)
Holl.: Lichte borden swaren op vere weghen. (Fallersleben, 454.)
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