Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] bleibst!" (Und Kahl, du bleibst!) Das Wort wurde nochmals im Chor wiederholt und ward sofort nicht blos am Orte selbst, sondern auch in der Umgegend, wo man von dem Vorgange Kenntniss erhielt, sprichwörtlich angewandt, um jemand zum Dableiben zu nöthigen. *34 Er bleibt bei seinen fünf Augen. - Bücking, 37. Er lässt sich durch keine Gründe von seiner verkehrten Meinung abbringen. *35 Er bleibt dabei, wie der Hase beim Hunde. - Simrock, 1134. Holl.: Hi blijft bi den man als die hase bi den honden. (Fallersleben, 415.) Lat.: Sic astat socio sicut lepus ipse molosso. *36 Er bleibt immer bis zum Ite missa est. Bleich. Er wirt so bleych wie ein asche, ascherfarb. - Agricola, 598; Campen, 73; Latendorf, 105. Bleiche. *1 Der ist auf der Bleiche gewesen, der Teufel hol' den Bleicher. - Fischart; Schaltjahr, III, 384. Vom Wein (und ähnlichem Getränk), den man durch Zugiessen von Wasser geschwächt hat. *2 Ich will von dieser Bleiche kein Linnen. Bleicher. Der schmiedeberger Bleicher hat wieder frisch aufgebreitet. (Schles.) So sagt man im hirschberger Thal, wenn das Gebirge, namentlich die schmiedeberger Höhenzüge wieder mit frischem Schnee bedeckt sind. Bleicherhund. Nur von Bleicherhunden sagt man: es sind Bestien. Von brutalen Menschen. Holl.: Men zegt van bleekers honden maar dat zijn beesten. (Harrebomee, I, 60.) Bleifüsse. Wer Bleifüsse hat, aus dem macht kein Fronvogt einen Eilesehr. - Sprichwörtergarten, 321. Bleinatur. Eine Bleinatur ist besser als eine Breinatur. Blendlaterne. 1 Eine Blendlaterne nützt nur dem, der sie trägt. So der Verstand mancher Menschen, nur ihnen und nicht dem gemeinen Besten. 2 In eine Blendlaterne gehört kein grosses Licht. Um eine Menge geistesschwacher Leute irre zu führen, bedarf es keines grossen Geistes. *3 Eine Blendlaterne sein. Blendwerk. *1 Einem ein Blendwerk vor die Augen machen. *2 Es ist eitel Blendwerk. Lat.: Nebulae in pariete. (Erasm., 170.) Bletz (Flecken, Lappen). 1 Besser ein ehrlicher Bletz, als ein schandlich Loch. - Kirchhofer, 338. 2 Den Bletz neben das Loch setzen. - Kirchhofer, 227. Blick. 1 Der (verächtliche) Blick der Kröte kann keine Schlange tödten, aber der Blick der Schlange die Kröte. (Surinam.) 2 Der (verächtliche) Blick der Kröte tödtet die Schlange nicht, aber der Geifer der Katze verursacht Auszehrung. (Surinam.) Der Sinn, den die surinamischen Neger damit verbinden, ist: der Zorn des Geringen (Schwachen) schadet dem Höhergestellten (Starken) nicht, wol aber der Zorn des letztern jenem. 3 Der finstere Blick eines Freundes ist besser, als das Lächeln eines Thoren. 4 Ein Blick sagt (oft) mehr als eine Rede. 5 Ein finsterer Blick kommt finster zurück. 6 Es gibt Blicke, neun wären ihrer genug zum Tode. - Simrock, 1136. 7 Muthiger Blick lockt das Glück. 8 Muthiger Blick verscheucht das Unglück. 9 Vier Blicke werfen die Frauen in den Spiegel: den ersten für sich selbst, den andern für ihren Mann, den dritten für ihre Freunde und den vierten für ihre Nebenbuhlerinnen. 10 Vorsichtiger Blick vertreibt das Misgeschick. [Spaltenumbruch] 11 Wer auch nur Einen Blick nach Stambul geworfen, in dessen Munde lebt das Haus des Sultans. (Krim.) - Altmann III. *12 Sieben söttig Blick könnten ein Ross tödten. - Kirchhofer, 185. *13 Wie der Blick des Geizhalses auf seinen Schuldner, der fallirt hat. (Aegypt.) Ein sehr trauriger, verzweiflungsvoller. Blicken. Blick' erst auf dich, dann richte mich. - Steiger, 358; Volksbote, IX, 156. Blind. 1 Besser blind an den Augen, als blind am Gemüth. - Simrock, 1151. 2 Besser blind und furchtsam als unvorsichtig. - Sailer, 112. 3 Besser eine etwas Blinde, als eine viel zu Schöne. (Serb.) 4 Blind, alt und arm - dass Gott erbarm'. (S. Alt 10 und Arm 19.) Holl.: Blind, arm en oud is een Joden-vloek. (Harrebomee, I, 61.) - Het is kwaad, oud en arm te zijn. (Harrebomee, I, 20.) 5 Blind sei das Weib, taub sei der Mann, soll Lieb' und Ehe lang bestahn. - Henisch, 419. Die Frau soll nicht alles sehen wollen, was der Mann Fehlerhaftes thut oder was an ihm Mangelhaftes ist; der Mann soll nicht zu schnell zürnen u. s. w. 6 Der blind ist geborn vnd der das Gesicht hat verlohrn, kann einer dem andern nichts verweisen. - Lehmann, 97, 20. 7 Der muss rechtschaffen blind sein, der die Sonne nicht sieht. - Winckler, XV, 38. 8 Der müsste sehr blind sein, der nicht durch ein Sieb sehen könnte. Engl.: He is blind enough, who sees not through the holes of a sieve. 9 Es ist jeder blind für seinen eigenen Buckel (Höcker). Holl.: Iedereen is blind voor zijne eigene gebreken. (Harrebomee, I, 62.) 10 Keiner ist blinder, als der nicht sehen will. - Winckler, XVII, 87. 11 Sei nur blind, und es wird dir jeder Balken im Wege hängen. 12 We blenk1 es, demm könt2 et agen Ogen an. (Aachen.) - Firmenich, I, 494, 141. 1) Blind. 2) Kommt. Holl.: De blindt wordt, komt het eerst in de oogen. (Harrebomee, I, 61.) 13 Wenn blind und schel zusammenkommen, stossen sie einander übern Haufen. - Eiselein, 82. 14 Wenn einer blind werden soll (will), muss man ihm zuvor die Augen zuthun. - Henisch, 421. 15 Wer blind geboren ist, lernt nie ans Licht glauben. 16 Wer blind ist, der passt schlecht zu einem Sternseher. Von Beamten, welche die Augen schliessen, oder denen, die selbst nicht sehen und andere beaufsichtigen sollen. Lat.: Caeca speculatio. (Suidas.) (Erasm., 127.) 17 Wer blind werden will, muss mit den Augen anfangen. 18 Wer blindt ist, der isset viel Mucken. - Lehmann, 96, 2. 19 Wer sich nicht für blind hält, sehnt sich nicht nach Licht. *20 Blind an Wänden gehen. *21 Blind ankommen. *22 Da kommst du blind. *23 Der kommt blind von der Welt. *24 Er geht blind darauf los wie ein Hesse (s. d.). *25 Er glaubt blind, wie ein Heide. *26 Er ist blind und äugelt doch nach den Weibern. (Aegypt.) Hergenommen von den Blicken, welche die Männer, wenn sie zu Kairo durch die Strassen gehen, nach den Fenstergittern werfen, hinter denen die Frauen sitzen. *27 Er ist nicht blind, aber er sieht nicht. Holl.: Hij is niet blind, maar zonder oogen. (Harrebomee, I, 62.)
[Spaltenumbruch] bleibst!“ (Und Kahl, du bleibst!) Das Wort wurde nochmals im Chor wiederholt und ward sofort nicht blos am Orte selbst, sondern auch in der Umgegend, wo man von dem Vorgange Kenntniss erhielt, sprichwörtlich angewandt, um jemand zum Dableiben zu nöthigen. *34 Er bleibt bei seinen fünf Augen. – Bücking, 37. Er lässt sich durch keine Gründe von seiner verkehrten Meinung abbringen. *35 Er bleibt dabei, wie der Hase beim Hunde. – Simrock, 1134. Holl.: Hi blijft bi den man als die hase bi den honden. (Fallersleben, 415.) Lat.: Sic astat socio sicut lepus ipse molosso. *36 Er bleibt immer bis zum Ite missa est. Bleich. Er wirt so bleych wie ein asche, ascherfarb. – Agricola, 598; Campen, 73; Latendorf, 105. Bleiche. *1 Der ist auf der Bleiche gewesen, der Teufel hol' den Bleicher. – Fischart; Schaltjahr, III, 384. Vom Wein (und ähnlichem Getränk), den man durch Zugiessen von Wasser geschwächt hat. *2 Ich will von dieser Bleiche kein Linnen. Bleicher. Der schmiedeberger Bleicher hat wieder frisch aufgebreitet. (Schles.) So sagt man im hirschberger Thal, wenn das Gebirge, namentlich die schmiedeberger Höhenzüge wieder mit frischem Schnee bedeckt sind. Bleicherhund. Nur von Bleicherhunden sagt man: es sind Bestien. Von brutalen Menschen. Holl.: Men zegt van bleekers honden maar dat zijn beesten. (Harrebomée, I, 60.) Bleifüsse. Wer Bleifüsse hat, aus dem macht kein Fronvogt einen Eilesehr. – Sprichwörtergarten, 321. Bleinatur. Eine Bleinatur ist besser als eine Breinatur. Blendlaterne. 1 Eine Blendlaterne nützt nur dem, der sie trägt. So der Verstand mancher Menschen, nur ihnen und nicht dem gemeinen Besten. 2 In eine Blendlaterne gehört kein grosses Licht. Um eine Menge geistesschwacher Leute irre zu führen, bedarf es keines grossen Geistes. *3 Eine Blendlaterne sein. Blendwerk. *1 Einem ein Blendwerk vor die Augen machen. *2 Es ist eitel Blendwerk. Lat.: Nebulae in pariete. (Erasm., 170.) Bletz (Flecken, Lappen). 1 Besser ein ehrlicher Bletz, als ein schandlich Loch. – Kirchhofer, 338. 2 Den Bletz neben das Loch setzen. – Kirchhofer, 227. Blick. 1 Der (verächtliche) Blick der Kröte kann keine Schlange tödten, aber der Blick der Schlange die Kröte. (Surinam.) 2 Der (verächtliche) Blick der Kröte tödtet die Schlange nicht, aber der Geifer der Katze verursacht Auszehrung. (Surinam.) Der Sinn, den die surinamischen Neger damit verbinden, ist: der Zorn des Geringen (Schwachen) schadet dem Höhergestellten (Starken) nicht, wol aber der Zorn des letztern jenem. 3 Der finstere Blick eines Freundes ist besser, als das Lächeln eines Thoren. 4 Ein Blick sagt (oft) mehr als eine Rede. 5 Ein finsterer Blick kommt finster zurück. 6 Es gibt Blicke, neun wären ihrer genug zum Tode. – Simrock, 1136. 7 Muthiger Blick lockt das Glück. 8 Muthiger Blick verscheucht das Unglück. 9 Vier Blicke werfen die Frauen in den Spiegel: den ersten für sich selbst, den andern für ihren Mann, den dritten für ihre Freunde und den vierten für ihre Nebenbuhlerinnen. 10 Vorsichtiger Blick vertreibt das Misgeschick. [Spaltenumbruch] 11 Wer auch nur Einen Blick nach Stambul geworfen, in dessen Munde lebt das Haus des Sultans. (Krim.) – Altmann III. *12 Sieben söttig Blick könnten ein Ross tödten. – Kirchhofer, 185. *13 Wie der Blick des Geizhalses auf seinen Schuldner, der fallirt hat. (Aegypt.) Ein sehr trauriger, verzweiflungsvoller. Blicken. Blick' erst auf dich, dann richte mich. – Steiger, 358; Volksbote, IX, 156. Blind. 1 Besser blind an den Augen, als blind am Gemüth. – Simrock, 1151. 2 Besser blind und furchtsam als unvorsichtig. – Sailer, 112. 3 Besser eine etwas Blinde, als eine viel zu Schöne. (Serb.) 4 Blind, alt und arm – dass Gott erbarm'. (S. Alt 10 und Arm 19.) Holl.: Blind, arm en oud is een Joden-vloek. (Harrebomée, I, 61.) – Het is kwaad, oud en arm te zijn. (Harrebomée, I, 20.) 5 Blind sei das Weib, taub sei der Mann, soll Lieb' und Ehe lang bestahn. – Henisch, 419. Die Frau soll nicht alles sehen wollen, was der Mann Fehlerhaftes thut oder was an ihm Mangelhaftes ist; der Mann soll nicht zu schnell zürnen u. s. w. 6 Der blind ist geborn vnd der das Gesicht hat verlohrn, kann einer dem andern nichts verweisen. – Lehmann, 97, 20. 7 Der muss rechtschaffen blind sein, der die Sonne nicht sieht. – Winckler, XV, 38. 8 Der müsste sehr blind sein, der nicht durch ein Sieb sehen könnte. Engl.: He is blind enough, who sees not through the holes of a sieve. 9 Es ist jeder blind für seinen eigenen Buckel (Höcker). Holl.: Iedereen is blind voor zijne eigene gebreken. (Harrebomée, I, 62.) 10 Keiner ist blinder, als der nicht sehen will. – Winckler, XVII, 87. 11 Sei nur blind, und es wird dir jeder Balken im Wege hängen. 12 We blenk1 es, demm könt2 et agen Ogen an. (Aachen.) – Firmenich, I, 494, 141. 1) Blind. 2) Kommt. Holl.: De blindt wordt, komt het eerst in de oogen. (Harrebomée, I, 61.) 13 Wenn blind und schel zusammenkommen, stossen sie einander übern Haufen. – Eiselein, 82. 14 Wenn einer blind werden soll (will), muss man ihm zuvor die Augen zuthun. – Henisch, 421. 15 Wer blind geboren ist, lernt nie ans Licht glauben. 16 Wer blind ist, der passt schlecht zu einem Sternseher. Von Beamten, welche die Augen schliessen, oder denen, die selbst nicht sehen und andere beaufsichtigen sollen. Lat.: Caeca speculatio. (Suidas.) (Erasm., 127.) 17 Wer blind werden will, muss mit den Augen anfangen. 18 Wer blindt ist, der isset viel Mucken. – Lehmann, 96, 2. 19 Wer sich nicht für blind hält, sehnt sich nicht nach Licht. *20 Blind an Wänden gehen. *21 Blind ankommen. *22 Da kommst du blind. *23 Der kommt blind von der Welt. *24 Er geht blind darauf los wie ein Hesse (s. d.). *25 Er glaubt blind, wie ein Heide. *26 Er ist blind und äugelt doch nach den Weibern. (Aegypt.) Hergenommen von den Blicken, welche die Männer, wenn sie zu Kairo durch die Strassen gehen, nach den Fenstergittern werfen, hinter denen die Frauen sitzen. *27 Er ist nicht blind, aber er sieht nicht. Holl.: Hij is niet blind, maar zonder oogen. (Harrebomée, I, 62.)
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"><pb facs="#f0228" n="[200]"/><cb n="399"/> bleibst!“ (Und Kahl, du bleibst!) Das Wort wurde nochmals im Chor wiederholt und ward sofort nicht blos am Orte selbst, sondern auch in der Umgegend, wo man von dem Vorgange Kenntniss erhielt, sprichwörtlich angewandt, um jemand zum Dableiben zu nöthigen.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*34 Er bleibt bei seinen fünf Augen.</hi> – <hi rendition="#i">Bücking, 37.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Er lässt sich durch keine Gründe von seiner verkehrten Meinung abbringen.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*35 Er bleibt dabei, wie der Hase beim Hunde.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 1134.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hi blijft bi den man als die hase bi den honden. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 415.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Sic astat socio sicut lepus ipse molosso.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*36 Er bleibt immer bis zum Ite missa est.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Bleich.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Er wirt so bleych wie ein asche, ascherfarb.</hi> – <hi rendition="#i">Agricola, 598; Campen, 73; Latendorf, 105.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Bleiche.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Der ist auf der Bleiche gewesen, der Teufel hol' den Bleicher.</hi> – <hi rendition="#i">Fischart; Schaltjahr, III, 384.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Vom Wein (und ähnlichem Getränk), den man durch Zugiessen von Wasser geschwächt hat.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Ich will von dieser Bleiche kein Linnen.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Bleicher.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Der schmiedeberger Bleicher hat wieder frisch aufgebreitet.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">So sagt man im hirschberger Thal, wenn das Gebirge, namentlich die schmiedeberger Höhenzüge wieder mit frischem Schnee bedeckt sind.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Bleicherhund.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Nur von Bleicherhunden sagt man: es sind Bestien.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Von brutalen Menschen.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Men zegt van bleekers honden maar dat zijn beesten. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 60.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Bleifüsse.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Wer Bleifüsse hat, aus dem macht kein Fronvogt einen Eilesehr.</hi> – <hi rendition="#i">Sprichwörtergarten, 321.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Bleinatur.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Eine Bleinatur ist besser als eine Breinatur.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Blendlaterne.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Eine Blendlaterne nützt nur dem, der sie trägt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">So der Verstand mancher Menschen, nur ihnen und nicht dem gemeinen Besten.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 In eine Blendlaterne gehört kein grosses Licht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Um eine Menge geistesschwacher Leute irre zu führen, bedarf es keines grossen Geistes.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*3 Eine Blendlaterne sein.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Blendwerk.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1 Einem ein Blendwerk vor die Augen machen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Es ist eitel Blendwerk.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nebulae in pariete. (<hi rendition="#i">Erasm., 170.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head><hi rendition="#b">Bletz</hi> (Flecken, Lappen).</head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Besser ein ehrlicher Bletz, als ein schandlich Loch.</hi> – <hi rendition="#i">Kirchhofer, 338.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Den Bletz neben das Loch setzen.</hi> – <hi rendition="#i">Kirchhofer, 227.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Blick.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Der (verächtliche) Blick der Kröte kann keine Schlange tödten, aber der Blick der Schlange die Kröte.</hi> (<hi rendition="#i">Surinam.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Der (verächtliche) Blick der Kröte tödtet die Schlange nicht, aber der Geifer der Katze verursacht Auszehrung.</hi> (<hi rendition="#i">Surinam.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Der Sinn, den die surinamischen Neger damit verbinden, ist: der Zorn des Geringen (Schwachen) schadet dem Höhergestellten (Starken) nicht, wol aber der Zorn des letztern jenem.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Der finstere Blick eines Freundes ist besser, als das Lächeln eines Thoren.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Ein Blick sagt (oft) mehr als eine Rede.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Ein finsterer Blick kommt finster zurück.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Es gibt Blicke, neun wären ihrer genug zum Tode.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 1136.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Muthiger Blick lockt das Glück.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Muthiger Blick verscheucht das Unglück.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Vier Blicke werfen die Frauen in den Spiegel: den ersten für sich selbst, den andern für ihren Mann, den dritten für ihre Freunde und den vierten für ihre Nebenbuhlerinnen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Vorsichtiger Blick vertreibt das Misgeschick.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="400"/> 11 Wer auch nur Einen Blick nach Stambul geworfen, in dessen Munde lebt das Haus des Sultans.</hi> (<hi rendition="#i">Krim.</hi>) – <hi rendition="#i">Altmann III.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*12 Sieben söttig Blick könnten ein Ross tödten.</hi> – <hi rendition="#i">Kirchhofer, 185.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*13 Wie der Blick des Geizhalses auf seinen Schuldner, der fallirt hat.</hi> (<hi rendition="#i">Aegypt.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Ein sehr trauriger, verzweiflungsvoller.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Blicken.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Blick' erst auf dich, dann richte mich.</hi> – <hi rendition="#i">Steiger, 358; Volksbote, IX, 156.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Blind.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Besser blind an den Augen, als blind am Gemüth.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 1151.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Besser blind und furchtsam als unvorsichtig.</hi> – <hi rendition="#i">Sailer, 112.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Besser eine etwas Blinde, als eine viel zu Schöne.</hi> (<hi rendition="#i">Serb.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Blind, alt und arm – dass Gott erbarm'. (S. Alt 10 und Arm 19.)</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Blind, arm en oud is een Joden-vloek. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 61.</hi>) – Het is kwaad, oud en arm te zijn. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 20.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Blind sei das Weib, taub sei der Mann, soll Lieb' und Ehe lang bestahn.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 419.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Die Frau soll nicht alles sehen wollen, was der Mann Fehlerhaftes thut oder was an ihm Mangelhaftes ist; der Mann soll nicht zu schnell zürnen u. s. w.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Der blind ist geborn vnd der das Gesicht hat verlohrn, kann einer dem andern nichts verweisen.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 97, 20.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Der muss rechtschaffen blind sein, der die Sonne nicht sieht.</hi> – <hi rendition="#i">Winckler, XV, 38.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Der müsste sehr blind sein, der nicht durch ein Sieb sehen könnte.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: He is blind enough, who sees not through the holes of a sieve.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Es ist jeder blind für seinen eigenen Buckel (Höcker).</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Iedereen is blind voor zijne eigene gebreken. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 62.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Keiner ist blinder, als der nicht sehen will.</hi> – <hi rendition="#i">Winckler, XVII, 87.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Sei nur blind, und es wird dir jeder Balken im Wege hängen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 We blenk<hi rendition="#sup">1</hi> es, demm könt<hi rendition="#sup">2</hi> et agen Ogen an.</hi> (<hi rendition="#i">Aachen.</hi>) – <hi rendition="#i">Firmenich, I, 494, 141.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Blind.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Kommt.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De blindt wordt, komt het eerst in de oogen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 61.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Wenn blind und schel zusammenkommen, stossen sie einander übern Haufen.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 82.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Wenn einer blind werden soll (will), muss man ihm zuvor die Augen zuthun.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 421.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">15 Wer blind geboren ist, lernt nie ans Licht glauben.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">16 Wer blind ist, der passt schlecht zu einem Sternseher.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Von Beamten, welche die Augen schliessen, oder denen, die selbst nicht sehen und andere beaufsichtigen sollen.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Caeca speculatio. (<hi rendition="#i">Suidas.</hi>) (<hi rendition="#i">Erasm., 127.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">17 Wer blind werden will, muss mit den Augen anfangen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Wer blindt ist, der isset viel Mucken.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 96, 2.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">19 Wer sich nicht für blind hält, sehnt sich nicht nach Licht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*20 Blind an Wänden gehen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*21 Blind ankommen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*22 Da kommst du blind.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*23 Der kommt blind von der Welt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*24 Er geht blind darauf los wie ein Hesse (s. d.).</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*25 Er glaubt blind, wie ein Heide.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*26 Er ist blind und äugelt doch nach den Weibern.</hi> (<hi rendition="#i">Aegypt.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Hergenommen von den Blicken, welche die Männer, wenn sie zu Kairo durch die Strassen gehen, nach den Fenstergittern werfen, hinter denen die Frauen sitzen.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*27 Er ist nicht blind, aber er sieht nicht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij is niet blind, maar zonder oogen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 62.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[200]/0228]
bleibst!“ (Und Kahl, du bleibst!) Das Wort wurde nochmals im Chor wiederholt und ward sofort nicht blos am Orte selbst, sondern auch in der Umgegend, wo man von dem Vorgange Kenntniss erhielt, sprichwörtlich angewandt, um jemand zum Dableiben zu nöthigen.
*34 Er bleibt bei seinen fünf Augen. – Bücking, 37.
Er lässt sich durch keine Gründe von seiner verkehrten Meinung abbringen.
*35 Er bleibt dabei, wie der Hase beim Hunde. – Simrock, 1134.
Holl.: Hi blijft bi den man als die hase bi den honden. (Fallersleben, 415.)
Lat.: Sic astat socio sicut lepus ipse molosso.
*36 Er bleibt immer bis zum Ite missa est.
Bleich.
Er wirt so bleych wie ein asche, ascherfarb. – Agricola, 598; Campen, 73; Latendorf, 105.
Bleiche.
*1 Der ist auf der Bleiche gewesen, der Teufel hol' den Bleicher. – Fischart; Schaltjahr, III, 384.
Vom Wein (und ähnlichem Getränk), den man durch Zugiessen von Wasser geschwächt hat.
*2 Ich will von dieser Bleiche kein Linnen.
Bleicher.
Der schmiedeberger Bleicher hat wieder frisch aufgebreitet. (Schles.)
So sagt man im hirschberger Thal, wenn das Gebirge, namentlich die schmiedeberger Höhenzüge wieder mit frischem Schnee bedeckt sind.
Bleicherhund.
Nur von Bleicherhunden sagt man: es sind Bestien.
Von brutalen Menschen.
Holl.: Men zegt van bleekers honden maar dat zijn beesten. (Harrebomée, I, 60.)
Bleifüsse.
Wer Bleifüsse hat, aus dem macht kein Fronvogt einen Eilesehr. – Sprichwörtergarten, 321.
Bleinatur.
Eine Bleinatur ist besser als eine Breinatur.
Blendlaterne.
1 Eine Blendlaterne nützt nur dem, der sie trägt.
So der Verstand mancher Menschen, nur ihnen und nicht dem gemeinen Besten.
2 In eine Blendlaterne gehört kein grosses Licht.
Um eine Menge geistesschwacher Leute irre zu führen, bedarf es keines grossen Geistes.
*3 Eine Blendlaterne sein.
Blendwerk.
*1 Einem ein Blendwerk vor die Augen machen.
*2 Es ist eitel Blendwerk.
Lat.: Nebulae in pariete. (Erasm., 170.)
Bletz (Flecken, Lappen).
1 Besser ein ehrlicher Bletz, als ein schandlich Loch. – Kirchhofer, 338.
2 Den Bletz neben das Loch setzen. – Kirchhofer, 227.
Blick.
1 Der (verächtliche) Blick der Kröte kann keine Schlange tödten, aber der Blick der Schlange die Kröte. (Surinam.)
2 Der (verächtliche) Blick der Kröte tödtet die Schlange nicht, aber der Geifer der Katze verursacht Auszehrung. (Surinam.)
Der Sinn, den die surinamischen Neger damit verbinden, ist: der Zorn des Geringen (Schwachen) schadet dem Höhergestellten (Starken) nicht, wol aber der Zorn des letztern jenem.
3 Der finstere Blick eines Freundes ist besser, als das Lächeln eines Thoren.
4 Ein Blick sagt (oft) mehr als eine Rede.
5 Ein finsterer Blick kommt finster zurück.
6 Es gibt Blicke, neun wären ihrer genug zum Tode. – Simrock, 1136.
7 Muthiger Blick lockt das Glück.
8 Muthiger Blick verscheucht das Unglück.
9 Vier Blicke werfen die Frauen in den Spiegel: den ersten für sich selbst, den andern für ihren Mann, den dritten für ihre Freunde und den vierten für ihre Nebenbuhlerinnen.
10 Vorsichtiger Blick vertreibt das Misgeschick.
11 Wer auch nur Einen Blick nach Stambul geworfen, in dessen Munde lebt das Haus des Sultans. (Krim.) – Altmann III.
*12 Sieben söttig Blick könnten ein Ross tödten. – Kirchhofer, 185.
*13 Wie der Blick des Geizhalses auf seinen Schuldner, der fallirt hat. (Aegypt.)
Ein sehr trauriger, verzweiflungsvoller.
Blicken.
Blick' erst auf dich, dann richte mich. – Steiger, 358; Volksbote, IX, 156.
Blind.
1 Besser blind an den Augen, als blind am Gemüth. – Simrock, 1151.
2 Besser blind und furchtsam als unvorsichtig. – Sailer, 112.
3 Besser eine etwas Blinde, als eine viel zu Schöne. (Serb.)
4 Blind, alt und arm – dass Gott erbarm'. (S. Alt 10 und Arm 19.)
Holl.: Blind, arm en oud is een Joden-vloek. (Harrebomée, I, 61.) – Het is kwaad, oud en arm te zijn. (Harrebomée, I, 20.)
5 Blind sei das Weib, taub sei der Mann, soll Lieb' und Ehe lang bestahn. – Henisch, 419.
Die Frau soll nicht alles sehen wollen, was der Mann Fehlerhaftes thut oder was an ihm Mangelhaftes ist; der Mann soll nicht zu schnell zürnen u. s. w.
6 Der blind ist geborn vnd der das Gesicht hat verlohrn, kann einer dem andern nichts verweisen. – Lehmann, 97, 20.
7 Der muss rechtschaffen blind sein, der die Sonne nicht sieht. – Winckler, XV, 38.
8 Der müsste sehr blind sein, der nicht durch ein Sieb sehen könnte.
Engl.: He is blind enough, who sees not through the holes of a sieve.
9 Es ist jeder blind für seinen eigenen Buckel (Höcker).
Holl.: Iedereen is blind voor zijne eigene gebreken. (Harrebomée, I, 62.)
10 Keiner ist blinder, als der nicht sehen will. – Winckler, XVII, 87.
11 Sei nur blind, und es wird dir jeder Balken im Wege hängen.
12 We blenk1 es, demm könt2 et agen Ogen an. (Aachen.) – Firmenich, I, 494, 141.
1) Blind.
2) Kommt.
Holl.: De blindt wordt, komt het eerst in de oogen. (Harrebomée, I, 61.)
13 Wenn blind und schel zusammenkommen, stossen sie einander übern Haufen. – Eiselein, 82.
14 Wenn einer blind werden soll (will), muss man ihm zuvor die Augen zuthun. – Henisch, 421.
15 Wer blind geboren ist, lernt nie ans Licht glauben.
16 Wer blind ist, der passt schlecht zu einem Sternseher.
Von Beamten, welche die Augen schliessen, oder denen, die selbst nicht sehen und andere beaufsichtigen sollen.
Lat.: Caeca speculatio. (Suidas.) (Erasm., 127.)
17 Wer blind werden will, muss mit den Augen anfangen.
18 Wer blindt ist, der isset viel Mucken. – Lehmann, 96, 2.
19 Wer sich nicht für blind hält, sehnt sich nicht nach Licht.
*20 Blind an Wänden gehen.
*21 Blind ankommen.
*22 Da kommst du blind.
*23 Der kommt blind von der Welt.
*24 Er geht blind darauf los wie ein Hesse (s. d.).
*25 Er glaubt blind, wie ein Heide.
*26 Er ist blind und äugelt doch nach den Weibern. (Aegypt.)
Hergenommen von den Blicken, welche die Männer, wenn sie zu Kairo durch die Strassen gehen, nach den Fenstergittern werfen, hinter denen die Frauen sitzen.
*27 Er ist nicht blind, aber er sieht nicht.
Holl.: Hij is niet blind, maar zonder oogen. (Harrebomée, I, 62.)
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:54:38Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:54:38Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |