Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] *24 He bätert sick up't Oller, as de Wintersweinen1. - Weserzeitung, 4057; Goldschmidt, 118. 1) Ein Ferkel, welches den Winter hindurch nur spärlich, im nächsten Frühjahr und Sommer aber besser gefüttert wird. (Stürenberg, 333.) - Der oldenburgische Landmann, dem die Viehmast eine wichtige Sache ist, bezeichnet mit dem Worte "sick bätern" sowol das Fettwerden, als auch das Tugendhafterwerden. Die Redensart hat also den Doppelsinn: er wird in seinen alten Tagen fetter oder - tugendhafter. *25 He betert sik vun de lütje Schann1 up de grote. - Schülze. 1) Kleinen Schande. - Es wird immer ärger mit ihm. *26 He will sick betern up't Oelder, as de Meighemkes (oder: Mighamelkes1) de leren2 't flegen. (Ostfries.) - Frommann, VI, 285, 645. 1) Die Ameisen. 2) Lernen. Besserung. 1 An dem keine Besserung ist zu hoffen, dem gibt Gott wie Judas den fetten Bissen. - Eiselein, 71. 2 Besserung ist niemand verboten. - Simrock, 965. 3 Lange keine Besserung, lange keine Linderung. - Sutor, 858. 4 Wer Besserung aufs Alter spart, hat seine Sach' gar schlecht verwahrt. - Henisch, 319; Pred. Sal. 18, 22; Schulze, 155; Simrock, 966; Körte, 549. Lat.: Ne verearis usque ad mortem justificari. Besserwerden. Aufs Besserwerden hofft man stets (hofft jeder) auf Erden. Lat.: Forsan miseros meliora sequentur. Beständig. 1 Was beständig bleibt, das bekleibt. *2 Beständig wie ein Wetterhahn. Beständigkeit. 1 Beständigkeit hält Farbe. - Sailer, 238. 2 Beständigkeit ist das Fundament der Weisheit. 3 Beständigkeit ist eine Krone der Tugenden. Bestat. We bestat1 es, de es noch lang net begrave. (Aachen.) - Firmenich, I, 494, 140. 1) Verheirathet. Bestauben. Wer nit bestauben will, der bleib aus der Mühl. - Sutor, 562; Simrock, 7134. It.: Chi non vuol infarinarsi non vada al molino. Lat.: Non intret molam, qui vult vitare farinam. Beste (das). 1 All to meinen Besten, säd' de Jung, dor slögen se em den Stock up'n Puckel entzwei. - Hoefer, 548. 2 Am Besten hat man den besten Kauf. - Bücking, 298; Henisch, 328; Körte, 555. It.: Il migliore e meno caro. (Bohn I, 120.) 3 Am Besten ist's gewesen. 4 Aus dem besten kompt (wird) allzeit das ärgeste. - Henisch, 328; Eiselein, 71. Lat.: Haud alius alii, quam sibi est amicior. - Tibi imprimis consule. 5 Das allgemeine Beste steht obenan (geht vor). Lat.: Salus civium suprema, lex esto. (Philippi, II, 165.) 6 Das Best erst. - Henisch, 326. 7 Das best gehört inn pfaffen. - Franck, II, 166b; Simrock, 978; Körte, 553. 8 Das Beste am Karpfen ist der Kopf. 9 Das Beste bringt Verdruss, wenn man's zu lange treiben muss. - Seybold, 351. 10 Das Beste dient einem. Aber nicht immer ist das Seltenste, Theuerste und Wohlschmeckendste auch das Beste, d. h. hier das Gesündeste, oder, wie das Sprichwort sagt, das Dienlichste. Hausmannskost ist besser als Leckerbissen. 11 Das Beste holt der Teufel zuerst. Engl.: Naught is never in danger. (Bohn II, 457.) Lat.: Si qua placent, abeunt; inimica tenacius haerent. (Philippi, II, 189; Binder, I, 1654.) 12 Das Beste ist, dass niemand weiss, wer sein Schwager ist. - Simrock, 9328. 13 Das Beste ist, was man in der Hand hat. - Simrock, 973. Holl.: 'T beste is, dat men in de hand heeft. 14 Das Beste kauft man am theuersten. - Henisch, 326. [Spaltenumbruch] 15 Das Beste kauft man am wohlfeilsten. - Henisch, 326; Simrock, 972; Körte, 554. 16 Das Beste kommt nach. - Eiselein, 71. 17 Das Beste kommt selten nach. - Körte, 551; Lehmann, II, 57, 10; Henisch, 325; Egenolff, 342b; Gaal, 193; Seybold, 418. Engl.: Seldom comes a better. (Cahier, 4392.) Lat.: Absumpta suilla, bubulam ne expecta. (Gaal, 193.) - Posteriora solent esse deteriora. (Seybold, 450.) 18 Das Beste kommt zuletzt. 19 Das Beste schwebt allzeit oben. - Henisch, 326. 20 Das Beste soll man auswärts wenden. 21 Das Beste soll man billig wählen, das Böse kommt von selber wol. 22 Das Beste spart man auf die Letzte. - Simrock, 975; Eiselein, 71. Lat.: Arcesse ad extremum scientiam. 23 Das Beste wird gedacht, das Böseste (Schlechteste) geredt. - Körte, 552; Simrock, 977. 24 Das ist das best, das man in der Hand hat. - Henisch, 326. 25 Dat Best kümmt na, säd Schönfeld, don wüsst' he äwers nix meier. - Hoefer, 952. 26 Dat Beste erst, dat Slimmste kummt allteit noch fro1 genug. (Rastede.) - Firmenich, 29, 122. 1) Früh. It.: Si deve sempre desiderare l'ottimo, ed aspettar il pessimo. 27 Ein jeder mag sein bestes thon, damit es wol im Hauss mag stohn. - Lehmann, II, 148, 41. 28 Es ist ein jeder jhm das best selbs schuldig. - Henisch, 325. Lat.: Tunica pallio propior. (Plautus.) (Philippi, II, 225.) 29 Es muss sich einer selbst mit dem besten trösten. - Henisch, 328. 30 'Et Beste häld1 de Duiwel immer te äirst, sach de Junge, gistern uesen S'gimmel, vandage2 min Mäuer3. (Hemer in der Grafschaft Mark.) - Frommann, III, 255, 30. 1) Holt. 2) Heute. 3) Mutter. 31 Ich will mein Bestes thun, wie einer der allein pfeift. - Körte, 555. 32 Man mot dat Beste hapen, dat Schlechte kummt von sülvst. - Goldschmidt, 160; für Waldeck: Curtze, 344, 377. 33 Man muss das Beste hoffen, Böses (das Schlimme) kommt (von selbst) doch wol. - Pistor., IX, 14; Struve, 31; Simrock, 4873; Gaal, 194. Lat.: Optima sperentur, metuantur pessima; sed quae sors tulerit, forti pectore quisque ferat. 34 Man muss das Beste hoffen und das Böse gewarten. - Simrock, 4872. 35 Sum, es, est, war von je das Best; sum, sus, sut, noch nie war gut. - Luther. 36 'T Best' in't Midden, säd(de) de Düwel, do lep (oder: günk) he tüsken1 twe Papen2. (Ostfries.) - Hagen, 101, 1; Schütze; Hoefer, 1051. 1) Zwischen. 2) Pfaffen. 37 Vergiss das Beste nicht. - Simrock, 974; Eiselein, 71. Formel bei der Findung eines Schatzes; jetzt gebraucht, um jemand, der weggeht, daran zu erinnern, das Geld nicht zu vergessen. 38 Vom besten, sagte Hans Gürgel, als man ihn fragte, was für Wein er trinke (wünsche). 39 Von Besten, wu de Borgemäster de Hosen von tregt. (Harz.) - Lohrengel, II, 486. 40 Wer das Beste räth zu allen Sachen, der wird sich Gunst und Freunde machen. 41 Wer das Beste zur Sache redet, von dem redet man wieder das Beste. - Henisch, 326. 42 Wer sein bestes soll finden, der muss sein bestes verlieren. - Henisch, 329. 43 Wer sien eigen Beste nicht weit, den will de Häre in Lanne nicht weten. (Oberharz.) - Lohrengel, I, 859. 44 Wo nicht viel zum Besten ist, da bleibt auch nicht viel übrig. - Simrock, 10610. Lat.: Curtae semper abest nescio quid rei. *45 Einen zum Besten haben. [Spaltenumbruch] *24 He bätert sick up't Oller, as de Winterswînen1. – Weserzeitung, 4057; Goldschmidt, 118. 1) Ein Ferkel, welches den Winter hindurch nur spärlich, im nächsten Frühjahr und Sommer aber besser gefüttert wird. (Stürenberg, 333.) – Der oldenburgische Landmann, dem die Viehmast eine wichtige Sache ist, bezeichnet mit dem Worte „sick bätern“ sowol das Fettwerden, als auch das Tugendhafterwerden. Die Redensart hat also den Doppelsinn: er wird in seinen alten Tagen fetter oder – tugendhafter. *25 He betert sik vun de lütje Schann1 up de grôte. – Schülze. 1) Kleinen Schande. – Es wird immer ärger mit ihm. *26 He will sick betern up't Oelder, as de Mîghemkes (oder: Mighamelkes1) de lêren2 't flegen. (Ostfries.) – Frommann, VI, 285, 645. 1) Die Ameisen. 2) Lernen. Besserung. 1 An dem keine Besserung ist zu hoffen, dem gibt Gott wie Judas den fetten Bissen. – Eiselein, 71. 2 Besserung ist niemand verboten. – Simrock, 965. 3 Lange keine Besserung, lange keine Linderung. – Sutor, 858. 4 Wer Besserung aufs Alter spart, hat seine Sach' gar schlecht verwahrt. – Henisch, 319; Pred. Sal. 18, 22; Schulze, 155; Simrock, 966; Körte, 549. Lat.: Ne verearis usque ad mortem justificari. Besserwerden. Aufs Besserwerden hofft man stets (hofft jeder) auf Erden. Lat.: Forsan miseros meliora sequentur. Beständig. 1 Was beständig bleibt, das bekleibt. *2 Beständig wie ein Wetterhahn. Beständigkeit. 1 Beständigkeit hält Farbe. – Sailer, 238. 2 Beständigkeit ist das Fundament der Weisheit. 3 Beständigkeit ist eine Krone der Tugenden. Bestât. We bestât1 es, de es noch lang net begrave. (Aachen.) – Firmenich, I, 494, 140. 1) Verheirathet. Bestauben. Wer nit bestauben will, der bleib aus der Mühl. – Sutor, 562; Simrock, 7134. 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*24 He bätert sick up't Oller, as de Winterswînen1. – Weserzeitung, 4057; Goldschmidt, 118.
1) Ein Ferkel, welches den Winter hindurch nur spärlich, im nächsten Frühjahr und Sommer aber besser gefüttert wird. (Stürenberg, 333.) – Der oldenburgische Landmann, dem die Viehmast eine wichtige Sache ist, bezeichnet mit dem Worte „sick bätern“ sowol das Fettwerden, als auch das Tugendhafterwerden. Die Redensart hat also den Doppelsinn: er wird in seinen alten Tagen fetter oder – tugendhafter.
*25 He betert sik vun de lütje Schann1 up de grôte. – Schülze.
1) Kleinen Schande. – Es wird immer ärger mit ihm.
*26 He will sick betern up't Oelder, as de Mîghemkes (oder: Mighamelkes1) de lêren2 't flegen. (Ostfries.) – Frommann, VI, 285, 645.
1) Die Ameisen.
2) Lernen.
Besserung.
1 An dem keine Besserung ist zu hoffen, dem gibt Gott wie Judas den fetten Bissen. – Eiselein, 71.
2 Besserung ist niemand verboten. – Simrock, 965.
3 Lange keine Besserung, lange keine Linderung. – Sutor, 858.
4 Wer Besserung aufs Alter spart, hat seine Sach' gar schlecht verwahrt. – Henisch, 319; Pred. Sal. 18, 22; Schulze, 155; Simrock, 966; Körte, 549.
Lat.: Ne verearis usque ad mortem justificari.
Besserwerden.
Aufs Besserwerden hofft man stets (hofft jeder) auf Erden.
Lat.: Forsan miseros meliora sequentur.
Beständig.
1 Was beständig bleibt, das bekleibt.
*2 Beständig wie ein Wetterhahn.
Beständigkeit.
1 Beständigkeit hält Farbe. – Sailer, 238.
2 Beständigkeit ist das Fundament der Weisheit.
3 Beständigkeit ist eine Krone der Tugenden.
Bestât.
We bestât1 es, de es noch lang net begrave. (Aachen.) – Firmenich, I, 494, 140.
1) Verheirathet.
Bestauben.
Wer nit bestauben will, der bleib aus der Mühl. – Sutor, 562; Simrock, 7134.
It.: Chi non vuol infarinarsi non vada al molino.
Lat.: Non intret molam, qui vult vitare farinam.
Beste (das).
1 All to mînen Besten, säd' de Jung, dôr slögen se em den Stock up'n Puckel entzwei. – Hoefer, 548.
2 Am Besten hat man den besten Kauf. – Bücking, 298; Henisch, 328; Körte, 555.
It.: Il migliore è meno caro. (Bohn I, 120.)
3 Am Besten ist's gewesen.
4 Aus dem besten kompt (wird) allzeit das ärgeste. – Henisch, 328; Eiselein, 71.
Lat.: Haud alius alii, quam sibi est amicior. – Tibi imprimis consule.
5 Das allgemeine Beste steht obenan (geht vor).
Lat.: Salus civium suprema, lex esto. (Philippi, II, 165.)
6 Das Best erst. – Henisch, 326.
7 Das best gehört inn pfaffen. – Franck, II, 166b; Simrock, 978; Körte, 553.
8 Das Beste am Karpfen ist der Kopf.
9 Das Beste bringt Verdruss, wenn man's zu lange treiben muss. – Seybold, 351.
10 Das Beste dient einem.
Aber nicht immer ist das Seltenste, Theuerste und Wohlschmeckendste auch das Beste, d. h. hier das Gesündeste, oder, wie das Sprichwort sagt, das Dienlichste. Hausmannskost ist besser als Leckerbissen.
11 Das Beste holt der Teufel zuerst.
Engl.: Naught is never in danger. (Bohn II, 457.)
Lat.: Si qua placent, abeunt; inimica tenacius haerent. (Philippi, II, 189; Binder, I, 1654.)
12 Das Beste ist, dass niemand weiss, wer sein Schwager ist. – Simrock, 9328.
13 Das Beste ist, was man in der Hand hat. – Simrock, 973.
Holl.: 'T beste is, dat men in de hand heeft.
14 Das Beste kauft man am theuersten. – Henisch, 326.
15 Das Beste kauft man am wohlfeilsten. – Henisch, 326; Simrock, 972; Körte, 554.
16 Das Beste kommt nach. – Eiselein, 71.
17 Das Beste kommt selten nach. – Körte, 551; Lehmann, II, 57, 10; Henisch, 325; Egenolff, 342b; Gaal, 193; Seybold, 418.
Engl.: Seldom comes a better. (Cahier, 4392.)
Lat.: Absumpta suilla, bubulam ne expecta. (Gaal, 193.) – Posteriora solent esse deteriora. (Seybold, 450.)
18 Das Beste kommt zuletzt.
19 Das Beste schwebt allzeit oben. – Henisch, 326.
20 Das Beste soll man auswärts wenden.
21 Das Beste soll man billig wählen, das Böse kommt von selber wol.
22 Das Beste spart man auf die Letzte. – Simrock, 975; Eiselein, 71.
Lat.: Arcesse ad extremum scientiam.
23 Das Beste wird gedacht, das Böseste (Schlechteste) geredt. – Körte, 552; Simrock, 977.
24 Das ist das best, das man in der Hand hat. – Henisch, 326.
25 Dat Best kümmt na, säd Schönfeld, dôn wüsst' he äwers nix mîer. – Hoefer, 952.
26 Dat Beste erst, dat Slimmste kummt alltît noch fro1 genug. (Rastede.) – Firmenich, 29, 122.
1) Früh.
It.: Si deve sempre desiderare l'ottimo, ed aspettar il pessimo.
27 Ein jeder mag sein bestes thon, damit es wol im Hauss mag stohn. – Lehmann, II, 148, 41.
28 Es ist ein jeder jhm das best selbs schuldig. – Henisch, 325.
Lat.: Tunica pallio propior. (Plautus.) (Philippi, II, 225.)
29 Es muss sich einer selbst mit dem besten trösten. – Henisch, 328.
30 'Et Beste häld1 de Duiwel immer te äirst, sach de Junge, gistern uesen S'gimmel, vandâge2 min Mäuer3. (Hemer in der Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 255, 30.
1) Holt.
2) Heute.
3) Mutter.
31 Ich will mein Bestes thun, wie einer der allein pfeift. – Körte, 555.
32 Man mot dat Beste hapen, dat Schlechte kummt von sülvst. – Goldschmidt, 160; für Waldeck: Curtze, 344, 377.
33 Man muss das Beste hoffen, Böses (das Schlimme) kommt (von selbst) doch wol. – Pistor., IX, 14; Struve, 31; Simrock, 4873; Gaal, 194.
Lat.: Optima sperentur, metuantur pessima; sed quae sors tulerit, forti pectore quisque ferat.
34 Man muss das Beste hoffen und das Böse gewarten. – Simrock, 4872.
35 Sum, es, est, war von je das Best; sum, sus, sut, noch nie war gut. – Luther.
36 'T Best' in't Midden, säd(de) de Düwel, dô lêp (oder: günk) he tüsken1 twê Pâpen2. (Ostfries.) – Hagen, 101, 1; Schütze; Hoefer, 1051.
1) Zwischen.
2) Pfaffen.
37 Vergiss das Beste nicht. – Simrock, 974; Eiselein, 71.
Formel bei der Findung eines Schatzes; jetzt gebraucht, um jemand, der weggeht, daran zu erinnern, das Geld nicht zu vergessen.
38 Vom besten, sagte Hans Gürgel, als man ihn fragte, was für Wein er trinke (wünsche).
39 Von Besten, wu de Borgemäster de Hosen von tregt. (Harz.) – Lohrengel, II, 486.
40 Wer das Beste räth zu allen Sachen, der wird sich Gunst und Freunde machen.
41 Wer das Beste zur Sache redet, von dem redet man wieder das Beste. – Henisch, 326.
42 Wer sein bestes soll finden, der muss sein bestes verlieren. – Henisch, 329.
43 Wer sien eigen Beste nicht weit, den will de Häre in Lanne nicht weten. (Oberharz.) – Lohrengel, I, 859.
44 Wo nicht viel zum Besten ist, da bleibt auch nicht viel übrig. – Simrock, 10610.
Lat.: Curtae semper abest nescio quid rei.
*45 Einen zum Besten haben.
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