Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 19 Boen kost Geld. 20 Buen is 'ne Lust, doch wat et kust, hew eck nich ewusst, segt de Timmermann. (Hildesheim.) - Schambach, 307; ähnlich Henisch, 205. Ermahnt die Baulustigen zur grössten Vorsicht, da sich viele dadurch zu Grunde richten, dass sie die Kosten in der Regel zu niedrig annehmen. 21 Das bauwen wer ein feine Kunst, wan einer het dass gelt vumsonst. - Hausschrift im Turbenthal, Sutermeister, 5. 22 Durch Bauen lernt man bauen. (Eifel.) 23 Durch Bauen verarmt man lustig. 24 Ehe man bawet, sihet man erst nach einem guten grundstein. - Henisch, 205. 25 Ein jeder baut sein Nest, wie's ihm dünket aufs best. - Sutermeister, 22. 26 Einer baut es, der andere kriegt es. It.: Uno fila, e un altro si veste. 27 Man bauet nicht alle Häuser mit Quadern. 28 Man bawet kein Hauss, man hab dann trucken Bort vnd Breter. - Lehmann, 58, 10. 29 Man muss bauen, als sollte man ewig leben, und also leben, als sollte man morgen sterben. - Luther, 269. 30 Man muss bawen mit steinen, die man hat. - Henisch, 205; Lehmann, 59, 17. Dän.: Man faaer at bygge med de steene man haver. 31 Mancher baut ein Haus und muss zuerst hinaus. - Gaal, 866; Lehmann, 58, 14. Gegen zu frühes Beziehen neuerbauter Häuser. Lehmann bezieht es auf die, welche mit unrechtem Gute bauen. Dän.: Mange bygger huus, og er först udhuus. It.: Chi fa la roba, non la gode. - Nido fatto, gazza morta. 32 Mancher baut ein Schloss in die Luft, der keine Hütte auf den Sand bauen kann. 33 Viel bauen, halten viel Gesinde, das hilft zur Armuth gar geschwinde. 34 Wann du will bawen, so sihe zu, auss noth vnnd nicht auss lust das thue. - Lehmann, II, 59, 15. 35 Was einer bawt, das zerbricht offt der ander. - Henisch, 205. 36 Was einer bawt mit den Henden, das zutritt er offt selbst mit den füssen. - Henisch, 205. 37 Wer bauen will, das allen gefällt, der verschwendet Müh' und Geld. Dän.: Hvo som bygger efter hver mands raad, hans huus kommer kroget at staae. 38 Wer bauen will, der lege zuvor einen guten Grund. - Eiselein, 57. 39 Wer bauen will, muss Geld haben. Muss den Beutel fragen. Dän.: Hvo der vil bygge, maa have en god pung. 40 Wer bauen will, muss zwei Pfennige auf (für) einen rechnen. - Henisch, 205; Simrock, 778; Eiselein, 57; Gaal, 162. 41 Wer bauet an die Gassen, der muss sich meistern lassen. - Gaal, 163. 42 Wer bauet, feget den Beutel. - Winckler, VII, 84. 43 Wer bauet, muss den Thurm bis zum Knopf führen. - Sailer, 187. 44 Wer baut an den Strassen, der muss sich meistern lassen. Engl.: He that builds a house by the highway side, it's either too high or too low. Frz.: Qui fait la maison dans la place, ou la fait trop haute, ou la fait trop basse. Lat.: Qui struit in callem, multos habet ille magistros. Ung.: A ki uton epit, sok birora talal. 45 Wer baut auf Gott, fürcht't (sieht) keinen Tod. - Wurzbach II, 144. Christian von Braunschweig (gestorben im Jahre 1628 zu Wolfenbüttel, wo er auch 1599 geboren), welcher in der ersten Hälfte des Dreissigjährigen Kriegs die Sache der Evangelischen wider das Papstthum verfocht, wählte dies Sprichwort zur Umschrift der Münzen, die er aus den Schätzen der Klöster zur Löhnung seines Heeres schlagen liess. So mussten unter anderm die zwölf Apostel, alle in gediegenem Silber, die er 1622 im Dom zu Paderborn um den silbernen Sarg des heiligen Liborius [Spaltenumbruch] herumstehen sah, in die Münze wan dern, indem er sie anredete: "Ei, was stehet ihr hier so müssig! Es heisst: Gehet hin in alle Welt!" 46 Wer baut auf grosser Herren gnädigen Blick, der reitet auf einem Krebs zu seinem Glück. 47 Wer baut, braucht nicht blos Quadern, sondern auch Füllsteine. Jeder ist an seinem Platze gut. 48 Wer baut, findet Geld; hat er gleich keins, so muss es doch da sein. - Pistor., III, 13; Henisch, 205; Simrock, 781; Gaal, 162. Frz.: Quand le batiment va bien, tout va bien. 49 Wer baut, lügt. Frz.: Qui batit patit, qui batit ment. 50 Wer baut, muss einen Habich bauen und keinen Hättich. - Lehmann, 58, 5. D. h. er muss so bauen, dass er nicht, wenn er fertig ist, sagen muss, hätte ich's nur so und so gemacht. Dän.: Best saa at bygge at man kand blive ved bygsteden. 51 Wer bawet an der strassen, der muss die Leute (Narren) reden lassen. - Henisch, 205; Günther, 10; Simrock, 9951. 52 Wer bawet an der strassen, der muss vil Richter haben. - Henisch, 205. 53 Wer bawet, der gibt spende. - Henisch, 205. 54 Wer (gern) bawet, der lebet lang. - Henisch, 204. 55 Wer bawet vnd widerumb zubricht, der hat nichts darvon denn arbeit. - Henisch, 205. 56 Wer da baut an Markt und Strassen, muss Neider und Narren reden lassen. - Riehl, Naturgeschichte des Volks, III, 188. 57 Wer hinter mir bawen will, der muss hinter mir wohnen. - Henisch, 205; Fallersleben, 259; Simrock, 782. 58 Wer nicht bauen gelernt hat, muss sich hüten hoch zu steigen. 59 Wer will bauen an den Gassen (die Strassen), muss die Leute reden (lachen, spotten, drohen, lügen, richten, schmähen, schänden) lassen. - Kirchhofer, 266; Sutermeister, 20. 60 Wer will gut bauen, muss sich nach einem guten Gerüst umschauen. 61 Wir bauen alle feste, da wir sind fremde Gäste, und wo wir sollen ewig sein, da bauen wir gar selten ein. 62 Zum Bauen gehört kein flacher Beutel. 63 Zum bawen muss man nicht allein Quadern, sondern auch Füllstein haben. - Lehmann, II, 58, 8. Der kleine Füllstein ist im Gesellschaftsbau auch etwas. *64 Er bauet seine Festungen (Schlösser) alle in die Luft. Von thörichten Entwürfen, Plänen und Arbeiten. Engl.: Building castles in the air. (Bohn, II, 333.) Frz.: Batir des chateaux en Espagne. *65 Er baut auf Sand. Seine Entwürfe, Hoffnungen u. s. w. auf etwas Unzuverlässiges gründen. *66 Er baut einen Palast und richtet eine Stadt zu Grunde. - Burckhardt, 770. Soll häufig in Aegypten auf die Leidenschaft Mehemed-Ali's für die Erbauung von Palästen und Städten angewandt werden, wird wol aber überhaupt von verschwenderischen und nutzlosen Bauten gelten. *67 Er baut keinen Thurm. Vom Schwachsinnigen. *68 Er ist abschüssig gebaut. Der Trunk stürzt sich leicht in ihm hinunter. *69 Es ist nicht darauff zu bawen. - Agricola, 184; Henisch, 203. Zur Bezeichnung von etwas Unzuverlässigem. *70 Ich baue mir ein Haus für mich, gefällt dir's nicht, bau' eins für dich. Bauer (das). 1 Es lautet vbel, wenn das bawer schön ist, vnd der vogel darinn singt nicht wol. - Henisch, 209. 2 In ein gut bawer gehört ein guter vogel. - Henisch, 209. 3 Vom schönen Bauer lebt der Vogel nicht. Frz.: La belle cage ne nourrit pas l'oiseau. (Lendroy, 262.)
[Spaltenumbruch] 19 Bôen kost Geld. 20 Buën is 'ne Lust, doch wat et kust, hew eck nich ewusst, segt de Timmermann. (Hildesheim.) – Schambach, 307; ähnlich Henisch, 205. Ermahnt die Baulustigen zur grössten Vorsicht, da sich viele dadurch zu Grunde richten, dass sie die Kosten in der Regel zu niedrig annehmen. 21 Das bauwen wer ein feine Kunst, wan einer het dass gelt vumsonst. – Hausschrift im Turbenthal, Sutermeister, 5. 22 Durch Bauen lernt man bauen. (Eifel.) 23 Durch Bauen verarmt man lustig. 24 Ehe man bawet, sihet man erst nach einem guten grundstein. – Henisch, 205. 25 Ein jeder baut sein Nest, wie's ihm dünket aufs best. – Sutermeister, 22. 26 Einer baut es, der andere kriegt es. 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19 Bôen kost Geld.
20 Buën is 'ne Lust, doch wat et kust, hew eck nich ewusst, segt de Timmermann. (Hildesheim.) – Schambach, 307; ähnlich Henisch, 205.
Ermahnt die Baulustigen zur grössten Vorsicht, da sich viele dadurch zu Grunde richten, dass sie die Kosten in der Regel zu niedrig annehmen.
21 Das bauwen wer ein feine Kunst, wan einer het dass gelt vumsonst. – Hausschrift im Turbenthal, Sutermeister, 5.
22 Durch Bauen lernt man bauen. (Eifel.)
23 Durch Bauen verarmt man lustig.
24 Ehe man bawet, sihet man erst nach einem guten grundstein. – Henisch, 205.
25 Ein jeder baut sein Nest, wie's ihm dünket aufs best. – Sutermeister, 22.
26 Einer baut es, der andere kriegt es.
It.: Uno fila, e un altro si veste.
27 Man bauet nicht alle Häuser mit Quadern.
28 Man bawet kein Hauss, man hab dann trucken Bort vnd Breter. – Lehmann, 58, 10.
29 Man muss bauen, als sollte man ewig leben, und also leben, als sollte man morgen sterben. – Luther, 269.
30 Man muss bawen mit steinen, die man hat. – Henisch, 205; Lehmann, 59, 17.
Dän.: Man faaer at bygge med de steene man haver.
31 Mancher baut ein Haus und muss zuerst hinaus. – Gaal, 866; Lehmann, 58, 14.
Gegen zu frühes Beziehen neuerbauter Häuser. Lehmann bezieht es auf die, welche mit unrechtem Gute bauen.
Dän.: Mange bygger huus, og er først udhuus.
It.: Chi fa la roba, non la gode. – Nido fatto, gazza morta.
32 Mancher baut ein Schloss in die Luft, der keine Hütte auf den Sand bauen kann.
33 Viel bauen, halten viel Gesinde, das hilft zur Armuth gar geschwinde.
34 Wann du will bawen, so sihe zu, auss noth vnnd nicht auss lust das thue. – Lehmann, II, 59, 15.
35 Was einer bawt, das zerbricht offt der ander. – Henisch, 205.
36 Was einer bawt mit den Henden, das zutritt er offt selbst mit den füssen. – Henisch, 205.
37 Wer bauen will, das allen gefällt, der verschwendet Müh' und Geld.
Dän.: Hvo som bygger efter hver mands raad, hans huus kommer kroget at staae.
38 Wer bauen will, der lege zuvor einen guten Grund. – Eiselein, 57.
39 Wer bauen will, muss Geld haben.
Muss den Beutel fragen.
Dän.: Hvo der vil bygge, maa have en god pung.
40 Wer bauen will, muss zwei Pfennige auf (für) einen rechnen. – Henisch, 205; Simrock, 778; Eiselein, 57; Gaal, 162.
41 Wer bauet an die Gassen, der muss sich meistern lassen. – Gaal, 163.
42 Wer bauet, feget den Beutel. – Winckler, VII, 84.
43 Wer bauet, muss den Thurm bis zum Knopf führen. – Sailer, 187.
44 Wer baut an den Strassen, der muss sich meistern lassen.
Engl.: He that builds a house by the highway side, it's either too high or too low.
Frz.: Qui fait la maison dans la place, ou la fait trop haute, ou la fait trop basse.
Lat.: Qui struit in callem, multos habet ille magistros.
Ung.: A ki úton épít, sok biróra talál.
45 Wer baut auf Gott, fürcht't (sieht) keinen Tod. – Wurzbach II, 144.
Christian von Braunschweig (gestorben im Jahre 1628 zu Wolfenbüttel, wo er auch 1599 geboren), welcher in der ersten Hälfte des Dreissigjährigen Kriegs die Sache der Evangelischen wider das Papstthum verfocht, wählte dies Sprichwort zur Umschrift der Münzen, die er aus den Schätzen der Klöster zur Löhnung seines Heeres schlagen liess. So mussten unter anderm die zwölf Apostel, alle in gediegenem Silber, die er 1622 im Dom zu Paderborn um den silbernen Sarg des heiligen Liborius
herumstehen sah, in die Münze wan dern, indem er sie anredete: „Ei, was stehet ihr hier so müssig! Es heisst: Gehet hin in alle Welt!“
46 Wer baut auf grosser Herren gnädigen Blick, der reitet auf einem Krebs zu seinem Glück.
47 Wer baut, braucht nicht blos Quadern, sondern auch Füllsteine.
Jeder ist an seinem Platze gut.
48 Wer baut, findet Geld; hat er gleich keins, so muss es doch da sein. – Pistor., III, 13; Henisch, 205; Simrock, 781; Gaal, 162.
Frz.: Quand le bâtiment va bien, tout va bien.
49 Wer baut, lügt.
Frz.: Qui bâtit pâtit, qui bâtit ment.
50 Wer baut, muss einen Habich bauen und keinen Hättich. – Lehmann, 58, 5.
D. h. er muss so bauen, dass er nicht, wenn er fertig ist, sagen muss, hätte ich's nur so und so gemacht.
Dän.: Best saa at bygge at man kand blive ved bygsteden.
51 Wer bawet an der strassen, der muss die Leute (Narren) reden lassen. – Henisch, 205; Günther, 10; Simrock, 9951.
52 Wer bawet an der strassen, der muss vil Richter haben. – Henisch, 205.
53 Wer bawet, der gibt spende. – Henisch, 205.
54 Wer (gern) bawet, der lebet lang. – Henisch, 204.
55 Wer bawet vnd widerumb zubricht, der hat nichts darvon denn arbeit. – Henisch, 205.
56 Wer da baut an Markt und Strassen, muss Neider und Narren reden lassen. – Riehl, Naturgeschichte des Volks, III, 188.
57 Wer hinter mir bawen will, der muss hinter mir wohnen. – Henisch, 205; Fallersleben, 259; Simrock, 782.
58 Wer nicht bauen gelernt hat, muss sich hüten hoch zu steigen.
59 Wer will bauen an den Gassen (die Strassen), muss die Leute reden (lachen, spotten, drohen, lügen, richten, schmähen, schänden) lassen. – Kirchhofer, 266; Sutermeister, 20.
60 Wer will gut bauen, muss sich nach einem guten Gerüst umschauen.
61 Wir bauen alle feste, da wir sind fremde Gäste, und wo wir sollen ewig sein, da bauen wir gar selten ein.
62 Zum Bauen gehört kein flacher Beutel.
63 Zum bawen muss man nicht allein Quadern, sondern auch Füllstein haben. – Lehmann, II, 58, 8.
Der kleine Füllstein ist im Gesellschaftsbau auch etwas.
*64 Er bauet seine Festungen (Schlösser) alle in die Luft.
Von thörichten Entwürfen, Plänen und Arbeiten.
Engl.: Building castles in the air. (Bohn, II, 333.)
Frz.: Bâtir des châteaux en Espagne.
*65 Er baut auf Sand.
Seine Entwürfe, Hoffnungen u. s. w. auf etwas Unzuverlässiges gründen.
*66 Er baut einen Palast und richtet eine Stadt zu Grunde. – Burckhardt, 770.
Soll häufig in Aegypten auf die Leidenschaft Mehemed-Ali's für die Erbauung von Palästen und Städten angewandt werden, wird wol aber überhaupt von verschwenderischen und nutzlosen Bauten gelten.
*67 Er baut keinen Thurm.
Vom Schwachsinnigen.
*68 Er ist abschüssig gebaut.
Der Trunk stürzt sich leicht in ihm hinunter.
*69 Es ist nicht darauff zu bawen. – Agricola, 184; Henisch, 203.
Zur Bezeichnung von etwas Unzuverlässigem.
*70 Ich baue mir ein Haus für mich, gefällt dir's nicht, bau' eins für dich.
Bauer (das).
1 Es lautet vbel, wenn das bawer schön ist, vnd der vogel darinn singt nicht wol. – Henisch, 209.
2 In ein gut bawer gehört ein guter vogel. – Henisch, 209.
3 Vom schönen Bauer lebt der Vogel nicht.
Frz.: La belle cage ne nourrit pas l'oiseau. (Lendroy, 262.)
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