Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.chung führet/ nicht folgen. Denn er ist noch heutiges Tages so gescheftig/ als er jemals gewesen. 454. Der Teuffel dienet München in einem Kloster. IN Tisch-Reden Lutheri cap. 9. fol. 108. lieset man nachfolgende Geschicht: Ein Gardian gieng mit einem andern Bruder über Feld/ und da sie in die Herberge kamen/ sagte der Wirth/ sie solten ihm liebe Gäste seyn/ er würde nun Glück haben. Dann er hatte in einer Kammer einen bösen Geist/ daß niemand drinnen schlaffen kondte/ doch wurden die Gäste/ so darein geleget waren/ nicht geschlagen/ sondern nur ve[unleserliches Material]iret/ und sprach: Er wolte den H. Vätern ein gut Bett drinnen zurichten lassen/ es weren heilige Leute/ die den Teuffel wol beschweren köndten. Deß Nachts nun/ da sie sich geleget hatten/ und schlaften wolten/ rauffte der Geist immer dar einen nach dem andern bey dem Kräntzlein an der Platten. Da fieng[unleserliches Material]n die Münche an/ sich mit einander zu zan[unleserliches Material]n/ und sagte einer zu dem andern: Lieber räuffe mich doch nicht/ laß uns jetzt schlaffen. Da kam der Teuffel abermal wieder/ und zuckte den Gardian beym Kräntzlein/ der Gardian sprach: Fahr hin in Nahmen deß Vaters/ und deß Sohns / und deß heiligen Geistes/ und kom- chung führet/ nicht folgen. Denn er ist noch heutiges Tages so gescheftig/ als er jemals gewesen. 454. Der Teuffel dienet München in einem Kloster. IN Tisch-Reden Lutheri cap. 9. fol. 108. lieset man nachfolgende Geschicht: Ein Gardian gieng mit einem andern Bruder über Feld/ und da sie in die Herberge kamen/ sagte der Wirth/ sie solten ihm liebe Gäste seyn/ er würde nun Glück haben. Dann er hatte in einer Kammer einen bösen Geist/ daß niemand drinnen schlaffen kondte/ doch wurden die Gäste/ so darein geleget waren/ nicht geschlagen/ sondern nur ve[unleserliches Material]iret/ und sprach: Er wolte den H. Vätern ein gut Bett drinnen zurichten lassen/ es weren heilige Leute/ die den Teuffel wol beschweren köndten. Deß Nachts nun/ da sie sich geleget hatten/ und schlaften wolten/ rauffte der Geist immer dar einen nach dem andern bey dem Kräntzlein an der Platten. Da fieng[unleserliches Material]n die Münche an/ sich mit einander zu zan[unleserliches Material]n/ und sagte einer zu dem andern: Lieber räuffe mich doch nicht/ laß uns jetzt schlaffen. Da kam der Teuffel abermal wieder/ und zuckte den Gardian beym Kräntzlein/ der Gardian sprach: Fahr hin in Nahmen deß Vaters/ und deß Sohns / und deß heiligen Geistes/ und kom- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0873" n="853"/> chung führet/ nicht folgen. Denn er ist noch heutiges Tages so gescheftig/ als er jemals gewesen.</p> </div> <div> <head>454.</head> <argument> <p>Der Teuffel dienet München in einem Kloster.</p> </argument> <p>IN Tisch-Reden Lutheri cap. 9. fol. 108. lieset man nachfolgende Geschicht: Ein Gardian gieng mit einem andern Bruder über Feld/ und da sie in die Herberge kamen/ sagte der Wirth/ sie solten ihm liebe Gäste seyn/ er würde nun Glück haben. Dann er hatte in einer Kammer einen bösen Geist/ daß niemand drinnen schlaffen kondte/ doch wurden die Gäste/ so darein geleget waren/ nicht geschlagen/ sondern nur ve<gap reason="illegible"/>iret/ und sprach: Er wolte den H. Vätern ein gut Bett drinnen zurichten lassen/ es weren heilige Leute/ die den Teuffel wol beschweren köndten. Deß Nachts nun/ da sie sich geleget hatten/ und schlaften wolten/ rauffte der Geist immer dar einen nach dem andern bey dem Kräntzlein an der Platten. Da fieng<gap reason="illegible"/>n die Münche an/ sich mit einander zu zan<gap reason="illegible"/>n/ und sagte einer zu dem andern: Lieber räuffe mich doch nicht/ laß uns jetzt schlaffen. Da kam der Teuffel abermal wieder/ und zuckte den Gardian beym Kräntzlein/ der Gardian sprach: Fahr hin in Nahmen deß Vaters/ und deß Sohns / und deß heiligen Geistes/ und kom- </p> </div> </body> </text> </TEI> [853/0873]
chung führet/ nicht folgen. Denn er ist noch heutiges Tages so gescheftig/ als er jemals gewesen.
454. Der Teuffel dienet München in einem Kloster.
IN Tisch-Reden Lutheri cap. 9. fol. 108. lieset man nachfolgende Geschicht: Ein Gardian gieng mit einem andern Bruder über Feld/ und da sie in die Herberge kamen/ sagte der Wirth/ sie solten ihm liebe Gäste seyn/ er würde nun Glück haben. Dann er hatte in einer Kammer einen bösen Geist/ daß niemand drinnen schlaffen kondte/ doch wurden die Gäste/ so darein geleget waren/ nicht geschlagen/ sondern nur ve_ iret/ und sprach: Er wolte den H. Vätern ein gut Bett drinnen zurichten lassen/ es weren heilige Leute/ die den Teuffel wol beschweren köndten. Deß Nachts nun/ da sie sich geleget hatten/ und schlaften wolten/ rauffte der Geist immer dar einen nach dem andern bey dem Kräntzlein an der Platten. Da fieng_ n die Münche an/ sich mit einander zu zan_ n/ und sagte einer zu dem andern: Lieber räuffe mich doch nicht/ laß uns jetzt schlaffen. Da kam der Teuffel abermal wieder/ und zuckte den Gardian beym Kräntzlein/ der Gardian sprach: Fahr hin in Nahmen deß Vaters/ und deß Sohns / und deß heiligen Geistes/ und kom-
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