Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.Einsiedler den Bauren. Bitt für mich/ sagt er lieber Bruder/ und nach solchen Worten wurff er sich auff seinen Lehrmeister hinein/ begräbt sich also selber und stirbt. 1. Diß ist zu verwundern/ aber nicht nachzufolgen. 2. Denn unser Leben stehet in GOttes Händen/ und hat kein Mensch Macht ihm dasselbe zu verkürtzen/ sondern wer es thut/ der wird ein Märtyrer an seinem eigenen Leibe und sündiget wieder das fünffte Gebot. 432. Ein Discipul mahnet seinen Praeceptor von Schweren ab. IM 1593. Jahr fand ein Paedagogus einen geschriebenen Zettul von Seinen Discipel, den lieset er/ und wuste nicht/ daß es eine Veichte war/ unter andern stund auch auff dem Zettul: Als mein Paedagogus frevendlich geschworen / hab ich Jhn nicht ermahnet. Ab solchem erschrack der Student/ und ward dermassen dardurch bewegt/ daß Er sich alter Gewohnheit deß Schwehrens als bald abgethan. 1. GOTTerweckt auch so gar aus den Kindern sein Lob. Einsiedler den Bauren. Bitt für mich/ sagt er lieber Bruder/ und nach solchen Worten wurff er sich auff seinen Lehrmeister hinein/ begräbt sich also selber und stirbt. 1. Diß ist zu verwundern/ aber nicht nachzufolgen. 2. Denn unser Leben stehet in GOttes Händen/ und hat kein Mensch Macht ihm dasselbe zu verkürtzen/ sondern wer es thut/ der wird ein Märtyrer an seinem eigenen Leibe und sündiget wieder das fünffte Gebot. 432. Ein Discipul mahnet seinen Praeceptor von Schweren ab. IM 1593. Jahr fand ein Paedagogus einẽ geschriebenen Zettul von Seinen Discipel, den lieset er/ und wuste nicht/ daß es eine Veichte war/ unter andern stund auch auff dem Zettul: Als mein Paedagogus frevendlich geschworen / hab ich Jhn nicht ermahnet. Ab solchem erschrack der Student/ und ward dermassen dardurch bewegt/ daß Er sich alter Gewohnheit deß Schwehrens als bald abgethan. 1. GOTTerweckt auch so gar aus den Kindern sein Lob. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0833" n="813"/> Einsiedler den Bauren. Bitt für mich/ sagt er lieber Bruder/ und nach solchen Worten wurff er sich auff seinen Lehrmeister hinein/ begräbt sich also selber und stirbt.</p> <p>1. Diß ist zu verwundern/ aber nicht nachzufolgen.</p> <p>2. Denn unser Leben stehet in GOttes Händen/ und hat kein Mensch Macht ihm dasselbe zu verkürtzen/ sondern wer es thut/ der wird ein Märtyrer an seinem eigenen Leibe und sündiget wieder das fünffte Gebot.</p> </div> <div> <head>432.</head> <argument> <p>Ein Discipul mahnet seinen Praeceptor von Schweren ab.</p> </argument> <p>IM 1593. Jahr fand ein Paedagogus einẽ geschriebenen Zettul von Seinen Discipel, den lieset er/ und wuste nicht/ daß es eine Veichte war/ unter andern stund auch auff dem Zettul: Als mein Paedagogus frevendlich geschworen / hab ich Jhn nicht ermahnet. Ab solchem erschrack der Student/ und ward dermassen dardurch bewegt/ daß Er sich alter Gewohnheit deß Schwehrens als bald abgethan.</p> <p>1. GOTTerweckt auch so gar aus den Kindern sein Lob.</p> </div> </body> </text> </TEI> [813/0833]
Einsiedler den Bauren. Bitt für mich/ sagt er lieber Bruder/ und nach solchen Worten wurff er sich auff seinen Lehrmeister hinein/ begräbt sich also selber und stirbt.
1. Diß ist zu verwundern/ aber nicht nachzufolgen.
2. Denn unser Leben stehet in GOttes Händen/ und hat kein Mensch Macht ihm dasselbe zu verkürtzen/ sondern wer es thut/ der wird ein Märtyrer an seinem eigenen Leibe und sündiget wieder das fünffte Gebot.
432. Ein Discipul mahnet seinen Praeceptor von Schweren ab.
IM 1593. Jahr fand ein Paedagogus einẽ geschriebenen Zettul von Seinen Discipel, den lieset er/ und wuste nicht/ daß es eine Veichte war/ unter andern stund auch auff dem Zettul: Als mein Paedagogus frevendlich geschworen / hab ich Jhn nicht ermahnet. Ab solchem erschrack der Student/ und ward dermassen dardurch bewegt/ daß Er sich alter Gewohnheit deß Schwehrens als bald abgethan.
1. GOTTerweckt auch so gar aus den Kindern sein Lob.
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