Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.Luthers Lehr heist noli me tangere: Das ist: Rühre mich nicht an/ Frommer Mann Den es möcht dir übelgahn. 421. Die Zuchtliebende Lucretia. LIvius der berümbte Historicus beschreibet mit verwunderung der keuschen und Zuchtliebenden Lucretiä Beständigkeit in der Ehelichen Liebe/ daß dieselbe Eheliche Treu so hoch bedacht/ und es nicht für möglich geachtet/ daß ihr zwey weiter beysammen leben können/ wenn das eine unter ihnen die verpflichte zugesagte Keuschheit in Ehebette verliere oder breche/ denn als gedachte Lucretia wegen ihrer Schöne/ Tugend und Erbarkeit/ durch die gantze Stadt Rom berühmet war/ so von Treu und Gehorsam ihren lieben Haußwirth in aller Demuht und Unterthänigkeit/ sich auff keiner Wollust und Spatziergehens ohne seine Gegenwertigkeit geacht/ sondern daheim geblieben/ mit ihren Mägden des Webens und anderer Hauß-Arbeit abgewart/ sich auch in abwesung ihres Mannes schlecht und einfältig gekleidet. Als sie aber/ wie gemeldet/ wegen ihrer Tugend überall hoch berühmet wird/ empfindet Sixtus Luthers Lehr heist noli me tangere: Das ist: Rühre mich nicht an/ Frommer Mann Den es möcht dir übelgahn. 421. Die Zuchtliebende Lucretia. LIvius der berümbte Historicus beschreibet mit verwunderung der keuschen und Zuchtliebenden Lucretiä Beständigkeit in der Ehelichen Liebe/ daß dieselbe Eheliche Treu so hoch bedacht/ und es nicht für möglich geachtet/ daß ihr zwey weiter beysammen leben können/ wenn das eine unter ihnen die verpflichte zugesagte Keuschheit in Ehebette verliere oder breche/ deñ als gedachte Lucretia wegen ihrer Schöne/ Tugend und Erbarkeit/ durch die gantze Stadt Rom berühmet war/ so von Treu und Gehorsam ihren lieben Haußwirth in aller Demuht und Unterthänigkeit/ sich auff keiner Wollust und Spatziergehens ohne seine Gegenwertigkeit geacht/ sondern daheim geblieben/ mit ihren Mägden des Webens und anderer Hauß-Arbeit abgewart/ sich auch in abwesung ihres Mannes schlecht und einfältig gekleidet. Als sie aber/ wie gemeldet/ wegen ihrer Tugend überall hoch berühmet wird/ empfindet Sixtus <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0812" n="792"/> <p>Luthers Lehr heist noli me tangere:</p> <p>Das ist:</p> <p>Rühre mich nicht an/ Frommer Mann Den es möcht dir übelgahn.</p> </div> <div> <head>421.</head> <argument> <p>Die Zuchtliebende Lucretia.</p> </argument> <p>LIvius der berümbte Historicus beschreibet mit verwunderung der keuschen und Zuchtliebenden Lucretiä Beständigkeit in der Ehelichen Liebe/ daß dieselbe Eheliche Treu so hoch bedacht/ und es nicht für möglich geachtet/ daß ihr zwey weiter beysammen leben können/ wenn das eine unter ihnen die verpflichte zugesagte Keuschheit in Ehebette verliere oder breche/ deñ als gedachte Lucretia wegen ihrer Schöne/ Tugend und Erbarkeit/ durch die gantze Stadt Rom berühmet war/ so von Treu und Gehorsam ihren lieben Haußwirth in aller Demuht und Unterthänigkeit/ sich auff keiner Wollust und Spatziergehens ohne seine Gegenwertigkeit geacht/ sondern daheim geblieben/ mit ihren Mägden des Webens und anderer Hauß-Arbeit abgewart/ sich auch in abwesung ihres Mannes schlecht und einfältig gekleidet. Als sie aber/ wie gemeldet/ wegen ihrer Tugend überall hoch berühmet wird/ empfindet Sixtus </p> </div> </body> </text> </TEI> [792/0812]
Luthers Lehr heist noli me tangere:
Das ist:
Rühre mich nicht an/ Frommer Mann Den es möcht dir übelgahn.
421. Die Zuchtliebende Lucretia.
LIvius der berümbte Historicus beschreibet mit verwunderung der keuschen und Zuchtliebenden Lucretiä Beständigkeit in der Ehelichen Liebe/ daß dieselbe Eheliche Treu so hoch bedacht/ und es nicht für möglich geachtet/ daß ihr zwey weiter beysammen leben können/ wenn das eine unter ihnen die verpflichte zugesagte Keuschheit in Ehebette verliere oder breche/ deñ als gedachte Lucretia wegen ihrer Schöne/ Tugend und Erbarkeit/ durch die gantze Stadt Rom berühmet war/ so von Treu und Gehorsam ihren lieben Haußwirth in aller Demuht und Unterthänigkeit/ sich auff keiner Wollust und Spatziergehens ohne seine Gegenwertigkeit geacht/ sondern daheim geblieben/ mit ihren Mägden des Webens und anderer Hauß-Arbeit abgewart/ sich auch in abwesung ihres Mannes schlecht und einfältig gekleidet. Als sie aber/ wie gemeldet/ wegen ihrer Tugend überall hoch berühmet wird/ empfindet Sixtus
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