Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

Bild:
<< vorherige Seite

deln wolte mir uns nach unsern Sünden / und uns vergelten nach unsern Missethaten.

So müst die gantze Welt vergehn/ Vnd könnt kein Mensch für jhm bestehn.

2. Lasset uns aber zu diesen gnädigen und barmhertzigen GOtt nur allezeit/ wenn wir in Noht gerabten/ unsere Zuflucht nehmen/ so werden wir Barmhertzigkeit und Gnade erlangen.

244.

Ein Schuster stöst seine Frau in den Brunnen/ weil Er das Geld nicht mit jhr bekommen/ so er gehoffet.

IN der Mährischen Chronica wird eines Schusters gedacht/ der eine schöne Jungfrau geheyrathet/ mit der er gehoffet hatte groß Geld zu bekommen/ und da es fehl geschlagen/ hat er sie in einen Brunnen geworffen/ und ein Geschrey gemacht/ als ob sie ins Wasser hinein gefallen were/ und hat darnach eine heßliche geehlichet/ die groß Gut vermocht/ der er aus Liebe offenbahret/ was er jhrentwegen gethan/ und daß sie jhm zehenmahl lieber/ als zuvor die schöne gewesen/ welche aber

deln wolte mir uns nach unsern Sünden / und uns vergelten nach unsern Missethaten.

So müst die gantze Welt vergehn/ Vnd könnt kein Mensch für jhm bestehn.

2. Lasset uns aber zu diesen gnädigen und barmhertzigen GOtt nur allezeit/ wenn wir in Noht gerabten/ unsere Zuflucht nehmen/ so werden wir Barmhertzigkeit und Gnade erlangen.

244.

Ein Schuster stöst seine Frau in den Brunnen/ weil Er das Geld nicht mit jhr bekommen/ so er gehoffet.

IN der Mährischen Chronica wird eines Schusters gedacht/ der eine schöne Jungfrau geheyrathet/ mit der er gehoffet hatte groß Geld zu bekommen/ und da es fehl geschlagen/ hat er sie in einen Brunnen geworffen/ und ein Geschrey gemacht/ als ob sie ins Wasser hinein gefallen were/ und hat darnach eine heßliche geehlichet/ die groß Gut vermocht/ der er aus Liebe offenbahret/ was er jhrentwegen gethan/ und daß sie jhm zehenmahl lieber/ als zuvor die schöne gewesen/ welche aber

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0505" n="485"/>
deln wolte mir uns nach unsern Sünden                     / und uns vergelten nach unsern Missethaten.</p>
        <p>So müst die gantze Welt vergehn/ Vnd könnt kein Mensch für jhm bestehn.</p>
        <p>2. Lasset uns aber zu diesen gnädigen und barmhertzigen GOtt nur allezeit/ wenn                      wir in Noht gerabten/ unsere Zuflucht nehmen/ so werden wir Barmhertzigkeit                      und Gnade erlangen.</p>
      </div>
      <div>
        <head>244.</head>
        <argument>
          <p>Ein Schuster stöst seine Frau in den Brunnen/ weil Er das Geld nicht mit jhr                          bekommen/ so er gehoffet.</p>
        </argument>
        <p>IN der Mährischen Chronica wird eines Schusters gedacht/ der eine schöne                      Jungfrau geheyrathet/ mit der er gehoffet hatte groß Geld zu bekommen/ und da                      es fehl geschlagen/ hat er sie in einen Brunnen geworffen/ und ein Geschrey                      gemacht/ als ob sie ins Wasser hinein gefallen were/ und hat darnach eine                      heßliche geehlichet/ die groß Gut vermocht/ der er aus Liebe offenbahret/ was                      er jhrentwegen gethan/ und daß sie jhm zehenmahl lieber/ als zuvor die schöne                      gewesen/ welche aber
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[485/0505] deln wolte mir uns nach unsern Sünden / und uns vergelten nach unsern Missethaten. So müst die gantze Welt vergehn/ Vnd könnt kein Mensch für jhm bestehn. 2. Lasset uns aber zu diesen gnädigen und barmhertzigen GOtt nur allezeit/ wenn wir in Noht gerabten/ unsere Zuflucht nehmen/ so werden wir Barmhertzigkeit und Gnade erlangen. 244. Ein Schuster stöst seine Frau in den Brunnen/ weil Er das Geld nicht mit jhr bekommen/ so er gehoffet. IN der Mährischen Chronica wird eines Schusters gedacht/ der eine schöne Jungfrau geheyrathet/ mit der er gehoffet hatte groß Geld zu bekommen/ und da es fehl geschlagen/ hat er sie in einen Brunnen geworffen/ und ein Geschrey gemacht/ als ob sie ins Wasser hinein gefallen were/ und hat darnach eine heßliche geehlichet/ die groß Gut vermocht/ der er aus Liebe offenbahret/ was er jhrentwegen gethan/ und daß sie jhm zehenmahl lieber/ als zuvor die schöne gewesen/ welche aber

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/505
Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 485. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/505>, abgerufen am 21.12.2024.