Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.die zuvor gehabte Liebe in Wind/ wird anders Raths/ läst das arme Mägdlein sitzen/ und bewirbet sich umb eines reichen Mannes Tochter/ die Ihm auch vertrauet/ und Ehelich beygelegt worden. Weil er aber an dem vorgedachten Jungfräulein Eydbrüchig und Treuloß worden / und die versprochene Treu und zugesagte Liebe so bald vergessen/ strafft ihn GOTT so schnell/ daß er in ersten Nacht (als er zum ersten mahl beygelegen ist) rasend und unsinnig worden/ und hat ihn der Teuffel leibhafftig geplaget/ daß ihm auch durch keine Mittel ist zu helffen gewesen. 1. Hier siehet man/ wie GOTT die treulosen zu straffen weis. Darumb ein jedweder sich zu hüten hat/ daß er nicht möge Treuvergessen seyn. 2. Sonderlich aber soll man sich in Heyraths-Sachen wol in acht nehmen/ und beyleibe mit Ehe-Versorechung nicht spielen/ oder liederlich umbgehen. Denn der den Ehestand gestifftet/ will auch über demselben halten/ und die jenigen / welche wieder Versprechen handeln/ nicht ungestrafft lassen. 183. Friderici Barbarossae Mönchs-Seule. die zuvor gehabte Liebe in Wind/ wird anders Raths/ läst das arme Mägdlein sitzen/ und bewirbet sich umb eines reichen Mannes Tochter/ die Ihm auch vertrauet/ und Ehelich beygelegt worden. Weil er aber an dem vorgedachten Jungfräulein Eydbrüchig und Treuloß worden / und die versprochene Treu und zugesagte Liebe so bald vergessen/ strafft ihn GOTT so schnell/ daß er in ersten Nacht (als er zum ersten mahl beygelegen ist) rasend und unsinnig worden/ und hat ihn der Teuffel leibhafftig geplaget/ daß ihm auch durch keine Mittel ist zu helffen gewesen. 1. Hier siehet man/ wie GOTT die treulosen zu straffen weis. Darumb ein jedweder sich zu hüten hat/ daß er nicht möge Treuvergessen seyn. 2. Sonderlich aber soll man sich in Heyraths-Sachen wol in acht nehmen/ und beyleibe mit Ehe-Versorechung nicht spielen/ oder liederlich umbgehen. Denn der den Ehestand gestifftet/ will auch über demselben halten/ und die jenigen / welche wieder Versprechen handeln/ nicht ungestrafft lassen. 183. Friderici Barbarossae Mönchs-Seule. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0399" n="379"/> die zuvor gehabte Liebe in Wind/ wird anders Raths/ läst das arme Mägdlein sitzen/ und bewirbet sich umb eines reichen Mannes Tochter/ die Ihm auch vertrauet/ und Ehelich beygelegt worden. Weil er aber an dem vorgedachten Jungfräulein Eydbrüchig und Treuloß worden / und die versprochene Treu und zugesagte Liebe so bald vergessen/ strafft ihn GOTT so schnell/ daß er in ersten Nacht (als er zum ersten mahl beygelegen ist) rasend und unsinnig worden/ und hat ihn der Teuffel leibhafftig geplaget/ daß ihm auch durch keine Mittel ist zu helffen gewesen.</p> <p>1. Hier siehet man/ wie GOTT die treulosen zu straffen weis. Darumb ein jedweder sich zu hüten hat/ daß er nicht möge Treuvergessen seyn.</p> <p>2. Sonderlich aber soll man sich in Heyraths-Sachen wol in acht nehmen/ und beyleibe mit Ehe-Versorechung nicht spielen/ oder liederlich umbgehen. Denn der den Ehestand gestifftet/ will auch über demselben halten/ und die jenigen / welche wieder Versprechen handeln/ nicht ungestrafft lassen.</p> </div> <div> <head>183.</head> <argument> <p>Friderici Barbarossae Mönchs-Seule.</p> </argument> </div> </body> </text> </TEI> [379/0399]
die zuvor gehabte Liebe in Wind/ wird anders Raths/ läst das arme Mägdlein sitzen/ und bewirbet sich umb eines reichen Mannes Tochter/ die Ihm auch vertrauet/ und Ehelich beygelegt worden. Weil er aber an dem vorgedachten Jungfräulein Eydbrüchig und Treuloß worden / und die versprochene Treu und zugesagte Liebe so bald vergessen/ strafft ihn GOTT so schnell/ daß er in ersten Nacht (als er zum ersten mahl beygelegen ist) rasend und unsinnig worden/ und hat ihn der Teuffel leibhafftig geplaget/ daß ihm auch durch keine Mittel ist zu helffen gewesen.
1. Hier siehet man/ wie GOTT die treulosen zu straffen weis. Darumb ein jedweder sich zu hüten hat/ daß er nicht möge Treuvergessen seyn.
2. Sonderlich aber soll man sich in Heyraths-Sachen wol in acht nehmen/ und beyleibe mit Ehe-Versorechung nicht spielen/ oder liederlich umbgehen. Denn der den Ehestand gestifftet/ will auch über demselben halten/ und die jenigen / welche wieder Versprechen handeln/ nicht ungestrafft lassen.
183. Friderici Barbarossae Mönchs-Seule.
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/399>, abgerufen am 22.07.2024. |