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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

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Alilat (Arab. M.), eine vor Muhamed hoch verehrte Göttin, deren Bild in einem berühmten Tempel Nakkla stand; der neue Religionsstifter vernichtete das Bild. A. ist ohne Zweifel mit Lilith, der ersten Frau des Adam (nach dem Talmud), einerlei. Man vermuthet, dass A. zu den Griechen übergegangen sei, und glaubt sie in der Ilithyia wieder zu finden.


Alipes (Röm. M.), Beiname des Mercur, weil er Flügel an den Füssen hat.


Alipheraea (Gr. M.), Beiname der Minerva von der Stadt Aliphera in Arcadien, welche, von Alipherus, einem Sohne Lycaons, südlich vom Strome Alpheus auf einem Berge gegründet, sich rühmte, der Geburts- und Erziehungsort der Minerva zu sein, die hier einen prachtvollen Tempel und eine eherne Statue hatte.


Alipherus (Gr. M.), Sohn des gottlosen Lycaon, welchen Jupiter in einen Wolf verwandelte, während er seine Söhne, bis auf einen, mit dem Blitz erschlug.


Alistra (Gr. M.), Mutter des ältesten attischen Königs, Ogyges, von Neptun.


Aliterius (Gr. M.), Beiname der Straf- und Rache-Gottheiten.


Alitta (Arab. M.), Göttin der Beduinen, welche Herodot mit Venus und Urania vergleicht, die Mylitta der Assyrer, Mitra der Perser, vielleicht auch die Astarte der Phönicier und Anaitis der Armenier. Die Araber stellten von jeher diese Göttin durch einen schwarzen, dreieckigen, vier Fuss hohen, zwei Fuss breiten Kopf oder Stein vor, der auf einem goldenen Gestelle ruhte, in der Kaaba zu Mekka aber, wo er sich noch befindet, durch die spätere Erklärung, als rühre er von Abrahams Füssen her, als er die heilige Kaaba nach dem von den Engeln zur Zeit der Sündfluth in den Himmel getragenen Urbilde wieder erbaute, dem späteren Cultus angepasst worden ist.


Alla ekber, das Gebet, mit welchem die Perser ihren Gottesdienst anfangen.


Allah, bei den Anhängern des Islam der Name Gottes.


Allah Taala, nach der vormuhammedanischen Religion der alten Araber das allmächtige Urwesen, der wahre, einzige Gott, im Gegensatz zu Al Glahat, den Gottheiten, welche man zwar als Mitgenossen seiner Macht, doch weit unter ihm stehend, und unumschränkt von ihm beherrscht, betrachtet.


Alla Mapraha, ein alter indischer Lehrer der Religion, ein heiliger Büsser, welcher das Tragen des Lingam (s. d.) befahl, und an die Befolgung dieser Weisung die Vergebung der Sünden knüpfte.


Allermannsharnisch, eine gewisse Pflanze, welche zur Gattung der Lauche gehört, und von welcher ein uralter Aberglaube behauptet, dass sie nicht nur vor jeder Wunde, sondern selbst vor dem Teufel schütze. Sie hat ihren Namen davon erhalten, dass ihre zwiebelartige Wurzel mit einer Art von Harnisch umgeben ist. Wegen der Eigenschaften, welche ihr der Aberglaube zuschreibt, führt sie auch den Namen Heilwurz, Siegwurz.


Alloprosallos (Gr. M.), ein Beiname des Mars: "der sich bald dem Einen, bald dem Andern Zuwendende", weil das Kriegsglück so schwankend ist.


Alma (Röm. M.) "die Nahrung Spendende", Beiname mehrerer Göttinnen in Rom, doch besonders der ernährenden Ceres.


Almops (Gr. M.), Sohn des Neptun und der Tochter des Königs Athamas, der bekannten Helle, deren Name der Hellespont trägt, das Meer, in welches sie stürzte, als sie auf dem Widder, der das goldene Vliess trug, mit ihrem Bruder Phrixus über jene Meerenge setzen wollte. A. war ein Riese, welcher in dem bergigen Macedonien hauste; von ihm ist die Landschaft Almopia benannt.


Almweig, eine der nord. Mythen-Geschichte angehörige Königin, Gemahlin Halfdans, von Hringarik. Sie gebar dem Könige achtzehn Söhne, von welchen die Skioldunger, Skilfinger, Authlinger und Ynglingas abstammen, daher sie die Ahnfrau all jener hochberühmten Geschlechter ist.


Alobos hiess im Alterthum bei den Juden ein Opferthier, dem ein Leberlappen fehlte, was als ungünstige Vorbedeutung galt.


Aloee (M. der Andesbewohner.), der böse Geist, welchen die Bewohner von Chile als den Urheber alles Bösen und Verderblichen betrachten und verabscheuen; sie glauben auch, dass sie ewig leben würden, wenn sie nicht von diesem Geiste fortgeholt würden.


Aloeus (Gr. M.), 1) A., Sohn des Sonnen-Gottes und der Circe (s. d.); von ihm stammt, durch seinen Sohn Epopeus, jener Marathon, von welchem der Landstrich in Attica des Namen hat. - 2) A., Sohn des Neptun und der Canace (s. d.), welche ihm fünf Söhne, unter diesen den A., gebar. Er vermählte sich mit seines Bruders Triops Tochter, Iphimedia; diese aber liebte den Neptun so, dass sie sich immerfort im Meere badete, oder Meerwasser in ihren Busen goss, bis sie von dem mächtigen Gott die beiden Söhne Otus und Ephialtes empfing, welche Aloiden heissen. Sie waren ungeheure Riesen, welche jährlich zwölfmal so viel wuchsen, als andere Erdgeborne. - Ephialtes warb um Juno, Otus um Diana; den Mars fesselten sie und hielten ihn 13 Monate lang gefangen, bis ihn Mercur mit List entführte. Sie sollen auch den Musen-Dienst am Helicon gegründet haben. - Nach Homer tödtete sie Apollo. Nach Anderen fielen sie einer durch des andern Hand, indem Diana auf Naxos sich in eine Hirschkuh verwandelte, und zwischen ihnen hindurch sprang, worauf beide ihre Speere warfen, das Thier aber fehlten und sich gegenseitig trafen.


Alope (Gr. M.). Tochter des Cercyon, der nach Einigen in Arcadien, nach Anderen in Attica wohnte, und Grausamkeiten gegen Alle ausübte, die nicht mit ihm ringen wollten. A. war gezwungen worden, dem Neptun ihre höchste Gunst zu gewähren; sie gebar ein Kind, das sie aussetzen liess, doch die Kleider verriethen die Mutter, und Cercyon liess sie hinrichten. Neptun verwandelte die Geliebte in eine Quelle. Die Stadt A. in Thessalien trug ihren Namen, der jedoch, nach Einigen, von einer anderen A., Tochter des Actor, herkommen soll.


Alopius (Gr. M.), Sohn des Hercules und einer von den fünfzig Thespiaden, Antiope.


Alos (Gr. M.), eine Dienerin des Athamas, die diesem verrieth, dass seine Gemahlin das zur Saat bestimmte Getreide gedörrt habe. Ihr zu Ehren ward die Stadt A. in Thessalien, später ein Besitzthum des Achilles, benannt.


Aloza, "die Mächtige", Name einer Göttin, welche in Arabien, besonders von einigen Stämmen, als Tochter Gottes verehrt wurde. Ihr war die Akazie als Symbol geheiligt. Der Araber Dalem soll diesen Baum ihr zuerst gewidmet und als ihr sichtbares Bild aufgestellt haben; er baute ihr einen Tempel und bestellte ihr eine Priesterin. Der Tempel soll von melodischen Klängen durchschwebt worden sein, wenn Jemand seine Schwelle betrat. Als Muhamed den Islam einführte, zerstörte er den Tempel, hieb den Baum um und tödtete die Priesterin.


Alp (Incubus), Nachtmähre, Nachtgespenst, Nachtgeist, der die Menschen durch Drücken im Schlafe quält; ein Unhold, welcher in Gestalt einer Katze, eines Bären, oder eines andern, meist sehr hässlichen, Thieres sich auf schlafende Menschen legt, sie am Athemholen hindert und auf solche Weise furchtbar ängstigt. Der gemeine Mann nennt ihn Schrottlein (die Wenden und Slaven Kodolta), Drud (der Drud im Mascul., zum Unterschiede von: die Drude, welches eine Hexe bedeutet), Wichtel, Maser etc. Das Wort A. ist einerlei mit dem nordischen Alf und dem aus England zu uns gekommenen Elf, und somit ist der im Schlafe quälende Alp nur ein letzter Ueberrest des bei allen altgermanischen und celtischen Völkern verbreitet gewesenen Glaubens an die grosse Familie der Elfen und Zwerge.


Alpheaea, auch Alpheonia (Gr. M.), Beiname der Diana, abgeleitet von dem Flussgotte Alpheus (s. d.), vor dessen Verfolgung sie sich einst unter die Nymphen von Letrini verbergen musste, und sich das Gesicht mit Schlamm schwärzte, damit der Flussgott sie nicht wiederfinde. Dieser Diana A. war ein Tempel an der Mündung des Alpheus erbaut, woselbst zum Andenken an die erzählte Begebenheit ihre Bildsäule aus schwarzem Marmor aufgestellt war.


Alphenor (Gr. M.), Sohn der unglücklichen Niobe (s. d.), von Apollo getödtet.


Alphesiböa (Gr. M.), 1) A., die Gattin des Alcmäon, welcher sie heirathete, nachdem ihr Vater ihn von der Schuld des Muttermordes gereinigt, den er auf Befehl seines Vaters Amphiaraus begangen hatte. (S. Alcmäon und Amphiaraus.) - 2) A., Tochter des Bias (Bruders des Sehers Melampus) und der schönen Pero, Tochter des Neleus, vermählte sich mit dem Sohne Neptuns, Pelias.

Alilat (Arab. M.), eine vor Muhamed hoch verehrte Göttin, deren Bild in einem berühmten Tempel Nakkla stand; der neue Religionsstifter vernichtete das Bild. A. ist ohne Zweifel mit Lilith, der ersten Frau des Adam (nach dem Talmud), einerlei. Man vermuthet, dass A. zu den Griechen übergegangen sei, und glaubt sie in der Ilithyia wieder zu finden.


Alipes (Röm. M.), Beiname des Mercur, weil er Flügel an den Füssen hat.


Alipheraea (Gr. M.), Beiname der Minerva von der Stadt Aliphera in Arcadien, welche, von Alipherus, einem Sohne Lycaons, südlich vom Strome Alpheus auf einem Berge gegründet, sich rühmte, der Geburts- und Erziehungsort der Minerva zu sein, die hier einen prachtvollen Tempel und eine eherne Statue hatte.


Alipherus (Gr. M.), Sohn des gottlosen Lycaon, welchen Jupiter in einen Wolf verwandelte, während er seine Söhne, bis auf einen, mit dem Blitz erschlug.


Alistra (Gr. M.), Mutter des ältesten attischen Königs, Ogyges, von Neptun.


Aliterius (Gr. M.), Beiname der Straf- und Rache-Gottheiten.


Alitta (Arab. M.), Göttin der Beduinen, welche Herodot mit Venus und Urania vergleicht, die Mylitta der Assyrer, Mitra der Perser, vielleicht auch die Astarte der Phönicier und Anaïtis der Armenier. Die Araber stellten von jeher diese Göttin durch einen schwarzen, dreieckigen, vier Fuss hohen, zwei Fuss breiten Kopf oder Stein vor, der auf einem goldenen Gestelle ruhte, in der Kaaba zu Mekka aber, wo er sich noch befindet, durch die spätere Erklärung, als rühre er von Abrahams Füssen her, als er die heilige Kaaba nach dem von den Engeln zur Zeit der Sündfluth in den Himmel getragenen Urbilde wieder erbaute, dem späteren Cultus angepasst worden ist.


Alla ekber, das Gebet, mit welchem die Perser ihren Gottesdienst anfangen.


Allah, bei den Anhängern des Islam der Name Gottes.


Allah Taala, nach der vormuhammedanischen Religion der alten Araber das allmächtige Urwesen, der wahre, einzige Gott, im Gegensatz zu Al Glahat, den Gottheiten, welche man zwar als Mitgenossen seiner Macht, doch weit unter ihm stehend, und unumschränkt von ihm beherrscht, betrachtet.


Alla Mapraha, ein alter indischer Lehrer der Religion, ein heiliger Büsser, welcher das Tragen des Lingam (s. d.) befahl, und an die Befolgung dieser Weisung die Vergebung der Sünden knüpfte.


Allermannsharnisch, eine gewisse Pflanze, welche zur Gattung der Lauche gehört, und von welcher ein uralter Aberglaube behauptet, dass sie nicht nur vor jeder Wunde, sondern selbst vor dem Teufel schütze. Sie hat ihren Namen davon erhalten, dass ihre zwiebelartige Wurzel mit einer Art von Harnisch umgeben ist. Wegen der Eigenschaften, welche ihr der Aberglaube zuschreibt, führt sie auch den Namen Heilwurz, Siegwurz.


Alloprosallos (Gr. M.), ein Beiname des Mars: »der sich bald dem Einen, bald dem Andern Zuwendende«, weil das Kriegsglück so schwankend ist.


Alma (Röm. M.) »die Nahrung Spendende«, Beiname mehrerer Göttinnen in Rom, doch besonders der ernährenden Ceres.


Almops (Gr. M.), Sohn des Neptun und der Tochter des Königs Athamas, der bekannten Helle, deren Name der Hellespont trägt, das Meer, in welches sie stürzte, als sie auf dem Widder, der das goldene Vliess trug, mit ihrem Bruder Phrixus über jene Meerenge setzen wollte. A. war ein Riese, welcher in dem bergigen Macedonien hauste; von ihm ist die Landschaft Almopia benannt.


Almweig, eine der nord. Mythen-Geschichte angehörige Königin, Gemahlin Halfdans, von Hringarik. Sie gebar dem Könige achtzehn Söhne, von welchen die Skioldunger, Skilfinger, Authlinger und Ynglingas abstammen, daher sie die Ahnfrau all jener hochberühmten Geschlechter ist.


Alobos hiess im Alterthum bei den Juden ein Opferthier, dem ein Leberlappen fehlte, was als ungünstige Vorbedeutung galt.


Aloée (M. der Andesbewohner.), der böse Geist, welchen die Bewohner von Chile als den Urheber alles Bösen und Verderblichen betrachten und verabscheuen; sie glauben auch, dass sie ewig leben würden, wenn sie nicht von diesem Geiste fortgeholt würden.


Aloeus (Gr. M.), 1) A., Sohn des Sonnen-Gottes und der Circe (s. d.); von ihm stammt, durch seinen Sohn Epopeus, jener Marathon, von welchem der Landstrich in Attica des Namen hat. – 2) A., Sohn des Neptun und der Canace (s. d.), welche ihm fünf Söhne, unter diesen den A., gebar. Er vermählte sich mit seines Bruders Triops Tochter, Iphimedia; diese aber liebte den Neptun so, dass sie sich immerfort im Meere badete, oder Meerwasser in ihren Busen goss, bis sie von dem mächtigen Gott die beiden Söhne Otus und Ephialtes empfing, welche Aloïden heissen. Sie waren ungeheure Riesen, welche jährlich zwölfmal so viel wuchsen, als andere Erdgeborne. – Ephialtes warb um Juno, Otus um Diana; den Mars fesselten sie und hielten ihn 13 Monate lang gefangen, bis ihn Mercur mit List entführte. Sie sollen auch den Musen-Dienst am Helicon gegründet haben. – Nach Homer tödtete sie Apollo. Nach Anderen fielen sie einer durch des andern Hand, indem Diana auf Naxos sich in eine Hirschkuh verwandelte, und zwischen ihnen hindurch sprang, worauf beide ihre Speere warfen, das Thier aber fehlten und sich gegenseitig trafen.


Alope (Gr. M.). Tochter des Cercyon, der nach Einigen in Arcadien, nach Anderen in Attica wohnte, und Grausamkeiten gegen Alle ausübte, die nicht mit ihm ringen wollten. A. war gezwungen worden, dem Neptun ihre höchste Gunst zu gewähren; sie gebar ein Kind, das sie aussetzen liess, doch die Kleider verriethen die Mutter, und Cercyon liess sie hinrichten. Neptun verwandelte die Geliebte in eine Quelle. Die Stadt A. in Thessalien trug ihren Namen, der jedoch, nach Einigen, von einer anderen A., Tochter des Actor, herkommen soll.


Alopius (Gr. M.), Sohn des Hercules und einer von den fünfzig Thespiaden, Antiope.


Alos (Gr. M.), eine Dienerin des Athamas, die diesem verrieth, dass seine Gemahlin das zur Saat bestimmte Getreide gedörrt habe. Ihr zu Ehren ward die Stadt A. in Thessalien, später ein Besitzthum des Achilles, benannt.


Aloza, »die Mächtige«, Name einer Göttin, welche in Arabien, besonders von einigen Stämmen, als Tochter Gottes verehrt wurde. Ihr war die Akazie als Symbol geheiligt. Der Araber Dalem soll diesen Baum ihr zuerst gewidmet und als ihr sichtbares Bild aufgestellt haben; er baute ihr einen Tempel und bestellte ihr eine Priesterin. Der Tempel soll von melodischen Klängen durchschwebt worden sein, wenn Jemand seine Schwelle betrat. Als Muhamed den Islam einführte, zerstörte er den Tempel, hieb den Baum um und tödtete die Priesterin.


Alp (Incubus), Nachtmähre, Nachtgespenst, Nachtgeist, der die Menschen durch Drücken im Schlafe quält; ein Unhold, welcher in Gestalt einer Katze, eines Bären, oder eines andern, meist sehr hässlichen, Thieres sich auf schlafende Menschen legt, sie am Athemholen hindert und auf solche Weise furchtbar ängstigt. Der gemeine Mann nennt ihn Schrottlein (die Wenden und Slaven Kodolta), Drud (der Drud im Mascul., zum Unterschiede von: die Drude, welches eine Hexe bedeutet), Wichtel, Maser etc. Das Wort A. ist einerlei mit dem nordischen Alf und dem aus England zu uns gekommenen Elf, und somit ist der im Schlafe quälende Alp nur ein letzter Ueberrest des bei allen altgermanischen und celtischen Völkern verbreitet gewesenen Glaubens an die grosse Familie der Elfen und Zwerge.


Alpheaea, auch Alpheonia (Gr. M.), Beiname der Diana, abgeleitet von dem Flussgotte Alpheus (s. d.), vor dessen Verfolgung sie sich einst unter die Nymphen von Letrini verbergen musste, und sich das Gesicht mit Schlamm schwärzte, damit der Flussgott sie nicht wiederfinde. Dieser Diana A. war ein Tempel an der Mündung des Alpheus erbaut, woselbst zum Andenken an die erzählte Begebenheit ihre Bildsäule aus schwarzem Marmor aufgestellt war.


Alphenor (Gr. M.), Sohn der unglücklichen Niobe (s. d.), von Apollo getödtet.


Alphesiböa (Gr. M.), 1) A., die Gattin des Alcmäon, welcher sie heirathete, nachdem ihr Vater ihn von der Schuld des Muttermordes gereinigt, den er auf Befehl seines Vaters Amphiaraus begangen hatte. (S. Alcmäon und Amphiaraus.) – 2) A., Tochter des Bias (Bruders des Sehers Melampus) und der schönen Pero, Tochter des Neleus, vermählte sich mit dem Sohne Neptuns, Pelias.

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          <p><hi rendition="#b">Alphesiböa</hi> (Gr. M.), 1) A., die Gattin des Alcmäon, welcher sie heirathete, nachdem ihr Vater ihn von der Schuld des Muttermordes gereinigt, den er auf Befehl seines Vaters Amphiaraus begangen hatte. (S. Alcmäon und Amphiaraus.) &#x2013; 2) A., Tochter des Bias (Bruders des Sehers Melampus) und der schönen Pero, Tochter des Neleus, vermählte sich mit dem Sohne Neptuns, Pelias.
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[29/0099] Alilat (Arab. M.), eine vor Muhamed hoch verehrte Göttin, deren Bild in einem berühmten Tempel Nakkla stand; der neue Religionsstifter vernichtete das Bild. A. ist ohne Zweifel mit Lilith, der ersten Frau des Adam (nach dem Talmud), einerlei. Man vermuthet, dass A. zu den Griechen übergegangen sei, und glaubt sie in der Ilithyia wieder zu finden. Alipes (Röm. M.), Beiname des Mercur, weil er Flügel an den Füssen hat. Alipheraea (Gr. M.), Beiname der Minerva von der Stadt Aliphera in Arcadien, welche, von Alipherus, einem Sohne Lycaons, südlich vom Strome Alpheus auf einem Berge gegründet, sich rühmte, der Geburts- und Erziehungsort der Minerva zu sein, die hier einen prachtvollen Tempel und eine eherne Statue hatte. Alipherus (Gr. M.), Sohn des gottlosen Lycaon, welchen Jupiter in einen Wolf verwandelte, während er seine Söhne, bis auf einen, mit dem Blitz erschlug. Alistra (Gr. M.), Mutter des ältesten attischen Königs, Ogyges, von Neptun. Aliterius (Gr. M.), Beiname der Straf- und Rache-Gottheiten. Alitta (Arab. M.), Göttin der Beduinen, welche Herodot mit Venus und Urania vergleicht, die Mylitta der Assyrer, Mitra der Perser, vielleicht auch die Astarte der Phönicier und Anaïtis der Armenier. Die Araber stellten von jeher diese Göttin durch einen schwarzen, dreieckigen, vier Fuss hohen, zwei Fuss breiten Kopf oder Stein vor, der auf einem goldenen Gestelle ruhte, in der Kaaba zu Mekka aber, wo er sich noch befindet, durch die spätere Erklärung, als rühre er von Abrahams Füssen her, als er die heilige Kaaba nach dem von den Engeln zur Zeit der Sündfluth in den Himmel getragenen Urbilde wieder erbaute, dem späteren Cultus angepasst worden ist. Alla ekber, das Gebet, mit welchem die Perser ihren Gottesdienst anfangen. Allah, bei den Anhängern des Islam der Name Gottes. Allah Taala, nach der vormuhammedanischen Religion der alten Araber das allmächtige Urwesen, der wahre, einzige Gott, im Gegensatz zu Al Glahat, den Gottheiten, welche man zwar als Mitgenossen seiner Macht, doch weit unter ihm stehend, und unumschränkt von ihm beherrscht, betrachtet. Alla Mapraha, ein alter indischer Lehrer der Religion, ein heiliger Büsser, welcher das Tragen des Lingam (s. d.) befahl, und an die Befolgung dieser Weisung die Vergebung der Sünden knüpfte. Allermannsharnisch, eine gewisse Pflanze, welche zur Gattung der Lauche gehört, und von welcher ein uralter Aberglaube behauptet, dass sie nicht nur vor jeder Wunde, sondern selbst vor dem Teufel schütze. Sie hat ihren Namen davon erhalten, dass ihre zwiebelartige Wurzel mit einer Art von Harnisch umgeben ist. Wegen der Eigenschaften, welche ihr der Aberglaube zuschreibt, führt sie auch den Namen Heilwurz, Siegwurz. Alloprosallos (Gr. M.), ein Beiname des Mars: »der sich bald dem Einen, bald dem Andern Zuwendende«, weil das Kriegsglück so schwankend ist. Alma (Röm. M.) »die Nahrung Spendende«, Beiname mehrerer Göttinnen in Rom, doch besonders der ernährenden Ceres. Almops (Gr. M.), Sohn des Neptun und der Tochter des Königs Athamas, der bekannten Helle, deren Name der Hellespont trägt, das Meer, in welches sie stürzte, als sie auf dem Widder, der das goldene Vliess trug, mit ihrem Bruder Phrixus über jene Meerenge setzen wollte. A. war ein Riese, welcher in dem bergigen Macedonien hauste; von ihm ist die Landschaft Almopia benannt. Almweig, eine der nord. Mythen-Geschichte angehörige Königin, Gemahlin Halfdans, von Hringarik. Sie gebar dem Könige achtzehn Söhne, von welchen die Skioldunger, Skilfinger, Authlinger und Ynglingas abstammen, daher sie die Ahnfrau all jener hochberühmten Geschlechter ist. Alobos hiess im Alterthum bei den Juden ein Opferthier, dem ein Leberlappen fehlte, was als ungünstige Vorbedeutung galt. Aloée (M. der Andesbewohner.), der böse Geist, welchen die Bewohner von Chile als den Urheber alles Bösen und Verderblichen betrachten und verabscheuen; sie glauben auch, dass sie ewig leben würden, wenn sie nicht von diesem Geiste fortgeholt würden. Aloeus (Gr. M.), 1) A., Sohn des Sonnen-Gottes und der Circe (s. d.); von ihm stammt, durch seinen Sohn Epopeus, jener Marathon, von welchem der Landstrich in Attica des Namen hat. – 2) A., Sohn des Neptun und der Canace (s. d.), welche ihm fünf Söhne, unter diesen den A., gebar. Er vermählte sich mit seines Bruders Triops Tochter, Iphimedia; diese aber liebte den Neptun so, dass sie sich immerfort im Meere badete, oder Meerwasser in ihren Busen goss, bis sie von dem mächtigen Gott die beiden Söhne Otus und Ephialtes empfing, welche Aloïden heissen. Sie waren ungeheure Riesen, welche jährlich zwölfmal so viel wuchsen, als andere Erdgeborne. – Ephialtes warb um Juno, Otus um Diana; den Mars fesselten sie und hielten ihn 13 Monate lang gefangen, bis ihn Mercur mit List entführte. Sie sollen auch den Musen-Dienst am Helicon gegründet haben. – Nach Homer tödtete sie Apollo. Nach Anderen fielen sie einer durch des andern Hand, indem Diana auf Naxos sich in eine Hirschkuh verwandelte, und zwischen ihnen hindurch sprang, worauf beide ihre Speere warfen, das Thier aber fehlten und sich gegenseitig trafen. Alope (Gr. M.). Tochter des Cercyon, der nach Einigen in Arcadien, nach Anderen in Attica wohnte, und Grausamkeiten gegen Alle ausübte, die nicht mit ihm ringen wollten. A. war gezwungen worden, dem Neptun ihre höchste Gunst zu gewähren; sie gebar ein Kind, das sie aussetzen liess, doch die Kleider verriethen die Mutter, und Cercyon liess sie hinrichten. Neptun verwandelte die Geliebte in eine Quelle. Die Stadt A. in Thessalien trug ihren Namen, der jedoch, nach Einigen, von einer anderen A., Tochter des Actor, herkommen soll. Alopius (Gr. M.), Sohn des Hercules und einer von den fünfzig Thespiaden, Antiope. Alos (Gr. M.), eine Dienerin des Athamas, die diesem verrieth, dass seine Gemahlin das zur Saat bestimmte Getreide gedörrt habe. Ihr zu Ehren ward die Stadt A. in Thessalien, später ein Besitzthum des Achilles, benannt. Aloza, »die Mächtige«, Name einer Göttin, welche in Arabien, besonders von einigen Stämmen, als Tochter Gottes verehrt wurde. Ihr war die Akazie als Symbol geheiligt. Der Araber Dalem soll diesen Baum ihr zuerst gewidmet und als ihr sichtbares Bild aufgestellt haben; er baute ihr einen Tempel und bestellte ihr eine Priesterin. Der Tempel soll von melodischen Klängen durchschwebt worden sein, wenn Jemand seine Schwelle betrat. Als Muhamed den Islam einführte, zerstörte er den Tempel, hieb den Baum um und tödtete die Priesterin. Alp (Incubus), Nachtmähre, Nachtgespenst, Nachtgeist, der die Menschen durch Drücken im Schlafe quält; ein Unhold, welcher in Gestalt einer Katze, eines Bären, oder eines andern, meist sehr hässlichen, Thieres sich auf schlafende Menschen legt, sie am Athemholen hindert und auf solche Weise furchtbar ängstigt. Der gemeine Mann nennt ihn Schrottlein (die Wenden und Slaven Kodolta), Drud (der Drud im Mascul., zum Unterschiede von: die Drude, welches eine Hexe bedeutet), Wichtel, Maser etc. Das Wort A. ist einerlei mit dem nordischen Alf und dem aus England zu uns gekommenen Elf, und somit ist der im Schlafe quälende Alp nur ein letzter Ueberrest des bei allen altgermanischen und celtischen Völkern verbreitet gewesenen Glaubens an die grosse Familie der Elfen und Zwerge. Alpheaea, auch Alpheonia (Gr. M.), Beiname der Diana, abgeleitet von dem Flussgotte Alpheus (s. d.), vor dessen Verfolgung sie sich einst unter die Nymphen von Letrini verbergen musste, und sich das Gesicht mit Schlamm schwärzte, damit der Flussgott sie nicht wiederfinde. Dieser Diana A. war ein Tempel an der Mündung des Alpheus erbaut, woselbst zum Andenken an die erzählte Begebenheit ihre Bildsäule aus schwarzem Marmor aufgestellt war. Alphenor (Gr. M.), Sohn der unglücklichen Niobe (s. d.), von Apollo getödtet. Alphesiböa (Gr. M.), 1) A., die Gattin des Alcmäon, welcher sie heirathete, nachdem ihr Vater ihn von der Schuld des Muttermordes gereinigt, den er auf Befehl seines Vaters Amphiaraus begangen hatte. (S. Alcmäon und Amphiaraus.) – 2) A., Tochter des Bias (Bruders des Sehers Melampus) und der schönen Pero, Tochter des Neleus, vermählte sich mit dem Sohne Neptuns, Pelias.

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Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/99>, abgerufen am 21.11.2024.