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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

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dem Meere auftauchende Sol überraschte das Paar, und verrieth dessen verstohlene Freuden dem Vulkan, welcher ein unsichtbares Netz um dasselbe schlang und darauf alle Götter herbeirief, meinend, die Liebenden zum Gespötte zu machen, während er selbst der Verlachte war. Mars verwandelte, als er befreit wurde, den schlechten Wächter in einen Hahn. - 2) A., derselbe mit dem Alector 1).


Alemon (Gr. M.), ein Argiver, Vater des Myscelus, des Gründers der Stadt Croton in Unter-Italien.


Alemone (Röm. M.), die Göttin, welcher man die Ernährung des Kindes im Leibe der Mutter zuschrieb.


Aleschdan (Pers. Rel.), das Gefäss, in welchem das heilige Feuer der Guebern brennt; es steht auf dem Stein Adoscht in der Feuerkapelle Ateschgat des Tempels.


Alesius (Gr. M.), Sohn des Scillus, Freier der Hippodamia, von dem Vater derselben, Oenomaus, im Wettlauf besiegt und getödtet. Die Stadt Alesium in Elis soll von ihm benannt worden sein.


Aletes (Gr. M.), 1) ein Nachkomme des Hercules. Sein Vater war Hippotes, der ihn in der Verbannung erzeugte. Hippotes hatte nämlich den acarnanischen Seher Carnus getödtet. Um ihn zu rächen, schickte Apollo die Pest in das Lager der Heracliden, und Hippotes ward auf zehn Jahre verbannt. A. nahm später Korinth ein. - 2) A., Sohn des Icarius und Bruder der Gattin des Ulysses, Penelope. Die Najade Periböa war deren Mutter. - 3) A., Sohn des schändlichen Aegisthus (s. d.), bemächtigte sich des Trohnes von Mycenä, als er die falsche Nachricht erhalten hatte, dass Orestes gestorben sei, fand aber von der Hand des Wiederkehrenden den Tod. - 4) A., Begleiter des Aeneas und einer der angesehensten Trojaner.


Alethea (Gr. M.), 1) die Göttin der Wahrheit, Tochter des Jupiter, nach Anderen des Saturn. - 2) A., eine der Ammen des Apollo.


Aletis (Gr. M.), Beiname der Erigone, "die Umherirrende", weil sie ihren von Hirten erschlagenen Vater, den Athener Icarius, lange vergeblich suchte, bis sie endlich sein Grab fand. Nachdem sie sich hierauf aus Betrübniss erhängt hatte, stiftete man zur Sühnung des an ihrem Vater begangenen Frevels ein Schaukelfest, wobei ihr und ihrem Vater Früchte zum Opfer dargebracht wurden. S. Icarius und Erigone.


Aletriden, Müllerinnen, hiessen in Athen Ehrenjungfrauen, die bei Opfern das Mehl zu den Opferkuchen bereiteten.


Aleuromantie (Gr. Götterdienst.), die Weissagung aus dem Knistern den Mehles, welches man zu diesem Behuf in das Opferfeuer warf; daher auch Aleuromantis, ein Beiname des Apollo von diesem Wahrsagen aus dem in's Feuer geworfenen Opfermehl.


Aleus (Gr. M.), König von Arcadien, welcher von Arcas, dem ersten Beherrscher Arcadiens, abstammt, indem dessen Sohn Apihdas sein Vater war. Bei der Theilung des Reiches hatte dieser Tegea erhalten, welches er dem A. hinterliess. Letzterer erbaute der Minerva einen Tempel, in deren Hain seine Tochter Auge ein Kind, das sie von Hercules empfangen, aussetzte, und dadurch eine Hungersnoth über sein Land brachte. A. übergab, voll Zorn, die Auge und ihr Kind dem Nauplius, der sie zu Teuthras, König in Mysien, brachte; dieser, da er kinderlos war, nahm sie an Kindes Statt an.


Aleuas (Gr. M.), ein Nachkömmling des Hercules durch dessen Sohn Thessalus, war der Stammvater der von ihm so benannten Aleuaden, welche in Thessalien herrschten.


Alexandra, (Gr. M.) einerlei mit Cassandra S. d.


Alexandros (Gr. M.), "der Männerbeschützer", 1) ein Name, den Paris später erhielt, weil er Räuber vertrieb und Hirten beschützte. - 2) A., Sohn des Eurystheus, des bekannten Herrschers und Feindes seines Verwandten Hercules. In der Schlacht bei den scironischen Felsen, welche die Athener dem Eurystheus lieferten, verlor der Vater mit allen seinen Söhnen das Leben, denn Macaria, eine Tochter Hercules' und der Deianira, hatte sich freiwillig für das Wohl der Heracliden geopfert.


Alexanor (Gr. M.), Sohn des Machaon (s. d.). Seinem Grossvater Aesculap baute A. zu Titane in Sicyonien einen Tempel. Auch er selbst ward dort verehrt und hatte eine Bildsäule, der man nach Sonnenuntergang opferte.


Alexiares (Gr. M.), Sohn des Hercules und der Hebe, der Göttin der Jugend.


Alexidamus , Sohn eines äthiopischen Königs, bewarb sich um die Hand der Alceis oder Barce, der Tochter des Libyers Antäus, der in Irasa, im Gebiet von Cyrene, herrschte. Wer sich um sie bewarb, musste mit ihr einen Wettlauf halten, und von seinem Siege hing das Gelingen seiner Wünsche ab. A. errang den Preis, und die schnellfüssige Schöne ward seine Gattin.


Alexicacus (Gr. M.) "Unheil-Abwehrer", in Athen Beiname des Apollo, weil er die Stadt von einer verheerenden Pest befreit haben sollte.


Alexiraea (Gr. M.), Geliebte des Bacchus, und von ihm Mutter des Carmon, der auf der Jagd von einem Eber getödtet wurde.


Alexirrhoe (Gr. M.), Tochter des Flussgottes Granicus, wird von Einigen als Mutter des Aesacus von Priamus genannt; sonst heist die Mutter des Aesacus Arisbe. S. Aesacus.


Alfablot (Nord. M.), eine Opferfeierlichkeit, bei welcher von den Bewohnern der skandinavischen Halbinsel den Licht-Elfen geopfert wurde; diess geschah des Abends, mit vielen Ceremonien, doch so heimlich, dass nie ein Uneingeweihter daran Antheil nehmen konnte.


Alfadur (Nord. M.), der höchste Gott des nordischen Alterthums, und ein Beweis, dass jene Völker, welche Schweden und Norwegen, so wie die eine Hälfte von Deutschland bewohnten, die reinste Gottesverehrung als Basis ihrer Religion erkannt hatten, denn alle edeln Eigenschaften, welche die mosaische Urkunde dem unaussprechlichen, welche die christliche Religion dem einzigen Gott beilegt, finden wir in diesem wieder. Er ist Schöpfer, Ordner und Lenker des Weltalls, sein Hauch weht durch alle Zeiten, unerforschlich ist seine Grösse, seine Macht, und Niemand vermag sich ihn vorzustellen, denn niemals hat er sich einem Sterblichen gezeigt, und wenn sein Geist auf der Erde weilt, so ist es im Schatten geheimnissvoller Haine, stiller, ihm geheiligter Wälder. Sein Wille herrscht über Alles, und was nicht Er ist, das ist ihm unterthan, denn Alles ging aus seinem Schöpferwort hervor. - Dieses Urwesen, welches war, bevor die Welt stand, welches sein wird, wenn sie längst vergangen ist, wird zuweilen mit Odin (s. d.) verwechselt.


Alfen S. Elfen.


Alfenfuss, Alfenkreuz (Skand. M.). das bekannte Pentagramm, der Drudenfuss.


Alfheim (Nord. M.), der Wohnsitz der Licht-Elfen(-Alfen), von den Asen dem Gotte Frey oder Freyr geschenkt, als er den ersten Zahn erhielt. Da Frey der Gott der Fruchtbarkeit war, so mussten die Lichtstrahlen, d. h. die Elfen des Lichts, ihm unterthan und mithin das Reich derselben, Alfheim, sein Eigenthum sein. A. liegt zunächst an Thrudheim, dem Reiche des Donnergottes Thor.


Alfhild (Nord. M.), ein gefeierter und berühmter Frauenname; die Gattin des Königs Waldar, Tochter Iwar Widfame's, die Mutter des gewaltigen Ragnar Lodbrog etc. etc. hiessen so.


Alfroedull (Nord. M.), ein Elfstrahl, d. i. der erste Lichtstrahl oder Elementarstrahl des Tages, mit welchem alle Geister der Finsterniss entfliehen müssen.


Algos (Gr. M.), "der Schmerz", Tochter der Eris (s. d.), die Enkelin der Nacht, eine poetische Personification.


Ali oder Vali (Nord. M.), ein Frühlingsgott, das Symbol des wachsenden Tageslichtes im Norden. Odin und Rinda (s. dd.) sind seine Aeltern; Valaskialf ist sein kristallhelles Schloss. Er ist tapfer im Streit und ein guter Schütze.


Ali (Nord. M.), König in Upsala. Da er mit König Adils in Norwegen in Fehde gerieth, wurde er von den Berserkern erlegt, die Rolf Kraki seinem Stiefvater Adils zu Hülfe sandte.


Aliacmon (Gr. M.), Sohn des Palästinus, eines Sohnes des Neptun; da sein Vater krank war, führte er das Heer desselben allzu kühn gegen den Feind und blieb im Treffen, wesshalb sein Vater sich in den Fluss Conozus stürzte, der darauf Palästinus, später Strymon genannt wurde.


Aliger (Röm. M.) "Flügelträger", Beiname geflügelter Gottheiten, des Mercur, des Cupido etc.


dem Meere auftauchende Sol überraschte das Paar, und verrieth dessen verstohlene Freuden dem Vulkan, welcher ein unsichtbares Netz um dasselbe schlang und darauf alle Götter herbeirief, meinend, die Liebenden zum Gespötte zu machen, während er selbst der Verlachte war. Mars verwandelte, als er befreit wurde, den schlechten Wächter in einen Hahn. – 2) A., derselbe mit dem Alector 1).


Alemon (Gr. M.), ein Argiver, Vater des Myscelus, des Gründers der Stadt Croton in Unter-Italien.


Alemone (Röm. M.), die Göttin, welcher man die Ernährung des Kindes im Leibe der Mutter zuschrieb.


Aleschdan (Pers. Rel.), das Gefäss, in welchem das heilige Feuer der Guebern brennt; es steht auf dem Stein Adoscht in der Feuerkapelle Ateschgat des Tempels.


Alesius (Gr. M.), Sohn des Scillus, Freier der Hippodamia, von dem Vater derselben, Oenomaus, im Wettlauf besiegt und getödtet. Die Stadt Alesium in Elis soll von ihm benannt worden sein.


Aletes (Gr. M.), 1) ein Nachkomme des Hercules. Sein Vater war Hippotes, der ihn in der Verbannung erzeugte. Hippotes hatte nämlich den acarnanischen Seher Carnus getödtet. Um ihn zu rächen, schickte Apollo die Pest in das Lager der Heracliden, und Hippotes ward auf zehn Jahre verbannt. A. nahm später Korinth ein. – 2) A., Sohn des Icarius und Bruder der Gattin des Ulysses, Penelope. Die Najade Periböa war deren Mutter. – 3) A., Sohn des schändlichen Aegisthus (s. d.), bemächtigte sich des Trohnes von Mycenä, als er die falsche Nachricht erhalten hatte, dass Orestes gestorben sei, fand aber von der Hand des Wiederkehrenden den Tod. – 4) A., Begleiter des Aeneas und einer der angesehensten Trojaner.


Alethea (Gr. M.), 1) die Göttin der Wahrheit, Tochter des Jupiter, nach Anderen des Saturn. – 2) A., eine der Ammen des Apollo.


Aletis (Gr. M.), Beiname der Erigone, »die Umherirrende«, weil sie ihren von Hirten erschlagenen Vater, den Athener Icarius, lange vergeblich suchte, bis sie endlich sein Grab fand. Nachdem sie sich hierauf aus Betrübniss erhängt hatte, stiftete man zur Sühnung des an ihrem Vater begangenen Frevels ein Schaukelfest, wobei ihr und ihrem Vater Früchte zum Opfer dargebracht wurden. S. Icarius und Erigone.


Aletriden, Müllerinnen, hiessen in Athen Ehrenjungfrauen, die bei Opfern das Mehl zu den Opferkuchen bereiteten.


Aleuromantie (Gr. Götterdienst.), die Weissagung aus dem Knistern den Mehles, welches man zu diesem Behuf in das Opferfeuer warf; daher auch Aleuromantis, ein Beiname des Apollo von diesem Wahrsagen aus dem in's Feuer geworfenen Opfermehl.


Aleus (Gr. M.), König von Arcadien, welcher von Arcas, dem ersten Beherrscher Arcadiens, abstammt, indem dessen Sohn Apihdas sein Vater war. Bei der Theilung des Reiches hatte dieser Tegea erhalten, welches er dem A. hinterliess. Letzterer erbaute der Minerva einen Tempel, in deren Hain seine Tochter Auge ein Kind, das sie von Hercules empfangen, aussetzte, und dadurch eine Hungersnoth über sein Land brachte. A. übergab, voll Zorn, die Auge und ihr Kind dem Nauplius, der sie zu Teuthras, König in Mysien, brachte; dieser, da er kinderlos war, nahm sie an Kindes Statt an.


Aleuas (Gr. M.), ein Nachkömmling des Hercules durch dessen Sohn Thessalus, war der Stammvater der von ihm so benannten Aleuaden, welche in Thessalien herrschten.


Alexandra, (Gr. M.) einerlei mit Cassandra S. d.


Alexandros (Gr. M.), »der Männerbeschützer«, 1) ein Name, den Paris später erhielt, weil er Räuber vertrieb und Hirten beschützte. – 2) A., Sohn des Eurystheus, des bekannten Herrschers und Feindes seines Verwandten Hercules. In der Schlacht bei den scironischen Felsen, welche die Athener dem Eurystheus lieferten, verlor der Vater mit allen seinen Söhnen das Leben, denn Macaria, eine Tochter Hercules' und der Deïanira, hatte sich freiwillig für das Wohl der Heracliden geopfert.


Alexanor (Gr. M.), Sohn des Machaon (s. d.). Seinem Grossvater Aesculap baute A. zu Titane in Sicyonien einen Tempel. Auch er selbst ward dort verehrt und hatte eine Bildsäule, der man nach Sonnenuntergang opferte.


Alexiares (Gr. M.), Sohn des Hercules und der Hebe, der Göttin der Jugend.


Alexidamus , Sohn eines äthiopischen Königs, bewarb sich um die Hand der Alceïs oder Barce, der Tochter des Libyers Antäus, der in Irasa, im Gebiet von Cyrene, herrschte. Wer sich um sie bewarb, musste mit ihr einen Wettlauf halten, und von seinem Siege hing das Gelingen seiner Wünsche ab. A. errang den Preis, und die schnellfüssige Schöne ward seine Gattin.


Alexicacus (Gr. M.) »Unheil-Abwehrer«, in Athen Beiname des Apollo, weil er die Stadt von einer verheerenden Pest befreit haben sollte.


Alexiraea (Gr. M.), Geliebte des Bacchus, und von ihm Mutter des Carmon, der auf der Jagd von einem Eber getödtet wurde.


Alexirrhoë (Gr. M.), Tochter des Flussgottes Granicus, wird von Einigen als Mutter des Aesacus von Priamus genannt; sonst heist die Mutter des Aesacus Arisbe. S. Aesacus.


Alfablot (Nord. M.), eine Opferfeierlichkeit, bei welcher von den Bewohnern der skandinavischen Halbinsel den Licht-Elfen geopfert wurde; diess geschah des Abends, mit vielen Ceremonien, doch so heimlich, dass nie ein Uneingeweihter daran Antheil nehmen konnte.


Alfadur (Nord. M.), der höchste Gott des nordischen Alterthums, und ein Beweis, dass jene Völker, welche Schweden und Norwegen, so wie die eine Hälfte von Deutschland bewohnten, die reinste Gottesverehrung als Basis ihrer Religion erkannt hatten, denn alle edeln Eigenschaften, welche die mosaische Urkunde dem unaussprechlichen, welche die christliche Religion dem einzigen Gott beilegt, finden wir in diesem wieder. Er ist Schöpfer, Ordner und Lenker des Weltalls, sein Hauch weht durch alle Zeiten, unerforschlich ist seine Grösse, seine Macht, und Niemand vermag sich ihn vorzustellen, denn niemals hat er sich einem Sterblichen gezeigt, und wenn sein Geist auf der Erde weilt, so ist es im Schatten geheimnissvoller Haine, stiller, ihm geheiligter Wälder. Sein Wille herrscht über Alles, und was nicht Er ist, das ist ihm unterthan, denn Alles ging aus seinem Schöpferwort hervor. – Dieses Urwesen, welches war, bevor die Welt stand, welches sein wird, wenn sie längst vergangen ist, wird zuweilen mit Odin (s. d.) verwechselt.


Alfen S. Elfen.


Alfenfuss, Alfenkreuz (Skand. M.). das bekannte Pentagramm, der Drudenfuss.


Alfheim (Nord. M.), der Wohnsitz der Licht-Elfen(-Alfen), von den Asen dem Gotte Frey oder Freyr geschenkt, als er den ersten Zahn erhielt. Da Frey der Gott der Fruchtbarkeit war, so mussten die Lichtstrahlen, d. h. die Elfen des Lichts, ihm unterthan und mithin das Reich derselben, Alfheim, sein Eigenthum sein. A. liegt zunächst an Thrudheim, dem Reiche des Donnergottes Thor.


Alfhild (Nord. M.), ein gefeierter und berühmter Frauenname; die Gattin des Königs Waldar, Tochter Iwar Widfame's, die Mutter des gewaltigen Ragnar Lodbrog etc. etc. hiessen so.


Alfroedull (Nord. M.), ein Elfstrahl, d. i. der erste Lichtstrahl oder Elementarstrahl des Tages, mit welchem alle Geister der Finsterniss entfliehen müssen.


Algos (Gr. M.), »der Schmerz«, Tochter der Eris (s. d.), die Enkelin der Nacht, eine poetische Personification.


Ali oder Vali (Nord. M.), ein Frühlingsgott, das Symbol des wachsenden Tageslichtes im Norden. Odin und Rinda (s. dd.) sind seine Aeltern; Valaskialf ist sein kristallhelles Schloss. Er ist tapfer im Streit und ein guter Schütze.


Ali (Nord. M.), König in Upsala. Da er mit König Adils in Norwegen in Fehde gerieth, wurde er von den Berserkern erlegt, die Rolf Kraki seinem Stiefvater Adils zu Hülfe sandte.


Aliacmon (Gr. M.), Sohn des Palästinus, eines Sohnes des Neptun; da sein Vater krank war, führte er das Heer desselben allzu kühn gegen den Feind und blieb im Treffen, wesshalb sein Vater sich in den Fluss Conozus stürzte, der darauf Palästinus, später Strymon genannt wurde.


Aliger (Röm. M.) »Flügelträger«, Beiname geflügelter Gottheiten, des Mercur, des Cupido etc.


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[28/0098] dem Meere auftauchende Sol überraschte das Paar, und verrieth dessen verstohlene Freuden dem Vulkan, welcher ein unsichtbares Netz um dasselbe schlang und darauf alle Götter herbeirief, meinend, die Liebenden zum Gespötte zu machen, während er selbst der Verlachte war. Mars verwandelte, als er befreit wurde, den schlechten Wächter in einen Hahn. – 2) A., derselbe mit dem Alector 1). Alemon (Gr. M.), ein Argiver, Vater des Myscelus, des Gründers der Stadt Croton in Unter-Italien. Alemone (Röm. M.), die Göttin, welcher man die Ernährung des Kindes im Leibe der Mutter zuschrieb. Aleschdan (Pers. Rel.), das Gefäss, in welchem das heilige Feuer der Guebern brennt; es steht auf dem Stein Adoscht in der Feuerkapelle Ateschgat des Tempels. Alesius (Gr. M.), Sohn des Scillus, Freier der Hippodamia, von dem Vater derselben, Oenomaus, im Wettlauf besiegt und getödtet. Die Stadt Alesium in Elis soll von ihm benannt worden sein. Aletes (Gr. M.), 1) ein Nachkomme des Hercules. Sein Vater war Hippotes, der ihn in der Verbannung erzeugte. Hippotes hatte nämlich den acarnanischen Seher Carnus getödtet. Um ihn zu rächen, schickte Apollo die Pest in das Lager der Heracliden, und Hippotes ward auf zehn Jahre verbannt. A. nahm später Korinth ein. – 2) A., Sohn des Icarius und Bruder der Gattin des Ulysses, Penelope. Die Najade Periböa war deren Mutter. – 3) A., Sohn des schändlichen Aegisthus (s. d.), bemächtigte sich des Trohnes von Mycenä, als er die falsche Nachricht erhalten hatte, dass Orestes gestorben sei, fand aber von der Hand des Wiederkehrenden den Tod. – 4) A., Begleiter des Aeneas und einer der angesehensten Trojaner. Alethea (Gr. M.), 1) die Göttin der Wahrheit, Tochter des Jupiter, nach Anderen des Saturn. – 2) A., eine der Ammen des Apollo. Aletis (Gr. M.), Beiname der Erigone, »die Umherirrende«, weil sie ihren von Hirten erschlagenen Vater, den Athener Icarius, lange vergeblich suchte, bis sie endlich sein Grab fand. Nachdem sie sich hierauf aus Betrübniss erhängt hatte, stiftete man zur Sühnung des an ihrem Vater begangenen Frevels ein Schaukelfest, wobei ihr und ihrem Vater Früchte zum Opfer dargebracht wurden. S. Icarius und Erigone. Aletriden, Müllerinnen, hiessen in Athen Ehrenjungfrauen, die bei Opfern das Mehl zu den Opferkuchen bereiteten. Aleuromantie (Gr. Götterdienst.), die Weissagung aus dem Knistern den Mehles, welches man zu diesem Behuf in das Opferfeuer warf; daher auch Aleuromantis, ein Beiname des Apollo von diesem Wahrsagen aus dem in's Feuer geworfenen Opfermehl. Aleus (Gr. M.), König von Arcadien, welcher von Arcas, dem ersten Beherrscher Arcadiens, abstammt, indem dessen Sohn Apihdas sein Vater war. Bei der Theilung des Reiches hatte dieser Tegea erhalten, welches er dem A. hinterliess. Letzterer erbaute der Minerva einen Tempel, in deren Hain seine Tochter Auge ein Kind, das sie von Hercules empfangen, aussetzte, und dadurch eine Hungersnoth über sein Land brachte. A. übergab, voll Zorn, die Auge und ihr Kind dem Nauplius, der sie zu Teuthras, König in Mysien, brachte; dieser, da er kinderlos war, nahm sie an Kindes Statt an. Aleuas (Gr. M.), ein Nachkömmling des Hercules durch dessen Sohn Thessalus, war der Stammvater der von ihm so benannten Aleuaden, welche in Thessalien herrschten. Alexandra, (Gr. M.) einerlei mit Cassandra S. d. Alexandros (Gr. M.), »der Männerbeschützer«, 1) ein Name, den Paris später erhielt, weil er Räuber vertrieb und Hirten beschützte. – 2) A., Sohn des Eurystheus, des bekannten Herrschers und Feindes seines Verwandten Hercules. In der Schlacht bei den scironischen Felsen, welche die Athener dem Eurystheus lieferten, verlor der Vater mit allen seinen Söhnen das Leben, denn Macaria, eine Tochter Hercules' und der Deïanira, hatte sich freiwillig für das Wohl der Heracliden geopfert. Alexanor (Gr. M.), Sohn des Machaon (s. d.). Seinem Grossvater Aesculap baute A. zu Titane in Sicyonien einen Tempel. Auch er selbst ward dort verehrt und hatte eine Bildsäule, der man nach Sonnenuntergang opferte. Alexiares (Gr. M.), Sohn des Hercules und der Hebe, der Göttin der Jugend. Alexidamus , Sohn eines äthiopischen Königs, bewarb sich um die Hand der Alceïs oder Barce, der Tochter des Libyers Antäus, der in Irasa, im Gebiet von Cyrene, herrschte. Wer sich um sie bewarb, musste mit ihr einen Wettlauf halten, und von seinem Siege hing das Gelingen seiner Wünsche ab. A. errang den Preis, und die schnellfüssige Schöne ward seine Gattin. Alexicacus (Gr. M.) »Unheil-Abwehrer«, in Athen Beiname des Apollo, weil er die Stadt von einer verheerenden Pest befreit haben sollte. Alexiraea (Gr. M.), Geliebte des Bacchus, und von ihm Mutter des Carmon, der auf der Jagd von einem Eber getödtet wurde. Alexirrhoë (Gr. M.), Tochter des Flussgottes Granicus, wird von Einigen als Mutter des Aesacus von Priamus genannt; sonst heist die Mutter des Aesacus Arisbe. S. Aesacus. Alfablot (Nord. M.), eine Opferfeierlichkeit, bei welcher von den Bewohnern der skandinavischen Halbinsel den Licht-Elfen geopfert wurde; diess geschah des Abends, mit vielen Ceremonien, doch so heimlich, dass nie ein Uneingeweihter daran Antheil nehmen konnte. Alfadur (Nord. M.), der höchste Gott des nordischen Alterthums, und ein Beweis, dass jene Völker, welche Schweden und Norwegen, so wie die eine Hälfte von Deutschland bewohnten, die reinste Gottesverehrung als Basis ihrer Religion erkannt hatten, denn alle edeln Eigenschaften, welche die mosaische Urkunde dem unaussprechlichen, welche die christliche Religion dem einzigen Gott beilegt, finden wir in diesem wieder. Er ist Schöpfer, Ordner und Lenker des Weltalls, sein Hauch weht durch alle Zeiten, unerforschlich ist seine Grösse, seine Macht, und Niemand vermag sich ihn vorzustellen, denn niemals hat er sich einem Sterblichen gezeigt, und wenn sein Geist auf der Erde weilt, so ist es im Schatten geheimnissvoller Haine, stiller, ihm geheiligter Wälder. Sein Wille herrscht über Alles, und was nicht Er ist, das ist ihm unterthan, denn Alles ging aus seinem Schöpferwort hervor. – Dieses Urwesen, welches war, bevor die Welt stand, welches sein wird, wenn sie längst vergangen ist, wird zuweilen mit Odin (s. d.) verwechselt. Alfen S. Elfen. Alfenfuss, Alfenkreuz (Skand. M.). das bekannte Pentagramm, der Drudenfuss. Alfheim (Nord. M.), der Wohnsitz der Licht-Elfen(-Alfen), von den Asen dem Gotte Frey oder Freyr geschenkt, als er den ersten Zahn erhielt. Da Frey der Gott der Fruchtbarkeit war, so mussten die Lichtstrahlen, d. h. die Elfen des Lichts, ihm unterthan und mithin das Reich derselben, Alfheim, sein Eigenthum sein. A. liegt zunächst an Thrudheim, dem Reiche des Donnergottes Thor. Alfhild (Nord. M.), ein gefeierter und berühmter Frauenname; die Gattin des Königs Waldar, Tochter Iwar Widfame's, die Mutter des gewaltigen Ragnar Lodbrog etc. etc. hiessen so. Alfroedull (Nord. M.), ein Elfstrahl, d. i. der erste Lichtstrahl oder Elementarstrahl des Tages, mit welchem alle Geister der Finsterniss entfliehen müssen. Algos (Gr. M.), »der Schmerz«, Tochter der Eris (s. d.), die Enkelin der Nacht, eine poetische Personification. Ali oder Vali (Nord. M.), ein Frühlingsgott, das Symbol des wachsenden Tageslichtes im Norden. Odin und Rinda (s. dd.) sind seine Aeltern; Valaskialf ist sein kristallhelles Schloss. Er ist tapfer im Streit und ein guter Schütze. Ali (Nord. M.), König in Upsala. Da er mit König Adils in Norwegen in Fehde gerieth, wurde er von den Berserkern erlegt, die Rolf Kraki seinem Stiefvater Adils zu Hülfe sandte. Aliacmon (Gr. M.), Sohn des Palästinus, eines Sohnes des Neptun; da sein Vater krank war, führte er das Heer desselben allzu kühn gegen den Feind und blieb im Treffen, wesshalb sein Vater sich in den Fluss Conozus stürzte, der darauf Palästinus, später Strymon genannt wurde. Aliger (Röm. M.) »Flügelträger«, Beiname geflügelter Gottheiten, des Mercur, des Cupido etc.

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Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/98>, abgerufen am 21.11.2024.