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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

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sind A., wobei noch zu bemerken ist, dass, obwohl die übrigen vier Elemente ganz von diesem verschieden, sie dennoch durch allmälige, stufenweise Verdichtung desselben entstanden sind.


Acaste. (Gr. M.) Tochter des Oceanus und der Tethys, eine der Oceaniden.


Acastus. (Gr. M.) Sohn des Pelias (s. d.) und der Tochter des Bias, Anaxibia, war ein Genosse der calydonischen Jagd und des Argonautenzuges; er vertrieb Jason und Medea aus Jolcus und stellte seinem Vater zu Ehren Leichenspiele an. Seine Töchter waren Laodamia, Gemahlin des Protesilaus (s. d.), und Sterope oder Sthenele, des Patroclus Mutter.


Acca Larentia, auch Laurentia. (Röm. M.) Die Frau des Hirten Faustulus, welche in die mythische Geschichte von Romulus und Remus verwebt ist, deren erste Pflegerin sie war, und der zu Ehren Romulus die Larentalia, ihr Leichenfest, einsetzte. Man erzählt von ihr oder einer andern gleichen Namens, dass sie sich zu Hercules in seinem Tempel gesellt, der ihr rieth, dem ersten Manne, welcher ihr, aus seinem Tempel gehend, begegne, ihre Hand zu reichen. Diess war ein gewisser Carutius oder Taruntius, ein Mann von ungeheurem Vermögen, welcher sie heirathete, ihr seine Schätze hinterliess, die sie wiederum dem römischen Volke vermachte, wofür dasselbe sie vergötterte.


Acelles. (Gr. M.) Erbauer der Stadt Acele in Libyen, soll ein Sohn des Hercules und der Malis, einer der Sklavinnen der Omphale, gewesen sein.


Acesius. (Gr. M.) (Der Rettende), Beiname des Appollo, unter dem er, seiner Arzneikunde wegen, von den Völkern in Elis verehrt wurde.


Acessamenus. (Gr. M.) Vater der Periböa, welche die Geliebte des macedonischen Flussgottes Arius war, und von diesem den Pelegon empfing. Ein Sohn des Letztern, Asteropäus, führte dem Priamus Hilfsvölker aus Päonien zu.


Acestes. (Röm. M.) Sohn des sicilischen Flussgottes Crimissus, welcher, in einen Hund verwandelt, ihn mit der Segesta erzeugte. Da diese des Trojaners Hippotas Tochter war, so fanden die Trojaner, welche mit Aeneas nach Sicilien kamen, bei deren Sohn eine freundschaftliche Aufnahme.


Acestor. (Gr. M.) 1) (Der Heilende), Beiname des Apollo. - 2) Sohn des griechischen Königs Ephippus von Tanagra; soll von Achilles erlegt worden sein.


Acestoriden. Ein Geschlecht in Argos, aus dem die jungfräulichen Priesterinnen der Minerva gewählt wurden.


Achäa (Gr. und Röm. M.) Wegen des Verlustes ihrer Tochter Proserpina ward Ceres die Klagende, die Betrübte genannt, und von den Böotiern unter diesem Namen verehrt. Minerva hatte unter demselben Namen in Apulien einen Tempel, in welchem die Waffen des Diomedes aufbewahrt wurden.


Aehämenes. Ahnherr des altpersischen Königshauses, Stifter des Geschlechtes der Achämeniden, die in dem vornehmsten Stamme der Perser, den Pasargaden, die edelste Familie bildeten.


Aehäus, (Gr. M.) Halbbruder des Ion; von ihm haben die Achäer, wie von Ion die Ionier, den Namen. Beider Mutter war Creusa, Tochter des Erechtheus; Ion's Vater aber war Apollo, und A. war der Sohn des nachher mit ihr vermählten Xuthus. In späteren Jahren eroberte er nach des Aeolus Tod Phthiotis, und nannte dieses Königreich nach sich Achäa.


Achareus. (Gr. M.) Ein Ringer, mit welchem Hercules in Olympia den Ring- und Faustkampf kämpfte.


Achates. (Röm. M.) Ein Held der Aeneis, welcher den Aeneas auf allen seinen Zügen als getreuer Gefährte begleitete. Sein Name wird sprichwörtlich für einen treuen Freund gebraucht, wie der des Mentor für einen weisen Führer.


Acheloiden (Gr. M.), hiessen die Sirenen (s. d.) als Töchter des Flussgottes Achelous.


Achelous. (Gr. M.) Nach den Einen der älteste von den 3000 Söhnen des Oceanus und der Tethys; nach Anderen Sohn des Sonnengottes oder des Oceanus und der Gäa. A. ist besonders durch seinen Kampf mit Hercules um die schöne Deianira merkwürdig geworden. Diese war die Tochter des Oeneus oder des Dionysos und der Althäa. So heldenmüthig als schön, reizte sie den Hercules und den Flussgott A. zur Liebe, und ihr Vater entschied sich dahin, dass derjenige sie erhalten sollte, der im Kampf dem andern obsiegen würde. Dieses hatte einen gewaltigen Streit zur Folge, in welchem Hercules all' seine Kraft brauchte, um nicht zu unterliegen, denn da A. sich ihm in menschlicher Gestalt nicht gewachsen fühlte, so verwandelte er sich in eine ungeheure Schlange, welche den Hercules umwand, und dann in einen Stier, der ihn zu zerreissen drohte; doch Hercules brach ihm ein Horn ab, das er ihm dann um den Preis des Hornes der Amalthea zurückgab, oder (wie uns Ovid sagt) aus welchem die Nymphen das Füllhorn machten. Eine Reihe von fünf Inseln, die Echinaden, danken ihm ihr Entstehen, indem er ein Stück Landes, worauf vier Nymphen opferten, ohne seiner zu gedenken, abriss und in's Meer schleuderte, und die Nymphen in Inseln verwandelte. Die fünfte Insel entstand aus seiner Geliebten Perimela, der Tochter des Hippodamas, die ihr Vater im Zorn über ihre Entehrung in's Meer gestürzt, Neptun aber auf A. Bitte in eine Insel verwandelt hatte. Von einer der Musen hatte er die Sirenen, und von seiner Gattin, der Tochter des Aeolus, Perimede, die beiden Söhne Orestes und Hippodamas.


Achemenides. (Röm. M.) Ein Gefährte des Ulysses, der ihn bei seiner Flucht vor Polyphemus auf der Insel Sicilien zurückliess, wo ihn Aeneas fand und aus dem jammervollsten Zustand erlöste.


Acheron. (Gr. M.) 1) Sohn der Sonne und der Erde, versah die Titanten, welche gegen den Olymp kämpften mit Wasser, und ward daher in einen Fluss, dessen Wasser schlammig ist, verwandelt und in die Unterwelt verwiesen. Nach Andern war er der Ceres Sohn, auf Creta geboren, konnte das Tageslicht nicht ertragen und ging desshalb selbst in die Unterwelt. Die Seelen der Abgeschiedenen wurden durch Charon (s. d.) über diesen Fluss geführt. Sprichwörtlich heisst, über den Acheron gehen, - sterben, ohne Rettung verloren sein, weil die Seelen, welche ihn überschritten, keine Hoffnung der Wiederkehr hatten. - 2) A., ein Fluss in Thesprotien, einer Landschaft in Epirus, der durch den Sumpf Acherusia (s. d.) fliesst, den Cocytus aufnimmt und sich in der süssen Bucht in das jonische Meer mündet. Sein Wasser ist bitter und die sumpfige Umgegend voll giftiger Dünste. - 3) A., Fluss im Lande der Bruttier in Unteritalien; hier wurde Alexander, König der Epiroten, das Opfer eines missverstandenen Orakels welches ihm gesagt hatte, er möchte sich vor dem A. hüten. Alexander verstand jenen A. in Epirus und ging nach Italien, um den Tarentern gegen die Lucanier und Bruttier zu Hilfe zu kommen, ward aber von einem Lucanier am Acheron getödtet. - 4) A., Fluss in Elis im Peloponnes, der sich mit dem Alpheus vereinigt. - 5) A., Fluss in Bithynien bei Heraclea, an dessen Mündung eine acherusische Halbinsel mit einer Höhle ist, (s. d. folg. Art.).


Acherusia. (Gr. M.) 1) Der See, aus welchem der Acheron in Epirus entspringt, oder durch welchen er streicht. - 2) A., Ein See bei Cumä in Italien. - 3) A., Eine Höhle in der Nähe der Stadt Heraclea in Bithynien, durch welche Hercules in die Unterwelt hinabgestiegen sein soll; zur Zeit des Xenophon zeigte man noch die Wahrzeichen dieses Unternehmens. - 4) A., Ein See bei Memphis, über welchen die Aegypter nach vorhergegangenem Todtengericht ihre Todten führten, um sie entweder auf einer Insel zu begraben, oder in's Wasser zu stürzen.


Achilles. (Gr. M.) Der Held der Ilias, Sohn der Thetis und des Königs Peleus (s. d. d.) Fig. 2-4. Die Göttin tauchte ihn in die Styx, um ihn unverwundbar zu machen, aber die Ferse, an welcher sie den Knaben hielt, ward nicht benetzt und blieb somit verwundbar. Der Centaur Chiron war sein Lehrer, und Phönix unterrichtete ihn in der Heilkunde, der Musik und im Reiten. Als der trojanische Krieg ausbrach, sollte er daran Theil nehmen, weil der Seher Calchas verkündet hatte, dass ohne ihn Troja nicht erobert werden könnte. Thetis wusste, dass er dort seinen Tod finden würde, und verbarg ihn in Mädchenkleidern an dem Hofe des Königs Lycomedes auf der Insel Scyros, woselbst er unter dem Namen Pyrrha mit den Töchtern dieses Königs erzogen wurde, und mit einer derselben, Deidamia, den Pyrrhus erzeugte. Ulysses aber entdeckte den Verborgenen. Er war als Kaufmann an den Hof gekommen, und bot den Mädchen Schmuck und Waffen an. A. griff nach dem Schwert, ward daran von dem schlauen Ithaker erkannt und zur Theilnahme an dem Kampfe beredet. Seine Thaten füllen die Bücher

sind A., wobei noch zu bemerken ist, dass, obwohl die übrigen vier Elemente ganz von diesem verschieden, sie dennoch durch allmälige, stufenweise Verdichtung desselben entstanden sind.


Acaste. (Gr. M.) Tochter des Oceanus und der Tethys, eine der Oceaniden.


Acastus. (Gr. M.) Sohn des Pelias (s. d.) und der Tochter des Bias, Anaxibia, war ein Genosse der calydonischen Jagd und des Argonautenzuges; er vertrieb Jason und Medea aus Jolcus und stellte seinem Vater zu Ehren Leichenspiele an. Seine Töchter waren Laodamia, Gemahlin des Protesilaus (s. d.), und Sterope oder Sthenele, des Patroclus Mutter.


Acca Larentia, auch Laurentia. (Röm. M.) Die Frau des Hirten Faustulus, welche in die mythische Geschichte von Romulus und Remus verwebt ist, deren erste Pflegerin sie war, und der zu Ehren Romulus die Larentalia, ihr Leichenfest, einsetzte. Man erzählt von ihr oder einer andern gleichen Namens, dass sie sich zu Hercules in seinem Tempel gesellt, der ihr rieth, dem ersten Manne, welcher ihr, aus seinem Tempel gehend, begegne, ihre Hand zu reichen. Diess war ein gewisser Carutius oder Taruntius, ein Mann von ungeheurem Vermögen, welcher sie heirathete, ihr seine Schätze hinterliess, die sie wiederum dem römischen Volke vermachte, wofür dasselbe sie vergötterte.


Acelles. (Gr. M.) Erbauer der Stadt Acele in Libyen, soll ein Sohn des Hercules und der Malis, einer der Sklavinnen der Omphale, gewesen sein.


Acesius. (Gr. M.) (Der Rettende), Beiname des Appollo, unter dem er, seiner Arzneikunde wegen, von den Völkern in Elis verehrt wurde.


Acessamenus. (Gr. M.) Vater der Periböa, welche die Geliebte des macedonischen Flussgottes Arius war, und von diesem den Pelegon empfing. Ein Sohn des Letztern, Asteropäus, führte dem Priamus Hilfsvölker aus Päonien zu.


Acestes. (Röm. M.) Sohn des sicilischen Flussgottes Crimissus, welcher, in einen Hund verwandelt, ihn mit der Segesta erzeugte. Da diese des Trojaners Hippotas Tochter war, so fanden die Trojaner, welche mit Aeneas nach Sicilien kamen, bei deren Sohn eine freundschaftliche Aufnahme.


Acestor. (Gr. M.) 1) (Der Heilende), Beiname des Apollo. – 2) Sohn des griechischen Königs Ephippus von Tanagra; soll von Achilles erlegt worden sein.


Acestoriden. Ein Geschlecht in Argos, aus dem die jungfräulichen Priesterinnen der Minerva gewählt wurden.


Achäa (Gr. und Röm. M.) Wegen des Verlustes ihrer Tochter Proserpina ward Ceres die Klagende, die Betrübte genannt, und von den Böotiern unter diesem Namen verehrt. Minerva hatte unter demselben Namen in Apulien einen Tempel, in welchem die Waffen des Diomedes aufbewahrt wurden.


Aehämenes. Ahnherr des altpersischen Königshauses, Stifter des Geschlechtes der Achämeniden, die in dem vornehmsten Stamme der Perser, den Pasargaden, die edelste Familie bildeten.


Aehäus, (Gr. M.) Halbbruder des Ion; von ihm haben die Achäer, wie von Ion die Ionier, den Namen. Beider Mutter war Creusa, Tochter des Erechtheus; Ion's Vater aber war Apollo, und A. war der Sohn des nachher mit ihr vermählten Xuthus. In späteren Jahren eroberte er nach des Aeolus Tod Phthiotis, und nannte dieses Königreich nach sich Achäa.


Achareus. (Gr. M.) Ein Ringer, mit welchem Hercules in Olympia den Ring- und Faustkampf kämpfte.


Achates. (Röm. M.) Ein Held der Aeneis, welcher den Aeneas auf allen seinen Zügen als getreuer Gefährte begleitete. Sein Name wird sprichwörtlich für einen treuen Freund gebraucht, wie der des Mentor für einen weisen Führer.


Acheloïden (Gr. M.), hiessen die Sirenen (s. d.) als Töchter des Flussgottes Achelous.


Achelous. (Gr. M.) Nach den Einen der älteste von den 3000 Söhnen des Oceanus und der Tethys; nach Anderen Sohn des Sonnengottes oder des Oceanus und der Gäa. A. ist besonders durch seinen Kampf mit Hercules um die schöne Deïanira merkwürdig geworden. Diese war die Tochter des Oeneus oder des Dionysos und der Althäa. So heldenmüthig als schön, reizte sie den Hercules und den Flussgott A. zur Liebe, und ihr Vater entschied sich dahin, dass derjenige sie erhalten sollte, der im Kampf dem andern obsiegen würde. Dieses hatte einen gewaltigen Streit zur Folge, in welchem Hercules all' seine Kraft brauchte, um nicht zu unterliegen, denn da A. sich ihm in menschlicher Gestalt nicht gewachsen fühlte, so verwandelte er sich in eine ungeheure Schlange, welche den Hercules umwand, und dann in einen Stier, der ihn zu zerreissen drohte; doch Hercules brach ihm ein Horn ab, das er ihm dann um den Preis des Hornes der Amalthea zurückgab, oder (wie uns Ovid sagt) aus welchem die Nymphen das Füllhorn machten. Eine Reihe von fünf Inseln, die Echinaden, danken ihm ihr Entstehen, indem er ein Stück Landes, worauf vier Nymphen opferten, ohne seiner zu gedenken, abriss und in's Meer schleuderte, und die Nymphen in Inseln verwandelte. Die fünfte Insel entstand aus seiner Geliebten Perimela, der Tochter des Hippodamas, die ihr Vater im Zorn über ihre Entehrung in's Meer gestürzt, Neptun aber auf A. Bitte in eine Insel verwandelt hatte. Von einer der Musen hatte er die Sirenen, und von seiner Gattin, der Tochter des Aeolus, Perimede, die beiden Söhne Orestes und Hippodamas.


Achemenides. (Röm. M.) Ein Gefährte des Ulysses, der ihn bei seiner Flucht vor Polyphemus auf der Insel Sicilien zurückliess, wo ihn Aeneas fand und aus dem jammervollsten Zustand erlöste.


Acheron. (Gr. M.) 1) Sohn der Sonne und der Erde, versah die Titanten, welche gegen den Olymp kämpften mit Wasser, und ward daher in einen Fluss, dessen Wasser schlammig ist, verwandelt und in die Unterwelt verwiesen. Nach Andern war er der Ceres Sohn, auf Creta geboren, konnte das Tageslicht nicht ertragen und ging desshalb selbst in die Unterwelt. Die Seelen der Abgeschiedenen wurden durch Charon (s. d.) über diesen Fluss geführt. Sprichwörtlich heisst, über den Acheron gehen, – sterben, ohne Rettung verloren sein, weil die Seelen, welche ihn überschritten, keine Hoffnung der Wiederkehr hatten. – 2) A., ein Fluss in Thesprotien, einer Landschaft in Epirus, der durch den Sumpf Acherusia (s. d.) fliesst, den Cocytus aufnimmt und sich in der süssen Bucht in das jonische Meer mündet. Sein Wasser ist bitter und die sumpfige Umgegend voll giftiger Dünste. – 3) A., Fluss im Lande der Bruttier in Unteritalien; hier wurde Alexander, König der Epiroten, das Opfer eines missverstandenen Orakels welches ihm gesagt hatte, er möchte sich vor dem A. hüten. Alexander verstand jenen A. in Epirus und ging nach Italien, um den Tarentern gegen die Lucanier und Bruttier zu Hilfe zu kommen, ward aber von einem Lucanier am Acheron getödtet. – 4) A., Fluss in Elis im Peloponnes, der sich mit dem Alpheus vereinigt. – 5) A., Fluss in Bithynien bei Heraclea, an dessen Mündung eine acherusische Halbinsel mit einer Höhle ist, (s. d. folg. Art.).


Acherusia. (Gr. M.) 1) Der See, aus welchem der Acheron in Epirus entspringt, oder durch welchen er streicht. – 2) A., Ein See bei Cumä in Italien. – 3) A., Eine Höhle in der Nähe der Stadt Heraclea in Bithynien, durch welche Hercules in die Unterwelt hinabgestiegen sein soll; zur Zeit des Xenophon zeigte man noch die Wahrzeichen dieses Unternehmens. – 4) A., Ein See bei Memphis, über welchen die Aegypter nach vorhergegangenem Todtengericht ihre Todten führten, um sie entweder auf einer Insel zu begraben, oder in's Wasser zu stürzen.


Achilles. (Gr. M.) Der Held der Ilias, Sohn der Thetis und des Königs Peleus (s. d. d.) Fig. 2–4. Die Göttin tauchte ihn in die Styx, um ihn unverwundbar zu machen, aber die Ferse, an welcher sie den Knaben hielt, ward nicht benetzt und blieb somit verwundbar. Der Centaur Chiron war sein Lehrer, und Phönix unterrichtete ihn in der Heilkunde, der Musik und im Reiten. Als der trojanische Krieg ausbrach, sollte er daran Theil nehmen, weil der Seher Calchas verkündet hatte, dass ohne ihn Troja nicht erobert werden könnte. Thetis wusste, dass er dort seinen Tod finden würde, und verbarg ihn in Mädchenkleidern an dem Hofe des Königs Lycomedes auf der Insel Scyros, woselbst er unter dem Namen Pyrrha mit den Töchtern dieses Königs erzogen wurde, und mit einer derselben, Deïdamia, den Pyrrhus erzeugte. Ulysses aber entdeckte den Verborgenen. Er war als Kaufmann an den Hof gekommen, und bot den Mädchen Schmuck und Waffen an. A. griff nach dem Schwert, ward daran von dem schlauen Ithaker erkannt und zur Theilnahme an dem Kampfe beredet. Seine Thaten füllen die Bücher

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[5/0075] sind A., wobei noch zu bemerken ist, dass, obwohl die übrigen vier Elemente ganz von diesem verschieden, sie dennoch durch allmälige, stufenweise Verdichtung desselben entstanden sind. Acaste. (Gr. M.) Tochter des Oceanus und der Tethys, eine der Oceaniden. Acastus. (Gr. M.) Sohn des Pelias (s. d.) und der Tochter des Bias, Anaxibia, war ein Genosse der calydonischen Jagd und des Argonautenzuges; er vertrieb Jason und Medea aus Jolcus und stellte seinem Vater zu Ehren Leichenspiele an. Seine Töchter waren Laodamia, Gemahlin des Protesilaus (s. d.), und Sterope oder Sthenele, des Patroclus Mutter. Acca Larentia, auch Laurentia. (Röm. M.) Die Frau des Hirten Faustulus, welche in die mythische Geschichte von Romulus und Remus verwebt ist, deren erste Pflegerin sie war, und der zu Ehren Romulus die Larentalia, ihr Leichenfest, einsetzte. Man erzählt von ihr oder einer andern gleichen Namens, dass sie sich zu Hercules in seinem Tempel gesellt, der ihr rieth, dem ersten Manne, welcher ihr, aus seinem Tempel gehend, begegne, ihre Hand zu reichen. Diess war ein gewisser Carutius oder Taruntius, ein Mann von ungeheurem Vermögen, welcher sie heirathete, ihr seine Schätze hinterliess, die sie wiederum dem römischen Volke vermachte, wofür dasselbe sie vergötterte. Acelles. (Gr. M.) Erbauer der Stadt Acele in Libyen, soll ein Sohn des Hercules und der Malis, einer der Sklavinnen der Omphale, gewesen sein. Acesius. (Gr. M.) (Der Rettende), Beiname des Appollo, unter dem er, seiner Arzneikunde wegen, von den Völkern in Elis verehrt wurde. Acessamenus. (Gr. M.) Vater der Periböa, welche die Geliebte des macedonischen Flussgottes Arius war, und von diesem den Pelegon empfing. Ein Sohn des Letztern, Asteropäus, führte dem Priamus Hilfsvölker aus Päonien zu. Acestes. (Röm. M.) Sohn des sicilischen Flussgottes Crimissus, welcher, in einen Hund verwandelt, ihn mit der Segesta erzeugte. Da diese des Trojaners Hippotas Tochter war, so fanden die Trojaner, welche mit Aeneas nach Sicilien kamen, bei deren Sohn eine freundschaftliche Aufnahme. Acestor. (Gr. M.) 1) (Der Heilende), Beiname des Apollo. – 2) Sohn des griechischen Königs Ephippus von Tanagra; soll von Achilles erlegt worden sein. Acestoriden. Ein Geschlecht in Argos, aus dem die jungfräulichen Priesterinnen der Minerva gewählt wurden. Achäa (Gr. und Röm. M.) Wegen des Verlustes ihrer Tochter Proserpina ward Ceres die Klagende, die Betrübte genannt, und von den Böotiern unter diesem Namen verehrt. Minerva hatte unter demselben Namen in Apulien einen Tempel, in welchem die Waffen des Diomedes aufbewahrt wurden. Aehämenes. Ahnherr des altpersischen Königshauses, Stifter des Geschlechtes der Achämeniden, die in dem vornehmsten Stamme der Perser, den Pasargaden, die edelste Familie bildeten. Aehäus, (Gr. M.) Halbbruder des Ion; von ihm haben die Achäer, wie von Ion die Ionier, den Namen. Beider Mutter war Creusa, Tochter des Erechtheus; Ion's Vater aber war Apollo, und A. war der Sohn des nachher mit ihr vermählten Xuthus. In späteren Jahren eroberte er nach des Aeolus Tod Phthiotis, und nannte dieses Königreich nach sich Achäa. Achareus. (Gr. M.) Ein Ringer, mit welchem Hercules in Olympia den Ring- und Faustkampf kämpfte. Achates. (Röm. M.) Ein Held der Aeneis, welcher den Aeneas auf allen seinen Zügen als getreuer Gefährte begleitete. Sein Name wird sprichwörtlich für einen treuen Freund gebraucht, wie der des Mentor für einen weisen Führer. Acheloïden (Gr. M.), hiessen die Sirenen (s. d.) als Töchter des Flussgottes Achelous. Achelous. (Gr. M.) Nach den Einen der älteste von den 3000 Söhnen des Oceanus und der Tethys; nach Anderen Sohn des Sonnengottes oder des Oceanus und der Gäa. A. ist besonders durch seinen Kampf mit Hercules um die schöne Deïanira merkwürdig geworden. Diese war die Tochter des Oeneus oder des Dionysos und der Althäa. So heldenmüthig als schön, reizte sie den Hercules und den Flussgott A. zur Liebe, und ihr Vater entschied sich dahin, dass derjenige sie erhalten sollte, der im Kampf dem andern obsiegen würde. Dieses hatte einen gewaltigen Streit zur Folge, in welchem Hercules all' seine Kraft brauchte, um nicht zu unterliegen, denn da A. sich ihm in menschlicher Gestalt nicht gewachsen fühlte, so verwandelte er sich in eine ungeheure Schlange, welche den Hercules umwand, und dann in einen Stier, der ihn zu zerreissen drohte; doch Hercules brach ihm ein Horn ab, das er ihm dann um den Preis des Hornes der Amalthea zurückgab, oder (wie uns Ovid sagt) aus welchem die Nymphen das Füllhorn machten. Eine Reihe von fünf Inseln, die Echinaden, danken ihm ihr Entstehen, indem er ein Stück Landes, worauf vier Nymphen opferten, ohne seiner zu gedenken, abriss und in's Meer schleuderte, und die Nymphen in Inseln verwandelte. Die fünfte Insel entstand aus seiner Geliebten Perimela, der Tochter des Hippodamas, die ihr Vater im Zorn über ihre Entehrung in's Meer gestürzt, Neptun aber auf A. Bitte in eine Insel verwandelt hatte. Von einer der Musen hatte er die Sirenen, und von seiner Gattin, der Tochter des Aeolus, Perimede, die beiden Söhne Orestes und Hippodamas. Achemenides. (Röm. M.) Ein Gefährte des Ulysses, der ihn bei seiner Flucht vor Polyphemus auf der Insel Sicilien zurückliess, wo ihn Aeneas fand und aus dem jammervollsten Zustand erlöste. Acheron. (Gr. M.) 1) Sohn der Sonne und der Erde, versah die Titanten, welche gegen den Olymp kämpften mit Wasser, und ward daher in einen Fluss, dessen Wasser schlammig ist, verwandelt und in die Unterwelt verwiesen. Nach Andern war er der Ceres Sohn, auf Creta geboren, konnte das Tageslicht nicht ertragen und ging desshalb selbst in die Unterwelt. Die Seelen der Abgeschiedenen wurden durch Charon (s. d.) über diesen Fluss geführt. Sprichwörtlich heisst, über den Acheron gehen, – sterben, ohne Rettung verloren sein, weil die Seelen, welche ihn überschritten, keine Hoffnung der Wiederkehr hatten. – 2) A., ein Fluss in Thesprotien, einer Landschaft in Epirus, der durch den Sumpf Acherusia (s. d.) fliesst, den Cocytus aufnimmt und sich in der süssen Bucht in das jonische Meer mündet. Sein Wasser ist bitter und die sumpfige Umgegend voll giftiger Dünste. – 3) A., Fluss im Lande der Bruttier in Unteritalien; hier wurde Alexander, König der Epiroten, das Opfer eines missverstandenen Orakels welches ihm gesagt hatte, er möchte sich vor dem A. hüten. Alexander verstand jenen A. in Epirus und ging nach Italien, um den Tarentern gegen die Lucanier und Bruttier zu Hilfe zu kommen, ward aber von einem Lucanier am Acheron getödtet. – 4) A., Fluss in Elis im Peloponnes, der sich mit dem Alpheus vereinigt. – 5) A., Fluss in Bithynien bei Heraclea, an dessen Mündung eine acherusische Halbinsel mit einer Höhle ist, (s. d. folg. Art.). Acherusia. (Gr. M.) 1) Der See, aus welchem der Acheron in Epirus entspringt, oder durch welchen er streicht. – 2) A., Ein See bei Cumä in Italien. – 3) A., Eine Höhle in der Nähe der Stadt Heraclea in Bithynien, durch welche Hercules in die Unterwelt hinabgestiegen sein soll; zur Zeit des Xenophon zeigte man noch die Wahrzeichen dieses Unternehmens. – 4) A., Ein See bei Memphis, über welchen die Aegypter nach vorhergegangenem Todtengericht ihre Todten führten, um sie entweder auf einer Insel zu begraben, oder in's Wasser zu stürzen. Achilles. (Gr. M.) Der Held der Ilias, Sohn der Thetis und des Königs Peleus (s. d. d.) Fig. 2–4. Die Göttin tauchte ihn in die Styx, um ihn unverwundbar zu machen, aber die Ferse, an welcher sie den Knaben hielt, ward nicht benetzt und blieb somit verwundbar. Der Centaur Chiron war sein Lehrer, und Phönix unterrichtete ihn in der Heilkunde, der Musik und im Reiten. Als der trojanische Krieg ausbrach, sollte er daran Theil nehmen, weil der Seher Calchas verkündet hatte, dass ohne ihn Troja nicht erobert werden könnte. Thetis wusste, dass er dort seinen Tod finden würde, und verbarg ihn in Mädchenkleidern an dem Hofe des Königs Lycomedes auf der Insel Scyros, woselbst er unter dem Namen Pyrrha mit den Töchtern dieses Königs erzogen wurde, und mit einer derselben, Deïdamia, den Pyrrhus erzeugte. Ulysses aber entdeckte den Verborgenen. Er war als Kaufmann an den Hof gekommen, und bot den Mädchen Schmuck und Waffen an. A. griff nach dem Schwert, ward daran von dem schlauen Ithaker erkannt und zur Theilnahme an dem Kampfe beredet. Seine Thaten füllen die Bücher

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Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/75>, abgerufen am 03.12.2024.