Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.Tauropolis (Gr. M.), Sohn des Bacchus und der Ariadne. Tauropolos (Gr. M.). Beiname der Minerva zu Perga, und der Diana, s. v. a. Taurica (s. d.). Taurus (Gr. M.), Sohn des Neleus und der Chloris, der Tochter des Amphion, ward mit allen seinen Brüdern, ausser dem Nestor, erschlagen, als Hercules Pylus eroberte. Tanuwakkul (Arab. M.), das Schiff des Vertrauens zur göttlichen Vorsehung: eine der fünf Haupttugenden, welche auf dem Meere der Leidenschaften und des unziemlichen Verlangens umherschwimmen. Tawals (Slav. M.), ein segenspendender Flurengott der Polen. Taygete (Gr. M.), Tochter des Atlas und der Pleione, eine der Plejaden, von Jupiter Mutter des Lacedämon und des Eurotas. Nach Andern ward sie, um vor den Verfolgungen Jupiters gesichert zu sein, von Diana in eine Hirschkuh verwandelt. Der Berg Taygetus ward nach ihr benannt. Tazi (Mex. M.), "die allgemeine Mutter", der Name, welchen die Mexikaner der Göttin der Erde geben. Tchiyeu (Chines. M.), ein furchtbarer Riese, König von neun schwarzen Völkern und Herr mächtiger böser Geister. Er hat bei einem ganz thierischen Körper einen Kopf von Erz und eine Stirne von Eisen, hat die schrecklichsten Waffen erfunden und ist selbst durch keine Waffe verwundbar; auch der Hunger thut ihm nichts, denn er kann von Sand leben. Er ward von dem Kaiser Hoangti durch ein Heer wohlabgerichteter Leoparden und Tiger bekämpft. Tebrus (Gr. M.), einer von den zwölf Hippocoontiden. (S. d.) Tecmessa (Gr. M.), Geliebte des Ajax Telamonius, der sie ihrem Vater Teuthras in Phrygien raubte. Tecpatl das Opfermesser der Mexikaner aus Holz, mit auf der Kante eingesetzten Splittern von Feuerstein, welche die Schneide oder Schärfe desselben bilden. Tectamus (Gr. M.), Sohn des Dorus, Enkel des Hellen; er colonisirte Creta mit Aeoliern und Pelasgern, und wurde daselbst König. Mit der Tochter des Cretheus vermählt, zeugte er den Asterion. Tee, werden auf Otaheite die Seeleu der Verstorbenen genannt, welche man als Schutzgeister verehrt, und denen man auf den Morais (Begräbnissplätzen) Monumente erbaut, welche sie bewohnen. Tegeates (Gr. M.), Sohn des Lycaon, Erbauer von Tegea. Er war mit Mära, der Tochter des Atlas, vermählt, welche ihm Scephrus, Limon, Gortys und Cydon gebar. Die zwei Letztern colonisirten Creta und baueten Städte, nach ihnen benannt. T. brachte den Dienst der Diana und des Apollo nach Tegea und stiftete diesen Göttern feierliche Spiele. Tegid (Britt. M.), Vater der Göttin Ceridwen oder Ked, welche mit der Ceres und Isis der Alten verglichen wird. Tegyreius (Gr. M.), Beiname des Apollo von einer Stadt in Böotien, wo er geboren worden sein sollte; unfern der Stadt war ein Berg, der Delos hiess, und diesen gab man statt der Insel Delos für die heilige Stätte aus, wo Latona geboren hatte. Das Orakel des Gottes ward in den Perserkriegen zerstört. Te Jeunonniakua (die Tänzer und Tänzerinnen), das Siebengestirn bei den nordamericanischen Wilden. Es ist das auffallendste Gestirn, und heisst wahrscheinlich desshalb so, weil es sich, ihnen sichtbar, täglich um den Pol dreht. Telamon (Gr. M.), Sohn des Aeacus, Königs von Aegina, und der Endeis, Tochter des Chiron. Letztere bewog ihn und seinen Bruder Peleus, dem Phocus, einem Sohn des Aeacus von einer Geliebten, nach dem Leben zu trachten, welches dadurch zur Ausführung kam, dass sie beim Discuswerfen ihm einen Discus an den Kopf trieben und ihn so erschlugen. Beide entflohen, T. zu Cychreus, der ihn entsündigte und ihm seine Tochter Glauce zur Gattin gab. Er begleitete den Hercules auf seinen Zügen und erhielt von ihm Laomedons schöne Tochter Hesione, die ihm den Teucer und den Trambelus gebar. Durch Hercules' Fürbitte bei Jupiter hatte Glauce, welche ihn früher nicht mit Kindern beschenkte, den Ajax geboren; diesen hüllte der Heros in seine Löwenhaut und flehte Jupiter an, ihn so unverwundbar sein zu lassen, wie dieses Thieres Kleid. Die Insel Salamis, welche T. von Cychreus erhalten, war sein Reich, das jedoch nicht auf seine Söhne kam. Ajax ermordete sich selbst, und den Teucer verstiess der Vater, weil er seinen Bruder nicht gehörig vertheidigt hatte. Telchin (Gr. M.), Sohn des Europs, König von Sicyon, Vater des Apis; nach einer Nachricht Verschwörer gegen einen Tyrannen Apis von Sicyon, den er mit Thelxion tödtete. Telchinen (Gr. M.), die ältesten Bewohner der Insel Rhodus, Söhne der Thalassa. Sie haben mit Caphira, der Tochter des Oceanus, den Neptun erzogen, der als Kind von Rhea, seiner Mutter, ihnen übergeben wurde. Sie waren die Erfinder der meisten technischen Künste, auch die ersten Verfertiger von Bildsäulen, deren mehrere nach ihnen benannt worden sind, wie denn ein Apollo zu Lindus, und Nymphen nebst einer Junostatue zu Jalysus die telchinischen hiessen. Sie waren auch Weise, welche Wetter machen und vertreiben, fremde Gestalten annehmen, überhaupt zaubern konnten. Eine Schwester der T., Halia, war eine Geliebte des Neptun, von dem sie sechs Söhne und eine Tochter empfing, nach welcher letztern, Rhodos, die Insel benannt wurde. Die T. verliessen später die Insel, weil sie ihre Ueberschwemmung vorhersahen. Sicyon hiess nach ihnen telchinisch, und sie sollen sich auch zu Teumessus in Böotien niedergelassen haben. Telchinia (Gr. M.), 1) Beiname der Juno. S. Telchinen. - 2) T., Beiname der Minerva von einem Tempel zu Teumessus, welchen die Telchinen erbaut haben sollten. Telchinius (Gr. M.), Beiname des Apollo zu Lindus; seine Statue war von den Telchinen (s. d.) gegossen. Telea (Gr. M.), Beiname der Juno als Vorsteherin der Ehe zu Platäa, Stymphalus und an andern Orten. Teleboas (Gr. M.), ein Centaur, welcher auf des Pirithous Hochzeit durch Nestor erlegt wurde. Teledamus (Gr. M.), Sohn des Agamemnon von seiner aus Troja mitgebrachten Sklavin Cassandra. Telegonus (Gr. M.), 1) Sohn des Proteus, welcher den Hercules zum Ringekampf herausforderte und dabei blieb. - 2) T., ein König in Aegypten, welcher der Io Gatte geworden sein soll. - 3) T., soll ein Sohn des Ulysses und der Circe gewesen, und dann der Mörder seines eigenen Vaters geworden sein. Von seiner Mutter ausgeschickt, nun seinen Vater zu suchen, ward er vom Sturm nach Ithaca getrieben. Vom Hunger genöthigt, raubte er von den Feldern, ward von Ulysses und Telemachus desshalb angegriffen, und erstach den Ulysses mit einer Lanze, die er von seiner Mutter empfangen hatte, und deren Spitze der giftige Stachel eines Rochen war. Darauf brachte er den Leichnam seines Vaters nach Aeäa zu Circe, bestattete ihn dort, vermählte sich mit Penelope und zeugte mit ihr den Italus. Telemachus, s. Ulysses. Telemus (Gr. M.), 1) Sohn des Proteus, ein berühmter Wahrsager. - 2) T., Sohn des Eurymus, ein Wahrsager bei den Cyclopen. Teleon (Gr. M.), 1) einer der Freier der Helena aus Athen und später Gemahl der Zeuxippe, Vater des Argonauten Butes. - 2) T., Sohn des Ion, von welchem ein Stamm der Athener Teleonten hiess. Telephassa (Gr. M.), Mutter der schönen, von Jupiter entführten Europa, welche zu suchen ihr Vater Agenor seine Gattin und Kinder alle fortschickte, mit dem Befehl, nicht ohne sie wiederzukehren. Telephus, s. Auge. Teles (Gr. M), Sohn des Hercules von einer der fünfzig Thespiaden, Lysidice. Telesilla (Gr. M.), eine berühmte Heldin des Alterthums, Retterin von Argos. Die Stadt war von Männern entblösst, indem dieselben in einer Schlacht gegen die Lacedämonier fast alle geblieben waren. Die Letzteren rückten nun gegen Argos, 510 v. Chr.; da erhob sich ein schönes muthiges Weib, die Dichterin T., welche an poetischem Schwung der Sappho den Rang streitig gemacht haben soll: sie rief Knaben und Greise, welche zurückgeblieben waren, weil die Einen zu jung, die Andern zu schwach zur Führung der Waffen waren; sie rief die rüstigsten Frauen zur Rettung der Vaterstadt auf, brachte aus Tempeln und Gymnasien Waffen zusammen, und schaarte diess neue Heer auf den Zinnen der Mauern. Tauropolis (Gr. M.), Sohn des Bacchus und der Ariadne. Tauropolos (Gr. M.). Beiname der Minerva zu Perga, und der Diana, s. v. a. Taurica (s. d.). Taurus (Gr. M.), Sohn des Neleus und der Chloris, der Tochter des Amphion, ward mit allen seinen Brüdern, ausser dem Nestor, erschlagen, als Hercules Pylus eroberte. Tanuwakkul (Arab. M.), das Schiff des Vertrauens zur göttlichen Vorsehung: eine der fünf Haupttugenden, welche auf dem Meere der Leidenschaften und des unziemlichen Verlangens umherschwimmen. Tawals (Slav. M.), ein segenspendender Flurengott der Polen. Taygete (Gr. M.), Tochter des Atlas und der Pleïone, eine der Plejaden, von Jupiter Mutter des Lacedämon und des Eurotas. Nach Andern ward sie, um vor den Verfolgungen Jupiters gesichert zu sein, von Diana in eine Hirschkuh verwandelt. Der Berg Taygetus ward nach ihr benannt. Tazi (Mex. M.), »die allgemeine Mutter«, der Name, welchen die Mexikaner der Göttin der Erde geben. Tchiyeu (Chines. M.), ein furchtbarer Riese, König von neun schwarzen Völkern und Herr mächtiger böser Geister. Er hat bei einem ganz thierischen Körper einen Kopf von Erz und eine Stirne von Eisen, hat die schrecklichsten Waffen erfunden und ist selbst durch keine Waffe verwundbar; auch der Hunger thut ihm nichts, denn er kann von Sand leben. Er ward von dem Kaiser Hoangti durch ein Heer wohlabgerichteter Leoparden und Tiger bekämpft. Tebrus (Gr. M.), einer von den zwölf Hippocoontiden. (S. d.) Tecmessa (Gr. M.), Geliebte des Ajax Telamonius, der sie ihrem Vater Teuthras in Phrygien raubte. Tecpatl das Opfermesser der Mexikaner aus Holz, mit auf der Kante eingesetzten Splittern von Feuerstein, welche die Schneide oder Schärfe desselben bilden. Tectamus (Gr. M.), Sohn des Dorus, Enkel des Hellen; er colonisirte Creta mit Aeoliern und Pelasgern, und wurde daselbst König. Mit der Tochter des Cretheus vermählt, zeugte er den Asterion. Tee, werden auf Otaheite die Seeleu der Verstorbenen genannt, welche man als Schutzgeister verehrt, und denen man auf den Morais (Begräbnissplätzen) Monumente erbaut, welche sie bewohnen. Tegeates (Gr. M.), Sohn des Lycaon, Erbauer von Tegea. Er war mit Mära, der Tochter des Atlas, vermählt, welche ihm Scephrus, Limon, Gortys und Cydon gebar. Die zwei Letztern colonisirten Creta und baueten Städte, nach ihnen benannt. T. brachte den Dienst der Diana und des Apollo nach Tegea und stiftete diesen Göttern feierliche Spiele. Tegid (Britt. M.), Vater der Göttin Ceridwen oder Ked, welche mit der Ceres und Isis der Alten verglichen wird. Tegyreïus (Gr. M.), Beiname des Apollo von einer Stadt in Böotien, wo er geboren worden sein sollte; unfern der Stadt war ein Berg, der Delos hiess, und diesen gab man statt der Insel Delos für die heilige Stätte aus, wo Latona geboren hatte. Das Orakel des Gottes ward in den Perserkriegen zerstört. Te Jeunonniakua (die Tänzer und Tänzerinnen), das Siebengestirn bei den nordamericanischen Wilden. Es ist das auffallendste Gestirn, und heisst wahrscheinlich desshalb so, weil es sich, ihnen sichtbar, täglich um den Pol dreht. Telamon (Gr. M.), Sohn des Aeacus, Königs von Aegina, und der Endeïs, Tochter des Chiron. Letztere bewog ihn und seinen Bruder Peleus, dem Phocus, einem Sohn des Aeacus von einer Geliebten, nach dem Leben zu trachten, welches dadurch zur Ausführung kam, dass sie beim Discuswerfen ihm einen Discus an den Kopf trieben und ihn so erschlugen. Beide entflohen, T. zu Cychreus, der ihn entsündigte und ihm seine Tochter Glauce zur Gattin gab. Er begleitete den Hercules auf seinen Zügen und erhielt von ihm Laomedons schöne Tochter Hesione, die ihm den Teucer und den Trambelus gebar. Durch Hercules' Fürbitte bei Jupiter hatte Glauce, welche ihn früher nicht mit Kindern beschenkte, den Ajax geboren; diesen hüllte der Heros in seine Löwenhaut und flehte Jupiter an, ihn so unverwundbar sein zu lassen, wie dieses Thieres Kleid. Die Insel Salamis, welche T. von Cychreus erhalten, war sein Reich, das jedoch nicht auf seine Söhne kam. Ajax ermordete sich selbst, und den Teucer verstiess der Vater, weil er seinen Bruder nicht gehörig vertheidigt hatte. Telchin (Gr. M.), Sohn des Europs, König von Sicyon, Vater des Apis; nach einer Nachricht Verschwörer gegen einen Tyrannen Apis von Sicyon, den er mit Thelxion tödtete. Telchinen (Gr. M.), die ältesten Bewohner der Insel Rhodus, Söhne der Thalassa. Sie haben mit Caphira, der Tochter des Oceanus, den Neptun erzogen, der als Kind von Rhea, seiner Mutter, ihnen übergeben wurde. Sie waren die Erfinder der meisten technischen Künste, auch die ersten Verfertiger von Bildsäulen, deren mehrere nach ihnen benannt worden sind, wie denn ein Apollo zu Lindus, und Nymphen nebst einer Junostatue zu Jalysus die telchinischen hiessen. Sie waren auch Weise, welche Wetter machen und vertreiben, fremde Gestalten annehmen, überhaupt zaubern konnten. Eine Schwester der T., Halia, war eine Geliebte des Neptun, von dem sie sechs Söhne und eine Tochter empfing, nach welcher letztern, Rhodos, die Insel benannt wurde. Die T. verliessen später die Insel, weil sie ihre Ueberschwemmung vorhersahen. Sicyon hiess nach ihnen telchinisch, und sie sollen sich auch zu Teumessus in Böotien niedergelassen haben. Telchinia (Gr. M.), 1) Beiname der Juno. S. Telchinen. – 2) T., Beiname der Minerva von einem Tempel zu Teumessus, welchen die Telchinen erbaut haben sollten. Telchinius (Gr. M.), Beiname des Apollo zu Lindus; seine Statue war von den Telchinen (s. d.) gegossen. Telea (Gr. M.), Beiname der Juno als Vorsteherin der Ehe zu Platäa, Stymphalus und an andern Orten. Teleboas (Gr. M.), ein Centaur, welcher auf des Pirithous Hochzeit durch Nestor erlegt wurde. Teledamus (Gr. M.), Sohn des Agamemnon von seiner aus Troja mitgebrachten Sklavin Cassandra. Telegonus (Gr. M.), 1) Sohn des Proteus, welcher den Hercules zum Ringekampf herausforderte und dabei blieb. – 2) T., ein König in Aegypten, welcher der Io Gatte geworden sein soll. – 3) T., soll ein Sohn des Ulysses und der Circe gewesen, und dann der Mörder seines eigenen Vaters geworden sein. Von seiner Mutter ausgeschickt, nun seinen Vater zu suchen, ward er vom Sturm nach Ithaca getrieben. Vom Hunger genöthigt, raubte er von den Feldern, ward von Ulysses und Telemachus desshalb angegriffen, und erstach den Ulysses mit einer Lanze, die er von seiner Mutter empfangen hatte, und deren Spitze der giftige Stachel eines Rochen war. Darauf brachte er den Leichnam seines Vaters nach Aeäa zu Circe, bestattete ihn dort, vermählte sich mit Penelope und zeugte mit ihr den Italus. Telemachus, s. Ulysses. Telemus (Gr. M.), 1) Sohn des Proteus, ein berühmter Wahrsager. – 2) T., Sohn des Eurymus, ein Wahrsager bei den Cyclopen. Teleon (Gr. M.), 1) einer der Freier der Helena aus Athen und später Gemahl der Zeuxippe, Vater des Argonauten Butes. – 2) T., Sohn des Ion, von welchem ein Stamm der Athener Teleonten hiess. Telephassa (Gr. M.), Mutter der schönen, von Jupiter entführten Europa, welche zu suchen ihr Vater Agenor seine Gattin und Kinder alle fortschickte, mit dem Befehl, nicht ohne sie wiederzukehren. Telephus, s. Auge. Teles (Gr. M), Sohn des Hercules von einer der fünfzig Thespiaden, Lysidice. Telesilla (Gr. M.), eine berühmte Heldin des Alterthums, Retterin von Argos. Die Stadt war von Männern entblösst, indem dieselben in einer Schlacht gegen die Lacedämonier fast alle geblieben waren. Die Letzteren rückten nun gegen Argos, 510 v. Chr.; da erhob sich ein schönes muthiges Weib, die Dichterin T., welche an poëtischem Schwung der Sappho den Rang streitig gemacht haben soll: sie rief Knaben und Greise, welche zurückgeblieben waren, weil die Einen zu jung, die Andern zu schwach zur Führung der Waffen waren; sie rief die rüstigsten Frauen zur Rettung der Vaterstadt auf, brachte aus Tempeln und Gymnasien Waffen zusammen, und schaarte diess neue Heer auf den Zinnen der Mauern. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0495" n="425"/> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tauropolis</hi> (Gr. M.), Sohn des Bacchus und der Ariadne.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tauropolos</hi> (Gr. M.). Beiname der Minerva zu Perga, und der Diana, s. v. a. Taurica (s. d.).</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Taurus</hi> (Gr. M.), Sohn des Neleus und der Chloris, der Tochter des Amphion, ward mit allen seinen Brüdern, ausser dem Nestor, erschlagen, als Hercules Pylus eroberte.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tanuwakkul</hi> (Arab. M.), das Schiff des Vertrauens zur göttlichen Vorsehung: eine der fünf Haupttugenden, welche auf dem Meere der Leidenschaften und des unziemlichen Verlangens umherschwimmen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tawals</hi> (Slav. M.), ein segenspendender Flurengott der Polen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Taygete</hi> (Gr. M.), Tochter des Atlas und der Pleïone, eine der Plejaden, von Jupiter Mutter des Lacedämon und des Eurotas. Nach Andern ward sie, um vor den Verfolgungen Jupiters gesichert zu sein, von Diana in eine Hirschkuh verwandelt. Der Berg Taygetus ward nach ihr benannt.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tazi</hi> (Mex. M.), »die allgemeine Mutter«, der Name, welchen die Mexikaner der Göttin der Erde geben.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tchiyeu</hi> (Chines. M.), ein furchtbarer Riese, König von neun schwarzen Völkern und Herr mächtiger böser Geister. Er hat bei einem ganz thierischen Körper einen Kopf von Erz und eine Stirne von Eisen, hat die schrecklichsten Waffen erfunden und ist selbst durch keine Waffe verwundbar; auch der Hunger thut ihm nichts, denn er kann von Sand leben. Er ward von dem Kaiser Hoangti durch ein Heer wohlabgerichteter Leoparden und Tiger bekämpft.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tebrus</hi> (Gr. M.), einer von den zwölf Hippocoontiden. (S. d.)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tecmessa</hi> (Gr. M.), Geliebte des Ajax Telamonius, der sie ihrem Vater Teuthras in Phrygien raubte.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tecpatl</hi> das Opfermesser der Mexikaner aus Holz, mit auf der Kante eingesetzten Splittern von Feuerstein, welche die Schneide oder Schärfe desselben bilden.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tectamus</hi> (Gr. M.), Sohn des Dorus, Enkel des Hellen; er colonisirte Creta mit Aeoliern und Pelasgern, und wurde daselbst König. Mit der Tochter des Cretheus vermählt, zeugte er den Asterion.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tee</hi>, werden auf Otaheite die Seeleu der Verstorbenen genannt, welche man als Schutzgeister verehrt, und denen man auf den Morais (Begräbnissplätzen) Monumente erbaut, welche sie bewohnen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tegeates</hi> (Gr. M.), Sohn des Lycaon, Erbauer von Tegea. Er war mit Mära, der Tochter des Atlas, vermählt, welche ihm Scephrus, Limon, Gortys und Cydon gebar. Die zwei Letztern colonisirten Creta und baueten Städte, nach ihnen benannt. T. brachte den Dienst der Diana und des Apollo nach Tegea und stiftete diesen Göttern feierliche Spiele.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tegid</hi> (Britt. M.), Vater der Göttin Ceridwen oder Ked, welche mit der Ceres und Isis der Alten verglichen wird.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tegyreïus</hi> (Gr. M.), Beiname des Apollo von einer Stadt in Böotien, wo er geboren worden sein sollte; unfern der Stadt war ein Berg, der Delos hiess, und diesen gab man statt der Insel Delos für die heilige Stätte aus, wo Latona geboren hatte. Das Orakel des Gottes ward in den Perserkriegen zerstört.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Te Jeunonniakua</hi> (die Tänzer und Tänzerinnen), das Siebengestirn bei den nordamericanischen Wilden. Es ist das auffallendste Gestirn, und heisst wahrscheinlich desshalb so, weil es sich, ihnen sichtbar, täglich um den Pol dreht.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Telamon</hi> (Gr. M.), Sohn des Aeacus, Königs von Aegina, und der Endeïs, Tochter des Chiron. Letztere bewog ihn und seinen Bruder Peleus, dem Phocus, einem Sohn des Aeacus von einer Geliebten, nach dem Leben zu trachten, welches dadurch zur Ausführung kam, dass sie beim Discuswerfen ihm einen Discus an den Kopf trieben und ihn so erschlugen. Beide entflohen, T. zu Cychreus, der ihn entsündigte und ihm seine Tochter Glauce zur Gattin gab. Er begleitete den Hercules auf seinen Zügen und erhielt von ihm Laomedons schöne Tochter Hesione, die ihm den Teucer und den Trambelus gebar. Durch Hercules' Fürbitte bei Jupiter hatte Glauce, welche ihn früher nicht mit Kindern beschenkte, den Ajax geboren; diesen hüllte der Heros in seine Löwenhaut und flehte Jupiter an, ihn so unverwundbar sein zu lassen, wie dieses Thieres Kleid. Die Insel Salamis, welche T. von Cychreus erhalten, war sein Reich, das jedoch nicht auf seine Söhne kam. Ajax ermordete sich selbst, und den Teucer verstiess der Vater, weil er seinen Bruder nicht gehörig vertheidigt hatte.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Telchin</hi> (Gr. M.), Sohn des Europs, König von Sicyon, Vater des Apis; nach einer Nachricht Verschwörer gegen einen Tyrannen Apis von Sicyon, den er mit Thelxion tödtete.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Telchinen</hi> (Gr. M.), die ältesten Bewohner der Insel Rhodus, Söhne der Thalassa. Sie haben mit Caphira, der Tochter des Oceanus, den Neptun erzogen, der als Kind von Rhea, seiner Mutter, ihnen übergeben wurde. Sie waren die Erfinder der meisten technischen Künste, auch die ersten Verfertiger von Bildsäulen, deren mehrere nach ihnen benannt worden sind, wie denn ein Apollo zu Lindus, und Nymphen nebst einer Junostatue zu Jalysus die telchinischen hiessen. Sie waren auch Weise, welche Wetter machen und vertreiben, fremde Gestalten annehmen, überhaupt zaubern konnten. Eine Schwester der T., Halia, war eine Geliebte des Neptun, von dem sie sechs Söhne und eine Tochter empfing, nach welcher letztern, Rhodos, die Insel benannt wurde. Die T. verliessen später die Insel, weil sie ihre Ueberschwemmung vorhersahen. Sicyon hiess nach ihnen telchinisch, und sie sollen sich auch zu Teumessus in Böotien niedergelassen haben.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Telchinia</hi> (Gr. M.), 1) Beiname der Juno. S. Telchinen. – 2) T., Beiname der Minerva von einem Tempel zu Teumessus, welchen die Telchinen erbaut haben sollten.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Telchinius</hi> (Gr. M.), Beiname des Apollo zu Lindus; seine Statue war von den Telchinen (s. d.) gegossen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Telea</hi> (Gr. M.), Beiname der Juno als Vorsteherin der Ehe zu Platäa, Stymphalus und an andern Orten.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Teleboas</hi> (Gr. M.), ein Centaur, welcher auf des Pirithous Hochzeit durch Nestor erlegt wurde.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Teledamus</hi> (Gr. M.), Sohn des Agamemnon von seiner aus Troja mitgebrachten Sklavin Cassandra.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Telegonus</hi> (Gr. M.), 1) Sohn des Proteus, welcher den Hercules zum Ringekampf herausforderte und dabei blieb. – 2) T., ein König in Aegypten, welcher der Io Gatte geworden sein soll. – 3) T., soll ein Sohn des Ulysses und der Circe gewesen, und dann der Mörder seines eigenen Vaters geworden sein. Von seiner Mutter ausgeschickt, nun seinen Vater zu suchen, ward er vom Sturm nach Ithaca getrieben. Vom Hunger genöthigt, raubte er von den Feldern, ward von Ulysses und Telemachus desshalb angegriffen, und erstach den Ulysses mit einer Lanze, die er von seiner Mutter empfangen hatte, und deren Spitze der giftige Stachel eines Rochen war. Darauf brachte er den Leichnam seines Vaters nach Aeäa zu Circe, bestattete ihn dort, vermählte sich mit Penelope und zeugte mit ihr den Italus.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Telemachus</hi>, s. <hi rendition="#g">Ulysses</hi>.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Telemus</hi> (Gr. M.), 1) Sohn des Proteus, ein berühmter Wahrsager. – 2) T., Sohn des Eurymus, ein Wahrsager bei den Cyclopen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Teleon</hi> (Gr. M.), 1) einer der Freier der Helena aus Athen und später Gemahl der Zeuxippe, Vater des Argonauten Butes. – 2) T., Sohn des Ion, von welchem ein Stamm der Athener Teleonten hiess.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Telephassa</hi> (Gr. M.), Mutter der schönen, von Jupiter entführten Europa, welche zu suchen ihr Vater Agenor seine Gattin und Kinder alle fortschickte, mit dem Befehl, nicht ohne sie wiederzukehren.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Telephus</hi>, s. <hi rendition="#g">Auge</hi>.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Teles</hi> (Gr. M), Sohn des Hercules von einer der fünfzig Thespiaden, Lysidice.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Telesilla</hi> (Gr. M.), eine berühmte Heldin des Alterthums, Retterin von Argos. Die Stadt war von Männern entblösst, indem dieselben in einer Schlacht gegen die Lacedämonier fast alle geblieben waren. Die Letzteren rückten nun gegen Argos, 510 v. Chr.; da erhob sich ein schönes muthiges Weib, die Dichterin T., welche an poëtischem Schwung der Sappho den Rang streitig gemacht haben soll: sie rief Knaben und Greise, welche zurückgeblieben waren, weil die Einen zu jung, die Andern zu schwach zur Führung der Waffen waren; sie rief die rüstigsten Frauen zur Rettung der Vaterstadt auf, brachte aus Tempeln und Gymnasien Waffen zusammen, und schaarte diess neue Heer auf den Zinnen der Mauern. </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [425/0495]
Tauropolis (Gr. M.), Sohn des Bacchus und der Ariadne.
Tauropolos (Gr. M.). Beiname der Minerva zu Perga, und der Diana, s. v. a. Taurica (s. d.).
Taurus (Gr. M.), Sohn des Neleus und der Chloris, der Tochter des Amphion, ward mit allen seinen Brüdern, ausser dem Nestor, erschlagen, als Hercules Pylus eroberte.
Tanuwakkul (Arab. M.), das Schiff des Vertrauens zur göttlichen Vorsehung: eine der fünf Haupttugenden, welche auf dem Meere der Leidenschaften und des unziemlichen Verlangens umherschwimmen.
Tawals (Slav. M.), ein segenspendender Flurengott der Polen.
Taygete (Gr. M.), Tochter des Atlas und der Pleïone, eine der Plejaden, von Jupiter Mutter des Lacedämon und des Eurotas. Nach Andern ward sie, um vor den Verfolgungen Jupiters gesichert zu sein, von Diana in eine Hirschkuh verwandelt. Der Berg Taygetus ward nach ihr benannt.
Tazi (Mex. M.), »die allgemeine Mutter«, der Name, welchen die Mexikaner der Göttin der Erde geben.
Tchiyeu (Chines. M.), ein furchtbarer Riese, König von neun schwarzen Völkern und Herr mächtiger böser Geister. Er hat bei einem ganz thierischen Körper einen Kopf von Erz und eine Stirne von Eisen, hat die schrecklichsten Waffen erfunden und ist selbst durch keine Waffe verwundbar; auch der Hunger thut ihm nichts, denn er kann von Sand leben. Er ward von dem Kaiser Hoangti durch ein Heer wohlabgerichteter Leoparden und Tiger bekämpft.
Tebrus (Gr. M.), einer von den zwölf Hippocoontiden. (S. d.)
Tecmessa (Gr. M.), Geliebte des Ajax Telamonius, der sie ihrem Vater Teuthras in Phrygien raubte.
Tecpatl das Opfermesser der Mexikaner aus Holz, mit auf der Kante eingesetzten Splittern von Feuerstein, welche die Schneide oder Schärfe desselben bilden.
Tectamus (Gr. M.), Sohn des Dorus, Enkel des Hellen; er colonisirte Creta mit Aeoliern und Pelasgern, und wurde daselbst König. Mit der Tochter des Cretheus vermählt, zeugte er den Asterion.
Tee, werden auf Otaheite die Seeleu der Verstorbenen genannt, welche man als Schutzgeister verehrt, und denen man auf den Morais (Begräbnissplätzen) Monumente erbaut, welche sie bewohnen.
Tegeates (Gr. M.), Sohn des Lycaon, Erbauer von Tegea. Er war mit Mära, der Tochter des Atlas, vermählt, welche ihm Scephrus, Limon, Gortys und Cydon gebar. Die zwei Letztern colonisirten Creta und baueten Städte, nach ihnen benannt. T. brachte den Dienst der Diana und des Apollo nach Tegea und stiftete diesen Göttern feierliche Spiele.
Tegid (Britt. M.), Vater der Göttin Ceridwen oder Ked, welche mit der Ceres und Isis der Alten verglichen wird.
Tegyreïus (Gr. M.), Beiname des Apollo von einer Stadt in Böotien, wo er geboren worden sein sollte; unfern der Stadt war ein Berg, der Delos hiess, und diesen gab man statt der Insel Delos für die heilige Stätte aus, wo Latona geboren hatte. Das Orakel des Gottes ward in den Perserkriegen zerstört.
Te Jeunonniakua (die Tänzer und Tänzerinnen), das Siebengestirn bei den nordamericanischen Wilden. Es ist das auffallendste Gestirn, und heisst wahrscheinlich desshalb so, weil es sich, ihnen sichtbar, täglich um den Pol dreht.
Telamon (Gr. M.), Sohn des Aeacus, Königs von Aegina, und der Endeïs, Tochter des Chiron. Letztere bewog ihn und seinen Bruder Peleus, dem Phocus, einem Sohn des Aeacus von einer Geliebten, nach dem Leben zu trachten, welches dadurch zur Ausführung kam, dass sie beim Discuswerfen ihm einen Discus an den Kopf trieben und ihn so erschlugen. Beide entflohen, T. zu Cychreus, der ihn entsündigte und ihm seine Tochter Glauce zur Gattin gab. Er begleitete den Hercules auf seinen Zügen und erhielt von ihm Laomedons schöne Tochter Hesione, die ihm den Teucer und den Trambelus gebar. Durch Hercules' Fürbitte bei Jupiter hatte Glauce, welche ihn früher nicht mit Kindern beschenkte, den Ajax geboren; diesen hüllte der Heros in seine Löwenhaut und flehte Jupiter an, ihn so unverwundbar sein zu lassen, wie dieses Thieres Kleid. Die Insel Salamis, welche T. von Cychreus erhalten, war sein Reich, das jedoch nicht auf seine Söhne kam. Ajax ermordete sich selbst, und den Teucer verstiess der Vater, weil er seinen Bruder nicht gehörig vertheidigt hatte.
Telchin (Gr. M.), Sohn des Europs, König von Sicyon, Vater des Apis; nach einer Nachricht Verschwörer gegen einen Tyrannen Apis von Sicyon, den er mit Thelxion tödtete.
Telchinen (Gr. M.), die ältesten Bewohner der Insel Rhodus, Söhne der Thalassa. Sie haben mit Caphira, der Tochter des Oceanus, den Neptun erzogen, der als Kind von Rhea, seiner Mutter, ihnen übergeben wurde. Sie waren die Erfinder der meisten technischen Künste, auch die ersten Verfertiger von Bildsäulen, deren mehrere nach ihnen benannt worden sind, wie denn ein Apollo zu Lindus, und Nymphen nebst einer Junostatue zu Jalysus die telchinischen hiessen. Sie waren auch Weise, welche Wetter machen und vertreiben, fremde Gestalten annehmen, überhaupt zaubern konnten. Eine Schwester der T., Halia, war eine Geliebte des Neptun, von dem sie sechs Söhne und eine Tochter empfing, nach welcher letztern, Rhodos, die Insel benannt wurde. Die T. verliessen später die Insel, weil sie ihre Ueberschwemmung vorhersahen. Sicyon hiess nach ihnen telchinisch, und sie sollen sich auch zu Teumessus in Böotien niedergelassen haben.
Telchinia (Gr. M.), 1) Beiname der Juno. S. Telchinen. – 2) T., Beiname der Minerva von einem Tempel zu Teumessus, welchen die Telchinen erbaut haben sollten.
Telchinius (Gr. M.), Beiname des Apollo zu Lindus; seine Statue war von den Telchinen (s. d.) gegossen.
Telea (Gr. M.), Beiname der Juno als Vorsteherin der Ehe zu Platäa, Stymphalus und an andern Orten.
Teleboas (Gr. M.), ein Centaur, welcher auf des Pirithous Hochzeit durch Nestor erlegt wurde.
Teledamus (Gr. M.), Sohn des Agamemnon von seiner aus Troja mitgebrachten Sklavin Cassandra.
Telegonus (Gr. M.), 1) Sohn des Proteus, welcher den Hercules zum Ringekampf herausforderte und dabei blieb. – 2) T., ein König in Aegypten, welcher der Io Gatte geworden sein soll. – 3) T., soll ein Sohn des Ulysses und der Circe gewesen, und dann der Mörder seines eigenen Vaters geworden sein. Von seiner Mutter ausgeschickt, nun seinen Vater zu suchen, ward er vom Sturm nach Ithaca getrieben. Vom Hunger genöthigt, raubte er von den Feldern, ward von Ulysses und Telemachus desshalb angegriffen, und erstach den Ulysses mit einer Lanze, die er von seiner Mutter empfangen hatte, und deren Spitze der giftige Stachel eines Rochen war. Darauf brachte er den Leichnam seines Vaters nach Aeäa zu Circe, bestattete ihn dort, vermählte sich mit Penelope und zeugte mit ihr den Italus.
Telemachus, s. Ulysses.
Telemus (Gr. M.), 1) Sohn des Proteus, ein berühmter Wahrsager. – 2) T., Sohn des Eurymus, ein Wahrsager bei den Cyclopen.
Teleon (Gr. M.), 1) einer der Freier der Helena aus Athen und später Gemahl der Zeuxippe, Vater des Argonauten Butes. – 2) T., Sohn des Ion, von welchem ein Stamm der Athener Teleonten hiess.
Telephassa (Gr. M.), Mutter der schönen, von Jupiter entführten Europa, welche zu suchen ihr Vater Agenor seine Gattin und Kinder alle fortschickte, mit dem Befehl, nicht ohne sie wiederzukehren.
Telephus, s. Auge.
Teles (Gr. M), Sohn des Hercules von einer der fünfzig Thespiaden, Lysidice.
Telesilla (Gr. M.), eine berühmte Heldin des Alterthums, Retterin von Argos. Die Stadt war von Männern entblösst, indem dieselben in einer Schlacht gegen die Lacedämonier fast alle geblieben waren. Die Letzteren rückten nun gegen Argos, 510 v. Chr.; da erhob sich ein schönes muthiges Weib, die Dichterin T., welche an poëtischem Schwung der Sappho den Rang streitig gemacht haben soll: sie rief Knaben und Greise, welche zurückgeblieben waren, weil die Einen zu jung, die Andern zu schwach zur Führung der Waffen waren; sie rief die rüstigsten Frauen zur Rettung der Vaterstadt auf, brachte aus Tempeln und Gymnasien Waffen zusammen, und schaarte diess neue Heer auf den Zinnen der Mauern.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-11T12:20:05Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-11T12:20:05Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |