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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

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und von den eleusinischen Kampfspielen, nach vollendeter Ernte, wahrscheinlich alle vier Jahre gehalten. Sie galten für die ältesten Spiele dieser Art; der Preis war eine gewisse Gabe von dem heiligen Korne des rharischen Feldes. - Was die eigentlichen Mysterien betrifft, so lässt sich das Wenige, was man davon weiss, ungefähr in folgendem zusammenfassen: Es gab kleine, grosse und epoptische Mysterien, in die man in einer Stufen - Folge nach einander eintrat. Die ersteren waren auf die kleinen oder Frühlings-E. beschränkt, und bestanden in vorbereitenden Reinigungen und Sühnungen, verbunden mit Tänzen, Liedern und Umzügen; die grossen Mysterien sowohl, als die epoptischen, waren mit dem Herbstfest verbunden und bestanden eben in dem, was man vom sechsten Tage den Festes an in Eleusis vornahm; der Unterschied zwischen beiden hinsichtlich der einzelnen Gebräuche lässt sich nicht angeben, nur so viel scheint sicher, dass man, wenn man im Frühling durch die kleinen Mysterien den ersten Grad der Weihe erhalten hatte, im folgenden Herbst in den grossen zum zweiten Grade zugelassen wurde, dann aber frühestens erst im nächstfolgenden Herbst den dritten Grad, den der Epopten, d. h. Schauenden, erlangen konnte. Die Weihungen für den zweiten und dritten Grad scheinen also zwar zu gleicher Zeit, aber mit verschiedenen Personen und in getrennten Räumen vorgenommen worden zu sein. Die Gebräuche selbst waren mimisch - symbolischer Art, eine Darstellung der heiligen Geschichte der eleusinischen Gottheiten durch Zeichen, Handlungen, Ausrufungen und Gesänge. Diese Aufführungen besorgten die priesterlichen Vorsteher der Feier, von denen der Hierophant und Daduchos schon genannt sind: dem Hierophanten stand eine Oberpriesterin, die Hierophantis, zur Seite; weitere, mit besonderen priesterlichen Geschäften beauftragte Personen waren: der Hierokeryx (d. h. Herold der Heiligthümer), und der Epibomios (Besorger der Altäre); überdiess gab es eleusinische Priesterinnen verschiedener Art, und alle diese Würden waren im erblichen Besitz bestimmter Familien. Bei der Frage nach dem Sinne aller dieser Gebräuche ist hauptsächlich im Auge zu behalten, dass es die Erdgottheiten waren, um deren Dienst die ganze Feier sich drehte. In den Vorstellungen von jenen Gottheiten aber kreuzten sich die Ideen von der segnenden Fruchtbarkeit des mütterlichen Erdbodens, und die von der Furchtbarkeit des Todes, dessen Stätte die Erdtiefe zu sein schien, auf wunderbare Weise. Wenn also Anfangs der ganze Gesichtspunkt ein überwiegend ernster und schreckerfüllter war, so gewann er allmälig eine mildere Gestalt durch den Eintritt des Glaubens, dass die Erdgötter, wie das Samenkorn, so auch die Todten mit der Aussicht auf Wiederbelebung in ihrem Schosse beherbergen. Die E. wurden in der blühendsten Zeit Griechenlands unter ungeheurem Zudrange der Fremden gefeiert; 30,000 Männer dabei versammelt zu sehen, war etwas Gewöhnliches. Bildende Kunst, Ton- und Dichtkunst trugen zu ihrer Verherrlichung ihr Höchstes bei. Noch ein Redner aus der christlichen Zeit beklagt (218 n. Chr.) mit Bitterkeit den Schaden, den die eleusinischen Heiligthümer durch ein von feindlicher Hand angelegtes Feuer erlitten hätten. Eine völlige Zerstörung aber traf die Gebäude erst durch die Mönche, welche gegen Ende des vierten Jahrhunderts mit den Westgothen unter Alarich Griechenland verheerten. Kaiser Theodosius d. Gr. (gestorben 395) scheint die E. gänzlich vernichtet zu haben.


Eleusinus (Gr. M.), Sohn des Mercur und der Daira, einer Tochter des Oceanus, oder Sohn des Ogygus. Als seine Gattin wird Cothonea und Cyntinia genannt, auch wird ihm Triptolemus zum Sohn gegeben, der sonst Sohn des Celeus ist, und dann von diesem dasselbe erzählt, was von Demophoon, dem Sohn des Celeus und der Metanira. Von diesem E. soll die Stadt Eleusis erbaut sein.


Eleuther (Gr. M.), angeblicher Erbauer von Eleutherä in Böotien, Sohn des Apollo und der Aethusa, einer Tochter des Neptun, Vater des Iasius und Grossvater des Pömander, Gründers von Tanagra. Er soll das erste Standbild des Bacchus aufgestellt, und die Verehrung dieses Gottes verbreitet haben.


Eleutherien (Gr. M.), Feste, welche zum Andenken an die Befreiung von den Persern dem Jupiter Eleutherius zu Platää gefeiert wurden. Der Sieg des Pausanias und Aristides wurde dabei durch Kampfspiele gefeiert, und fast alle griechische Staaten schickten Abgeordnete dazu. Auch die Bewohner von Samos hatten ein Fest desselben Namens bei sich eingeführt. Eben so ward das Privatfest genannt, das befreite Sklaven feierten.


Eleutherios (Gr. M.), Beiname des Jupiter sowohl, als des Bacchus, der Befreier; bei Ersterem die Befreiung aus Fesseln, bei dem Zweiten die Befreiung von Sorgen andeutend.


Elfen, Fig. 104 (Nord., Brit. und Deutsch. Volksglaube), Zwischenwesen zwischen Göttern und Menschen, deren Name sich bei den genannten Völkern, wenn auch mit einzelnen Abweichungen der Form, doch im Wesentlichen gleichlautend findet. Altnordisch heissen sie Alfar, angelsächsisch Aelf, dänisch Elve, deutsch eigentlich Elbe; die jetzt im Hochdeutschen einzig übliche Form E. ist, nachdem die deutschen Elben aus der Kunde der gebildeten Welt verschwunden waren, durch Schriftsteller des vorigen Jahrhunderts aus England bei uns eingebürgert worden. Was die Wurzel des Worts ursprünglich bedeutet habe, ist nicht mehr mit Sicherheit zu ermitteln; indessen scheinen der Name der schneebedeckten Alpen, der klaren Elbe, das schwedische Wort Elf für Fluss, das mittelhochdeutsche Elbez für Schwan, endlich das lateinische albus, weiss, darauf zu deuten, dass die Grundvorstellung Licht und Klarheit war. Ist aber diese Ableitung richtig, so muss auch angenommen werden, dass der Name E. ursprünglich nur der einen, dem Lichte zugekehrten, Classe dieser Wesen angehörte, und auf die anderen, die wir sogleich kennen lernen werden, nur um gewisser gemeinsamer Merkmale willen übertragen wurde. Die Edda lehrt nämlich drei Classen von Alfen: Licht-Alfen, Dunkel-Alfen und Schwarz-Alfen: wovon die ersten Bewohner der reinen Lichtregion, die zweiten irdischer Bergklüfte und Höhlen, die dritten der Unterwelt sind. Allein die Annahme dieser dreifachen Gliederung scheint sich frühzeitig wieder verloren zu haben und in einen Dualismus übergegangen zu sein, daher Snorre Sturleson († 1241) sagt: "In Alfheim wohnt das Volk der Licht-Alfen, unten in der Erde die Dunkel-Alfen, beide einander unähnlich in Aussehen und Kräften, jene leuchtender als die Sonne, diese schwärzer als Pech." Die nunmehr in Eins zusammengeworfenen Dunkel- und Schwarz-Alfen stellt er sodann auch den Zwergen vollkommen gleich, und gibt ihrem Wohnort den Namen Swart-Alfaheim (Schwarzalfheim). - Die Lichte, sind heitere, fröhliche Geschöpfe, bald sichtbar, bald unsichtbar; sie machen sich gern mit den Menschen und Göttern zu schaffen, erfreuen durch ihre schöne Gestalt und Gutmüthigkeit, während die Schwarze, das Licht fliehen, nur während der Nacht aus ihren finstern Wohnungen hervorkommen, und, falls sie die Sonne noch auf der Erde überrascht, versteinert werden durch den Strahl, der sie trifft. Diese sind gewöhnlich auf das Possierlichste missgestaltet, haben ungeheure Nasen und Bäuche, spindeldürre Beine, kahle oder gehörnte, struppige Köpfe; bei alledem sind sie gewandt, geschickt, nicht nur kundig aller Zauberkräfte, sondern vermögen auch mit einer seltenen Kunstfertigkeit Metall-Arbeiten zu machen, die der trefflichste Künstler vergeblich zu machen sich bemühen würde; allein immer ist irgend ein Fluch an dieselben gebunden. - Die Wohnung dieser E. ist immer in tiefer Finsterniss, doch wissen sie sie durch das Licht der Edelsteine und edeln Metalle auf das Glänzendste zu erhellen, ja wahre Prachtpaläste aus den unerschöpflichen Schätzen des Erdenschoosses zu erbauen. Einige wohnen in Steinen, Andere in der Erde, noch Andere im Meer; sie rauben gerne ungetaufte Christenkinder, erziehen dieselben nach ihrer Weise in ihren Erd- oder Fels-Häusern, und schieben an die Stelle der geraubten ihre eigenen hässlichen Wechselbälge unter, welcher man nur dadurch los werden kann, dass man ihre Fusssohlen mit Fett bestreicht und sie am Feuer bratet; auf ihr Geschrei kommen die E. herzu und bringen das geraubte Kind zurück, um das eigene von den Martern zu befreien. - Ganz anders ist es mit den Lichte.; Recht und Billigkeit sind diesen heilig, und sie schaden ungereizt den Menschen nie, ja, selbst beleidigt, rächen sie sich nur durch Neckerei. Sie finden vorzügliches Wohlgefallen an dem Umgange mit Christen; da sie selbst menschlich gestaltet und überaus schön sind, so findet es sich nicht selten, dass sie sich mit den Menschen liebend verbinden; folgen solchem Umgange Kinder, so müssen diese ganz im heiligen Taufwasser gebadet werden, was die Elliser (E.mädchen) ausdrücklich

und von den eleusinischen Kampfspielen, nach vollendeter Ernte, wahrscheinlich alle vier Jahre gehalten. Sie galten für die ältesten Spiele dieser Art; der Preis war eine gewisse Gabe von dem heiligen Korne des rharischen Feldes. – Was die eigentlichen Mysterien betrifft, so lässt sich das Wenige, was man davon weiss, ungefähr in folgendem zusammenfassen: Es gab kleine, grosse und epoptische Mysterien, in die man in einer Stufen – Folge nach einander eintrat. Die ersteren waren auf die kleinen oder Frühlings-E. beschränkt, und bestanden in vorbereitenden Reinigungen und Sühnungen, verbunden mit Tänzen, Liedern und Umzügen; die grossen Mysterien sowohl, als die epoptischen, waren mit dem Herbstfest verbunden und bestanden eben in dem, was man vom sechsten Tage den Festes an in Eleusis vornahm; der Unterschied zwischen beiden hinsichtlich der einzelnen Gebräuche lässt sich nicht angeben, nur so viel scheint sicher, dass man, wenn man im Frühling durch die kleinen Mysterien den ersten Grad der Weihe erhalten hatte, im folgenden Herbst in den grossen zum zweiten Grade zugelassen wurde, dann aber frühestens erst im nächstfolgenden Herbst den dritten Grad, den der Epopten, d. h. Schauenden, erlangen konnte. Die Weihungen für den zweiten und dritten Grad scheinen also zwar zu gleicher Zeit, aber mit verschiedenen Personen und in getrennten Räumen vorgenommen worden zu sein. Die Gebräuche selbst waren mimisch – symbolischer Art, eine Darstellung der heiligen Geschichte der eleusinischen Gottheiten durch Zeichen, Handlungen, Ausrufungen und Gesänge. Diese Aufführungen besorgten die priesterlichen Vorsteher der Feier, von denen der Hierophant und Daduchos schon genannt sind: dem Hierophanten stand eine Oberpriesterin, die Hierophantis, zur Seite; weitere, mit besonderen priesterlichen Geschäften beauftragte Personen waren: der Hierokeryx (d. h. Herold der Heiligthümer), und der Epibomios (Besorger der Altäre); überdiess gab es eleusinische Priesterinnen verschiedener Art, und alle diese Würden waren im erblichen Besitz bestimmter Familien. Bei der Frage nach dem Sinne aller dieser Gebräuche ist hauptsächlich im Auge zu behalten, dass es die Erdgottheiten waren, um deren Dienst die ganze Feier sich drehte. In den Vorstellungen von jenen Gottheiten aber kreuzten sich die Ideen von der segnenden Fruchtbarkeit des mütterlichen Erdbodens, und die von der Furchtbarkeit des Todes, dessen Stätte die Erdtiefe zu sein schien, auf wunderbare Weise. Wenn also Anfangs der ganze Gesichtspunkt ein überwiegend ernster und schreckerfüllter war, so gewann er allmälig eine mildere Gestalt durch den Eintritt des Glaubens, dass die Erdgötter, wie das Samenkorn, so auch die Todten mit der Aussicht auf Wiederbelebung in ihrem Schosse beherbergen. Die E. wurden in der blühendsten Zeit Griechenlands unter ungeheurem Zudrange der Fremden gefeiert; 30,000 Männer dabei versammelt zu sehen, war etwas Gewöhnliches. Bildende Kunst, Ton- und Dichtkunst trugen zu ihrer Verherrlichung ihr Höchstes bei. Noch ein Redner aus der christlichen Zeit beklagt (218 n. Chr.) mit Bitterkeit den Schaden, den die eleusinischen Heiligthümer durch ein von feindlicher Hand angelegtes Feuer erlitten hätten. Eine völlige Zerstörung aber traf die Gebäude erst durch die Mönche, welche gegen Ende des vierten Jahrhunderts mit den Westgothen unter Alarich Griechenland verheerten. Kaiser Theodosius d. Gr. (gestorben 395) scheint die E. gänzlich vernichtet zu haben.


Eleusinus (Gr. M.), Sohn des Mercur und der Daira, einer Tochter des Oceanus, oder Sohn des Ogygus. Als seine Gattin wird Cothonea und Cyntinia genannt, auch wird ihm Triptolemus zum Sohn gegeben, der sonst Sohn des Celeus ist, und dann von diesem dasselbe erzählt, was von Demophoon, dem Sohn des Celeus und der Metanira. Von diesem E. soll die Stadt Eleusis erbaut sein.


Eleuther (Gr. M.), angeblicher Erbauer von Eleutherä in Böotien, Sohn des Apollo und der Aethusa, einer Tochter des Neptun, Vater des Iasius und Grossvater des Pömander, Gründers von Tanagra. Er soll das erste Standbild des Bacchus aufgestellt, und die Verehrung dieses Gottes verbreitet haben.


Eleutherien (Gr. M.), Feste, welche zum Andenken an die Befreiung von den Persern dem Jupiter Eleutherius zu Platää gefeiert wurden. Der Sieg des Pausanias und Aristides wurde dabei durch Kampfspiele gefeiert, und fast alle griechische Staaten schickten Abgeordnete dazu. Auch die Bewohner von Samos hatten ein Fest desselben Namens bei sich eingeführt. Eben so ward das Privatfest genannt, das befreite Sklaven feierten.


Eleutherios (Gr. M.), Beiname des Jupiter sowohl, als des Bacchus, der Befreier; bei Ersterem die Befreiung aus Fesseln, bei dem Zweiten die Befreiung von Sorgen andeutend.


Elfen, Fig. 104 (Nord., Brit. und Deutsch. Volksglaube), Zwischenwesen zwischen Göttern und Menschen, deren Name sich bei den genannten Völkern, wenn auch mit einzelnen Abweichungen der Form, doch im Wesentlichen gleichlautend findet. Altnordisch heissen sie Alfar, angelsächsisch Aelf, dänisch Elve, deutsch eigentlich Elbe; die jetzt im Hochdeutschen einzig übliche Form E. ist, nachdem die deutschen Elben aus der Kunde der gebildeten Welt verschwunden waren, durch Schriftsteller des vorigen Jahrhunderts aus England bei uns eingebürgert worden. Was die Wurzel des Worts ursprünglich bedeutet habe, ist nicht mehr mit Sicherheit zu ermitteln; indessen scheinen der Name der schneebedeckten Alpen, der klaren Elbe, das schwedische Wort Elf für Fluss, das mittelhochdeutsche Elbez für Schwan, endlich das lateinische albus, weiss, darauf zu deuten, dass die Grundvorstellung Licht und Klarheit war. Ist aber diese Ableitung richtig, so muss auch angenommen werden, dass der Name E. ursprünglich nur der einen, dem Lichte zugekehrten, Classe dieser Wesen angehörte, und auf die anderen, die wir sogleich kennen lernen werden, nur um gewisser gemeinsamer Merkmale willen übertragen wurde. Die Edda lehrt nämlich drei Classen von Alfen: Licht-Alfen, Dunkel-Alfen und Schwarz-Alfen: wovon die ersten Bewohner der reinen Lichtregion, die zweiten irdischer Bergklüfte und Höhlen, die dritten der Unterwelt sind. Allein die Annahme dieser dreifachen Gliederung scheint sich frühzeitig wieder verloren zu haben und in einen Dualismus übergegangen zu sein, daher Snorre Sturleson († 1241) sagt: »In Alfheim wohnt das Volk der Licht-Alfen, unten in der Erde die Dunkel-Alfen, beide einander unähnlich in Aussehen und Kräften, jene leuchtender als die Sonne, diese schwärzer als Pech.« Die nunmehr in Eins zusammengeworfenen Dunkel- und Schwarz-Alfen stellt er sodann auch den Zwergen vollkommen gleich, und gibt ihrem Wohnort den Namen Swart-Alfaheim (Schwarzalfheim). – Die Lichte, sind heitere, fröhliche Geschöpfe, bald sichtbar, bald unsichtbar; sie machen sich gern mit den Menschen und Göttern zu schaffen, erfreuen durch ihre schöne Gestalt und Gutmüthigkeit, während die Schwarze, das Licht fliehen, nur während der Nacht aus ihren finstern Wohnungen hervorkommen, und, falls sie die Sonne noch auf der Erde überrascht, versteinert werden durch den Strahl, der sie trifft. Diese sind gewöhnlich auf das Possierlichste missgestaltet, haben ungeheure Nasen und Bäuche, spindeldürre Beine, kahle oder gehörnte, struppige Köpfe; bei alledem sind sie gewandt, geschickt, nicht nur kundig aller Zauberkräfte, sondern vermögen auch mit einer seltenen Kunstfertigkeit Metall-Arbeiten zu machen, die der trefflichste Künstler vergeblich zu machen sich bemühen würde; allein immer ist irgend ein Fluch an dieselben gebunden. – Die Wohnung dieser E. ist immer in tiefer Finsterniss, doch wissen sie sie durch das Licht der Edelsteine und edeln Metalle auf das Glänzendste zu erhellen, ja wahre Prachtpaläste aus den unerschöpflichen Schätzen des Erdenschoosses zu erbauen. Einige wohnen in Steinen, Andere in der Erde, noch Andere im Meer; sie rauben gerne ungetaufte Christenkinder, erziehen dieselben nach ihrer Weise in ihren Erd- oder Fels-Häusern, und schieben an die Stelle der geraubten ihre eigenen hässlichen Wechselbälge unter, welcher man nur dadurch los werden kann, dass man ihre Fusssohlen mit Fett bestreicht und sie am Feuer bratet; auf ihr Geschrei kommen die E. herzu und bringen das geraubte Kind zurück, um das eigene von den Martern zu befreien. – Ganz anders ist es mit den Lichte.; Recht und Billigkeit sind diesen heilig, und sie schaden ungereizt den Menschen nie, ja, selbst beleidigt, rächen sie sich nur durch Neckerei. Sie finden vorzügliches Wohlgefallen an dem Umgange mit Christen; da sie selbst menschlich gestaltet und überaus schön sind, so findet es sich nicht selten, dass sie sich mit den Menschen liebend verbinden; folgen solchem Umgange Kinder, so müssen diese ganz im heiligen Taufwasser gebadet werden, was die Elliser (E.mädchen) ausdrücklich

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und von den eleusinischen Kampfspielen, nach vollendeter Ernte, wahrscheinlich alle vier Jahre gehalten. Sie galten für die ältesten Spiele dieser Art; der Preis war eine gewisse Gabe von dem heiligen Korne des rharischen Feldes. &#x2013; Was die eigentlichen Mysterien betrifft, so lässt sich das Wenige, was man davon weiss, ungefähr in folgendem zusammenfassen: Es gab kleine, grosse und epoptische Mysterien, in die man in einer Stufen &#x2013; Folge nach einander eintrat. Die ersteren waren auf die kleinen oder Frühlings-E. beschränkt, und bestanden in vorbereitenden Reinigungen und Sühnungen, verbunden mit Tänzen, Liedern und Umzügen; die grossen Mysterien sowohl, als die epoptischen, waren mit dem Herbstfest verbunden und bestanden eben in dem, was man vom sechsten Tage den Festes an in Eleusis vornahm; der Unterschied zwischen beiden hinsichtlich der einzelnen Gebräuche lässt sich nicht angeben, nur so viel scheint sicher, dass man, wenn man im Frühling durch die kleinen Mysterien den ersten Grad der Weihe erhalten hatte, im folgenden Herbst in den grossen zum zweiten Grade zugelassen wurde, dann aber frühestens erst im nächstfolgenden Herbst den dritten Grad, den der Epopten, d. h. Schauenden, erlangen konnte. Die Weihungen für den zweiten und dritten Grad scheinen also zwar zu gleicher Zeit, aber mit verschiedenen Personen und in getrennten Räumen vorgenommen worden zu sein. Die Gebräuche selbst waren mimisch &#x2013; symbolischer Art, eine Darstellung der heiligen Geschichte der eleusinischen Gottheiten durch Zeichen, Handlungen, Ausrufungen und Gesänge. Diese Aufführungen besorgten die priesterlichen Vorsteher der Feier, von denen der Hierophant und Daduchos schon genannt sind: dem Hierophanten stand eine Oberpriesterin, die Hierophantis, zur Seite; weitere, mit besonderen priesterlichen Geschäften beauftragte Personen waren: der Hierokeryx (d. h. Herold der Heiligthümer), und der Epibomios (Besorger der Altäre); überdiess gab es eleusinische Priesterinnen verschiedener Art, und alle diese Würden waren im erblichen Besitz bestimmter Familien. Bei der Frage nach dem Sinne aller dieser Gebräuche ist hauptsächlich im Auge zu behalten, dass es die Erdgottheiten waren, um deren Dienst die ganze Feier sich drehte. In den Vorstellungen von jenen Gottheiten aber kreuzten sich die Ideen von der segnenden Fruchtbarkeit des mütterlichen Erdbodens, und die von der Furchtbarkeit des Todes, dessen Stätte die Erdtiefe zu sein schien, auf wunderbare Weise. Wenn also Anfangs der ganze Gesichtspunkt ein überwiegend ernster und schreckerfüllter war, so gewann er allmälig eine mildere Gestalt durch den Eintritt des Glaubens, dass die Erdgötter, wie das Samenkorn, so auch die Todten mit der Aussicht auf Wiederbelebung in ihrem Schosse beherbergen. Die E. wurden in der blühendsten Zeit Griechenlands unter ungeheurem Zudrange der Fremden gefeiert; 30,000 Männer dabei versammelt zu sehen, war etwas Gewöhnliches. Bildende Kunst, Ton- und Dichtkunst trugen zu ihrer Verherrlichung ihr Höchstes bei. Noch ein Redner aus der christlichen Zeit beklagt (218 n. Chr.) mit Bitterkeit den Schaden, den die eleusinischen Heiligthümer durch ein von feindlicher Hand angelegtes Feuer erlitten hätten. Eine völlige Zerstörung aber traf die Gebäude erst durch die Mönche, welche gegen Ende des vierten Jahrhunderts mit den Westgothen unter Alarich Griechenland verheerten. Kaiser Theodosius d. Gr. (gestorben 395) scheint die E. gänzlich vernichtet zu haben.</p><lb/>
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[184/0254] und von den eleusinischen Kampfspielen, nach vollendeter Ernte, wahrscheinlich alle vier Jahre gehalten. Sie galten für die ältesten Spiele dieser Art; der Preis war eine gewisse Gabe von dem heiligen Korne des rharischen Feldes. – Was die eigentlichen Mysterien betrifft, so lässt sich das Wenige, was man davon weiss, ungefähr in folgendem zusammenfassen: Es gab kleine, grosse und epoptische Mysterien, in die man in einer Stufen – Folge nach einander eintrat. Die ersteren waren auf die kleinen oder Frühlings-E. beschränkt, und bestanden in vorbereitenden Reinigungen und Sühnungen, verbunden mit Tänzen, Liedern und Umzügen; die grossen Mysterien sowohl, als die epoptischen, waren mit dem Herbstfest verbunden und bestanden eben in dem, was man vom sechsten Tage den Festes an in Eleusis vornahm; der Unterschied zwischen beiden hinsichtlich der einzelnen Gebräuche lässt sich nicht angeben, nur so viel scheint sicher, dass man, wenn man im Frühling durch die kleinen Mysterien den ersten Grad der Weihe erhalten hatte, im folgenden Herbst in den grossen zum zweiten Grade zugelassen wurde, dann aber frühestens erst im nächstfolgenden Herbst den dritten Grad, den der Epopten, d. h. Schauenden, erlangen konnte. Die Weihungen für den zweiten und dritten Grad scheinen also zwar zu gleicher Zeit, aber mit verschiedenen Personen und in getrennten Räumen vorgenommen worden zu sein. Die Gebräuche selbst waren mimisch – symbolischer Art, eine Darstellung der heiligen Geschichte der eleusinischen Gottheiten durch Zeichen, Handlungen, Ausrufungen und Gesänge. Diese Aufführungen besorgten die priesterlichen Vorsteher der Feier, von denen der Hierophant und Daduchos schon genannt sind: dem Hierophanten stand eine Oberpriesterin, die Hierophantis, zur Seite; weitere, mit besonderen priesterlichen Geschäften beauftragte Personen waren: der Hierokeryx (d. h. Herold der Heiligthümer), und der Epibomios (Besorger der Altäre); überdiess gab es eleusinische Priesterinnen verschiedener Art, und alle diese Würden waren im erblichen Besitz bestimmter Familien. Bei der Frage nach dem Sinne aller dieser Gebräuche ist hauptsächlich im Auge zu behalten, dass es die Erdgottheiten waren, um deren Dienst die ganze Feier sich drehte. In den Vorstellungen von jenen Gottheiten aber kreuzten sich die Ideen von der segnenden Fruchtbarkeit des mütterlichen Erdbodens, und die von der Furchtbarkeit des Todes, dessen Stätte die Erdtiefe zu sein schien, auf wunderbare Weise. Wenn also Anfangs der ganze Gesichtspunkt ein überwiegend ernster und schreckerfüllter war, so gewann er allmälig eine mildere Gestalt durch den Eintritt des Glaubens, dass die Erdgötter, wie das Samenkorn, so auch die Todten mit der Aussicht auf Wiederbelebung in ihrem Schosse beherbergen. Die E. wurden in der blühendsten Zeit Griechenlands unter ungeheurem Zudrange der Fremden gefeiert; 30,000 Männer dabei versammelt zu sehen, war etwas Gewöhnliches. Bildende Kunst, Ton- und Dichtkunst trugen zu ihrer Verherrlichung ihr Höchstes bei. Noch ein Redner aus der christlichen Zeit beklagt (218 n. Chr.) mit Bitterkeit den Schaden, den die eleusinischen Heiligthümer durch ein von feindlicher Hand angelegtes Feuer erlitten hätten. Eine völlige Zerstörung aber traf die Gebäude erst durch die Mönche, welche gegen Ende des vierten Jahrhunderts mit den Westgothen unter Alarich Griechenland verheerten. Kaiser Theodosius d. Gr. (gestorben 395) scheint die E. gänzlich vernichtet zu haben. Eleusinus (Gr. M.), Sohn des Mercur und der Daira, einer Tochter des Oceanus, oder Sohn des Ogygus. Als seine Gattin wird Cothonea und Cyntinia genannt, auch wird ihm Triptolemus zum Sohn gegeben, der sonst Sohn des Celeus ist, und dann von diesem dasselbe erzählt, was von Demophoon, dem Sohn des Celeus und der Metanira. Von diesem E. soll die Stadt Eleusis erbaut sein. Eleuther (Gr. M.), angeblicher Erbauer von Eleutherä in Böotien, Sohn des Apollo und der Aethusa, einer Tochter des Neptun, Vater des Iasius und Grossvater des Pömander, Gründers von Tanagra. Er soll das erste Standbild des Bacchus aufgestellt, und die Verehrung dieses Gottes verbreitet haben. Eleutherien (Gr. M.), Feste, welche zum Andenken an die Befreiung von den Persern dem Jupiter Eleutherius zu Platää gefeiert wurden. Der Sieg des Pausanias und Aristides wurde dabei durch Kampfspiele gefeiert, und fast alle griechische Staaten schickten Abgeordnete dazu. Auch die Bewohner von Samos hatten ein Fest desselben Namens bei sich eingeführt. Eben so ward das Privatfest genannt, das befreite Sklaven feierten. Eleutherios (Gr. M.), Beiname des Jupiter sowohl, als des Bacchus, der Befreier; bei Ersterem die Befreiung aus Fesseln, bei dem Zweiten die Befreiung von Sorgen andeutend. Elfen, Fig. 104 (Nord., Brit. und Deutsch. Volksglaube), Zwischenwesen zwischen Göttern und Menschen, deren Name sich bei den genannten Völkern, wenn auch mit einzelnen Abweichungen der Form, doch im Wesentlichen gleichlautend findet. Altnordisch heissen sie Alfar, angelsächsisch Aelf, dänisch Elve, deutsch eigentlich Elbe; die jetzt im Hochdeutschen einzig übliche Form E. ist, nachdem die deutschen Elben aus der Kunde der gebildeten Welt verschwunden waren, durch Schriftsteller des vorigen Jahrhunderts aus England bei uns eingebürgert worden. Was die Wurzel des Worts ursprünglich bedeutet habe, ist nicht mehr mit Sicherheit zu ermitteln; indessen scheinen der Name der schneebedeckten Alpen, der klaren Elbe, das schwedische Wort Elf für Fluss, das mittelhochdeutsche Elbez für Schwan, endlich das lateinische albus, weiss, darauf zu deuten, dass die Grundvorstellung Licht und Klarheit war. Ist aber diese Ableitung richtig, so muss auch angenommen werden, dass der Name E. ursprünglich nur der einen, dem Lichte zugekehrten, Classe dieser Wesen angehörte, und auf die anderen, die wir sogleich kennen lernen werden, nur um gewisser gemeinsamer Merkmale willen übertragen wurde. Die Edda lehrt nämlich drei Classen von Alfen: Licht-Alfen, Dunkel-Alfen und Schwarz-Alfen: wovon die ersten Bewohner der reinen Lichtregion, die zweiten irdischer Bergklüfte und Höhlen, die dritten der Unterwelt sind. Allein die Annahme dieser dreifachen Gliederung scheint sich frühzeitig wieder verloren zu haben und in einen Dualismus übergegangen zu sein, daher Snorre Sturleson († 1241) sagt: »In Alfheim wohnt das Volk der Licht-Alfen, unten in der Erde die Dunkel-Alfen, beide einander unähnlich in Aussehen und Kräften, jene leuchtender als die Sonne, diese schwärzer als Pech.« Die nunmehr in Eins zusammengeworfenen Dunkel- und Schwarz-Alfen stellt er sodann auch den Zwergen vollkommen gleich, und gibt ihrem Wohnort den Namen Swart-Alfaheim (Schwarzalfheim). – Die Lichte, sind heitere, fröhliche Geschöpfe, bald sichtbar, bald unsichtbar; sie machen sich gern mit den Menschen und Göttern zu schaffen, erfreuen durch ihre schöne Gestalt und Gutmüthigkeit, während die Schwarze, das Licht fliehen, nur während der Nacht aus ihren finstern Wohnungen hervorkommen, und, falls sie die Sonne noch auf der Erde überrascht, versteinert werden durch den Strahl, der sie trifft. Diese sind gewöhnlich auf das Possierlichste missgestaltet, haben ungeheure Nasen und Bäuche, spindeldürre Beine, kahle oder gehörnte, struppige Köpfe; bei alledem sind sie gewandt, geschickt, nicht nur kundig aller Zauberkräfte, sondern vermögen auch mit einer seltenen Kunstfertigkeit Metall-Arbeiten zu machen, die der trefflichste Künstler vergeblich zu machen sich bemühen würde; allein immer ist irgend ein Fluch an dieselben gebunden. – Die Wohnung dieser E. ist immer in tiefer Finsterniss, doch wissen sie sie durch das Licht der Edelsteine und edeln Metalle auf das Glänzendste zu erhellen, ja wahre Prachtpaläste aus den unerschöpflichen Schätzen des Erdenschoosses zu erbauen. Einige wohnen in Steinen, Andere in der Erde, noch Andere im Meer; sie rauben gerne ungetaufte Christenkinder, erziehen dieselben nach ihrer Weise in ihren Erd- oder Fels-Häusern, und schieben an die Stelle der geraubten ihre eigenen hässlichen Wechselbälge unter, welcher man nur dadurch los werden kann, dass man ihre Fusssohlen mit Fett bestreicht und sie am Feuer bratet; auf ihr Geschrei kommen die E. herzu und bringen das geraubte Kind zurück, um das eigene von den Martern zu befreien. – Ganz anders ist es mit den Lichte.; Recht und Billigkeit sind diesen heilig, und sie schaden ungereizt den Menschen nie, ja, selbst beleidigt, rächen sie sich nur durch Neckerei. Sie finden vorzügliches Wohlgefallen an dem Umgange mit Christen; da sie selbst menschlich gestaltet und überaus schön sind, so findet es sich nicht selten, dass sie sich mit den Menschen liebend verbinden; folgen solchem Umgange Kinder, so müssen diese ganz im heiligen Taufwasser gebadet werden, was die Elliser (E.mädchen) ausdrücklich

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Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/254>, abgerufen am 21.11.2024.