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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.

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Ordnung der Laufvögel. (Cursores.)
[Abbildung] Fig. 1280.

Der afrikanische Strauß (Struthio camelus).

Der wesentlichste Charakter dieser Ordnung, welcher die größten
Vögel angehören, besteht in der Verkümmerung der Flügel, deren
Knochen zwar nicht fehlen, aber entweder ganz unter dem übrigen
Federkleide versteckt oder mit fahnenlosen Schwungfedern versehen sind,
welche der Luft durchaus keinen Widerstand leisten können. Die meist
sehr großen Vögel sind deßhalb gänzlich unfähig zu fliegen, und ein-
zig auf ihre Füße als Bewegungsorgane angewiesen. Ihre Knochen
unterscheiden sich deßhalb auch von denen der meisten übrigen Vögel
durch den fast gänzlichen Mangel der Luftzellen, so wie ihr Brustbein
in Uebereinstimmung mit der rudimentären Ausbildung der Flügel-
muskeln eines Kammes gänzlich entbehrt und nur eine breite, gewölbte
Platte bildet. Der Schnabel der Laufvögel ist meist kurz, abgeplattet,
dreieckig mit stumpfer Spitze, die Nasenlöcher vorn an der Spitze des-
selben gelegen, Kopf und Hals gewöhnlich nackt oder mit kurzem
Flaume bedeckt. Der Schwanz hat entweder gar keine Steuerfedern,
oder nur einen Busch zerschlissener, mehr haarartiger Federn; die Füße
sind lang, hoch, außerordentlich kräftig, die Schenkel dick, ihre Mus-
keln sehr stark, die Zehen kurz, breit, mit schwieliger Sohle und

Ordnung der Laufvögel. (Cursores.)
[Abbildung] Fig. 1280.

Der afrikaniſche Strauß (Struthio camelus).

Der weſentlichſte Charakter dieſer Ordnung, welcher die größten
Vögel angehören, beſteht in der Verkümmerung der Flügel, deren
Knochen zwar nicht fehlen, aber entweder ganz unter dem übrigen
Federkleide verſteckt oder mit fahnenloſen Schwungfedern verſehen ſind,
welche der Luft durchaus keinen Widerſtand leiſten können. Die meiſt
ſehr großen Vögel ſind deßhalb gänzlich unfähig zu fliegen, und ein-
zig auf ihre Füße als Bewegungsorgane angewieſen. Ihre Knochen
unterſcheiden ſich deßhalb auch von denen der meiſten übrigen Vögel
durch den faſt gänzlichen Mangel der Luftzellen, ſo wie ihr Bruſtbein
in Uebereinſtimmung mit der rudimentären Ausbildung der Flügel-
muskeln eines Kammes gänzlich entbehrt und nur eine breite, gewölbte
Platte bildet. Der Schnabel der Laufvögel iſt meiſt kurz, abgeplattet,
dreieckig mit ſtumpfer Spitze, die Naſenlöcher vorn an der Spitze des-
ſelben gelegen, Kopf und Hals gewöhnlich nackt oder mit kurzem
Flaume bedeckt. Der Schwanz hat entweder gar keine Steuerfedern,
oder nur einen Buſch zerſchliſſener, mehr haarartiger Federn; die Füße
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keln ſehr ſtark, die Zehen kurz, breit, mit ſchwieliger Sohle und

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[375/0381] Ordnung der Laufvögel. (Cursores.) [Abbildung Fig. 1280. Der afrikaniſche Strauß (Struthio camelus). ] Der weſentlichſte Charakter dieſer Ordnung, welcher die größten Vögel angehören, beſteht in der Verkümmerung der Flügel, deren Knochen zwar nicht fehlen, aber entweder ganz unter dem übrigen Federkleide verſteckt oder mit fahnenloſen Schwungfedern verſehen ſind, welche der Luft durchaus keinen Widerſtand leiſten können. Die meiſt ſehr großen Vögel ſind deßhalb gänzlich unfähig zu fliegen, und ein- zig auf ihre Füße als Bewegungsorgane angewieſen. Ihre Knochen unterſcheiden ſich deßhalb auch von denen der meiſten übrigen Vögel durch den faſt gänzlichen Mangel der Luftzellen, ſo wie ihr Bruſtbein in Uebereinſtimmung mit der rudimentären Ausbildung der Flügel- muskeln eines Kammes gänzlich entbehrt und nur eine breite, gewölbte Platte bildet. Der Schnabel der Laufvögel iſt meiſt kurz, abgeplattet, dreieckig mit ſtumpfer Spitze, die Naſenlöcher vorn an der Spitze des- ſelben gelegen, Kopf und Hals gewöhnlich nackt oder mit kurzem Flaume bedeckt. Der Schwanz hat entweder gar keine Steuerfedern, oder nur einen Buſch zerſchliſſener, mehr haarartiger Federn; die Füße ſind lang, hoch, außerordentlich kräftig, die Schenkel dick, ihre Mus- keln ſehr ſtark, die Zehen kurz, breit, mit ſchwieliger Sohle und

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 375. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/381>, abgerufen am 03.12.2024.