können. Man kann bei ihnen zwei Gruppen unterscheiden, die Was- sermolche (Tritonida) mit zusammengedrücktem Flossenschwanze,
[Abbildung]
Fig. 1133.
Der Wassermolch mit dem Rückenkamme (Triton cristatus).
dünnen Füßen, welche beständig in Pfützen und Sümpfen leben und Eier legen, aus welchen sich Larven bilden, die frei im Wasser umher- schwimmen ((Triton; Euproctes; Pleurodeles; Oedipus; Pseudotriton; Ambystoma) und die Erdmolche (Salamandrida) mit cylindri- schem flossenlosem Schwanze und großen Drüsen in der Ohrgegend, die einen gelblichen Saft absondern. Diese letzteren leben nur an feuchten Orten auf dem Lande und gebären lebendige Junge, indem die befruchteten Eier an einer erweiterten Stelle des Eileiters sich weiter entwickeln und in der eiweißartigen Flüssigkeit, welche diese Er- weiterung erfüllt, ihre ganze Larvenperiode durchmachen. (Salamandra.)
Ordnung der Froschlurche. (Anura.)
Die eigenthümliche Gestalt und besondere Ausbildung der Extre- mitäten bei den froschartigen Thieren sind bekannt genug. Der Kör- per ist stets niedergedrückt, platt, breit und kurz, der Kopf durch keinen deutlichen Hals vom Rumpfe geschieden; die Mundspalte weit. Die vorderen Extremitäten kurz, gewöhnlich nur mit vier, oft seltsam gekrümmten Zehen versehen; die hinteren sehr lang, die Schenkel mäch- tig entwickelt, die fünf Zehen gewöhnlich, wenn auch in ungleicher Länge ausgebildet und die ganzen Hinterbeine meist zum Sprunge ge- eignet. Die Haut ist nackt, weich, außerordentlich dehnbar. Der After an dem hinteren Ende der Wirbelsäule und des Körpers gele- gen, so daß im erwachsenen Alter auch keine Spur eines Schwanzes
können. Man kann bei ihnen zwei Gruppen unterſcheiden, die Waſ- ſermolche (Tritonida) mit zuſammengedrücktem Floſſenſchwanze,
[Abbildung]
Fig. 1133.
Der Waſſermolch mit dem Rückenkamme (Triton cristatus).
dünnen Füßen, welche beſtändig in Pfützen und Sümpfen leben und Eier legen, aus welchen ſich Larven bilden, die frei im Waſſer umher- ſchwimmen ((Triton; Euproctes; Pleurodeles; Oedipus; Pseudotriton; Ambystoma) und die Erdmolche (Salamandrida) mit cylindri- ſchem floſſenloſem Schwanze und großen Drüſen in der Ohrgegend, die einen gelblichen Saft abſondern. Dieſe letzteren leben nur an feuchten Orten auf dem Lande und gebären lebendige Junge, indem die befruchteten Eier an einer erweiterten Stelle des Eileiters ſich weiter entwickeln und in der eiweißartigen Flüſſigkeit, welche dieſe Er- weiterung erfüllt, ihre ganze Larvenperiode durchmachen. (Salamandra.)
Ordnung der Froſchlurche. (Anura.)
Die eigenthümliche Geſtalt und beſondere Ausbildung der Extre- mitäten bei den froſchartigen Thieren ſind bekannt genug. Der Kör- per iſt ſtets niedergedrückt, platt, breit und kurz, der Kopf durch keinen deutlichen Hals vom Rumpfe geſchieden; die Mundſpalte weit. Die vorderen Extremitäten kurz, gewöhnlich nur mit vier, oft ſeltſam gekrümmten Zehen verſehen; die hinteren ſehr lang, die Schenkel mäch- tig entwickelt, die fünf Zehen gewöhnlich, wenn auch in ungleicher Länge ausgebildet und die ganzen Hinterbeine meiſt zum Sprunge ge- eignet. Die Haut iſt nackt, weich, außerordentlich dehnbar. Der After an dem hinteren Ende der Wirbelſäule und des Körpers gele- gen, ſo daß im erwachſenen Alter auch keine Spur eines Schwanzes
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0226"n="220"/>
können. Man kann bei ihnen zwei Gruppen unterſcheiden, die <hirendition="#g">Waſ-<lb/>ſermolche <hirendition="#aq">(Tritonida)</hi></hi> mit zuſammengedrücktem Floſſenſchwanze,<lb/><figure><head>Fig. 1133.</head><lb/><p>Der Waſſermolch mit dem Rückenkamme <hirendition="#aq">(Triton cristatus)</hi>.</p></figure><lb/>
dünnen Füßen, welche beſtändig in Pfützen und Sümpfen leben und<lb/>
Eier legen, aus welchen ſich Larven bilden, die frei im Waſſer umher-<lb/>ſchwimmen <hirendition="#aq">((Triton; Euproctes; Pleurodeles; Oedipus; Pseudotriton;<lb/>
Ambystoma)</hi> und die <hirendition="#g">Erdmolche <hirendition="#aq">(Salamandrida)</hi></hi> mit cylindri-<lb/>ſchem floſſenloſem Schwanze und großen Drüſen in der Ohrgegend,<lb/>
die einen gelblichen Saft abſondern. Dieſe letzteren leben nur an<lb/>
feuchten Orten auf dem Lande und gebären lebendige Junge, indem<lb/>
die befruchteten Eier an einer erweiterten Stelle des Eileiters ſich<lb/>
weiter entwickeln und in der eiweißartigen Flüſſigkeit, welche dieſe Er-<lb/>
weiterung erfüllt, ihre ganze Larvenperiode durchmachen. <hirendition="#aq">(Salamandra.)</hi></p></div><lb/><divn="4"><head><hirendition="#b">Ordnung der Froſchlurche. <hirendition="#aq">(Anura.)</hi></hi></head><lb/><p>Die eigenthümliche Geſtalt und beſondere Ausbildung der Extre-<lb/>
mitäten bei den froſchartigen Thieren ſind bekannt genug. Der Kör-<lb/>
per iſt ſtets niedergedrückt, platt, breit und kurz, der Kopf durch<lb/>
keinen deutlichen Hals vom Rumpfe geſchieden; die Mundſpalte weit.<lb/>
Die vorderen Extremitäten kurz, gewöhnlich nur mit vier, oft ſeltſam<lb/>
gekrümmten Zehen verſehen; die hinteren ſehr lang, die Schenkel mäch-<lb/>
tig entwickelt, die fünf Zehen gewöhnlich, wenn auch in ungleicher<lb/>
Länge ausgebildet und die ganzen Hinterbeine meiſt zum Sprunge ge-<lb/>
eignet. Die Haut iſt nackt, weich, außerordentlich dehnbar. Der<lb/>
After an dem hinteren Ende der Wirbelſäule und des Körpers gele-<lb/>
gen, ſo daß im erwachſenen Alter auch keine Spur eines Schwanzes<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[220/0226]
können. Man kann bei ihnen zwei Gruppen unterſcheiden, die Waſ-
ſermolche (Tritonida) mit zuſammengedrücktem Floſſenſchwanze,
[Abbildung Fig. 1133.
Der Waſſermolch mit dem Rückenkamme (Triton cristatus).]
dünnen Füßen, welche beſtändig in Pfützen und Sümpfen leben und
Eier legen, aus welchen ſich Larven bilden, die frei im Waſſer umher-
ſchwimmen ((Triton; Euproctes; Pleurodeles; Oedipus; Pseudotriton;
Ambystoma) und die Erdmolche (Salamandrida) mit cylindri-
ſchem floſſenloſem Schwanze und großen Drüſen in der Ohrgegend,
die einen gelblichen Saft abſondern. Dieſe letzteren leben nur an
feuchten Orten auf dem Lande und gebären lebendige Junge, indem
die befruchteten Eier an einer erweiterten Stelle des Eileiters ſich
weiter entwickeln und in der eiweißartigen Flüſſigkeit, welche dieſe Er-
weiterung erfüllt, ihre ganze Larvenperiode durchmachen. (Salamandra.)
Ordnung der Froſchlurche. (Anura.)
Die eigenthümliche Geſtalt und beſondere Ausbildung der Extre-
mitäten bei den froſchartigen Thieren ſind bekannt genug. Der Kör-
per iſt ſtets niedergedrückt, platt, breit und kurz, der Kopf durch
keinen deutlichen Hals vom Rumpfe geſchieden; die Mundſpalte weit.
Die vorderen Extremitäten kurz, gewöhnlich nur mit vier, oft ſeltſam
gekrümmten Zehen verſehen; die hinteren ſehr lang, die Schenkel mäch-
tig entwickelt, die fünf Zehen gewöhnlich, wenn auch in ungleicher
Länge ausgebildet und die ganzen Hinterbeine meiſt zum Sprunge ge-
eignet. Die Haut iſt nackt, weich, außerordentlich dehnbar. Der
After an dem hinteren Ende der Wirbelſäule und des Körpers gele-
gen, ſo daß im erwachſenen Alter auch keine Spur eines Schwanzes
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/226>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.