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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.

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steinerungskunde. Ihre Entwicklung durch die verschiedenen Schöpfungs-
perioden hindurch werden wir indessen erst betrachten können, sobald
wir die Klassen und Familien selbst in ihren Einzelheiten kennen ge-
lernt haben.



Unterkreis der Molluskoiden. (Molluscoida.)


Die Molluskoiden zeichnen sich unter den Weichthieren durch eine
im Allgemeinen höchst unsymmetrische Gestalt und Lagerung ihrer Or-
gane aus, sowie durch den Umstand, daß stets nur ein einziger Ner-
venknoten existirt, welcher meistens mit einem einzigen augenähnlichen
Organe, welches ihm unmittelbar aufsitzt, in Verbindung steht. Ein
gesonderter Kopf läßt sich niemals erkennen und wenn auch, wie bei
einer Klasse, den Moosthieren, die Mundöffnung von einem Kranze
von Fühlern umgeben ist, so führt doch die allgemeine Umgebung des
Mundes unmittelbar in den übrigen Körper über und läßt durchaus
niemals eine Abschnürung zwischen diesem Theile und dem übrigen
Körper wahrnehmen. In allen übrigen Stücken, in der Bildung der
äußeren Haut, der Bewegungsorgane, der Verdauungswerkzeuge, in
Athmung, Kreislauf und Fortpflanzung sind die drei Klassen, welche
den Unterkreis der Molluskoiden bilden, ziemlich von einander ver-
schieden, so daß wir alle diese Eigenthümlichkeiten ihres Baues nur
bei den einzelnen Klassen betrachten können. Sämmtliche Molluskoi-
den bewohnen das Wasser; aber nur sehr wenige Gattungen einer
einzigen Klasse finden sich in den süßen Gewässern, während zwei
Klassen, die Mantelthiere und die Rippenquallen nur in dem Meere
sich vorfinden. Wir unterscheiden in diesem Unterkreise drei Klassen:
die Moosthiere (Bryozoa) ausgezeichnet durch polypenähnliche
Gestalt des Körpers, der Fangarme und der socialen Formen; die
Rippenquallen (Ctenophora) mit gallertartigem Körper und
mit Reihen von Schwimmplättchen zur Fortbewegung im Wasser ver-
sehen; die Mantelthiere (Tunicata) von höchst unsymmetrischem
Bau in einen weiten Mantel gehüllt und ohne eigentliche Bewe-
gungsorgane.



ſteinerungskunde. Ihre Entwicklung durch die verſchiedenen Schöpfungs-
perioden hindurch werden wir indeſſen erſt betrachten können, ſobald
wir die Klaſſen und Familien ſelbſt in ihren Einzelheiten kennen ge-
lernt haben.



Unterkreis der Molluskoiden. (Molluscoida.)


Die Molluskoiden zeichnen ſich unter den Weichthieren durch eine
im Allgemeinen höchſt unſymmetriſche Geſtalt und Lagerung ihrer Or-
gane aus, ſowie durch den Umſtand, daß ſtets nur ein einziger Ner-
venknoten exiſtirt, welcher meiſtens mit einem einzigen augenähnlichen
Organe, welches ihm unmittelbar aufſitzt, in Verbindung ſteht. Ein
geſonderter Kopf läßt ſich niemals erkennen und wenn auch, wie bei
einer Klaſſe, den Moosthieren, die Mundöffnung von einem Kranze
von Fühlern umgeben iſt, ſo führt doch die allgemeine Umgebung des
Mundes unmittelbar in den übrigen Körper über und läßt durchaus
niemals eine Abſchnürung zwiſchen dieſem Theile und dem übrigen
Körper wahrnehmen. In allen übrigen Stücken, in der Bildung der
äußeren Haut, der Bewegungsorgane, der Verdauungswerkzeuge, in
Athmung, Kreislauf und Fortpflanzung ſind die drei Klaſſen, welche
den Unterkreis der Molluskoiden bilden, ziemlich von einander ver-
ſchieden, ſo daß wir alle dieſe Eigenthümlichkeiten ihres Baues nur
bei den einzelnen Klaſſen betrachten können. Sämmtliche Molluskoi-
den bewohnen das Waſſer; aber nur ſehr wenige Gattungen einer
einzigen Klaſſe finden ſich in den ſüßen Gewäſſern, während zwei
Klaſſen, die Mantelthiere und die Rippenquallen nur in dem Meere
ſich vorfinden. Wir unterſcheiden in dieſem Unterkreiſe drei Klaſſen:
die Moosthiere (Bryozoa) ausgezeichnet durch polypenähnliche
Geſtalt des Körpers, der Fangarme und der ſocialen Formen; die
Rippenquallen (Ctenophora) mit gallertartigem Körper und
mit Reihen von Schwimmplättchen zur Fortbewegung im Waſſer ver-
ſehen; die Mantelthiere (Tunicata) von höchſt unſymmetriſchem
Bau in einen weiten Mantel gehüllt und ohne eigentliche Bewe-
gungsorgane.



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[246/0252] ſteinerungskunde. Ihre Entwicklung durch die verſchiedenen Schöpfungs- perioden hindurch werden wir indeſſen erſt betrachten können, ſobald wir die Klaſſen und Familien ſelbſt in ihren Einzelheiten kennen ge- lernt haben. Unterkreis der Molluskoiden. (Molluscoida.) Die Molluskoiden zeichnen ſich unter den Weichthieren durch eine im Allgemeinen höchſt unſymmetriſche Geſtalt und Lagerung ihrer Or- gane aus, ſowie durch den Umſtand, daß ſtets nur ein einziger Ner- venknoten exiſtirt, welcher meiſtens mit einem einzigen augenähnlichen Organe, welches ihm unmittelbar aufſitzt, in Verbindung ſteht. Ein geſonderter Kopf läßt ſich niemals erkennen und wenn auch, wie bei einer Klaſſe, den Moosthieren, die Mundöffnung von einem Kranze von Fühlern umgeben iſt, ſo führt doch die allgemeine Umgebung des Mundes unmittelbar in den übrigen Körper über und läßt durchaus niemals eine Abſchnürung zwiſchen dieſem Theile und dem übrigen Körper wahrnehmen. In allen übrigen Stücken, in der Bildung der äußeren Haut, der Bewegungsorgane, der Verdauungswerkzeuge, in Athmung, Kreislauf und Fortpflanzung ſind die drei Klaſſen, welche den Unterkreis der Molluskoiden bilden, ziemlich von einander ver- ſchieden, ſo daß wir alle dieſe Eigenthümlichkeiten ihres Baues nur bei den einzelnen Klaſſen betrachten können. Sämmtliche Molluskoi- den bewohnen das Waſſer; aber nur ſehr wenige Gattungen einer einzigen Klaſſe finden ſich in den ſüßen Gewäſſern, während zwei Klaſſen, die Mantelthiere und die Rippenquallen nur in dem Meere ſich vorfinden. Wir unterſcheiden in dieſem Unterkreiſe drei Klaſſen: die Moosthiere (Bryozoa) ausgezeichnet durch polypenähnliche Geſtalt des Körpers, der Fangarme und der ſocialen Formen; die Rippenquallen (Ctenophora) mit gallertartigem Körper und mit Reihen von Schwimmplättchen zur Fortbewegung im Waſſer ver- ſehen; die Mantelthiere (Tunicata) von höchſt unſymmetriſchem Bau in einen weiten Mantel gehüllt und ohne eigentliche Bewe- gungsorgane.

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/252>, abgerufen am 21.11.2024.