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Virchow, Rudolf: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin, 1858.

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Neunzehnte Vorlesung.
24. April 1858.
Die pathologische, besonders die heterologe
Neubildung.

Betrachtung einiger Formen pathologischer Knochenbildung. Weiches Osteom der Kiefer.
Rachitis. Callusbildung nach Fractur.
Theorie der substitutiven Neubildung im Gegensatze zu der exsudativen. Zerstörende Natur
der Neubildungen. Homologie und Heterologie (Malignität). Ulceration. Osteomalacie.
Proliferation und Luxuriation. Knochenmark und Eiter.
Die Eiterung. Zwei Formen derselben: oberflächliche aus Epithel und tiefe aus Bindegewebe.
Erodirende Eiterung (Haut, Schleimhaut): Eiter- und Schleimkörperchen im Verhältniss
zum Epithel. Ulcerirende Eiterung. Lösende Eigenschaften des Eiters.
Zusammenhang der Destruction mit pathologischem Wachsthum und Wucherung. Ueberein-
stimmung des Anfanges bei Eiter, Krebs, Sarkom u. s. w. Mögliche Lebensdauer der
pathologisch neugebildeten Elemente und der pathologischen Neubildungen als ganzer
Theile (Geschwülste). Zusammengesetzte Natur der grösseren Geschwulstknoten und
miliarer Character der eigentlichen Heerde. Bedingungen des Wachsthums und der Re-
cidive: Contagiosität der Neubildungen und Bedeutung der Elementar-Anastomosen.
Die Cellularpathologie im Gegensatze zur Humoral- und Neuropathologie. Allgemeine
Infection des Körpers. Parasitismus und Autonomie der Neubildungen.



Meine Herren, ich werde Ihnen heute zunächst einige patho-
logische Präparate vorführen, welche ich Ihnen das letzte Mal
schuldig geblieben bin.

Ich beginne mit einem interessanten Object, welches mir
kürzlich zu Händen gekommen ist und welches in einer mir
selbst kaum vorgekommenen Deutlichkeit die Uebergänge des
periostealen Bindegewebes in die eigentlich osteoide Substanz
zeigt, und zwar noch mit einer besonderen Modification, in-

Neunzehnte Vorlesung.
24. April 1858.
Die pathologische, besonders die heterologe
Neubildung.

Betrachtung einiger Formen pathologischer Knochenbildung. Weiches Osteom der Kiefer.
Rachitis. Callusbildung nach Fractur.
Theorie der substitutiven Neubildung im Gegensatze zu der exsudativen. Zerstörende Natur
der Neubildungen. Homologie und Heterologie (Malignität). Ulceration. Osteomalacie.
Proliferation und Luxuriation. Knochenmark und Eiter.
Die Eiterung. Zwei Formen derselben: oberflächliche aus Epithel und tiefe aus Bindegewebe.
Erodirende Eiterung (Haut, Schleimhaut): Eiter- und Schleimkörperchen im Verhältniss
zum Epithel. Ulcerirende Eiterung. Lösende Eigenschaften des Eiters.
Zusammenhang der Destruction mit pathologischem Wachsthum und Wucherung. Ueberein-
stimmung des Anfanges bei Eiter, Krebs, Sarkom u. s. w. Mögliche Lebensdauer der
pathologisch neugebildeten Elemente und der pathologischen Neubildungen als ganzer
Theile (Geschwülste). Zusammengesetzte Natur der grösseren Geschwulstknoten und
miliarer Character der eigentlichen Heerde. Bedingungen des Wachsthums und der Re-
cidive: Contagiosität der Neubildungen und Bedeutung der Elementar-Anastomosen.
Die Cellularpathologie im Gegensatze zur Humoral- und Neuropathologie. Allgemeine
Infection des Körpers. Parasitismus und Autonomie der Neubildungen.



Meine Herren, ich werde Ihnen heute zunächst einige patho-
logische Präparate vorführen, welche ich Ihnen das letzte Mal
schuldig geblieben bin.

Ich beginne mit einem interessanten Object, welches mir
kürzlich zu Händen gekommen ist und welches in einer mir
selbst kaum vorgekommenen Deutlichkeit die Uebergänge des
periostealen Bindegewebes in die eigentlich osteoide Substanz
zeigt, und zwar noch mit einer besonderen Modification, in-

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[[380]/0402] Neunzehnte Vorlesung. 24. April 1858. Die pathologische, besonders die heterologe Neubildung. Betrachtung einiger Formen pathologischer Knochenbildung. Weiches Osteom der Kiefer. Rachitis. Callusbildung nach Fractur. Theorie der substitutiven Neubildung im Gegensatze zu der exsudativen. Zerstörende Natur der Neubildungen. Homologie und Heterologie (Malignität). Ulceration. Osteomalacie. Proliferation und Luxuriation. Knochenmark und Eiter. Die Eiterung. Zwei Formen derselben: oberflächliche aus Epithel und tiefe aus Bindegewebe. Erodirende Eiterung (Haut, Schleimhaut): Eiter- und Schleimkörperchen im Verhältniss zum Epithel. Ulcerirende Eiterung. Lösende Eigenschaften des Eiters. Zusammenhang der Destruction mit pathologischem Wachsthum und Wucherung. Ueberein- stimmung des Anfanges bei Eiter, Krebs, Sarkom u. s. w. Mögliche Lebensdauer der pathologisch neugebildeten Elemente und der pathologischen Neubildungen als ganzer Theile (Geschwülste). Zusammengesetzte Natur der grösseren Geschwulstknoten und miliarer Character der eigentlichen Heerde. Bedingungen des Wachsthums und der Re- cidive: Contagiosität der Neubildungen und Bedeutung der Elementar-Anastomosen. Die Cellularpathologie im Gegensatze zur Humoral- und Neuropathologie. Allgemeine Infection des Körpers. Parasitismus und Autonomie der Neubildungen. Meine Herren, ich werde Ihnen heute zunächst einige patho- logische Präparate vorführen, welche ich Ihnen das letzte Mal schuldig geblieben bin. Ich beginne mit einem interessanten Object, welches mir kürzlich zu Händen gekommen ist und welches in einer mir selbst kaum vorgekommenen Deutlichkeit die Uebergänge des periostealen Bindegewebes in die eigentlich osteoide Substanz zeigt, und zwar noch mit einer besonderen Modification, in-

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Zitationshilfe: Virchow, Rudolf: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin, 1858, S. [380]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/virchow_cellularpathologie_1858/402>, abgerufen am 21.11.2024.