Schlegel, Dorothea von: Florentin. Hrsg. v. Friedrich Schlegel. Lübeck u. a., 1801.Vom Herausgeber. Gern flieht der Geist vom kleinlichen Gewühle Der Welt, wo Albernheiten ernsthaft thronen, Auf zu des Scherzes heitern Regionen, Verhüllt in sich die heiligsten Gefühle: Umweht ihn einmal Aether leicht und kühle, So kann er nimmer wieder unten wohnen; Und schnell wird jenen Scherz der Ernst belohnen, Daß er sich neu im eignen Bilde fühle. Die Wünsche die Dich hin zur Dichtung ziehen, Der frohe Ernst in den Du da versankest, Das sey dein eigen still verborgnes Leben; Was Du gedichtet, um ihr zu entfliehen, Das mußt Du, weil Du ihr allein es dankest, Der Welt zum Scheine scherzend wiedergeben. Vom Herausgeber. Gern flieht der Geiſt vom kleinlichen Gewühle Der Welt, wo Albernheiten ernſthaft thronen, Auf zu des Scherzes heitern Regionen, Verhüllt in ſich die heiligſten Gefühle: Umweht ihn einmal Aether leicht und kühle, So kann er nimmer wieder unten wohnen; Und ſchnell wird jenen Scherz der Ernſt belohnen, Daß er ſich neu im eignen Bilde fühle. Die Wünſche die Dich hin zur Dichtung ziehen, Der frohe Ernſt in den Du da verſankeſt, Das ſey dein eigen ſtill verborgnes Leben; Was Du gedichtet, um ihr zu entfliehen, Das mußt Du, weil Du ihr allein es dankeſt, Der Welt zum Scheine ſcherzend wiedergeben. <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0007"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#g">Vom Herausgeber.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Gern flieht der Geiſt vom kleinlichen Gewühle</l><lb/> <l>Der Welt, wo Albernheiten ernſthaft thronen,</l><lb/> <l>Auf zu des Scherzes heitern Regionen,</l><lb/> <l>Verhüllt in ſich die heiligſten Gefühle:</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Umweht ihn einmal Aether leicht und kühle,</l><lb/> <l>So kann er nimmer wieder unten wohnen;</l><lb/> <l>Und ſchnell wird jenen Scherz der Ernſt belohnen,</l><lb/> <l>Daß er ſich neu im eignen Bilde fühle.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Die Wünſche die Dich hin zur Dichtung ziehen,</l><lb/> <l>Der frohe Ernſt in den Du da verſankeſt,</l><lb/> <l>Das ſey dein eigen ſtill verborgnes Leben;</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Was Du gedichtet, um ihr zu entfliehen,</l><lb/> <l>Das mußt Du, weil Du ihr allein es dankeſt,</l><lb/> <l>Der Welt zum Scheine ſcherzend wiedergeben.</l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </lg> </div> </front> </text> </TEI> [0007]
Vom Herausgeber.
Gern flieht der Geiſt vom kleinlichen Gewühle
Der Welt, wo Albernheiten ernſthaft thronen,
Auf zu des Scherzes heitern Regionen,
Verhüllt in ſich die heiligſten Gefühle:
Umweht ihn einmal Aether leicht und kühle,
So kann er nimmer wieder unten wohnen;
Und ſchnell wird jenen Scherz der Ernſt belohnen,
Daß er ſich neu im eignen Bilde fühle.
Die Wünſche die Dich hin zur Dichtung ziehen,
Der frohe Ernſt in den Du da verſankeſt,
Das ſey dein eigen ſtill verborgnes Leben;
Was Du gedichtet, um ihr zu entfliehen,
Das mußt Du, weil Du ihr allein es dankeſt,
Der Welt zum Scheine ſcherzend wiedergeben.
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