allem. Im Grünen, in der Freiheit, in den Augen, in den Sinnen. Nicht wahr? In den Augen zum Sehen damit, meine ich. --
Vierzehn Jahr! ja so kommt der Tod. Ach, könnten wir zusammen sterben, und wo hinkommen. Nämlich, wenn man Bewußtsein hätte! --
Karlsruhe, den 15. Februar 1817.
-- Über Wilhelmine hab' ich mich unendlich gefreut. Weil die Verbindung edel von innen her ist: und sie sich freut. Das ist gewiß Profit! Ich schrieb gleich in meiner Freude. "Die nun einmal verheirathet sind, mögen verhei- rathet bleiben." Von mir aber bekommt nie ein Kind die Einwilligung zum Heirathen. Das sag' ich in der glück- lichen Ehe. Nein, das ist nichts, wenn nicht beide so denken, wie ich. Aber dies versteht niemand, außer ein künftiger Gesetzgeber: bis der kommt, muß man Allen gra- tuliren, die sich selbst gratuliren. --
An Wilhelm Neumann, in Trier.
Mannheim, den 5. März 1817.
Ganz von ungefähr muß man erfahren, daß Sie weiter weg sind! Das benimmt einem ja die Ruhe der Gedanken an Sie! Nun muß man immer denken, Sie sind wieder weiter; man weiß es nur nicht. Das thun Sie nicht mehr. Stummer! Mir machen Sie besonders viel Verdruß. Denn
allem. Im Grünen, in der Freiheit, in den Augen, in den Sinnen. Nicht wahr? In den Augen zum Sehen damit, meine ich. —
Vierzehn Jahr! ja ſo kommt der Tod. Ach, könnten wir zuſammen ſterben, und wo hinkommen. Nämlich, wenn man Bewußtſein hätte! —
Karlsruhe, den 15. Februar 1817.
— Über Wilhelmine hab’ ich mich unendlich gefreut. Weil die Verbindung edel von innen her iſt: und ſie ſich freut. Das iſt gewiß Profit! Ich ſchrieb gleich in meiner Freude. „Die nun einmal verheirathet ſind, mögen verhei- rathet bleiben.“ Von mir aber bekommt nie ein Kind die Einwilligung zum Heirathen. Das ſag’ ich in der glück- lichen Ehe. Nein, das iſt nichts, wenn nicht beide ſo denken, wie ich. Aber dies verſteht niemand, außer ein künftiger Geſetzgeber: bis der kommt, muß man Allen gra- tuliren, die ſich ſelbſt gratuliren. —
An Wilhelm Neumann, in Trier.
Mannheim, den 5. März 1817.
Ganz von ungefähr muß man erfahren, daß Sie weiter weg ſind! Das benimmt einem ja die Ruhe der Gedanken an Sie! Nun muß man immer denken, Sie ſind wieder weiter; man weiß es nur nicht. Das thun Sie nicht mehr. Stummer! Mir machen Sie beſonders viel Verdruß. Denn
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allem. Im Grünen, in der Freiheit, in den Augen, in den
Sinnen. Nicht wahr? In den Augen zum Sehen damit,
meine ich. —
Vierzehn Jahr! ja ſo kommt der Tod. Ach, könnten
wir zuſammen ſterben, und wo hinkommen. Nämlich, wenn
man Bewußtſein hätte! —
Karlsruhe, den 15. Februar 1817.
— Über Wilhelmine hab’ ich mich unendlich gefreut.
Weil die Verbindung edel von innen her iſt: und ſie ſich
freut. Das iſt gewiß Profit! Ich ſchrieb gleich in meiner
Freude. „Die nun einmal verheirathet ſind, mögen verhei-
rathet bleiben.“ Von mir aber bekommt nie ein Kind die
Einwilligung zum Heirathen. Das ſag’ ich in der glück-
lichen Ehe. Nein, das iſt nichts, wenn nicht beide ſo
denken, wie ich. Aber dies verſteht niemand, außer ein
künftiger Geſetzgeber: bis der kommt, muß man Allen gra-
tuliren, die ſich ſelbſt gratuliren. —
An Wilhelm Neumann, in Trier.
Mannheim, den 5. März 1817.
Ganz von ungefähr muß man erfahren, daß Sie weiter
weg ſind! Das benimmt einem ja die Ruhe der Gedanken
an Sie! Nun muß man immer denken, Sie ſind wieder
weiter; man weiß es nur nicht. Das thun Sie nicht mehr.
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Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 2. Berlin, 1834, S. 445. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel02_1834/453>, abgerufen am 21.11.2024.
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