prahle, möchte ich es größer! Es liegt mir gar nichts dran: und es soll dir auch nichts dran liegen. Gute Nacht, Lieber! Gehen wir beide hierin mit Herr Jesus!
R.
An M. Th. Robert, in Berlin.
Wien, den 7. December 1814.
Varnhagen sitzt neben mir, und muß noch zum Kourier vieles fertig machen, läßt dich daher nur mit diesem grüßen, dir danken, dich versichern, er würde es nachholen. -- Noch sind wir im Stifte; übermorgen ziehen wir aus. Aus einer von mir geliebten Straße nach einem stillen Platz, zwei Trep- pen hoch -- gute Treppen -- hier gleicher Erde. Heute Abend fahr' ich zu Fanny Arnstein, wo ich gestern die Assem- blee versäumte; meine Gesundheit leidet zu sehr von der nicht zu athmenden Hitze der gedrängten Menge; und jedesmal rekrutirt sich mein Husten auf sechs Tage wenigstens. -- Gentz schrieb mir wieder ab, weil die Damen, die er zu mir gebeten hatte, Tableaux bei Hofe machen mußten: er ließ mir die Wahl, ohne die Gräfinnen Bernstorff und Fuchs mit ihm zu speisen, oder den Montag mit ihnen. Ich wählte das letztere: schon weil die Sache doch wenigstens verschoben ist -- ich liebe fast nichts mehr, was Anstalt kostet! -- und weil ich grade die beiden Damen als Matadore der Liebenswür- digkeit sehen will: Gentz errieth dies. Gräfin Fuchs ist der Gräfin Plettenberg Schwester (die bei uns in Berlin war), und alle meine Herren sind in sie verliebt. Gräfin Bernstoff
prahle, möchte ich es größer! Es liegt mir gar nichts dran: und es ſoll dir auch nichts dran liegen. Gute Nacht, Lieber! Gehen wir beide hierin mit Herr Jeſus!
R.
An M. Th. Robert, in Berlin.
Wien, den 7. December 1814.
Varnhagen ſitzt neben mir, und muß noch zum Kourier vieles fertig machen, läßt dich daher nur mit dieſem grüßen, dir danken, dich verſichern, er würde es nachholen. — Noch ſind wir im Stifte; übermorgen ziehen wir aus. Aus einer von mir geliebten Straße nach einem ſtillen Platz, zwei Trep- pen hoch — gute Treppen — hier gleicher Erde. Heute Abend fahr’ ich zu Fanny Arnſtein, wo ich geſtern die Aſſem- blee verſäumte; meine Geſundheit leidet zu ſehr von der nicht zu athmenden Hitze der gedrängten Menge; und jedesmal rekrutirt ſich mein Huſten auf ſechs Tage wenigſtens. — Gentz ſchrieb mir wieder ab, weil die Damen, die er zu mir gebeten hatte, Tableaux bei Hofe machen mußten: er ließ mir die Wahl, ohne die Gräfinnen Bernſtorff und Fuchs mit ihm zu ſpeiſen, oder den Montag mit ihnen. Ich wählte das letztere: ſchon weil die Sache doch wenigſtens verſchoben iſt — ich liebe faſt nichts mehr, was Anſtalt koſtet! — und weil ich grade die beiden Damen als Matadore der Liebenswür- digkeit ſehen will: Gentz errieth dies. Gräfin Fuchs iſt der Gräfin Plettenberg Schweſter (die bei uns in Berlin war), und alle meine Herren ſind in ſie verliebt. Gräfin Bernſtoff
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prahle, möchte ich es größer! Es liegt mir gar nichts dran:
und es ſoll dir auch nichts dran liegen. Gute Nacht, Lieber!
Gehen wir beide hierin mit Herr Jeſus!
R.
An M. Th. Robert, in Berlin.
Wien, den 7. December 1814.
Varnhagen ſitzt neben mir, und muß noch zum Kourier
vieles fertig machen, läßt dich daher nur mit dieſem grüßen,
dir danken, dich verſichern, er würde es nachholen. — Noch
ſind wir im Stifte; übermorgen ziehen wir aus. Aus einer
von mir geliebten Straße nach einem ſtillen Platz, zwei Trep-
pen hoch — gute Treppen — hier gleicher Erde. Heute
Abend fahr’ ich zu Fanny Arnſtein, wo ich geſtern die Aſſem-
blee verſäumte; meine Geſundheit leidet zu ſehr von der nicht
zu athmenden Hitze der gedrängten Menge; und jedesmal
rekrutirt ſich mein Huſten auf ſechs Tage wenigſtens. —
Gentz ſchrieb mir wieder ab, weil die Damen, die er zu mir
gebeten hatte, Tableaux bei Hofe machen mußten: er ließ mir
die Wahl, ohne die Gräfinnen Bernſtorff und Fuchs mit ihm
zu ſpeiſen, oder den Montag mit ihnen. Ich wählte das
letztere: ſchon weil die Sache doch wenigſtens verſchoben iſt —
ich liebe faſt nichts mehr, was Anſtalt koſtet! — und weil
ich grade die beiden Damen als Matadore der Liebenswür-
digkeit ſehen will: Gentz errieth dies. Gräfin Fuchs iſt der
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Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 2. Berlin, 1834, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel02_1834/257>, abgerufen am 21.12.2024.
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