und häßlich, wie alle seine jetzigen Ausleerungen. Etwas über die Schönheit des Sterbens in der Jugend. Und einen Traum von einem Schlachtfelde; der ist etwas nicht gestogen nicht geflogen; und es wittert nicht sein sonstiger, sondern der neumodische Heiligenschein drin. Schöne Stellen hat auch der; mehr noch schöngebrauchte Worte. Lassen Sie dies H. lesen, es wird sie freuen. Ich dachte gleich an sie, und an alle Mütter und Schwestern. Leben Sie wohl! Schreiben Sie mir; und Neues, und was Sie denken, es macht mir Ver- gnügen. Schicken Sie mir die Assignation, ich brauche Gul- den; ich habe mein ander Geld verwahrt. Schönes an Mama: und tausend Freundliches an Lea. Ihre Rahel. Urquijo wird Sie besuchen und grüßen.
An Ernestine Robert, in Berlin.
Prag, Freitag den 15. Januar 1814. Abends 9 Uhr.
Diesen Abend, als man schon Licht hatte, gab mir Dore Ihren Brief. Sehen Sie, Ernestinchen, daß Sie auch krank waren? Ich dachte es gleich, an Nette ihren wenigen Wor- ten: "Ernestine ist unpaß: Robert nicht in Berlin, ich so viel bei ihr, als möglich;" aber ich traute es mir nicht zu sagen, weil sie sonst sagen, ich bin so apprehensiv. Nehmen Sie sich nur ja in Acht, schonen Sie sich noch lange, und stellen Sie sich gegen sich selbst noch schwach, wenn Sie's auch nicht sind. Ich schreibe heute nur, weil ich in dem Briefe, den Urquijo mitnahm, so klagte, und nun in zwei Posten nicht geschrieben
und häßlich, wie alle ſeine jetzigen Ausleerungen. Etwas über die Schönheit des Sterbens in der Jugend. Und einen Traum von einem Schlachtfelde; der iſt etwas nicht geſtogen nicht geflogen; und es wittert nicht ſein ſonſtiger, ſondern der neumodiſche Heiligenſchein drin. Schöne Stellen hat auch der; mehr noch ſchöngebrauchte Worte. Laſſen Sie dies H. leſen, es wird ſie freuen. Ich dachte gleich an ſie, und an alle Mütter und Schweſtern. Leben Sie wohl! Schreiben Sie mir; und Neues, und was Sie denken, es macht mir Ver- gnügen. Schicken Sie mir die Aſſignation, ich brauche Gul- den; ich habe mein ander Geld verwahrt. Schönes an Mama: und tauſend Freundliches an Lea. Ihre Rahel. Urquijo wird Sie beſuchen und grüßen.
An Erneſtine Robert, in Berlin.
Prag, Freitag den 15. Januar 1814. Abends 9 Uhr.
Dieſen Abend, als man ſchon Licht hatte, gab mir Dore Ihren Brief. Sehen Sie, Erneſtinchen, daß Sie auch krank waren? Ich dachte es gleich, an Nette ihren wenigen Wor- ten: „Erneſtine iſt unpaß: Robert nicht in Berlin, ich ſo viel bei ihr, als möglich;“ aber ich traute es mir nicht zu ſagen, weil ſie ſonſt ſagen, ich bin ſo apprehenſiv. Nehmen Sie ſich nur ja in Acht, ſchonen Sie ſich noch lange, und ſtellen Sie ſich gegen ſich ſelbſt noch ſchwach, wenn Sie’s auch nicht ſind. Ich ſchreibe heute nur, weil ich in dem Briefe, den Urquijo mitnahm, ſo klagte, und nun in zwei Poſten nicht geſchrieben
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und häßlich, wie alle ſeine jetzigen Ausleerungen. Etwas über
die Schönheit des Sterbens in der Jugend. Und einen Traum
von einem Schlachtfelde; der iſt etwas nicht geſtogen nicht
geflogen; und es wittert nicht ſein ſonſtiger, ſondern der
neumodiſche Heiligenſchein drin. Schöne Stellen hat auch
der; mehr noch ſchöngebrauchte Worte. Laſſen Sie dies H.
leſen, es wird ſie freuen. Ich dachte gleich an ſie, und an
alle Mütter und Schweſtern. Leben Sie wohl! Schreiben Sie
mir; und Neues, und was Sie denken, es macht mir Ver-
gnügen. Schicken Sie mir die Aſſignation, ich brauche Gul-
den; ich habe mein ander Geld verwahrt. Schönes an Mama:
und tauſend Freundliches an Lea. Ihre Rahel. Urquijo wird
Sie beſuchen und grüßen.
An Erneſtine Robert, in Berlin.
Prag, Freitag den 15. Januar 1814. Abends 9 Uhr.
Dieſen Abend, als man ſchon Licht hatte, gab mir Dore
Ihren Brief. Sehen Sie, Erneſtinchen, daß Sie auch krank
waren? Ich dachte es gleich, an Nette ihren wenigen Wor-
ten: „Erneſtine iſt unpaß: Robert nicht in Berlin, ich ſo viel
bei ihr, als möglich;“ aber ich traute es mir nicht zu ſagen,
weil ſie ſonſt ſagen, ich bin ſo apprehenſiv. Nehmen Sie ſich
nur ja in Acht, ſchonen Sie ſich noch lange, und ſtellen Sie
ſich gegen ſich ſelbſt noch ſchwach, wenn Sie’s auch nicht ſind.
Ich ſchreibe heute nur, weil ich in dem Briefe, den Urquijo
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Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 2. Berlin, 1834, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel02_1834/170>, abgerufen am 21.12.2024.
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