Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 2. Mannheim, 1837.Wesentliches. 1809. Ob diese Liebe mir
Mehr Freuden bringet oder Leiden? Ich weiß es nicht. Es fehlt an beiden nimmer; Sie fließen überschwänglich, Aus Doppelquellen, Und oft sind die einen Die andern. Wer vermag Den raschen Wechsel, Die Wandlungen und Gestalten Der Liebesgaben In starker Herzensschläge Gedrängtem Leben Zu scheiden und auszugleichen? Ja wohl, auch diese Liebe, So reich und schön, Sie hat ihre Thränen, Ihren Jammer, Ihre Verzweiflung! Weſentliches. 1809. Ob dieſe Liebe mir
Mehr Freuden bringet oder Leiden? Ich weiß es nicht. Es fehlt an beiden nimmer; Sie fließen uͤberſchwaͤnglich, Aus Doppelquellen, Und oft ſind die einen Die andern. Wer vermag Den raſchen Wechſel, Die Wandlungen und Geſtalten Der Liebesgaben In ſtarker Herzensſchlaͤge Gedraͤngtem Leben Zu ſcheiden und auszugleichen? Ja wohl, auch dieſe Liebe, So reich und ſchoͤn, Sie hat ihre Thraͤnen, Ihren Jammer, Ihre Verzweiflung! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0515" n="501"/> </div> <div n="2"> <head><hi rendition="#fr #g">Weſentliches</hi>.<lb/></head> <p><hi rendition="#b">1809</hi>.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">O</hi>b dieſe Liebe mir</l><lb/> <l>Mehr Freuden bringet oder Leiden?</l><lb/> <l>Ich weiß es nicht.</l><lb/> <l>Es fehlt an beiden nimmer;</l><lb/> <l>Sie fließen uͤberſchwaͤnglich,</l><lb/> <l>Aus Doppelquellen,</l><lb/> <l>Und oft ſind die einen</l><lb/> <l>Die andern.</l><lb/> <l>Wer vermag</l><lb/> <l>Den raſchen Wechſel,</l><lb/> <l>Die Wandlungen und Geſtalten</l><lb/> <l>Der Liebesgaben</l><lb/> <l>In ſtarker Herzensſchlaͤge</l><lb/> <l>Gedraͤngtem Leben</l><lb/> <l>Zu ſcheiden und auszugleichen?</l><lb/> <l>Ja wohl, auch dieſe Liebe,</l><lb/> <l>So reich und ſchoͤn,</l><lb/> <l>Sie hat ihre Thraͤnen,</l><lb/> <l>Ihren Jammer,</l><lb/> <l>Ihre Verzweiflung!</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [501/0515]
Weſentliches.
1809.
Ob dieſe Liebe mir
Mehr Freuden bringet oder Leiden?
Ich weiß es nicht.
Es fehlt an beiden nimmer;
Sie fließen uͤberſchwaͤnglich,
Aus Doppelquellen,
Und oft ſind die einen
Die andern.
Wer vermag
Den raſchen Wechſel,
Die Wandlungen und Geſtalten
Der Liebesgaben
In ſtarker Herzensſchlaͤge
Gedraͤngtem Leben
Zu ſcheiden und auszugleichen?
Ja wohl, auch dieſe Liebe,
So reich und ſchoͤn,
Sie hat ihre Thraͤnen,
Ihren Jammer,
Ihre Verzweiflung!
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