Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 2. Mannheim, 1837.Mädchenspiegel. Espinelen. Dreierlei ist hoch zu preisen Als die schönste Mädchenzier; Gern sei heut vergönnet mir, Alles dreies aufzuweisen. Stets in allen Lebenskreisen Bricht hervor als erste Blüthe Ewig neu die fromme Güte, Die mit unsichtbaren Gaben Was ihr nahet weiß zu laben Aus dem innersten Gemüthe. Auf des Lebens dunklen Wogen
Wendet leicht ein falscher Wahn Hierhin, dorthin, irre Bahn, Flatterhaftem Wunsch gewogen: Doch von Täuschung unbetrogen, Und gelockt von keinem Schein Maͤdchenspiegel. Espinelen. Dreierlei iſt hoch zu preiſen Als die ſchoͤnſte Maͤdchenzier; Gern ſei heut vergoͤnnet mir, Alles dreies aufzuweiſen. Stets in allen Lebenskreiſen Bricht hervor als erſte Bluͤthe Ewig neu die fromme Guͤte, Die mit unſichtbaren Gaben Was ihr nahet weiß zu laben Aus dem innerſten Gemuͤthe. Auf des Lebens dunklen Wogen
Wendet leicht ein falſcher Wahn Hierhin, dorthin, irre Bahn, Flatterhaftem Wunſch gewogen: Doch von Taͤuſchung unbetrogen, Und gelockt von keinem Schein <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0504" n="490"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b #g">Maͤdchenspiegel.</hi><lb/> </head> <p rendition="#c"> <hi rendition="#g">Espinelen.</hi> </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">D</hi>reierlei iſt hoch zu preiſen</l><lb/> <l>Als die ſchoͤnſte Maͤdchenzier;</l><lb/> <l>Gern ſei heut vergoͤnnet mir,</l><lb/> <l>Alles dreies aufzuweiſen.</l><lb/> <l>Stets in allen Lebenskreiſen</l><lb/> <l>Bricht hervor als erſte Bluͤthe</l><lb/> <l>Ewig neu die <hi rendition="#g">fromme Guͤte</hi>,</l><lb/> <l>Die mit unſichtbaren Gaben</l><lb/> <l>Was ihr nahet weiß zu laben</l><lb/> <l>Aus dem innerſten Gemuͤthe.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Auf des Lebens dunklen Wogen</l><lb/> <l>Wendet leicht ein falſcher Wahn</l><lb/> <l>Hierhin, dorthin, irre Bahn,</l><lb/> <l>Flatterhaftem Wunſch gewogen:</l><lb/> <l>Doch von Taͤuſchung unbetrogen,</l><lb/> <l>Und gelockt von keinem Schein</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [490/0504]
Maͤdchenspiegel.
Espinelen.
Dreierlei iſt hoch zu preiſen
Als die ſchoͤnſte Maͤdchenzier;
Gern ſei heut vergoͤnnet mir,
Alles dreies aufzuweiſen.
Stets in allen Lebenskreiſen
Bricht hervor als erſte Bluͤthe
Ewig neu die fromme Guͤte,
Die mit unſichtbaren Gaben
Was ihr nahet weiß zu laben
Aus dem innerſten Gemuͤthe.
Auf des Lebens dunklen Wogen
Wendet leicht ein falſcher Wahn
Hierhin, dorthin, irre Bahn,
Flatterhaftem Wunſch gewogen:
Doch von Taͤuſchung unbetrogen,
Und gelockt von keinem Schein
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