deutschen Schriften wenigstens einige der Fäden und Betriebe sichtbar werden, wodurch sie zusammenhält.
Facsimile von Handschriften berühmter Männer und Frauen. Bekannt gemacht und mit historischen Erläuterungen begleitet von Dr. Wilhelm Dorow. Auf Stein geschrieben im lithographi¬ schen Institute des Verlegers. Erstes Heft. Berlin, 1836. Verlag von L. Sachse und Comp. 4.
Wir hatten kürzlich von einem talentvollen jungen Schriftsteller das behaglich-kecke Geständniß zu lesen, ihm sei persönliche Theilnahme und Verehrung für unsre großen Männer eigentlich fremd, wenigstens nicht ange¬ boren. Müßten wir diese Aeußerung als ein Zeichen der Zeit nehmen, worin sich deren weitverbreitete Gleich¬ gültigkeit zu erkennen gäbe, so fänden wir sie für das Allgemeine nicht weniger bedaurenswerth, als sie es schon für den Einzelnen ist, der sich damit der reinsten Quellen des Glückes und der Freude verlustig bekennen will. Doch werden wir bei näherem Ueberblick unsern sorglichen Unmuth leicht wieder beruhigen. Solcher unerfreulichen, und, wie uns dünkt, auch in jenem Worte noch keineswegs erhärteten Sinnesart widerspre¬ chen von allen Seiten die thatsächlichen Beweise des
deutſchen Schriften wenigſtens einige der Faͤden und Betriebe ſichtbar werden, wodurch ſie zuſammenhaͤlt.
Facſimile von Handſchriften beruͤhmter Maͤnner und Frauen. Bekannt gemacht und mit hiſtoriſchen Erlaͤuterungen begleitet von Dr. Wilhelm Dorow. Auf Stein geſchrieben im lithographi¬ ſchen Inſtitute des Verlegers. Erſtes Heft. Berlin, 1836. Verlag von L. Sachſe und Comp. 4.
Wir hatten kuͤrzlich von einem talentvollen jungen Schriftſteller das behaglich-kecke Geſtaͤndniß zu leſen, ihm ſei perſoͤnliche Theilnahme und Verehrung fuͤr unſre großen Maͤnner eigentlich fremd, wenigſtens nicht ange¬ boren. Muͤßten wir dieſe Aeußerung als ein Zeichen der Zeit nehmen, worin ſich deren weitverbreitete Gleich¬ guͤltigkeit zu erkennen gaͤbe, ſo faͤnden wir ſie fuͤr das Allgemeine nicht weniger bedaurenswerth, als ſie es ſchon fuͤr den Einzelnen iſt, der ſich damit der reinſten Quellen des Gluͤckes und der Freude verluſtig bekennen will. Doch werden wir bei naͤherem Ueberblick unſern ſorglichen Unmuth leicht wieder beruhigen. Solcher unerfreulichen, und, wie uns duͤnkt, auch in jenem Worte noch keineswegs erhaͤrteten Sinnesart widerſpre¬ chen von allen Seiten die thatſaͤchlichen Beweiſe des
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deutſchen Schriften wenigſtens einige der Faͤden und
Betriebe ſichtbar werden, wodurch ſie zuſammenhaͤlt.
Facſimile von Handſchriften beruͤhmter Maͤnner und
Frauen. Bekannt gemacht und mit hiſtoriſchen
Erlaͤuterungen begleitet von Dr. Wilhelm
Dorow. Auf Stein geſchrieben im lithographi¬
ſchen Inſtitute des Verlegers. Erſtes Heft. Berlin,
1836. Verlag von L. Sachſe und Comp. 4.
Wir hatten kuͤrzlich von einem talentvollen jungen
Schriftſteller das behaglich-kecke Geſtaͤndniß zu leſen,
ihm ſei perſoͤnliche Theilnahme und Verehrung fuͤr unſre
großen Maͤnner eigentlich fremd, wenigſtens nicht ange¬
boren. Muͤßten wir dieſe Aeußerung als ein Zeichen
der Zeit nehmen, worin ſich deren weitverbreitete Gleich¬
guͤltigkeit zu erkennen gaͤbe, ſo faͤnden wir ſie fuͤr das
Allgemeine nicht weniger bedaurenswerth, als ſie es
ſchon fuͤr den Einzelnen iſt, der ſich damit der reinſten
Quellen des Gluͤckes und der Freude verluſtig bekennen
will. Doch werden wir bei naͤherem Ueberblick unſern
ſorglichen Unmuth leicht wieder beruhigen. Solcher
unerfreulichen, und, wie uns duͤnkt, auch in jenem
Worte noch keineswegs erhaͤrteten Sinnesart widerſpre¬
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 2. Mannheim, 1837, S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten02_1837/485>, abgerufen am 21.12.2024.
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