Weil Jesus eure Schuld gebüßt, Wähnt ihr, euch sei die Sünde frei? Ihr seid es, die sein Blut vergießt. Denn wer, in frecher Heuchelei, Nach ihm und seinem Wort sich nennt, Und dieses Namens Pflicht verkennt, Sagt los sich von des Vaters Huld, Und ruft auf sich zurück die Schuld.
3.
Wen meldet uns die Glocke an? Und horch! schon wogt der Zug heran. Es folgt die ganze Dorfgemeine; Der treuen Seelen fehlt nicht eine. Sie zieh'n dem theuren Lehrer nach, Der ihnen Jesus Wort verkündet, Und, wenn er von dem Meister sprach, In Liebe jedes Herz entzündet. Doch sieh! schon nimmt ihm, Stück vor Stück, Die Heerde ab der große Hirt. Er zählet freudig sie zurück; Kein Schäflein hat sich ihm verirrt.
4.
Wer hat wie Jesus uns gelehrt, Was liebend Gott von uns begehrt, Und was zu ihm uns sicher führt? Auch was der ird'schen Macht gebührt,
2.
Weil Jeſus eure Schuld gebüßt, Wähnt ihr, euch ſei die Sünde frei? Ihr ſeid es, die ſein Blut vergießt. Denn wer, in frecher Heuchelei, Nach ihm und ſeinem Wort ſich nennt, Und dieſes Namens Pflicht verkennt, Sagt los ſich von des Vaters Huld, Und ruft auf ſich zurück die Schuld.
3.
Wen meldet uns die Glocke an? Und horch! ſchon wogt der Zug heran. Es folgt die ganze Dorfgemeine; Der treuen Seelen fehlt nicht eine. Sie zieh’n dem theuren Lehrer nach, Der ihnen Jeſus Wort verkündet, Und, wenn er von dem Meiſter ſprach, In Liebe jedes Herz entzündet. Doch ſieh! ſchon nimmt ihm, Stück vor Stück, Die Heerde ab der große Hirt. Er zählet freudig ſie zurück; Kein Schäflein hat ſich ihm verirrt.
4.
Wer hat wie Jeſus uns gelehrt, Was liebend Gott von uns begehrt, Und was zu ihm uns ſicher führt? Auch was der ird'ſchen Macht gebührt,
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2.
Weil Jeſus eure Schuld gebüßt,
Wähnt ihr, euch ſei die Sünde frei?
Ihr ſeid es, die ſein Blut vergießt.
Denn wer, in frecher Heuchelei,
Nach ihm und ſeinem Wort ſich nennt,
Und dieſes Namens Pflicht verkennt,
Sagt los ſich von des Vaters Huld,
Und ruft auf ſich zurück die Schuld.
3.
Wen meldet uns die Glocke an?
Und horch! ſchon wogt der Zug heran.
Es folgt die ganze Dorfgemeine;
Der treuen Seelen fehlt nicht eine.
Sie zieh’n dem theuren Lehrer nach,
Der ihnen Jeſus Wort verkündet,
Und, wenn er von dem Meiſter ſprach,
In Liebe jedes Herz entzündet.
Doch ſieh! ſchon nimmt ihm, Stück vor Stück,
Die Heerde ab der große Hirt.
Er zählet freudig ſie zurück;
Kein Schäflein hat ſich ihm verirrt.
4.
Wer hat wie Jeſus uns gelehrt,
Was liebend Gott von uns begehrt,
Und was zu ihm uns ſicher führt?
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 1. Mannheim, 1837, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten01_1837/402>, abgerufen am 07.01.2025.
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