Kaum war im Sommer 1824 aus Marseille die Trauer¬ nachricht von dem Ableben des großen Philologen Fried¬ rich August Wolf zu uns gekommen, und schon erscholl uns von Paris her eine neue Todesbotschaft, die den Hintritt eines andern Landsmannes meldete, der, gleich jenem, zu den merkwürdigsten und bedeutendsten unsrer vaterländischen Ehrennamen zu stellen ist! Wer von unsern Landsleuten, der in den letzten Jahrzehnden Paris besucht, hätte nicht in dieser gewühlvollen Hauptstadt alles europäischen Lebens und Treibens auch den selt¬ samen Einsiedler, den ehrwürdigen Räthselgreis der Rue Richlieu kennen gelernt, oder doch von ihm ge¬ hört, und seinen Eigenheiten theilnehmend nachgefragt? Wir wollen von diesem auch uns persönlich theuer ge¬ wesenen Manne eine kurze Schilderung versuchen! --
Kaum war im Sommer 1824 aus Marſeille die Trauer¬ nachricht von dem Ableben des großen Philologen Fried¬ rich Auguſt Wolf zu uns gekommen, und ſchon erſcholl uns von Paris her eine neue Todesbotſchaft, die den Hintritt eines andern Landsmannes meldete, der, gleich jenem, zu den merkwuͤrdigſten und bedeutendſten unſrer vaterlaͤndiſchen Ehrennamen zu ſtellen iſt! Wer von unſern Landsleuten, der in den letzten Jahrzehnden Paris beſucht, haͤtte nicht in dieſer gewuͤhlvollen Hauptſtadt alles europaͤiſchen Lebens und Treibens auch den ſelt¬ ſamen Einſiedler, den ehrwuͤrdigen Raͤthſelgreis der Rue Richlieu kennen gelernt, oder doch von ihm ge¬ hoͤrt, und ſeinen Eigenheiten theilnehmend nachgefragt? Wir wollen von dieſem auch uns perſoͤnlich theuer ge¬ weſenen Manne eine kurze Schilderung verſuchen! —
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[[142]/0156]
Graf Schlabrendorf,
amtlos Staatsmann, heimathfremd Bürger, begütert arm.
Zuͤge aus ſeinem Bilde.
Kaum war im Sommer 1824 aus Marſeille die Trauer¬
nachricht von dem Ableben des großen Philologen Fried¬
rich Auguſt Wolf zu uns gekommen, und ſchon erſcholl
uns von Paris her eine neue Todesbotſchaft, die den
Hintritt eines andern Landsmannes meldete, der, gleich
jenem, zu den merkwuͤrdigſten und bedeutendſten unſrer
vaterlaͤndiſchen Ehrennamen zu ſtellen iſt! Wer von
unſern Landsleuten, der in den letzten Jahrzehnden Paris
beſucht, haͤtte nicht in dieſer gewuͤhlvollen Hauptſtadt
alles europaͤiſchen Lebens und Treibens auch den ſelt¬
ſamen Einſiedler, den ehrwuͤrdigen Raͤthſelgreis der
Rue Richlieu kennen gelernt, oder doch von ihm ge¬
hoͤrt, und ſeinen Eigenheiten theilnehmend nachgefragt?
Wir wollen von dieſem auch uns perſoͤnlich theuer ge¬
weſenen Manne eine kurze Schilderung verſuchen! —
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 1. Mannheim, 1837, S. [142]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten01_1837/156>, abgerufen am 21.11.2024.
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