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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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welcher ein durchsichtiger Stein/ von einer bleich-grünlichten Farb ist/ so das Ansehen hat/ als ob er einen Zusatz von einer gelben Couleur hätte. Wann er aber gelb-grün ist/ wird er Chrysopras genennet: werden beyde in Arabien gefunden und erreichen die schönsten am Werth die Helfft vom Diamant/ und werden von einigen gegen die Melancholy/ Kleinmühtigkeit und Hexerey gerühmet.

§. 14.

Dieser wird zuweilen mit dem Chrysolit oder

CHRYSOLITHO

confundiret/ weilen die Alten ihren Topas auch so geheissen/ heut zu Tag aber ist der Chrysolit ein viel anderer/ nemlich/ ein hell und durch sichtiger Stein/mit einer fürtrefflichen Gold-Farb/ gleich einem Sonnenschein/ darbey sehr hart: wird in Mohren - Land am besten gefunden/ und kombt an Kräfften mit dein vorigen über ein.

§. 15.

Unter denen dunckeln und nur etwas durchscheinenden Steinen ist der

JASPIS

sehr benahmt/ welcher hin und wieder röthlichte und auch grüne Flecklein hat; wird gegen das übermässige Bluten/ auch gegen den beförchtenden Abortum gerühmet/ wiewohlen diejenige Art davon welche der Lendenstein oder

LAPIS NEPHRITICUS

genennet wird/ am meisten im Gebrauch ist/ welcher ein blau-grünlichter und gleichsam wie Talc oder Fett anzugreiffender Stein ist: kommet auß Indien/ und wird also genennet/ weilen er vor ein gewisses Mittel gegen die Stein-Schmertzen gehalten wird/ welche derselbe/ so er gut und auffrichtig ist/ auch nur äusserlich angebunden/ gewiß curiren soll/ wie ohnlängst Herr D. Petersen, vornehmer Materialist in Franckfurt/ solches erfahren/ bey welchem ich ein sehr grossen und raren Lapidem Nephriticum, nebst vielen andern dergleichen geschliffenen und ungeschliffenen Steinen gesehen Hab. Man hänget ihn an Hals/ oder macht Armbänder davon/ oder bindet ihn an die Hüffte/ so soll er den Schmertzen gleich stillen/ worvon Wormius in Mus. und Casp. Bartholinus in einem besondern Tr. de Lap. Nephrit. mit mehrerem zu sehen ist. Man muß aber zusehen/ daß er nicht verfälschet sey/ indem einige Betrieger den grünen Marmor / MALAQUITTE genandt/ davor verkauffen. Er wird auch zu innerlichen Medicamenten/ als dem Liq. und Magist. Nephritico gebraucht/ worvon Hoffmannus in Calv. Schroed. pag. 154. zu sehen ist.

§. 16.

Unter den gantz dunckeln und nur gefärbten Edelgesteinen ist der Türckis oder TURCOIS, wie auch der CARNIOL, SARDA oder SARDUS noch übrig/ unter welchen der erstere ein schöne licht-blaue Farb hat/ und äusserlich gegen das Fallen: der letztere aber Fleisch-farbicht ist und gegen alle Blutstürtzungen gerühmet/ doch aber meistens heutiges Tages zu Signetten und Pitschafften emploiret wird.

§. 17.

Einer von den dunckelen und undurchscheinenden Steinen meritirt noch mit wenigem gedacht zu werden/ nemlich/ der Frantzöische Augen-Stein/ welcher und Grenobel gefunden und deßwegen

La Pierre pretieuse de Grenoble

genennet wird: ist ein kleines/ sehr glattes und plattes Steinlein/ fast wie ein Linse / von Figur und couleur, anzusehen/ welches/ wie hier zu Land die Perlen/ dorten in die Augen gethan wird/ so etwa unversehens ein Staub oder Splitter hinein geflogen/ dergleichen etliche mir von einem guten Freund zu Handen gekommen sind.

welcher ein durchsichtiger Stein/ von einer bleich-grünlichten Farb ist/ so das Ansehen hat/ als ob er einen Zusatz von einer gelben Couleur hätte. Wann er aber gelb-grün ist/ wird er Chrysopras genennet: werden beyde in Arabien gefunden und erreichen die schönsten am Werth die Helfft vom Diamant/ und werden von einigen gegen die Melancholy/ Kleinmühtigkeit und Hexerey gerühmet.

§. 14.

Dieser wird zuweilen mit dem Chrysolit oder

CHRYSOLITHO

confundiret/ weilen die Alten ihren Topas auch so geheissen/ heut zu Tag aber ist der Chrysolit ein viel anderer/ nemlich/ ein hell und durch sichtiger Stein/mit einer fürtrefflichen Gold-Farb/ gleich einem Sonnenschein/ darbey sehr hart: wird in Mohren - Land am besten gefunden/ und kombt an Kräfften mit dein vorigen über ein.

§. 15.

Unter denen dunckeln und nur etwas durchscheinenden Steinen ist der

JASPIS

sehr benahmt/ welcher hin und wieder röthlichte und auch grüne Flecklein hat; wird gegen das übermässige Bluten/ auch gegen den beförchtenden Abortum gerühmet/ wiewohlen diejenige Art davon welche der Lendenstein oder

LAPIS NEPHRITICUS

genennet wird/ am meisten im Gebrauch ist/ welcher ein blau-grünlichter und gleichsam wie Talc oder Fett anzugreiffender Stein ist: kommet auß Indien/ und wird also genennet/ weilen er vor ein gewisses Mittel gegen die Stein-Schmertzen gehalten wird/ welche derselbe/ so er gut und auffrichtig ist/ auch nur äusserlich angebunden/ gewiß curiren soll/ wie ohnlängst Herr D. Petersen, vornehmer Materialist in Franckfurt/ solches erfahren/ bey welchem ich ein sehr grossen und raren Lapidem Nephriticum, nebst vielen andern dergleichen geschliffenen und ungeschliffenen Steinen gesehen Hab. Man hänget ihn an Hals/ oder macht Armbänder davon/ oder bindet ihn an die Hüffte/ so soll er den Schmertzen gleich stillen/ worvon Wormius in Mus. und Casp. Bartholinus in einem besondern Tr. de Lap. Nephrit. mit mehrerem zu sehen ist. Man muß aber zusehen/ daß er nicht verfälschet sey/ indem einige Betrieger den grünen Marmor / MALAQUITTE genandt/ davor verkauffen. Er wird auch zu innerlichen Medicamenten/ als dem Liq. und Magist. Nephritico gebraucht/ worvon Hoffmannus in Calv. Schroed. pag. 154. zu sehen ist.

§. 16.

Unter den gantz dunckeln und nur gefärbten Edelgesteinen ist der Türckis oder TURCOIS, wie auch der CARNIOL, SARDA oder SARDUS noch übrig/ unter welchen der erstere ein schöne licht-blaue Farb hat/ und äusserlich gegen das Fallen: der letztere aber Fleisch-farbicht ist und gegen alle Blutstürtzungen gerühmet/ doch aber meistens heutiges Tages zu Signetten und Pitschafften emploiret wird.

§. 17.

Einer von den dunckelen und undurchscheinenden Steinen meritirt noch mit wenigem gedacht zu werden/ nemlich/ der Frantzöische Augen-Stein/ welcher und Grenobel gefunden und deßwegen

La Pierre pretieuse de Grenoble

genennet wird: ist ein kleines/ sehr glattes und plattes Steinlein/ fast wie ein Linse / von Figur und couleur, anzusehen/ welches/ wie hier zu Land die Perlen/ dorten in die Augen gethan wird/ so etwa unversehens ein Staub oder Splitter hinein geflogen/ dergleichen etliche mir von einem guten Freund zu Handen gekommen sind.

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[44/0088] welcher ein durchsichtiger Stein/ von einer bleich-grünlichten Farb ist/ so das Ansehen hat/ als ob er einen Zusatz von einer gelben Couleur hätte. Wann er aber gelb-grün ist/ wird er Chrysopras genennet: werden beyde in Arabien gefunden und erreichen die schönsten am Werth die Helfft vom Diamant/ und werden von einigen gegen die Melancholy/ Kleinmühtigkeit und Hexerey gerühmet. §. 14. Dieser wird zuweilen mit dem Chrysolit oder CHRYSOLITHO confundiret/ weilen die Alten ihren Topas auch so geheissen/ heut zu Tag aber ist der Chrysolit ein viel anderer/ nemlich/ ein hell und durch sichtiger Stein/mit einer fürtrefflichen Gold-Farb/ gleich einem Sonnenschein/ darbey sehr hart: wird in Mohren - Land am besten gefunden/ und kombt an Kräfften mit dein vorigen über ein. §. 15. Unter denen dunckeln und nur etwas durchscheinenden Steinen ist der JASPIS sehr benahmt/ welcher hin und wieder röthlichte und auch grüne Flecklein hat; wird gegen das übermässige Bluten/ auch gegen den beförchtenden Abortum gerühmet/ wiewohlen diejenige Art davon welche der Lendenstein oder LAPIS NEPHRITICUS genennet wird/ am meisten im Gebrauch ist/ welcher ein blau-grünlichter und gleichsam wie Talc oder Fett anzugreiffender Stein ist: kommet auß Indien/ und wird also genennet/ weilen er vor ein gewisses Mittel gegen die Stein-Schmertzen gehalten wird/ welche derselbe/ so er gut und auffrichtig ist/ auch nur äusserlich angebunden/ gewiß curiren soll/ wie ohnlängst Herr D. Petersen, vornehmer Materialist in Franckfurt/ solches erfahren/ bey welchem ich ein sehr grossen und raren Lapidem Nephriticum, nebst vielen andern dergleichen geschliffenen und ungeschliffenen Steinen gesehen Hab. Man hänget ihn an Hals/ oder macht Armbänder davon/ oder bindet ihn an die Hüffte/ so soll er den Schmertzen gleich stillen/ worvon Wormius in Mus. und Casp. Bartholinus in einem besondern Tr. de Lap. Nephrit. mit mehrerem zu sehen ist. Man muß aber zusehen/ daß er nicht verfälschet sey/ indem einige Betrieger den grünen Marmor / MALAQUITTE genandt/ davor verkauffen. Er wird auch zu innerlichen Medicamenten/ als dem Liq. und Magist. Nephritico gebraucht/ worvon Hoffmannus in Calv. Schroed. pag. 154. zu sehen ist. §. 16. Unter den gantz dunckeln und nur gefärbten Edelgesteinen ist der Türckis oder TURCOIS, wie auch der CARNIOL, SARDA oder SARDUS noch übrig/ unter welchen der erstere ein schöne licht-blaue Farb hat/ und äusserlich gegen das Fallen: der letztere aber Fleisch-farbicht ist und gegen alle Blutstürtzungen gerühmet/ doch aber meistens heutiges Tages zu Signetten und Pitschafften emploiret wird. §. 17. Einer von den dunckelen und undurchscheinenden Steinen meritirt noch mit wenigem gedacht zu werden/ nemlich/ der Frantzöische Augen-Stein/ welcher und Grenobel gefunden und deßwegen La Pierre pretieuse de Grenoble genennet wird: ist ein kleines/ sehr glattes und plattes Steinlein/ fast wie ein Linse / von Figur und couleur, anzusehen/ welches/ wie hier zu Land die Perlen/ dorten in die Augen gethan wird/ so etwa unversehens ein Staub oder Splitter hinein geflogen/ dergleichen etliche mir von einem guten Freund zu Handen gekommen sind.

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/88>, abgerufen am 21.11.2024.