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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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Das VIII. Capitel.

Dann ferner von seiner Rüst-Kammer/ Prang-Zimmer/ kostbarem Bad/ und eigener Person.

§. 1. LErner/ nach Herrn Zesens (pag. 148) Bericht/ ist innerhalb der fürtrefflichen Residentz Ibrahim Bassä zu sehen geweßen eine Rüst-Kammer/ worinnen ein Siegs-Zeichen von einem Magnetgehalten/ in der Höh schwebend; unterschiedene Waffen der alten und neuen Kriegs-Leute der gantzen Welt; jede nach ihrer gehörigen Arth/ gantz ordentlich sortiret. Fürnehmlich aber Persische Säbeln/ derer Handgriff und Scheiden von klarem Golde/ und völlig mit Steinen besetzt. Tartschen und Köcher/ wie auch Bogen uno Pfeile/ mit Türckissen fast gantz und gar bedeckt; Wind und Wasser Büchsen (p. 149.) &amp;c.

§. 2. Und endlich ein gantz Gemach voll herrlicher historischer Gemählde [p. 149. seqq.] nebenst (p. 176.) des Ibrahims innerem und prächtigem Zimmer; worinnen das Gewölb und Mauren / zum Boden oder Grund gehabt haben ein köstlich Bluhm-Vogel- und Früchte-Werck/ über und über geziehret/ und die Natural-Farben mit Topazen Hyacinthen/ Opalen/ Smaragden/ Rubinen / Demanten/ Carfunkelen/ exprimirt. Ringsherumb eine Taffel von Eben-Holtz/ gehalten von göldnen Armen.

§. 3 Sonsten aber auch (p. 177.) etliche Zimmer von unterschiedlichem Agstein. Etliche Fässer / (ich verstehe Gefäß oder Geschirr) von Crystall und Agat. Etliche Ba[unleserliches Material]n grosse Zacken von Corall.

§. 4. Ja alles/ was Persien/ China/ Japan/ und alle Morgenländer/ an-rar und schönen Dingen hervor bringen/ war daselbst häuffig zusehen.

§. 5. Zugeschweigen dero/ gegen vorhingedachtem inneren Zimmer gelegnen köstlichen Badstube Ibrahims: derer Bänke ringsherumb (ins 8 eck) von Jaspis und Chalcedonier bereitet. Und in jedwedem Winckel eine Corinthische Säule von Jaspis; mit erhabener schöner Arbeit daran. Von oben/ schöne herad-hangende Bluhm-Wercke aus grünem Jaspis/ mit durchgeflochtenem Golde (pag. 178.) und darzwischen-hangende Encarpi, oder Ehren-Kräntze.

§. 6. Unter welcher fürtrefflichen/ ja Königs-würdigen Zier/ war die fürnehmste/ daß zwischen den acht Säulen auch eben so viel Fächer waren/ derer 4. mit grossen güldenen Geschirren erfüllet zum Rauchwerck/ und was sonst zum Bade nöthig/ gemacht: In den andern vieren/ stunden vier Frauen-Statuae von weissem Marmel/ über auß künstlich: theils schienen ihre Kleider ab/ die andern wieder anzulegen.

§. 7. Das Wasser/ das in der Wanne war kam aus zween Geschirren von Crystall geschossen; aus dem einen warm/ und aus dem andern kalt: In dergleichen Badstuben (wo anders so eine jemahls zu Constantinopel gewesen ist) solte es wol ein herrllche Lust seyn zu baden/ und auf gute Bekehrung oder Stürtzung des Gro-Türcken/ ein leckere/ wol aromatisirte Kalte Schal aus Porcellain zu trincken.

§. 8. Busbequius gedenckt sonst auch dieses Ebrahim oder Ibrahim Bassä/ an unterschiedenen Orthen/ und nennet ihn (Epist. IV. Leg. Turc. pag. 338.) einen Pohlen: wie dies hange mit dem Geschlecht von Justinian, dessen der Ibrahim vielmehr/ als ein Pole/ und also ein Italiäner fol geweßen seyn/ davon oben (§. 2.) aus Zesto Meldung geschehen/ fals eben dieser Zesius solchen Nahmen nur nicht etwan fingiret; lasse ich dahin gestellet seyn/ uud mag mir den Kopff nicht darüber zerbrechen.

Das IX. Capitel.

Von etlichen Raritätender Insul Malta/ und Weiland daselbst des Tempels der Abgöttin Juno.

§. 11.

SOfdern verlasse nunmehr Constantinopel. Und mich begehende von dar denen verstreut-liegenden Griechischen Insulen vorbey/ wiederum in das freye mittelländische Meer/ befinde meinem Zweck dienlich zu seyn/ anzuländen bey Melite oder Malta/ der zwar kleinen/ aber so viel mehr von Pauli schiffbruch und heutiges Tages Ritterlichen Johanniter Doden/ vielen herrlichen Naturialien und Fruchtbarkeit des Bodens/ berühinten Insul: so ihren Nahmen haben sol von Melle, oder Honig/ desse Menge/ ja der beste in der gantze welt daseyn sol/ wie Hen. Bünding im andern theil seines Itinerar. Sacr. (p. 132) angemercket/ gelege zwische dem königreich Sicilien und Africa:

Das VIII. Capitel.

Dann ferner von seiner Rüst-Kammer/ Prang-Zimmer/ kostbarem Bad/ und eigener Person.

§. 1. LErner/ nach Herrn Zesens (pag. 148) Bericht/ ist innerhalb der fürtrefflichen Residentz Ibrahim Bassä zu sehen geweßen eine Rüst-Kammer/ worinnen ein Siegs-Zeichen von einem Magnetgehalten/ in der Höh schwebend; unterschiedene Waffen der alten und neuen Kriegs-Leute der gantzen Welt; jede nach ihrer gehörigen Arth/ gantz ordentlich sortiret. Fürnehmlich aber Persische Säbeln/ derer Handgriff und Scheiden von klarem Golde/ und völlig mit Steinen besetzt. Tartschen und Köcher/ wie auch Bogen uno Pfeile/ mit Türckissen fast gantz und gar bedeckt; Wind und Wasser Büchsen (p. 149.) &amp;c.

§. 2. Und endlich ein gantz Gemach voll herrlicher historischer Gemählde [p. 149. seqq.] nebenst (p. 176.) des Ibrahims innerem und prächtigem Zimmer; worinnen das Gewölb und Mauren / zum Boden oder Grund gehabt haben ein köstlich Bluhm-Vogel- und Früchte-Werck/ über und über geziehret/ und die Natural-Farben mit Topazen Hyacinthen/ Opalen/ Smaragden/ Rubinen / Demanten/ Carfunkelen/ exprimirt. Ringsherumb eine Taffel von Eben-Holtz/ gehalten von göldnen Armen.

§. 3 Sonsten aber auch (p. 177.) etliche Zimmer von unterschiedlichem Agstein. Etliche Fässer / (ich verstehe Gefäß oder Geschirr) von Crystall und Agat. Etliche Ba[unleserliches Material]n grosse Zacken von Corall.

§. 4. Ja alles/ was Persien/ China/ Japan/ und alle Morgenländer/ an-rar und schönen Dingen hervor bringen/ war daselbst häuffig zusehen.

§. 5. Zugeschweigen dero/ gegen vorhingedachtem inneren Zimmer gelegnen köstlichen Badstube Ibrahims: derer Bänke ringsherumb (ins 8 eck) von Jaspis und Chalcedonier bereitet. Und in jedwedem Winckel eine Corinthische Säule von Jaspis; mit erhabener schöner Arbeit daran. Von oben/ schöne herad-hangende Bluhm-Wercke aus grünem Jaspis/ mit durchgeflochtenem Golde (pag. 178.) und darzwischen-hangende Encarpi, oder Ehren-Kräntze.

§. 6. Unter welcher fürtrefflichen/ ja Königs-würdigen Zier/ war die fürnehmste/ daß zwischen den acht Säulen auch eben so viel Fächer waren/ derer 4. mit grossen güldenen Geschirren erfüllet zum Rauchwerck/ und was sonst zum Bade nöthig/ gemacht: In den andern vieren/ stunden vier Frauen-Statuae von weissem Marmel/ über auß künstlich: theils schienen ihre Kleider ab/ die andern wieder anzulegen.

§. 7. Das Wasser/ das in der Wanne war kam aus zween Geschirren von Crystall geschossen; aus dem einen warm/ und aus dem andern kalt: In dergleichen Badstuben (wo anders so eine jemahls zu Constantinopel gewesen ist) solte es wol ein herrllche Lust seyn zu baden/ und auf gute Bekehrung oder Stürtzung des Gro-Türcken/ ein leckere/ wol aromatisirte Kalte Schal aus Porcellain zu trincken.

§. 8. Busbequius gedenckt sonst auch dieses Ebrahim oder Ibrahim Bassä/ an unterschiedenen Orthen/ und nennet ihn (Epist. IV. Leg. Turc. pag. 338.) einen Pohlen: wie dies hange mit dem Geschlecht von Justinian, dessen der Ibrahim vielmehr/ als ein Pole/ und also ein Italiäner fol geweßen seyn/ davon oben (§. 2.) aus Zesto Meldung geschehen/ fals eben dieser Zesius solchen Nahmen nur nicht etwan fingiret; lasse ich dahin gestellet seyn/ uud mag mir den Kopff nicht darüber zerbrechen.

Das IX. Capitel.

Von etlichen Raritätender Insul Malta/ und Weiland daselbst des Tempels der Abgöttin Juno.

§. 11.

SOfdern verlasse nunmehr Constantinopel. Und mich begehende von dar denen verstreut-liegenden Griechischen Insulen vorbey/ wiederum in das freye mittelländische Meer/ befinde meinem Zweck dienlich zu seyn/ anzuländen bey Melite oder Malta/ der zwar kleinen/ aber so viel mehr von Pauli schiffbruch und heutiges Tages Ritterlichen Johanniter Doden/ vielen herrlichen Naturialien und Fruchtbarkeit des Bodens/ berühinten Insul: so ihren Nahmen haben sol von Melle, oder Honig/ dessë Menge/ ja der beste in der gantzë welt daseyn sol/ wie Hen. Bünding im andern theil seines Itinerar. Sacr. (p. 132) angemercket/ gelegë zwischë dem königreich Sicilien und Africa:

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        <p>§. 1. LErner/ nach Herrn Zesens (pag. 148) Bericht/ ist innerhalb der fürtrefflichen       Residentz Ibrahim Bassä zu sehen geweßen eine Rüst-Kammer/ worinnen ein Siegs-Zeichen von       einem Magnetgehalten/ in der Höh schwebend; unterschiedene Waffen der alten und neuen       Kriegs-Leute der gantzen Welt; jede nach ihrer gehörigen Arth/ gantz ordentlich sortiret.       Fürnehmlich aber Persische Säbeln/ derer Handgriff und Scheiden von klarem Golde/ und völlig       mit Steinen besetzt. Tartschen und Köcher/ wie auch Bogen uno Pfeile/ mit Türckissen fast       gantz und gar bedeckt; Wind und Wasser Büchsen (p. 149.) &amp;amp;c.</p>
        <p>§. 2. Und endlich ein gantz Gemach voll herrlicher historischer Gemählde [p. 149. seqq.]       nebenst (p. 176.) des Ibrahims innerem und prächtigem Zimmer; worinnen das Gewölb und Mauren /       zum Boden oder Grund gehabt haben ein köstlich Bluhm-Vogel- und Früchte-Werck/ über und über       geziehret/ und die Natural-Farben mit Topazen Hyacinthen/ Opalen/ Smaragden/ Rubinen /       Demanten/ Carfunkelen/ exprimirt. Ringsherumb eine Taffel von Eben-Holtz/ gehalten von       göldnen Armen.</p>
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        <p>§. 4. Ja alles/ was Persien/ China/ Japan/ und alle Morgenländer/ an-rar und schönen       Dingen hervor bringen/ war daselbst häuffig zusehen.</p>
        <p>§. 5. Zugeschweigen dero/ gegen vorhingedachtem inneren Zimmer gelegnen köstlichen Badstube       Ibrahims: derer Bänke ringsherumb (ins 8 eck) von Jaspis und Chalcedonier bereitet. Und in       jedwedem Winckel eine Corinthische Säule von Jaspis; mit erhabener schöner Arbeit daran. Von       oben/ schöne herad-hangende Bluhm-Wercke aus grünem Jaspis/ mit durchgeflochtenem Golde (pag.       178.) und darzwischen-hangende Encarpi, oder Ehren-Kräntze.</p>
        <p>§. 6. Unter welcher fürtrefflichen/ ja Königs-würdigen Zier/ war die fürnehmste/ daß       zwischen den acht Säulen auch eben so viel Fächer waren/ derer 4. mit grossen güldenen       Geschirren erfüllet zum Rauchwerck/ und was sonst zum Bade nöthig/ gemacht: In den andern       vieren/ stunden vier Frauen-Statuae von weissem Marmel/ über auß künstlich: theils schienen       ihre Kleider ab/ die andern wieder anzulegen.</p>
        <p>§. 7. Das Wasser/ das in der Wanne war kam aus zween Geschirren von Crystall geschossen; aus       dem einen warm/ und aus dem andern kalt: In dergleichen Badstuben (wo anders so eine jemahls       zu Constantinopel gewesen ist) solte es wol ein herrllche Lust seyn zu baden/ und auf gute       Bekehrung oder Stürtzung des Gro-Türcken/ ein leckere/ wol aromatisirte Kalte Schal aus       Porcellain zu trincken.</p>
        <p>§. 8. Busbequius gedenckt sonst auch dieses Ebrahim oder Ibrahim Bassä/ an unterschiedenen       Orthen/ und nennet ihn (Epist. IV. Leg. Turc. pag. 338.) einen Pohlen: wie dies hange mit dem       Geschlecht von Justinian, dessen der Ibrahim vielmehr/ als ein Pole/ und also ein Italiäner       fol geweßen seyn/ davon oben (§. 2.) aus Zesto Meldung geschehen/ fals eben dieser Zesius       solchen Nahmen nur nicht etwan fingiret; lasse ich dahin gestellet seyn/ uud mag mir den Kopff       nicht darüber zerbrechen.</p>
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        <p>SOfdern verlasse nunmehr Constantinopel. Und mich begehende von dar denen verstreut-liegenden       Griechischen Insulen vorbey/ wiederum in das freye mittelländische Meer/ befinde meinem Zweck       dienlich zu seyn/ anzuländen bey Melite oder Malta/ der zwar kleinen/ aber so viel mehr von       Pauli schiffbruch und heutiges Tages Ritterlichen Johanniter Doden/ vielen herrlichen       Naturialien und Fruchtbarkeit des Bodens/ berühinten Insul: so ihren Nahmen haben sol von       Melle, oder Honig/ dessë Menge/ ja der beste in der gantzë welt daseyn sol/ wie Hen. Bünding       im andern theil seines Itinerar. Sacr. (p. 132) angemercket/ gelegë zwischë dem königreich       Sicilien und Africa:
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[57/0633] Das VIII. Capitel. Dann ferner von seiner Rüst-Kammer/ Prang-Zimmer/ kostbarem Bad/ und eigener Person. §. 1. LErner/ nach Herrn Zesens (pag. 148) Bericht/ ist innerhalb der fürtrefflichen Residentz Ibrahim Bassä zu sehen geweßen eine Rüst-Kammer/ worinnen ein Siegs-Zeichen von einem Magnetgehalten/ in der Höh schwebend; unterschiedene Waffen der alten und neuen Kriegs-Leute der gantzen Welt; jede nach ihrer gehörigen Arth/ gantz ordentlich sortiret. Fürnehmlich aber Persische Säbeln/ derer Handgriff und Scheiden von klarem Golde/ und völlig mit Steinen besetzt. Tartschen und Köcher/ wie auch Bogen uno Pfeile/ mit Türckissen fast gantz und gar bedeckt; Wind und Wasser Büchsen (p. 149.) &amp;c. §. 2. Und endlich ein gantz Gemach voll herrlicher historischer Gemählde [p. 149. seqq.] nebenst (p. 176.) des Ibrahims innerem und prächtigem Zimmer; worinnen das Gewölb und Mauren / zum Boden oder Grund gehabt haben ein köstlich Bluhm-Vogel- und Früchte-Werck/ über und über geziehret/ und die Natural-Farben mit Topazen Hyacinthen/ Opalen/ Smaragden/ Rubinen / Demanten/ Carfunkelen/ exprimirt. Ringsherumb eine Taffel von Eben-Holtz/ gehalten von göldnen Armen. §. 3 Sonsten aber auch (p. 177.) etliche Zimmer von unterschiedlichem Agstein. Etliche Fässer / (ich verstehe Gefäß oder Geschirr) von Crystall und Agat. Etliche Ba_ n grosse Zacken von Corall. §. 4. Ja alles/ was Persien/ China/ Japan/ und alle Morgenländer/ an-rar und schönen Dingen hervor bringen/ war daselbst häuffig zusehen. §. 5. Zugeschweigen dero/ gegen vorhingedachtem inneren Zimmer gelegnen köstlichen Badstube Ibrahims: derer Bänke ringsherumb (ins 8 eck) von Jaspis und Chalcedonier bereitet. Und in jedwedem Winckel eine Corinthische Säule von Jaspis; mit erhabener schöner Arbeit daran. Von oben/ schöne herad-hangende Bluhm-Wercke aus grünem Jaspis/ mit durchgeflochtenem Golde (pag. 178.) und darzwischen-hangende Encarpi, oder Ehren-Kräntze. §. 6. Unter welcher fürtrefflichen/ ja Königs-würdigen Zier/ war die fürnehmste/ daß zwischen den acht Säulen auch eben so viel Fächer waren/ derer 4. mit grossen güldenen Geschirren erfüllet zum Rauchwerck/ und was sonst zum Bade nöthig/ gemacht: In den andern vieren/ stunden vier Frauen-Statuae von weissem Marmel/ über auß künstlich: theils schienen ihre Kleider ab/ die andern wieder anzulegen. §. 7. Das Wasser/ das in der Wanne war kam aus zween Geschirren von Crystall geschossen; aus dem einen warm/ und aus dem andern kalt: In dergleichen Badstuben (wo anders so eine jemahls zu Constantinopel gewesen ist) solte es wol ein herrllche Lust seyn zu baden/ und auf gute Bekehrung oder Stürtzung des Gro-Türcken/ ein leckere/ wol aromatisirte Kalte Schal aus Porcellain zu trincken. §. 8. Busbequius gedenckt sonst auch dieses Ebrahim oder Ibrahim Bassä/ an unterschiedenen Orthen/ und nennet ihn (Epist. IV. Leg. Turc. pag. 338.) einen Pohlen: wie dies hange mit dem Geschlecht von Justinian, dessen der Ibrahim vielmehr/ als ein Pole/ und also ein Italiäner fol geweßen seyn/ davon oben (§. 2.) aus Zesto Meldung geschehen/ fals eben dieser Zesius solchen Nahmen nur nicht etwan fingiret; lasse ich dahin gestellet seyn/ uud mag mir den Kopff nicht darüber zerbrechen. Das IX. Capitel. Von etlichen Raritätender Insul Malta/ und Weiland daselbst des Tempels der Abgöttin Juno. §. 11. SOfdern verlasse nunmehr Constantinopel. Und mich begehende von dar denen verstreut-liegenden Griechischen Insulen vorbey/ wiederum in das freye mittelländische Meer/ befinde meinem Zweck dienlich zu seyn/ anzuländen bey Melite oder Malta/ der zwar kleinen/ aber so viel mehr von Pauli schiffbruch und heutiges Tages Ritterlichen Johanniter Doden/ vielen herrlichen Naturialien und Fruchtbarkeit des Bodens/ berühinten Insul: so ihren Nahmen haben sol von Melle, oder Honig/ dessë Menge/ ja der beste in der gantzë welt daseyn sol/ wie Hen. Bünding im andern theil seines Itinerar. Sacr. (p. 132) angemercket/ gelegë zwischë dem königreich Sicilien und Africa:

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/633>, abgerufen am 21.11.2024.