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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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weßwegen auch der König in Franckreich aus dem Saltz-Handel ein Königlich Monopolium gemacht/ das Jährlich viel Millionen einträgt. Will man sonsten etwas gründliches von dem Saltz-Sieden lesen/ kan man des Beccheri Physicam subterraneam zur Hand nehmen/ allwo man pag. 92. gute Nachricht findet.

§. 8.

Das Meer- und Brunnen-Saltz wird meistens in der Küchen zum saltzen und einsaltzen gebrauchet / und ist solches das beste Gewürtz und Balsam aller Speisen/ in dessen Ermanglung leichtlich Fäulungen und hitzige Kranckheiten entstehen/ wie öffters in den Heerlagern und belagerten Orten geschiehet. In der Medicin brauchet man äusserlich das geröstete Saltz oder Sal decrepitatum zu den erwärmenden Säcklein und Fomentis in dem Magen-Wehe Colic und dergleichen. Innerlich aber brauchet man den Spiritum Salis, welcher grünlichtgelb seyn muß/ wann er recht gut und dephlegmiret ist. Weilen er aber etwas zu scharpff ist/ so nimbt man den Spiritum Vini rectif. darzu/ wordurch ihm die Schärff benommen wird/ daß er hernach [unleserliches Material] dulcis genennet werden kan: ist gut zum verlohrnen Appetit und Schlaff-Welck machen/ dienet auch die Brüche zu heylen/ wann er nach des P. de Cabriers Method gebrauchet wird/ welcher auff des Königs in Franckreich Lud. XIV. Befehl in offentlichen Druck kommen und in meinen Polychrestis Exoticis. Disp. de Herniis kan gelesen werden. Er nimbt auch den schwartzen und gelben Weinstein an den Zähnen weg/ und ist der Zahn-Aertzten bestes Secret und Arcanum, muß aber behutsam gebrauchet werden/ daß er weder das Zahn-Fleisch/ noch die Wurtzel der Zähnen anfressen und erodiren könne.

Das V. Capitel
Von dem Alaun und Feder-Weisz.

[Abbildung]

§. 1.

DEr Alaun oder ALUMEN ist ein saur und sehr herbes mineralisches Saltz/ welches von dem sauren Erd-Geist und von demselben durch fressenen Steinen gezeuget wird/ nach deren Unterscheid er vielerley Gestalt und Farben an sich nimbt/ wie Jungius in seiner Doxo-

weßwegen auch der König in Franckreich aus dem Saltz-Handel ein Königlich Monopolium gemacht/ das Jährlich viel Millionen einträgt. Will man sonsten etwas gründliches von dem Saltz-Sieden lesen/ kan man des Beccheri Physicam subterraneam zur Hand nehmen/ allwo man pag. 92. gute Nachricht findet.

§. 8.

Das Meer- und Brunnen-Saltz wird meistens in der Küchen zum saltzen und einsaltzen gebrauchet / und ist solches das beste Gewürtz und Balsam aller Speisen/ in dessen Ermanglung leichtlich Fäulungen und hitzige Kranckheiten entstehen/ wie öffters in den Heerlagern und belagerten Orten geschiehet. In der Medicin brauchet man äusserlich das geröstete Saltz oder Sal decrepitatum zu den erwärmenden Säcklein und Fomentis in dem Magen-Wehe Colic und dergleichen. Innerlich aber brauchet man den Spiritum Salis, welcher grünlichtgelb seyn muß/ wann er recht gut und dephlegmiret ist. Weilen er aber etwas zu scharpff ist/ so nimbt man den Spiritum Vini rectif. darzu/ wordurch ihm die Schärff benommen wird/ daß er hernach [unleserliches Material] dulcis genennet werden kan: ist gut zum verlohrnen Appetit und Schlaff-Welck machen/ dienet auch die Brüche zu heylen/ wann er nach des P. de Cabriers Method gebrauchet wird/ welcher auff des Königs in Franckreich Lud. XIV. Befehl in offentlichen Druck kommen und in meinen Polychrestis Exoticis. Disp. de Herniis kan gelesen werden. Er nimbt auch den schwartzen und gelben Weinstein an den Zähnen weg/ und ist der Zahn-Aertzten bestes Secret und Arcanum, muß aber behutsam gebrauchet werden/ daß er weder das Zahn-Fleisch/ noch die Wurtzel der Zähnen anfressen und erodiren könne.

Das V. Capitel
Von dem Alaun und Feder-Weisz.

[Abbildung]

§. 1.

DEr Alaun oder ALUMEN ist ein saur und sehr herbes mineralisches Saltz/ welches von dem sauren Erd-Geist und von demselben durch fressenen Steinen gezeuget wird/ nach deren Unterscheid er vielerley Gestalt und Farben an sich nimbt/ wie Jungius in seiner Doxo-

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[15/0059] weßwegen auch der König in Franckreich aus dem Saltz-Handel ein Königlich Monopolium gemacht/ das Jährlich viel Millionen einträgt. Will man sonsten etwas gründliches von dem Saltz-Sieden lesen/ kan man des Beccheri Physicam subterraneam zur Hand nehmen/ allwo man pag. 92. gute Nachricht findet. §. 8. Das Meer- und Brunnen-Saltz wird meistens in der Küchen zum saltzen und einsaltzen gebrauchet / und ist solches das beste Gewürtz und Balsam aller Speisen/ in dessen Ermanglung leichtlich Fäulungen und hitzige Kranckheiten entstehen/ wie öffters in den Heerlagern und belagerten Orten geschiehet. In der Medicin brauchet man äusserlich das geröstete Saltz oder Sal decrepitatum zu den erwärmenden Säcklein und Fomentis in dem Magen-Wehe Colic und dergleichen. Innerlich aber brauchet man den Spiritum Salis, welcher grünlichtgelb seyn muß/ wann er recht gut und dephlegmiret ist. Weilen er aber etwas zu scharpff ist/ so nimbt man den Spiritum Vini rectif. darzu/ wordurch ihm die Schärff benommen wird/ daß er hernach _ dulcis genennet werden kan: ist gut zum verlohrnen Appetit und Schlaff-Welck machen/ dienet auch die Brüche zu heylen/ wann er nach des P. de Cabriers Method gebrauchet wird/ welcher auff des Königs in Franckreich Lud. XIV. Befehl in offentlichen Druck kommen und in meinen Polychrestis Exoticis. Disp. de Herniis kan gelesen werden. Er nimbt auch den schwartzen und gelben Weinstein an den Zähnen weg/ und ist der Zahn-Aertzten bestes Secret und Arcanum, muß aber behutsam gebrauchet werden/ daß er weder das Zahn-Fleisch/ noch die Wurtzel der Zähnen anfressen und erodiren könne. Das V. Capitel Von dem Alaun und Feder-Weisz. [Abbildung] §. 1. DEr Alaun oder ALUMEN ist ein saur und sehr herbes mineralisches Saltz/ welches von dem sauren Erd-Geist und von demselben durch fressenen Steinen gezeuget wird/ nach deren Unterscheid er vielerley Gestalt und Farben an sich nimbt/ wie Jungius in seiner Doxo-

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/59>, abgerufen am 21.11.2024.