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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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einem lediegen Geschirr/ darinnen nichts Würckliches zwar enthalten; jedenoch zum wenigsten dieß an ihm zu loben ist/ daß etwas darein gesencket werden kan/ es sey gut oder böse/ glaub-würdig oder irrig. Dieß sind gleichsam die letzlich-noch überbliebenen wenig Funcken/ die unsern Verstand erleuchten/ und theils zu einer philosophischen Freude reitzen/ so bald wir mercken/ das wir etwas/ vor diesem uns unbekantes/ gefaßt; Theils mehr und mehr entzünden/ ersprießlichen Zusatz mehrer Wissenschafft zu nehmen: Ja gar so viel und mächtig bey uns würcken/ daß mancher viel eher Schläge oder andere Gewalt verschmertzen als von seiner einmahl-gefaßten Meynung abstehen wolte.

§. 8. Der Unterscheid bestehet nur in diesem/ daß alle und jede nicht eben gleich zu/ den richtigsten Weg zur Wissenschafft betretten/ aus vielerley Ursachen/ die hier anzuführen unnöthig sind; Und manche viel lieber was neues hören mögen/ was dem Einhaltd es Achten Gebothsentgegenlaufft; Als was durch Erforschung natürlicher Dinge/ zu desto besserer Erleuchtung ihres Verstandes/ und Beförderung der Ehre GOttes/ worinn/ wiewol mit stummen Munde/ jedoch auf ihre Maß/ Himmel und Erde selbst geschäfftig seyn/ gereichen möchte.

§. 9. Unterdessen/ auch eben diese/ die eben allemahl den richtigsten Weg nicht ergreiffen / sind endlich so ohngesinnet nicht/ daß zum wenigsten/ aus blossem Anschauender so herrlichen Geschöpffe GOttes/ und derer so mancherley Arten/ an äusserlicher Gestalt und Würckung Sie nicht mässige Rührung einiger Gemüths-Freude bey sich verspüren/ und fals es gleich auch die allerwiderwärtigsten Sauer-Töpffe der Welt wären/ nicht bey vorfallender Gelegenheit/ von Menschen zwar ungezwungen/ aber allermassen gezwungen von dem unerschöpften Glantz dero so mancherley Gaben der Natur/ herauß brechen und sagen solten: Ey wie ist GOtt doch so wundersam in Seinen Wercken! wie spielet doch hier und dar die Natur so schön und dergleichen.

Das II. Capitel.

Von Zweyerley Haupt-Mitteln/ zu mehr und mehrer Erkäntniß der Natur zu gelangen.

§. 1.

WEil demnach gantz unleugbahr/ und aus angeführten Umbständen erhellt/ daß einem jedweden die Neigung zur Wissenschafft der Natur herrz-inniglich auhänget: so entstehet die nützliche Frage: Wie dann zu einigem Theil verlangter Vollkommenheit in menschlichen Wissenschafften sey zu kommen/ weil gleichwol die Erfahrung bezeugt/ das nur die wenigsten darin exceliren? etliche diesen die nächstenseyn/ jedoch so gar hoch sich nicht versteigen? Andere hingegen nur in der Mittelstraße beruhen/ mit ihrem Geiste zwar nichts sonderlichs erreichen/ gleichwol aber nicht gantz in der untersten Tieffe sitzen bleiben?. Andere ein klein wenig besser gesinnt / als die allerschläffrig- und niederigsten/ sich mit einem Anfang geineiner und trivial-Wissenschafft behelffen müssen? andere endlich/ entweder aus Thummheit und Einfalt / von natürlichen Dingen nichts verstehn und lernen/ oder aus Boßheit und Geitz ihre geistliche Vergnügung in blossen Mammons-Diensten suchen? und hingegen alle Menschen in der gantzen Welt einerley vernünfftige Seele/ einerley fünff Sinnen/ einerley innerlichen Beruff zu möglichster Erforschung der Wunderthaten GOttes haben:

§. 2. Hierauff dient zu wissen/ daß zweyerley Haupt-Wege/ die uns zur Erforschung natürlicher Dinge führen/ sind: der Eine/ das Göttliche Wort: und der Andere/ das Licht der Natur/ oder die auf Erfahrung gegründete gesunde Vernunfft.

§. 3. Das Wort Gottes zeiget uns etlicher massen den Weg zur Erkentnüß natürlicher schöner Dinge: und dasselbige mag ein jedweder in diesem fall/ so gutt oder irrig außdeuten/ auf seine Verantwortung/ als Er will und kan; allermassen bekant ist/ daß des Heiligen Geistes principal-Werck in der Bibel nicht ist/ eine vollkommene Physike zu lehren/ sondern mit himmlisch- und Göttlicher Lehre/ den Menschen zur Seeligkeit zu beruffen.

§. 4. Die Vernunfft lehret uns das jenige/ was Sie von den 5. Sinnen gelernt: und ist nicht verbunden/ dem Plato oder Aristoteles, und seinem Anhang/ dieß oder jenes/ zu bloßem Gefallen zu glauben/ eh und bevor Sie aus der Erfahrung versichert/ das solches mit Natur und sichtbayrer Ordnung der Dinge über einstimme.

§. 5. Und solche Erfahrung so wohl natürals künstlicher Sachen zu erlangen/ ist jederzeit rechtschaffenen Folgern der Philosophie so eine süsse Reitzung gewesen/ daß auch Platodas höchste Fürstenthum des Gemüths hierinnen gesucht; Archimedes in seinen Cirkeln sich lieber ermorden lassen; der Sinnreiche Cartesius alle Scholastische Verfolgung mit Generösem Geist verlachet; und Aldrovandus zu Bononi-

einem lediegen Geschirr/ darinnen nichts Würckliches zwar enthalten; jedenoch zum wenigsten dieß an ihm zu loben ist/ daß etwas darein gesencket werden kan/ es sey gut oder böse/ glaub-würdig oder irrig. Dieß sind gleichsam die letzlich-noch überbliebenen wenig Funcken/ die unsern Verstand erleuchten/ und theils zu einer philosophischen Freude reitzen/ so bald wir mercken/ das wir etwas/ vor diesem uns unbekantes/ gefaßt; Theils mehr und mehr entzünden/ ersprießlichen Zusatz mehrer Wissenschafft zu nehmen: Ja gar so viel und mächtig bey uns würcken/ daß mancher viel eher Schläge oder andere Gewalt verschmertzen als von seiner einmahl-gefaßten Meynung abstehen wolte.

§. 8. Der Unterscheid bestehet nur in diesem/ daß alle und jede nicht eben gleich zu/ den richtigsten Weg zur Wissenschafft betretten/ aus vielerley Ursachen/ die hier anzuführen unnöthig sind; Und manche viel lieber was neues hören mögen/ was dem Einhaltd es Achten Gebothsentgegenlaufft; Als was durch Erforschung natürlicher Dinge/ zu desto besserer Erleuchtung ihres Verstandes/ und Beförderung der Ehre GOttes/ worinn/ wiewol mit stummen Munde/ jedoch auf ihre Maß/ Himmel und Erde selbst geschäfftig seyn/ gereichen möchte.

§. 9. Unterdessen/ auch eben diese/ die eben allemahl den richtigsten Weg nicht ergreiffen / sind endlich so ohngesinnet nicht/ daß zum wenigsten/ aus blossem Anschauender so herrlichen Geschöpffe GOttes/ und derer so mancherley Arten/ an äusserlicher Gestalt und Würckung Sie nicht mässige Rührung einiger Gemüths-Freude bey sich verspüren/ und fals es gleich auch die allerwiderwärtigsten Sauer-Töpffe der Welt wären/ nicht bey vorfallender Gelegenheit/ von Menschen zwar ungezwungen/ aber allermassen gezwungen von dem unerschöpften Glantz dero so mancherley Gaben der Natur/ herauß brechen und sagen solten: Ey wie ist GOtt doch so wundersam in Seinen Wercken! wie spielet doch hier und dar die Natur so schön und dergleichen.

Das II. Capitel.

Von Zweyerley Haupt-Mitteln/ zu mehr und mehrer Erkäntniß der Natur zu gelangen.

§. 1.

WEil demnach gantz unleugbahr/ und aus angeführten Umbständen erhellt/ daß einem jedweden die Neigung zur Wissenschafft der Natur herrz-inniglich auhänget: so entstehet die nützliche Frage: Wie dann zu einigem Theil verlangter Vollkommenheit in menschlichen Wissenschafften sey zu kommen/ weil gleichwol die Erfahrung bezeugt/ das nur die wenigsten darin exceliren? etliche diesen die nächstenseyn/ jedoch so gar hoch sich nicht versteigen? Andere hingegen nur in der Mittelstraße beruhen/ mit ihrem Geiste zwar nichts sonderlichs erreichen/ gleichwol aber nicht gantz in der untersten Tieffe sitzen bleiben?. Andere ein klein wenig besser gesinnt / als die allerschläffrig- und niederigsten/ sich mit einem Anfang geineiner und trivial-Wissenschafft behelffen müssen? andere endlich/ entweder aus Thummheit und Einfalt / von natürlichen Dingen nichts verstehn und lernen/ oder aus Boßheit und Geitz ihre geistliche Vergnügung in blossen Mammons-Diensten suchen? und hingegen alle Menschen in der gantzen Welt einerley vernünfftige Seele/ einerley fünff Sinnen/ einerley innerlichen Beruff zu möglichster Erforschung der Wunderthaten GOttes haben:

§. 2. Hierauff dient zu wissen/ daß zweyerley Haupt-Wege/ die uns zur Erforschung natürlicher Dinge führen/ sind: der Eine/ das Göttliche Wort: und der Andere/ das Licht der Natur/ oder die auf Erfahrung gegründete gesunde Vernunfft.

§. 3. Das Wort Gottes zeiget uns etlicher massen den Weg zur Erkentnüß natürlicher schöner Dinge: und dasselbige mag ein jedweder in diesem fall/ so gutt oder irrig außdeuten/ auf seine Verantwortung/ als Er will und kan; allermassen bekant ist/ daß des Heiligen Geistes principal-Werck in der Bibel nicht ist/ eine vollkommene Physike zu lehren/ sondern mit himmlisch- und Göttlicher Lehre/ den Menschen zur Seeligkeit zu beruffen.

§. 4. Die Vernunfft lehret uns das jenige/ was Sie von den 5. Sinnen gelernt: und ist nicht verbunden/ dem Plato oder Aristoteles, und seinem Anhang/ dieß oder jenes/ zu bloßem Gefallen zu glauben/ eh und bevor Sie aus der Erfahrung versichert/ das solches mit Natur und sichtbayrer Ordnung der Dinge über einstimme.

§. 5. Und solche Erfahrung so wohl natürals künstlicher Sachen zu erlangen/ ist jederzeit rechtschaffenen Folgern der Philosophie so eine süsse Reitzung gewesen/ daß auch Platodas höchste Fürstenthum des Gemüths hierinnen gesucht; Archimedes in seinen Cirkeln sich lieber ermorden lassen; der Sinnreiche Cartesius alle Scholastische Verfolgung mit Generösem Geist verlachet; und Aldrovandus zu Bononi-

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einem lediegen Geschirr/ darinnen nichts Würckliches zwar       enthalten; jedenoch zum wenigsten dieß an ihm zu loben ist/ daß etwas darein gesencket werden       kan/ es sey gut oder böse/ glaub-würdig oder irrig. Dieß sind gleichsam die letzlich-noch       überbliebenen wenig Funcken/ die unsern Verstand erleuchten/ und theils zu einer       philosophischen Freude reitzen/ so bald wir mercken/ das wir etwas/ vor diesem uns       unbekantes/ gefaßt; Theils mehr und mehr entzünden/ ersprießlichen Zusatz mehrer       Wissenschafft zu nehmen: Ja gar so viel und mächtig bey uns würcken/ daß mancher viel eher       Schläge oder andere Gewalt verschmertzen als von seiner einmahl-gefaßten Meynung abstehen       wolte.</p>
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        <p>§. 2. Hierauff dient zu wissen/ daß zweyerley Haupt-Wege/ die uns zur Erforschung       natürlicher Dinge führen/ sind: der Eine/ das Göttliche Wort: und der Andere/ das Licht der       Natur/ oder die auf Erfahrung gegründete gesunde Vernunfft.</p>
        <p>§. 3. Das Wort Gottes zeiget uns etlicher massen den Weg zur Erkentnüß natürlicher schöner       Dinge: und dasselbige mag ein jedweder in diesem fall/ so gutt oder irrig außdeuten/ auf       seine Verantwortung/ als Er will und kan; allermassen bekant ist/ daß des Heiligen Geistes       principal-Werck in der Bibel nicht ist/ eine vollkommene Physike zu lehren/ sondern mit       himmlisch- und Göttlicher Lehre/ den Menschen zur Seeligkeit zu beruffen.</p>
        <p>§. 4. Die Vernunfft lehret uns das jenige/ was Sie von den 5. Sinnen gelernt: und ist nicht       verbunden/ dem Plato oder Aristoteles, und seinem Anhang/ dieß oder jenes/ zu bloßem       Gefallen zu glauben/ eh und bevor Sie aus der Erfahrung versichert/ das solches mit Natur und       sichtbayrer Ordnung der Dinge über einstimme.</p>
        <p>§. 5. Und solche Erfahrung so wohl natürals künstlicher Sachen zu erlangen/ ist jederzeit       rechtschaffenen Folgern der Philosophie so eine süsse Reitzung gewesen/ daß auch Platodas       höchste Fürstenthum des Gemüths hierinnen gesucht; Archimedes in seinen Cirkeln sich lieber       ermorden lassen; der Sinnreiche Cartesius alle Scholastische Verfolgung mit Generösem Geist       verlachet; und Aldrovandus zu Bononi-
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[3/0579] einem lediegen Geschirr/ darinnen nichts Würckliches zwar enthalten; jedenoch zum wenigsten dieß an ihm zu loben ist/ daß etwas darein gesencket werden kan/ es sey gut oder böse/ glaub-würdig oder irrig. Dieß sind gleichsam die letzlich-noch überbliebenen wenig Funcken/ die unsern Verstand erleuchten/ und theils zu einer philosophischen Freude reitzen/ so bald wir mercken/ das wir etwas/ vor diesem uns unbekantes/ gefaßt; Theils mehr und mehr entzünden/ ersprießlichen Zusatz mehrer Wissenschafft zu nehmen: Ja gar so viel und mächtig bey uns würcken/ daß mancher viel eher Schläge oder andere Gewalt verschmertzen als von seiner einmahl-gefaßten Meynung abstehen wolte. §. 8. Der Unterscheid bestehet nur in diesem/ daß alle und jede nicht eben gleich zu/ den richtigsten Weg zur Wissenschafft betretten/ aus vielerley Ursachen/ die hier anzuführen unnöthig sind; Und manche viel lieber was neues hören mögen/ was dem Einhaltd es Achten Gebothsentgegenlaufft; Als was durch Erforschung natürlicher Dinge/ zu desto besserer Erleuchtung ihres Verstandes/ und Beförderung der Ehre GOttes/ worinn/ wiewol mit stummen Munde/ jedoch auf ihre Maß/ Himmel und Erde selbst geschäfftig seyn/ gereichen möchte. §. 9. Unterdessen/ auch eben diese/ die eben allemahl den richtigsten Weg nicht ergreiffen / sind endlich so ohngesinnet nicht/ daß zum wenigsten/ aus blossem Anschauender so herrlichen Geschöpffe GOttes/ und derer so mancherley Arten/ an äusserlicher Gestalt und Würckung Sie nicht mässige Rührung einiger Gemüths-Freude bey sich verspüren/ und fals es gleich auch die allerwiderwärtigsten Sauer-Töpffe der Welt wären/ nicht bey vorfallender Gelegenheit/ von Menschen zwar ungezwungen/ aber allermassen gezwungen von dem unerschöpften Glantz dero so mancherley Gaben der Natur/ herauß brechen und sagen solten: Ey wie ist GOtt doch so wundersam in Seinen Wercken! wie spielet doch hier und dar die Natur so schön und dergleichen. Das II. Capitel. Von Zweyerley Haupt-Mitteln/ zu mehr und mehrer Erkäntniß der Natur zu gelangen. §. 1. WEil demnach gantz unleugbahr/ und aus angeführten Umbständen erhellt/ daß einem jedweden die Neigung zur Wissenschafft der Natur herrz-inniglich auhänget: so entstehet die nützliche Frage: Wie dann zu einigem Theil verlangter Vollkommenheit in menschlichen Wissenschafften sey zu kommen/ weil gleichwol die Erfahrung bezeugt/ das nur die wenigsten darin exceliren? etliche diesen die nächstenseyn/ jedoch so gar hoch sich nicht versteigen? Andere hingegen nur in der Mittelstraße beruhen/ mit ihrem Geiste zwar nichts sonderlichs erreichen/ gleichwol aber nicht gantz in der untersten Tieffe sitzen bleiben?. Andere ein klein wenig besser gesinnt / als die allerschläffrig- und niederigsten/ sich mit einem Anfang geineiner und trivial-Wissenschafft behelffen müssen? andere endlich/ entweder aus Thummheit und Einfalt / von natürlichen Dingen nichts verstehn und lernen/ oder aus Boßheit und Geitz ihre geistliche Vergnügung in blossen Mammons-Diensten suchen? und hingegen alle Menschen in der gantzen Welt einerley vernünfftige Seele/ einerley fünff Sinnen/ einerley innerlichen Beruff zu möglichster Erforschung der Wunderthaten GOttes haben: §. 2. Hierauff dient zu wissen/ daß zweyerley Haupt-Wege/ die uns zur Erforschung natürlicher Dinge führen/ sind: der Eine/ das Göttliche Wort: und der Andere/ das Licht der Natur/ oder die auf Erfahrung gegründete gesunde Vernunfft. §. 3. Das Wort Gottes zeiget uns etlicher massen den Weg zur Erkentnüß natürlicher schöner Dinge: und dasselbige mag ein jedweder in diesem fall/ so gutt oder irrig außdeuten/ auf seine Verantwortung/ als Er will und kan; allermassen bekant ist/ daß des Heiligen Geistes principal-Werck in der Bibel nicht ist/ eine vollkommene Physike zu lehren/ sondern mit himmlisch- und Göttlicher Lehre/ den Menschen zur Seeligkeit zu beruffen. §. 4. Die Vernunfft lehret uns das jenige/ was Sie von den 5. Sinnen gelernt: und ist nicht verbunden/ dem Plato oder Aristoteles, und seinem Anhang/ dieß oder jenes/ zu bloßem Gefallen zu glauben/ eh und bevor Sie aus der Erfahrung versichert/ das solches mit Natur und sichtbayrer Ordnung der Dinge über einstimme. §. 5. Und solche Erfahrung so wohl natürals künstlicher Sachen zu erlangen/ ist jederzeit rechtschaffenen Folgern der Philosophie so eine süsse Reitzung gewesen/ daß auch Platodas höchste Fürstenthum des Gemüths hierinnen gesucht; Archimedes in seinen Cirkeln sich lieber ermorden lassen; der Sinnreiche Cartesius alle Scholastische Verfolgung mit Generösem Geist verlachet; und Aldrovandus zu Bononi-

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/579>, abgerufen am 21.11.2024.