Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.nandte Perle-Mutter/ welche aus grossen breiten / äusserlich grauen und ungleichen/ inwendig aber weiß gläntzende Schalen bestehen/ worinnen sein Lehtag keine Perlen gewesen/ und nur deß Glantzes wegen so genennet werden/ wie Pomet in seiner Material-Kammer p. 73. C. 48. p. 104. lehret. Indessen wird darbey auff die Grösse / Dicke und Glätte gesehen/ wie Marxius in seiner neuen Material-Kammer p. 124. schreibet. §. 12. Den Kräfften nach kommet sie den Perlen sehr nach/ und wird das bekandte Specificum antifebrile davon gemachet: Aeusserlich aber kommt es unter das Unguentum Nihili. Was die Perle-Mutter-Schneider vor schöne Arbeiten darvon machen/ ist bekandt/ und kan man zu Amsterdam an der Tupffsteinernen Tafel/ mit einem von Perlen-Mutter eingelegten Krantz / welcher in deß Kunst-reichen Meister Ditrich von Reißwig Hause stehet/ ein herrliches Muster sehen/ welches Vielheur in Beschreibung frembder Materialien p. 179. weitläufftig beschrieben hat. Das XXXVII. capitel. Von den Meer-Bohnen/ Indianischen Voschel-Schalen/ SOLEN, Purpur- und Zahn-Schnecken/ wie auch Schlangen- und Otter-Köfflein.
[Abbildung]
§. 1. DIe so genandte Meer-Bohnen/ oder UMBILICI MARINI sind runde platte Muscheln/ oben gleich und braun/ mit runden Streiffen/ und unten weiß / mit Gold-gelb vermenget/ auch etwas hohl/ wie ein Menschen-Nabel/ davon sie auch den Nahmen haben/ werden meistens von den Italianern heraus gebraucht/ und wann sie schön rein/ und mit ihren Farben gezieret/ werden sie mehr aestimiret/ wie Marxius in seiner Material-Kammer p. 95. davon schreibet. §. 2. Von ihrem Ursprung finden sich unter- nandte Perle-Mutter/ welche aus grossen breiten / äusserlich grauen und ungleichen/ inwendig aber weiß gläntzende Schalen bestehen/ worinnen sein Lehtag keine Perlen gewesen/ und nur deß Glantzes wegen so genennet werden/ wie Pomet in seiner Material-Kammer p. 73. C. 48. p. 104. lehret. Indessen wird darbey auff die Grösse / Dicke und Glätte gesehen/ wie Marxius in seiner neuen Material-Kammer p. 124. schreibet. §. 12. Den Kräfften nach kommet sie den Perlen sehr nach/ und wird das bekandte Specificum antifebrile davon gemachet: Aeusserlich aber kommt es unter das Unguentum Nihili. Was die Perle-Mutter-Schneider vor schöne Arbeiten darvon machen/ ist bekandt/ und kan man zu Amsterdam an der Tupffsteinernen Tafel/ mit einem von Perlen-Mutter eingelegten Krantz / welcher in deß Kunst-reichen Meister Ditrich von Reißwig Hause stehet/ ein herrliches Muster sehen/ welches Vielheur in Beschreibung frembder Materialien p. 179. weitläufftig beschrieben hat. Das XXXVII. capitel. Von den Meer-Bohnen/ Indianischen Voschel-Schalen/ SOLEN, Purpur- und Zahn-Schnecken/ wie auch Schlangen- und Otter-Köfflein.
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§. 1. DIe so genandte Meer-Bohnen/ oder UMBILICI MARINI sind runde platte Muscheln/ oben gleich und braun/ mit runden Streiffen/ und unten weiß / mit Gold-gelb vermenget/ auch etwas hohl/ wie ein Menschen-Nabel/ davon sie auch den Nahmen haben/ werden meistens von den Italianern heraus gebraucht/ und wann sie schön rein/ und mit ihren Farben gezieret/ werden sie mehr aestimiret/ wie Marxius in seiner Material-Kammer p. 95. davon schreibet. §. 2. Von ihrem Ursprung finden sich unter- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0550" n="500"/> nandte Perle-Mutter/ welche aus grossen breiten / äusserlich grauen und ungleichen/ inwendig aber weiß gläntzende Schalen bestehen/ worinnen sein Lehtag keine Perlen gewesen/ und nur deß Glantzes wegen so genennet werden/ wie Pomet in seiner Material-Kammer p. 73. C. 48. p. 104. lehret. Indessen wird darbey auff die Grösse / Dicke und Glätte gesehen/ wie Marxius in seiner neuen Material-Kammer p. 124. schreibet.</p> </div> <div> <head>§. 12.</head> <p>Den Kräfften nach kommet sie den Perlen sehr nach/ und wird das bekandte Specificum antifebrile davon gemachet: Aeusserlich aber kommt es unter das Unguentum Nihili. Was die Perle-Mutter-Schneider vor schöne Arbeiten darvon machen/ ist bekandt/ und kan man zu Amsterdam an der Tupffsteinernen Tafel/ mit einem von Perlen-Mutter eingelegten Krantz / welcher in deß Kunst-reichen Meister Ditrich von Reißwig Hause stehet/ ein herrliches Muster sehen/ welches Vielheur in Beschreibung frembder Materialien p. 179. weitläufftig beschrieben hat.</p> </div> <div> <head>Das XXXVII. capitel.</head> <p>Von den Meer-Bohnen/ Indianischen Voschel-Schalen/ SOLEN, Purpur- und Zahn-Schnecken/ wie auch Schlangen- und Otter-Köfflein.</p> <p> <figure/> </p> </div> <div> <head>§. 1.</head> <p>DIe so genandte Meer-Bohnen/ oder</p> <p> <hi rendition="#k">UMBILICI MARINI</hi> </p> <p>sind runde platte Muscheln/ oben gleich und braun/ mit runden Streiffen/ und unten weiß / mit Gold-gelb vermenget/ auch etwas hohl/ wie ein Menschen-Nabel/ davon sie auch den Nahmen haben/ werden meistens von den Italianern heraus gebraucht/ und wann sie schön rein/ und mit ihren Farben gezieret/ werden sie mehr aestimiret/ wie Marxius in seiner Material-Kammer p. 95. davon schreibet.</p> </div> <div> <head>§. 2.</head> <p>Von ihrem Ursprung finden sich unter- </p> </div> </body> </text> </TEI> [500/0550]
nandte Perle-Mutter/ welche aus grossen breiten / äusserlich grauen und ungleichen/ inwendig aber weiß gläntzende Schalen bestehen/ worinnen sein Lehtag keine Perlen gewesen/ und nur deß Glantzes wegen so genennet werden/ wie Pomet in seiner Material-Kammer p. 73. C. 48. p. 104. lehret. Indessen wird darbey auff die Grösse / Dicke und Glätte gesehen/ wie Marxius in seiner neuen Material-Kammer p. 124. schreibet.
§. 12. Den Kräfften nach kommet sie den Perlen sehr nach/ und wird das bekandte Specificum antifebrile davon gemachet: Aeusserlich aber kommt es unter das Unguentum Nihili. Was die Perle-Mutter-Schneider vor schöne Arbeiten darvon machen/ ist bekandt/ und kan man zu Amsterdam an der Tupffsteinernen Tafel/ mit einem von Perlen-Mutter eingelegten Krantz / welcher in deß Kunst-reichen Meister Ditrich von Reißwig Hause stehet/ ein herrliches Muster sehen/ welches Vielheur in Beschreibung frembder Materialien p. 179. weitläufftig beschrieben hat.
Das XXXVII. capitel. Von den Meer-Bohnen/ Indianischen Voschel-Schalen/ SOLEN, Purpur- und Zahn-Schnecken/ wie auch Schlangen- und Otter-Köfflein.
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§. 1. DIe so genandte Meer-Bohnen/ oder
UMBILICI MARINI
sind runde platte Muscheln/ oben gleich und braun/ mit runden Streiffen/ und unten weiß / mit Gold-gelb vermenget/ auch etwas hohl/ wie ein Menschen-Nabel/ davon sie auch den Nahmen haben/ werden meistens von den Italianern heraus gebraucht/ und wann sie schön rein/ und mit ihren Farben gezieret/ werden sie mehr aestimiret/ wie Marxius in seiner Material-Kammer p. 95. davon schreibet.
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Zitationshilfe: | Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 500. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/550>, abgerufen am 22.07.2024. |