Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.es denselbigen aus dem Wasser strecket/ wie der edle Herr Ludolf solches durch obige Figur in seiner Histor. AEthiopica Lib. I. c. 11. num. 2. gezeiget/ allwo zugleich des gantzen Thiers Abbildung und Figur zu finden / welche mit demjenigen Wall-Roß/ so in dem Umbgang des Horti Medici zu Leyden in Holland auff gebalget und ansgestopffet stehet/ und ich vor diesem selbsten gesehen/ ziemlich überein kommet. §. III. So trifft auch des Thevenots Beschreibung in Ansehen derselben wohl zu/ wann er in dem 72. Capitel des zweyten Theils seiner Keiß-Beschreibung setzet/ daß es an Farb Castanienbraun (welche doch an obgemeldten Haut etwas schwärtzer war/) von der Höhe eines Cameel-Thiers und noch einmahl so groß als ein Ochs sey: Einen Kopff/ wie die Pferdte/ doch viel dicker habe / kleine Augen und grosse offene Naßlöcher: dicke und bey nah runde (doch kurtze) Füsse/ mit vier Klauen/ wie das Crocodill/ begabet: einen sehr kleinen Schwantz wie der Elephant/ gar keine oder wenig Haar auff der gantzen Haut habe/ welche so hart und dick ist/ das ste nicht leicht durchsschossen werden kan/ es werde dann an den Kinnbacken getroffen/ aus welchen ohne die übrige/ zween grosse Augen-Zähne/ so etwas über sich gebogen/ etwa eines halben Schuhes lang/ und in der dicke eines Ochsen-Horus aus dem Maul gehen/ wormit es des Nachts den Fischen/ des Tags aber den Früchten grossen Schadenzufüget. §. IV. Weilen nun Hiob c. 40 §. 10. dergleichen Eigenschafftendem Behemoth, dessen er dorten gedencket/ zuleget/ so sind einige Gelehrte/ absonderlich der berühmte Bochartus in seinem geistlichen Thier-Buch oder Hierozoice Lib. 5. 6. 15. auff die Gedancken gerathen/ daß man durch den Behemoth nicht so wohl den Elephanten (wie der Ausleger biß daher gesetzet hat/) als das Wall-Roß verstehen müsse/ indem er nicht allein Heu wie ein Ochs frißt/ sondern auch im Rohr uud Schlamm verborgen lieget/ welches/ wie auch die übrige Eigenschafften/ so Hiob demselben ferner zuschreibet/ von dem Elephanten nicht können verstanden werden/ wie obbelobter Herr Ludolf diesen Streit weitläuffig ventiliret/ und in seinem Commentar. in Histor. AEthiop. p. 157. gründlich eröttert hat. §. V. Was den Nutzen und Gebrauch dieses Thiers anlanget/ so dienet es nicht allein den Einwohnern in Aethiopien zur Speiß/ als welche dessen Fleisch/ wie wir das Ochsen-Fleisch essen sollen; Sondern es wird auch in der Artzney gerühmet/ allwo nicht allein den Zähnen/ sondern auch dessen Priapo, so fast gantz beinern ist/ eine grosse Krafft den Stein/ todte und lebendige Frucht/ nebst die Nach-Geburt zubefördern/ zugeschriebe wird. Am meisten aber werden die Zähne darvon heraus gebracht/ und sehr auffgesucht/ als welche wegen ihres flüchtigen Saltzes und absorbirender Krafft nicht allein innerlich gegen alle Blutstürtzungen / und absonderlich gegen diejenige Alteration, so von grossen Schrecken herrühret/ gerühmet / sondern auch äusterlich gegen den Krampff an Händen und Füssen gerühmet wird/ weswegen entweder nur Finger-Ring oder auch gantze Gürtel darvon gemachet werden/ dergleichen Wormius einen in Mus. 290. beschrieben. So bedienen sich auch die Zahn Aertzte (wie sie sich nennen) dieser Zähne sehr/ indem sie diejenigen Zähne/ welche sie an statt der aus gefallenen einzusetzen/ und mit Gold-Drat an die andere zuhefften wissen/ daraus drehen/ weilen sie nicht so bald gelb werden sollen/ wie andere/ so sonsten aus dem Helffenbein gedrehet worden. §. VI. Letzlich muß noch eines andern Thierleins gedencken/ welches von einigen Scribenten auch das Meer-Pferdoder EQUUS MARINUS genennet wird/ weilen es am Kopff auch einiger massen einem Pferd gleichet/ absonderlich / wann es in der offenen See treibet/ und nur mit dem Kopff heraus gucket; wie es zum offtern von denjenigen/ so in Ost-Indien reisen/ gesehen werden soll: Ist sonsten ein klein / schuppichtes und etwas stachlichtes Ding/ wie oben aus der Neben-Figur zu ersehen: Hat sonderlich keinen grossen Nutzen in der Artzney-Kunst/ ausser daß die Aschen davon mit Fett oder weichem Hartz die verlohrne Haar wieder bringen soll/ wie Pomet in Histor, Simpl. Lib. 1. p. 87. aus dem Matthiolo erwehnet hat. es denselbigen aus dem Wasser strecket/ wie der edle Herr Ludolf solches durch obige Figur in seiner Histor. AEthiopica Lib. I. c. 11. num. 2. gezeiget/ allwo zugleich des gantzen Thiers Abbildung und Figur zu finden / welche mit demjenigen Wall-Roß/ so in dem Umbgang des Horti Medici zu Leyden in Holland auff gebalget und ansgestopffet stehet/ und ich vor diesem selbsten gesehen/ ziemlich überein kommet. §. III. So trifft auch des Thevenots Beschreibung in Ansehen derselben wohl zu/ wann er in dem 72. Capitel des zweyten Theils seiner Keiß-Beschreibung setzet/ daß es an Farb Castanienbraun (welche doch an obgemeldten Haut etwas schwärtzer war/) von der Höhe eines Cameel-Thiers und noch einmahl so groß als ein Ochs sey: Einen Kopff/ wie die Pferdte/ doch viel dicker habe / kleine Augen und grosse offene Naßlöcher: dicke und bey nah runde (doch kurtze) Füsse/ mit vier Klauen/ wie das Crocodill/ begabet: einen sehr kleinen Schwantz wie der Elephant/ gar keine oder wenig Haar auff der gantzen Haut habe/ welche so hart und dick ist/ das ste nicht leicht durchsschossen werden kan/ es werde dann an den Kinnbacken getroffen/ aus welchen ohne die übrige/ zween grosse Augen-Zähne/ so etwas über sich gebogen/ etwa eines halben Schuhes lang/ und in der dicke eines Ochsen-Horus aus dem Maul gehen/ wormit es des Nachts den Fischen/ des Tags aber den Früchten grossen Schadenzufüget. §. IV. Weilen nun Hiob c. 40 §. 10. dergleichen Eigenschafftendem Behemoth, dessen er dorten gedencket/ zuleget/ so sind einige Gelehrte/ absonderlich der berühmte Bochartus in seinem geistlichen Thier-Buch oder Hierozoice Lib. 5. 6. 15. auff die Gedancken gerathen/ daß man durch den Behemoth nicht so wohl den Elephanten (wie der Ausleger biß daher gesetzet hat/) als das Wall-Roß verstehen müsse/ indem er nicht allein Heu wie ein Ochs frißt/ sondern auch im Rohr uud Schlamm verborgen lieget/ welches/ wie auch die übrige Eigenschafften/ so Hiob demselben ferner zuschreibet/ von dem Elephanten nicht können verstanden werden/ wie obbelobter Herr Ludolf diesen Streit weitläuffig ventiliret/ und in seinem Commentar. in Histor. AEthiop. p. 157. gründlich eröttert hat. §. V. Was den Nutzen und Gebrauch dieses Thiers anlanget/ so dienet es nicht allein den Einwohnern in Aethiopien zur Speiß/ als welche dessen Fleisch/ wie wir das Ochsen-Fleisch essen sollen; Sondern es wird auch in der Artzney gerühmet/ allwo nicht allein den Zähnen/ sondern auch dessen Priapo, so fast gantz beinern ist/ eine grosse Krafft den Stein/ todte uñ lebendige Frucht/ nebst die Nach-Geburt zubefördern/ zugeschriebë wird. Am meisten aber werden die Zähne darvon heraus gebracht/ und sehr auffgesucht/ als welche wegen ihres flüchtigen Saltzes und absorbirender Krafft nicht allein innerlich gegen alle Blutstürtzungen / und absonderlich gegen diejenige Alteration, so von grossen Schrecken herrühret/ gerühmet / sondern auch äusterlich gegen den Krampff an Händen und Füssen gerühmet wird/ weswegen entweder nur Finger-Ring oder auch gantze Gürtel darvon gemachet werden/ dergleichen Wormius einen in Mus. 290. beschrieben. So bedienen sich auch die Zahn Aertzte (wie sie sich nennen) dieser Zähne sehr/ indem sie diejenigen Zähne/ welche sie an statt der aus gefallenen einzusetzen/ und mit Gold-Drat an die andere zuhefften wissen/ daraus drehen/ weilen sie nicht so bald gelb werden sollen/ wie andere/ so sonsten aus dem Helffenbein gedrehet worden. §. VI. Letzlich muß noch eines andern Thierleins gedencken/ welches von einigen Scribenten auch das Meer-Pferdoder EQUUS MARINUS genennet wird/ weilen es am Kopff auch einiger massen einem Pferd gleichet/ absonderlich / wann es in der offenen See treibet/ und nur mit dem Kopff heraus gucket; wie es zum offtern von denjenigen/ so in Ost-Indien reisen/ gesehen werden soll: Ist sonsten ein klein / schuppichtes und etwas stachlichtes Ding/ wie oben aus der Neben-Figur zu ersehen: Hat sonderlich keinen grossen Nutzen in der Artzney-Kunst/ ausser daß die Aschen davon mit Fett oder weichem Hartz die verlohrne Haar wieder bringen soll/ wie Pomet in Histor, Simpl. Lib. 1. p. 87. aus dem Matthiolo erwehnet hat. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0517" n="470"/> es denselbigen aus dem Wasser strecket/ wie der edle Herr Ludolf solches durch obige Figur in seiner Histor. AEthiopica Lib. I. c. 11. num. 2. gezeiget/ allwo zugleich des gantzen Thiers Abbildung und Figur zu finden / welche mit demjenigen Wall-Roß/ so in dem Umbgang des Horti Medici zu Leyden in Holland auff gebalget und ansgestopffet stehet/ und ich vor diesem selbsten gesehen/ ziemlich überein kommet.</p> </div> <div> <head>§. III.</head> <p>So trifft auch des Thevenots Beschreibung in Ansehen derselben wohl zu/ wann er in dem 72. Capitel des zweyten Theils seiner Keiß-Beschreibung setzet/ daß es an Farb Castanienbraun (welche doch an obgemeldten Haut etwas schwärtzer war/) von der Höhe eines Cameel-Thiers und noch einmahl so groß als ein Ochs sey: Einen Kopff/ wie die Pferdte/ doch viel dicker habe / kleine Augen und grosse offene Naßlöcher: dicke und bey nah runde (doch kurtze) Füsse/ mit vier Klauen/ wie das Crocodill/ begabet: einen sehr kleinen Schwantz wie der Elephant/ gar keine oder wenig Haar auff der gantzen Haut habe/ welche so hart und dick ist/ das ste nicht leicht durchsschossen werden kan/ es werde dann an den Kinnbacken getroffen/ aus welchen ohne die übrige/ zween grosse Augen-Zähne/ so etwas über sich gebogen/ etwa eines halben Schuhes lang/ und in der dicke eines Ochsen-Horus aus dem Maul gehen/ wormit es des Nachts den Fischen/ des Tags aber den Früchten grossen Schadenzufüget.</p> </div> <div> <head>§. 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V.</head> <p>Was den Nutzen und Gebrauch dieses Thiers anlanget/ so dienet es nicht allein den Einwohnern in Aethiopien zur Speiß/ als welche dessen Fleisch/ wie wir das Ochsen-Fleisch essen sollen; Sondern es wird auch in der Artzney gerühmet/ allwo nicht allein den Zähnen/ sondern auch dessen Priapo, so fast gantz beinern ist/ eine grosse Krafft den Stein/ todte uñ lebendige Frucht/ nebst die Nach-Geburt zubefördern/ zugeschriebë wird. Am meisten aber werden die Zähne darvon heraus gebracht/ und sehr auffgesucht/ als welche wegen ihres flüchtigen Saltzes und absorbirender Krafft nicht allein innerlich gegen alle Blutstürtzungen / und absonderlich gegen diejenige Alteration, so von grossen Schrecken herrühret/ gerühmet / sondern auch äusterlich gegen den Krampff an Händen und Füssen gerühmet wird/ weswegen entweder nur Finger-Ring oder auch gantze Gürtel darvon gemachet werden/ dergleichen Wormius einen in Mus. 290. beschrieben. So bedienen sich auch die Zahn Aertzte (wie sie sich nennen) dieser Zähne sehr/ indem sie diejenigen Zähne/ welche sie an statt der aus gefallenen einzusetzen/ und mit Gold-Drat an die andere zuhefften wissen/ daraus drehen/ weilen sie nicht so bald gelb werden sollen/ wie andere/ so sonsten aus dem Helffenbein gedrehet worden.</p> </div> <div> <head>§. 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es denselbigen aus dem Wasser strecket/ wie der edle Herr Ludolf solches durch obige Figur in seiner Histor. AEthiopica Lib. I. c. 11. num. 2. gezeiget/ allwo zugleich des gantzen Thiers Abbildung und Figur zu finden / welche mit demjenigen Wall-Roß/ so in dem Umbgang des Horti Medici zu Leyden in Holland auff gebalget und ansgestopffet stehet/ und ich vor diesem selbsten gesehen/ ziemlich überein kommet.
§. III. So trifft auch des Thevenots Beschreibung in Ansehen derselben wohl zu/ wann er in dem 72. Capitel des zweyten Theils seiner Keiß-Beschreibung setzet/ daß es an Farb Castanienbraun (welche doch an obgemeldten Haut etwas schwärtzer war/) von der Höhe eines Cameel-Thiers und noch einmahl so groß als ein Ochs sey: Einen Kopff/ wie die Pferdte/ doch viel dicker habe / kleine Augen und grosse offene Naßlöcher: dicke und bey nah runde (doch kurtze) Füsse/ mit vier Klauen/ wie das Crocodill/ begabet: einen sehr kleinen Schwantz wie der Elephant/ gar keine oder wenig Haar auff der gantzen Haut habe/ welche so hart und dick ist/ das ste nicht leicht durchsschossen werden kan/ es werde dann an den Kinnbacken getroffen/ aus welchen ohne die übrige/ zween grosse Augen-Zähne/ so etwas über sich gebogen/ etwa eines halben Schuhes lang/ und in der dicke eines Ochsen-Horus aus dem Maul gehen/ wormit es des Nachts den Fischen/ des Tags aber den Früchten grossen Schadenzufüget.
§. IV. Weilen nun Hiob c. 40 §. 10. dergleichen Eigenschafftendem Behemoth, dessen er dorten gedencket/ zuleget/ so sind einige Gelehrte/ absonderlich der berühmte Bochartus in seinem geistlichen Thier-Buch oder Hierozoice Lib. 5. 6. 15. auff die Gedancken gerathen/ daß man durch den Behemoth nicht so wohl den Elephanten (wie der Ausleger biß daher gesetzet hat/) als das Wall-Roß verstehen müsse/ indem er nicht allein Heu wie ein Ochs frißt/ sondern auch im Rohr uud Schlamm verborgen lieget/ welches/ wie auch die übrige Eigenschafften/ so Hiob demselben ferner zuschreibet/ von dem Elephanten nicht können verstanden werden/ wie obbelobter Herr Ludolf diesen Streit weitläuffig ventiliret/ und in seinem Commentar. in Histor. AEthiop. p. 157. gründlich eröttert hat.
§. V. Was den Nutzen und Gebrauch dieses Thiers anlanget/ so dienet es nicht allein den Einwohnern in Aethiopien zur Speiß/ als welche dessen Fleisch/ wie wir das Ochsen-Fleisch essen sollen; Sondern es wird auch in der Artzney gerühmet/ allwo nicht allein den Zähnen/ sondern auch dessen Priapo, so fast gantz beinern ist/ eine grosse Krafft den Stein/ todte uñ lebendige Frucht/ nebst die Nach-Geburt zubefördern/ zugeschriebë wird. Am meisten aber werden die Zähne darvon heraus gebracht/ und sehr auffgesucht/ als welche wegen ihres flüchtigen Saltzes und absorbirender Krafft nicht allein innerlich gegen alle Blutstürtzungen / und absonderlich gegen diejenige Alteration, so von grossen Schrecken herrühret/ gerühmet / sondern auch äusterlich gegen den Krampff an Händen und Füssen gerühmet wird/ weswegen entweder nur Finger-Ring oder auch gantze Gürtel darvon gemachet werden/ dergleichen Wormius einen in Mus. 290. beschrieben. So bedienen sich auch die Zahn Aertzte (wie sie sich nennen) dieser Zähne sehr/ indem sie diejenigen Zähne/ welche sie an statt der aus gefallenen einzusetzen/ und mit Gold-Drat an die andere zuhefften wissen/ daraus drehen/ weilen sie nicht so bald gelb werden sollen/ wie andere/ so sonsten aus dem Helffenbein gedrehet worden.
§. VI. Letzlich muß noch eines andern Thierleins gedencken/ welches von einigen Scribenten auch das Meer-Pferdoder
EQUUS MARINUS
genennet wird/ weilen es am Kopff auch einiger massen einem Pferd gleichet/ absonderlich / wann es in der offenen See treibet/ und nur mit dem Kopff heraus gucket; wie es zum offtern von denjenigen/ so in Ost-Indien reisen/ gesehen werden soll: Ist sonsten ein klein / schuppichtes und etwas stachlichtes Ding/ wie oben aus der Neben-Figur zu ersehen: Hat sonderlich keinen grossen Nutzen in der Artzney-Kunst/ ausser daß die Aschen davon mit Fett oder weichem Hartz die verlohrne Haar wieder bringen soll/ wie Pomet in Histor, Simpl. Lib. 1. p. 87. aus dem Matthiolo erwehnet hat.
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