Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.nen etwas sonderliches geleget hat/ so vielleicht in andern/ sonst schön- und reinen Thieren nicht zu finden ist. Absonderlich muß man sich höchlich verwundern/ daß sich in einem so heßlichen und trieffenden Sau-Auge ein gewisses Eychelein oder Glandula findet/ welche im Munde zerkauer den rechten veritablen Biesem am Geschmack und Gerusch wenig oder gar nichts nachgibet/ wie solches nicht allein an den jungen gebratenen Span-Ferckelein/ sondern auch grossen Schweinen offt selbsten erfahren und gesehen/ auch dessen in meinem Polychrest. Exot. Disp. de Lapide Porcino schon vor längsten erwehnet hab. §. 2. Noch mehr hat man sich über das Americanische wilde Schwein/ so den Nabel auff dem Rücken haben soll/ zu verwundern/ absonderlich/ wann man zugleich dessen Eingeweid betrachtet / welches alles verkehrt/ und das unterst zu öberst darinnen lieget/ wie nicht allein F. Gregor. de Bolivar in des Recchi Delic. Anim. Nov. Hisp. pag. 648. berichtet/ sondern auch D. Henricus Fuiren, bey dessen zu Leyden in Holland angestelten Anatomie selbsten gesehen/ und D. Wormio nach Coppenhagen geschrieben hat/ wie auß dieses Museo p. 340. zu ersehen ist. Ob aber der Ductus, so oben auff dem Rücken/ wie ein Darm herausser hanget/ und oben in der zweyten Figur zu sehen ist/ vor den Nabel (wie er insgemein genennet wird/ oder etwas anderst zu halten? ist bey den Gelährten noch etwas streittig/ deren einige es vor eine Dutte oder Papillam halten/ worauß die Säuglinge von den Müttern oder wilden Mocken ernehret würden / indem gleichsam eine kleine Brust und Aber darunter zu sehen/ an dem Bauch aber/ wie sonsten an den andern Schweinen/ keine Mammae zu finden seyn/ wie in obgedachtem Wormio zu lesen ist. Alle aber bezeugen/ daß durch obbemeldten vermeinten Nabel immer böse stinckende Dünste außgetrieben würden/ so gar/ das wann derselbige nicht alsobalden nach des Thiers Tod außgeschnitten würde/ das gantze Schwein dadurch so stinckend werde/ daß man es gar nicht geniessen könne/ worüber Joh. Faber. Lync. sehr curieux und weitläfftig in seinen Anmerckungen über obangeführten Recchum in des Hermandez Tr. de Reb. Med. Nov. Hisp. p. 636. discurriret hat. Sonsten ist dieses Schwein an der äusserlichen Gestalt etwas kleiner als unsere Saue/ hat keinen Schwantz/ bunte Börsten/ worunter zuweilen eine Wolle wächset/ dergleichen vor einigen Jahren auch an einem zahmen Schwein/ so die Metzger zu Franckfurt am Mayn geschlachtet hatten/ gesehen/ und mir überschicket worden. §. 3. Weilen indessen obgemeldtes Indianisches Schwein sehr rar/ und nur an grosser Herren Höfen in Europa zu sehen ist/ so wollen wir uns an unsere wilde Schweine halten/ welche in Ansehen der Zähne in den Material-Kammern und Apothecken auch bekandter sind/ als die vorige/ an welchen dergleichen grosse lange Zähne nicht zu sehen sind: wie wohlen in Ost-Indien auch wilde Schweine gefunden werden/ an welchen diese Watz-Zähne so ungeheuer groß sind/ daß sie sich natürlichen wie Hörner/ nicht (wie D. Jacobaeus in Mus. Haffn. vorgibt) mostrover Wieß/ auß dem Mund oben über den Kopff krümmen/ wie Hn. Johann Gottfried Vily/ dergleichen vor einigen Jahren herauß gebracht/ und dem berühmten Hn. Ludolfo zu Franckfurt zum Andencken hinterlassen Tab. II. Fig. V. zu finden/ und oben in der Figur zu sehen ist. Unsere DENTES APRI sind zwar so groß nicht/ aber doch auch etwas oben außgekrümmet/ wie auf dem Kupffer-Stück in der ersten Figur zu sehen ist; werden vor ein sonderlich Mittel gegen die Bräune / Seitenstechen und andere innerliche Entzündungen/ so von gestecktem oder etwas geronnenem Geblüt/ welches sie mit ihre volatilischen Saltz zertheilen/ gerühmet/ und entweder allein oder mit den Hecht-Kiefern und dergleichen mit Nutz verschrieben/ es werde gleich die RASURA DENTIS APRI oder DENS APRI SINE IGNE gebrauchet/ indem man diese Zähne auff eben die Manier / wie das Hirsch-Horn tractiren/ ein SAL VOLATILE, GELATINAM oder Galred und dergleichen davon machen kan/ wie in des Ettmülleri Comment. in Schroed. p. 766. zu sehen ist. §. 4. Einige machen auch ein groß Wesen von des wilden Schweines Harn oder URINA APRI, weßwegen sie desen Harn-Blase/ worinnen noch etwas Urin (so mit etwas Oehl zu mesliren) enthalten ist/ im Schornstein dörren und so lang hangen lassen/ biß der Urin so dick wie Honig worden ist; welcher nicht allein ein gewisses Mittel gegen den Blasen-Stein abgeben / sondern auch die Würme der kleinen Kindern/ auff den Nabel gerieben/ ohnfehlbar tödten soll / wie es die beyde Französische Scribenten des so genandten Maison Rustique vor ein probirtes Stücklein außgeben; wie dann auch Henricus ab Heer in Spadacrene p. 276. diese also gedörrete Blase gegen die schwere Noth höchlich recommendiret. §. 5. Von unsern zahmen Schweinen findetman wenig oder gar nichts in denen Materialien-Kammern / indem der Schweine Schmaltz/ Speck/ Dreck und dergleichen aller Orthen zu finden ist. Eines nur meritirte wohl auch in deiselbige recipirat zu seyn/ welches biß dahero nen etwas sonderliches geleget hat/ so vielleicht in andern/ sonst schön- und reinen Thieren nicht zu finden ist. Absonderlich muß man sich höchlich verwundern/ daß sich in einem so heßlichen und trieffenden Sau-Auge ein gewisses Eychelein oder Glandula findet/ welche im Munde zerkauer den rechten veritablen Biesem am Geschmack und Gerusch wenig oder gar nichts nachgibet/ wie solches nicht allein an den jungen gebratenen Span-Ferckelein/ sondern auch grossen Schweinen offt selbsten erfahren und gesehen/ auch dessen in meinem Polychrest. Exot. Disp. de Lapide Porcinô schon vor längsten erwehnet hab. §. 2. Noch mehr hat man sich über das Americanische wilde Schwein/ so den Nabel auff dem Rücken haben soll/ zu verwundern/ absonderlich/ wann man zugleich dessen Eingeweid betrachtet / welches alles verkehrt/ und das unterst zu öberst darinnen lieget/ wie nicht allein F. Gregor. de Bolivar in des Recchi Delic. Anim. Nov. Hisp. pag. 648. berichtet/ sondern auch D. Henricus Fuiren, bey dessen zu Leyden in Holland angestelten Anatomie selbsten gesehen/ und D. Wormio nach Coppenhagen geschrieben hat/ wie auß dieses Museo p. 340. zu ersehen ist. Ob aber der Ductus, so oben auff dem Rücken/ wie ein Darm herausser hanget/ und oben in der zweyten Figur zu sehen ist/ vor den Nabel (wie er insgemein genennet wird/ oder etwas anderst zu halten? ist bey den Gelährten noch etwas streittig/ deren einige es vor eine Dutte oder Papillam halten/ worauß die Säuglinge von den Müttern oder wilden Mocken ernehret würden / indem gleichsam eine kleine Brust und Aber darunter zu sehen/ an dem Bauch aber/ wie sonsten an den andern Schweinen/ keine Mammae zu finden seyn/ wie in obgedachtem Wormio zu lesen ist. Alle aber bezeugen/ daß durch obbemeldten vermeinten Nabel immer böse stinckende Dünste außgetrieben würden/ so gar/ das wann derselbige nicht alsobalden nach des Thiers Tod außgeschnitten würde/ das gantze Schwein dadurch so stinckend werde/ daß man es gar nicht geniessen könne/ worüber Joh. Faber. Lync. sehr curieux und weitläfftig in seinen Anmerckungen über obangeführten Recchum in des Hermandez Tr. de Reb. Med. Nov. Hisp. p. 636. discurriret hat. Sonsten ist dieses Schwein an der äusserlichen Gestalt etwas kleiner als unsere Saue/ hat keinen Schwantz/ bunte Börsten/ worunter zuweilen eine Wolle wächset/ dergleichen vor einigen Jahren auch an einem zahmen Schwein/ so die Metzger zu Franckfurt am Mayn geschlachtet hatten/ gesehen/ und mir überschicket worden. §. 3. Weilen indessen obgemeldtes Indianisches Schwein sehr rar/ und nur an grosser Herren Höfen in Europa zu sehen ist/ so wollen wir uns an unsere wilde Schweine halten/ welche in Ansehen der Zähne in den Material-Kammern und Apothecken auch bekandter sind/ als die vorige/ an welchen dergleichen grosse lange Zähne nicht zu sehen sind: wie wohlen in Ost-Indien auch wilde Schweine gefunden werden/ an welchen diese Watz-Zähne so ungeheuer groß sind/ daß sie sich natürlichen wie Hörner/ nicht (wie D. Jacobaeus in Mus. Haffn. vorgibt) mostrover Wieß/ auß dem Mund oben über den Kopff krümmen/ wie Hn. Johann Gottfried Vily/ dergleichen vor einigen Jahren herauß gebracht/ und dem berühmten Hn. Ludolfo zu Franckfurt zum Andencken hinterlassen Tab. II. Fig. V. zu finden/ und oben in der Figur zu sehen ist. Unsere DENTES APRI sind zwar so groß nicht/ aber doch auch etwas oben außgekrümmet/ wie auf dem Kupffer-Stück in der ersten Figur zu sehen ist; werden vor ein sonderlich Mittel gegen die Bräune / Seitenstechen und andere innerliche Entzündungen/ so von gestecktem oder etwas geronnenem Geblüt/ welches sie mit ihrë volatilischen Saltz zertheilen/ gerühmet/ und entweder allein oder mit den Hecht-Kiefern und dergleichen mit Nutz verschrieben/ es werde gleich die RASURA DENTIS APRI oder DENS APRI SINE IGNE gebrauchet/ indem man diese Zähne auff eben die Manier / wie das Hirsch-Horn tractiren/ ein SAL VOLATILE, GELATINAM oder Galred und dergleichen davon machen kan/ wie in des Ettmülleri Comment. in Schroed. p. 766. zu sehen ist. §. 4. Einige machen auch ein groß Wesen von des wilden Schweines Harn oder URINA APRI, weßwegen sie desen Harn-Blase/ worinnen noch etwas Urin (so mit etwas Oehl zu mesliren) enthalten ist/ im Schornstein dörren und so lang hangen lassen/ biß der Urin so dick wie Honig worden ist; welcher nicht allein ein gewisses Mittel gegen den Blasen-Stein abgeben / sondern auch die Würme der kleinen Kindern/ auff den Nabel gerieben/ ohnfehlbar tödten soll / wie es die beyde Französische Scribenten des so genandten Maison Rustique vor ein probirtes Stücklein außgeben; wie dann auch Henricus ab Heer in Spadacrene p. 276. diese also gedörrete Blase gegen die schwere Noth höchlich recommendiret. §. 5. Von unsern zahmen Schweinen findetman wenig oder gar nichts in denen Materialien-Kammern / indem der Schweine Schmaltz/ Speck/ Dreck und dergleichen aller Orthen zu finden ist. 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Ob aber der Ductus, so oben auff dem Rücken/ wie ein Darm herausser hanget/ und oben in der zweyten Figur zu sehen ist/ vor den Nabel (wie er insgemein genennet wird/ oder etwas anderst zu halten? ist bey den Gelährten noch etwas streittig/ deren einige es vor eine Dutte oder Papillam halten/ worauß die Säuglinge von den Müttern oder wilden Mocken ernehret würden / indem gleichsam eine kleine Brust und Aber darunter zu sehen/ an dem Bauch aber/ wie sonsten an den andern Schweinen/ keine Mammae zu finden seyn/ wie in obgedachtem Wormio zu lesen ist. Alle aber bezeugen/ daß durch obbemeldten vermeinten Nabel immer böse stinckende Dünste außgetrieben würden/ so gar/ das wann derselbige nicht alsobalden nach des Thiers Tod außgeschnitten würde/ das gantze Schwein dadurch so stinckend werde/ daß man es gar nicht geniessen könne/ worüber Joh. Faber. Lync. sehr curieux und weitläfftig in seinen Anmerckungen über obangeführten Recchum in des Hermandez Tr. de Reb. Med. Nov. Hisp. p. 636. discurriret hat. Sonsten ist dieses Schwein an der äusserlichen Gestalt etwas kleiner als unsere Saue/ hat keinen Schwantz/ bunte Börsten/ worunter zuweilen eine Wolle wächset/ dergleichen vor einigen Jahren auch an einem zahmen Schwein/ so die Metzger zu Franckfurt am Mayn geschlachtet hatten/ gesehen/ und mir überschicket worden.</p> </div> <div> <head>§. 3.</head> <p>Weilen indessen obgemeldtes Indianisches Schwein sehr rar/ und nur an grosser Herren Höfen in Europa zu sehen ist/ so wollen wir uns an unsere wilde Schweine halten/ welche in Ansehen der Zähne in den Material-Kammern und Apothecken auch bekandter sind/ als die vorige/ an welchen dergleichen grosse lange Zähne nicht zu sehen sind: wie wohlen in Ost-Indien auch wilde Schweine gefunden werden/ an welchen diese Watz-Zähne so ungeheuer groß sind/ daß sie sich natürlichen wie Hörner/ nicht (wie D. Jacobaeus in Mus. Haffn. vorgibt) mostrover Wieß/ auß dem Mund oben über den Kopff krümmen/ wie Hn. Johann Gottfried Vily/ dergleichen vor einigen Jahren herauß gebracht/ und dem berühmten Hn. Ludolfo zu Franckfurt zum Andencken hinterlassen Tab. II. Fig. V. zu finden/ und oben in der Figur zu sehen ist. 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nen etwas sonderliches geleget hat/ so vielleicht in andern/ sonst schön- und reinen Thieren nicht zu finden ist. Absonderlich muß man sich höchlich verwundern/ daß sich in einem so heßlichen und trieffenden Sau-Auge ein gewisses Eychelein oder Glandula findet/ welche im Munde zerkauer den rechten veritablen Biesem am Geschmack und Gerusch wenig oder gar nichts nachgibet/ wie solches nicht allein an den jungen gebratenen Span-Ferckelein/ sondern auch grossen Schweinen offt selbsten erfahren und gesehen/ auch dessen in meinem Polychrest. Exot. Disp. de Lapide Porcinô schon vor längsten erwehnet hab.
§. 2. Noch mehr hat man sich über das Americanische wilde Schwein/ so den Nabel auff dem Rücken haben soll/ zu verwundern/ absonderlich/ wann man zugleich dessen Eingeweid betrachtet / welches alles verkehrt/ und das unterst zu öberst darinnen lieget/ wie nicht allein F. Gregor. de Bolivar in des Recchi Delic. Anim. Nov. Hisp. pag. 648. berichtet/ sondern auch D. Henricus Fuiren, bey dessen zu Leyden in Holland angestelten Anatomie selbsten gesehen/ und D. Wormio nach Coppenhagen geschrieben hat/ wie auß dieses Museo p. 340. zu ersehen ist. Ob aber der Ductus, so oben auff dem Rücken/ wie ein Darm herausser hanget/ und oben in der zweyten Figur zu sehen ist/ vor den Nabel (wie er insgemein genennet wird/ oder etwas anderst zu halten? ist bey den Gelährten noch etwas streittig/ deren einige es vor eine Dutte oder Papillam halten/ worauß die Säuglinge von den Müttern oder wilden Mocken ernehret würden / indem gleichsam eine kleine Brust und Aber darunter zu sehen/ an dem Bauch aber/ wie sonsten an den andern Schweinen/ keine Mammae zu finden seyn/ wie in obgedachtem Wormio zu lesen ist. Alle aber bezeugen/ daß durch obbemeldten vermeinten Nabel immer böse stinckende Dünste außgetrieben würden/ so gar/ das wann derselbige nicht alsobalden nach des Thiers Tod außgeschnitten würde/ das gantze Schwein dadurch so stinckend werde/ daß man es gar nicht geniessen könne/ worüber Joh. Faber. Lync. sehr curieux und weitläfftig in seinen Anmerckungen über obangeführten Recchum in des Hermandez Tr. de Reb. Med. Nov. Hisp. p. 636. discurriret hat. Sonsten ist dieses Schwein an der äusserlichen Gestalt etwas kleiner als unsere Saue/ hat keinen Schwantz/ bunte Börsten/ worunter zuweilen eine Wolle wächset/ dergleichen vor einigen Jahren auch an einem zahmen Schwein/ so die Metzger zu Franckfurt am Mayn geschlachtet hatten/ gesehen/ und mir überschicket worden.
§. 3. Weilen indessen obgemeldtes Indianisches Schwein sehr rar/ und nur an grosser Herren Höfen in Europa zu sehen ist/ so wollen wir uns an unsere wilde Schweine halten/ welche in Ansehen der Zähne in den Material-Kammern und Apothecken auch bekandter sind/ als die vorige/ an welchen dergleichen grosse lange Zähne nicht zu sehen sind: wie wohlen in Ost-Indien auch wilde Schweine gefunden werden/ an welchen diese Watz-Zähne so ungeheuer groß sind/ daß sie sich natürlichen wie Hörner/ nicht (wie D. Jacobaeus in Mus. Haffn. vorgibt) mostrover Wieß/ auß dem Mund oben über den Kopff krümmen/ wie Hn. Johann Gottfried Vily/ dergleichen vor einigen Jahren herauß gebracht/ und dem berühmten Hn. Ludolfo zu Franckfurt zum Andencken hinterlassen Tab. II. Fig. V. zu finden/ und oben in der Figur zu sehen ist. Unsere
DENTES APRI
sind zwar so groß nicht/ aber doch auch etwas oben außgekrümmet/ wie auf dem Kupffer-Stück in der ersten Figur zu sehen ist; werden vor ein sonderlich Mittel gegen die Bräune / Seitenstechen und andere innerliche Entzündungen/ so von gestecktem oder etwas geronnenem Geblüt/ welches sie mit ihrë volatilischen Saltz zertheilen/ gerühmet/ und entweder allein oder mit den Hecht-Kiefern und dergleichen mit Nutz verschrieben/ es werde gleich die RASURA DENTIS APRI oder DENS APRI SINE IGNE gebrauchet/ indem man diese Zähne auff eben die Manier / wie das Hirsch-Horn tractiren/ ein SAL VOLATILE, GELATINAM oder Galred und dergleichen davon machen kan/ wie in des Ettmülleri Comment. in Schroed. p. 766. zu sehen ist.
§. 4. Einige machen auch ein groß Wesen von des wilden Schweines Harn oder
URINA APRI,
weßwegen sie desen Harn-Blase/ worinnen noch etwas Urin (so mit etwas Oehl zu mesliren) enthalten ist/ im Schornstein dörren und so lang hangen lassen/ biß der Urin so dick wie Honig worden ist; welcher nicht allein ein gewisses Mittel gegen den Blasen-Stein abgeben / sondern auch die Würme der kleinen Kindern/ auff den Nabel gerieben/ ohnfehlbar tödten soll / wie es die beyde Französische Scribenten des so genandten Maison Rustique vor ein probirtes Stücklein außgeben; wie dann auch Henricus ab Heer in Spadacrene p. 276. diese also gedörrete Blase gegen die schwere Noth höchlich recommendiret.
§. 5. Von unsern zahmen Schweinen findetman wenig oder gar nichts in denen Materialien-Kammern / indem der Schweine Schmaltz/ Speck/ Dreck und dergleichen aller Orthen zu finden ist. Eines nur meritirte wohl auch in deiselbige recipirat zu seyn/ welches biß dahero
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