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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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Blut-Flüß / wie auch das Weise der Weiber gelobet/ wann man eslaber in einem zugedeckten Diegel calcinirt / bleib es kohlschwartz/ wie D. Hoffmann in Clav. Schroed. pag. 660. zeiget: Auß welchem kleine Küchlein mit Wasser gemacht werden/ so den Mahlern dienen und von den Frantzosen Noir de Velour genennet werden. Doch kan man/ ehe das Helffenbein auff diese oder jene Weiß calcinirt wird/ zu vor das Sal Volatile und den Spiritum davon ziehen/ und nach mahlen den Satz oder [unleserliches Material] ferner also calciniren/ damit nichts zu ungut komme.

§. VII.

Man findet auch zuweilen dergleichen grosse Zähne und Beine unter der Erden/ welche dem Helffenbein gleich sehen und deßwegen.

[unleserliches Material]EBUR FOSSILE

genennet werden: Sind auß wendig auch gelb und inwendig weiß/ und an der Zung gelb/ ob aber die Stücker von vergrabenem und in der Erd calcinirtem Helffenbein herrühren/ oder auß einer fetten Erden oder Marga, durch Spiele der Natur also formiret werden/ lassen wir die Naturkündiger außmachen: Muß recht mürb auff der Zunge/ unleidlich ziehend und schön weiß seyn / wie Marxius c. l. p. 93. berichtet. Es kommet sonsten an seinem Wesen und Tugenden mit dem gegrabenen Einhorn sehr überein/ worvon an einem andern Ort gehandelt wird.

§. VIII.

Letzlich muß man auch den Affen/ so sich auff unsern Elephanten oben in der Figur retiriret hat/ nicht gar verschmähen/ sondern auch dessen mit wenigen gedencken/ zumahlen man in demselcen einen sehr herrlichen und kostbahren Stein oder Bezoar so

BEZOAR SIMIARUM[unleserliches Material]

oder Affen-Stein genennet werden könte/ finden soll/ dessen 6. Gran mehr/ als von dem rechten Bezoar ein halb quint thun sollen/ weßwegen auch ein Stück mehr dann hundert kostet / wie Tavernier im 2. Buch seiner Reif-Beschreibung pag. 319. berichtet. Diese Steine sind insgemein gantz rund/ da der Orientalische Bezoar offt auch länglicht und von andern Figuren ist: Sol auff der Insul Macassar meistens zubekommen seyn/ dergleichen zwey HErr Pomet. Frantzösische Materialist zu Paris besitzet/ welche Er nebst dem Pedra Poreo vor eine der grösten Curiositäten und Reichthumen in Europa hält/ wie aus dem Anhang seines Buchs pag. 2. zusehen ist. Sonsten aber sind die Affen sehr schädliche Thiere/ welche die Früchten des Landes sehr ruiniren/ wie der obbemeldte Herr Ludolff l. c. Lib. 1. cap. 10. num. 52. zeiget; weßwegen ihm die Einwohner des Lands auch sehr nachstellen/ und mit allerhand Listen zu fangen pflegen/ welche Mallet im dritten Buch seiner Welt-Beschreibung pag, 77. gar artlich beschrieben und in einem Abriß unter Augen gelegt hat.

Blut-Flüß / wie auch das Weise der Weiber gelobet/ wann man eslaber in einem zugedeckten Diegel calcinirt / bleib es kohlschwartz/ wie D. Hoffmann in Clav. Schroed. pag. 660. zeiget: Auß welchem kleine Küchlein mit Wasser gemacht werden/ so den Mahlern dienen und von den Frantzosen Noir de Velour genennet werden. Doch kan man/ ehe das Helffenbein auff diese oder jene Weiß calcinirt wird/ zu vor das Sal Volatile und den Spiritum davon ziehen/ und nach mahlen den Satz oder [unleserliches Material] ferner also calciniren/ damit nichts zu ungut komme.

§. VII.

Man findet auch zuweilen dergleichen grosse Zähne und Beine unter der Erden/ welche dem Helffenbein gleich sehen und deßwegen.

[unleserliches Material]EBUR FOSSILE

genennet werden: Sind auß wendig auch gelb und inwendig weiß/ und an der Zung gelb/ ob aber die Stücker von vergrabenem und in der Erd calcinirtem Helffenbein herrühren/ oder auß einer fetten Erden oder Margâ, durch Spiele der Natur also formiret werden/ lassen wir die Naturkündiger außmachen: Muß recht mürb auff der Zunge/ unleidlich ziehend und schön weiß seyn / wie Marxius c. l. p. 93. berichtet. Es kommet sonsten an seinem Wesen und Tugenden mit dem gegrabenen Einhorn sehr überein/ worvon an einem andern Ort gehandelt wird.

§. VIII.

Letzlich muß man auch den Affen/ so sich auff unsern Elephanten oben in der Figur retiriret hat/ nicht gar verschmähen/ sondern auch dessen mit wenigen gedencken/ zumahlen man in demselcen einen sehr herrlichen und kostbahren Stein oder Bezoar so

BEZOAR SIMIARUM[unleserliches Material]

oder Affen-Stein genennet werden könte/ finden soll/ dessen 6. Gran mehr/ als von dem rechten Bezoar ein halb quint thun sollen/ weßwegen auch ein Stück mehr dann hundert kostet / wie Tavernier im 2. Buch seiner Reif-Beschreibung pag. 319. berichtet. Diese Steine sind insgemein gantz rund/ da der Orientalische Bezoar offt auch länglicht und von andern Figuren ist: Sol auff der Insul Macassar meistens zubekommen seyn/ dergleichen zwey HErr Pomet. Frantzösische Materialist zu Paris besitzet/ welche Er nebst dem Pedra Poreo vor eine der grösten Curiositäten und Reichthumen in Europa hält/ wie aus dem Anhang seines Buchs pag. 2. zusehen ist. Sonsten aber sind die Affen sehr schädliche Thiere/ welche die Früchten des Landes sehr ruiniren/ wie der obbemeldte Herr Ludolff l. c. Lib. 1. cap. 10. num. 52. zeiget; weßwegen ihm die Einwohner des Lands auch sehr nachstellen/ und mit allerhand Listen zu fangen pflegen/ welche Mallet im dritten Buch seiner Welt-Beschreibung pag, 77. gar artlich beschrieben und in einem Abriß unter Augen gelegt hat.

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Blut-Flüß /       wie auch das Weise der Weiber gelobet/ wann man eslaber in einem zugedeckten Diegel calcinirt      / bleib es kohlschwartz/ wie D. Hoffmann in Clav. Schroed. pag. 660. zeiget: Auß welchem       kleine Küchlein mit Wasser gemacht werden/ so den Mahlern dienen und von den Frantzosen Noir       de Velour genennet werden. Doch kan man/ ehe das Helffenbein auff diese oder jene Weiß       calcinirt wird/ zu vor das Sal Volatile und den Spiritum davon ziehen/ und nach mahlen den       Satz oder <gap reason="illegible"/> ferner also calciniren/ damit nichts zu ungut komme.</p>
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[423/0469] Blut-Flüß / wie auch das Weise der Weiber gelobet/ wann man eslaber in einem zugedeckten Diegel calcinirt / bleib es kohlschwartz/ wie D. Hoffmann in Clav. Schroed. pag. 660. zeiget: Auß welchem kleine Küchlein mit Wasser gemacht werden/ so den Mahlern dienen und von den Frantzosen Noir de Velour genennet werden. Doch kan man/ ehe das Helffenbein auff diese oder jene Weiß calcinirt wird/ zu vor das Sal Volatile und den Spiritum davon ziehen/ und nach mahlen den Satz oder _ ferner also calciniren/ damit nichts zu ungut komme. §. VII. Man findet auch zuweilen dergleichen grosse Zähne und Beine unter der Erden/ welche dem Helffenbein gleich sehen und deßwegen. _ EBUR FOSSILE genennet werden: Sind auß wendig auch gelb und inwendig weiß/ und an der Zung gelb/ ob aber die Stücker von vergrabenem und in der Erd calcinirtem Helffenbein herrühren/ oder auß einer fetten Erden oder Margâ, durch Spiele der Natur also formiret werden/ lassen wir die Naturkündiger außmachen: Muß recht mürb auff der Zunge/ unleidlich ziehend und schön weiß seyn / wie Marxius c. l. p. 93. berichtet. Es kommet sonsten an seinem Wesen und Tugenden mit dem gegrabenen Einhorn sehr überein/ worvon an einem andern Ort gehandelt wird. §. VIII. Letzlich muß man auch den Affen/ so sich auff unsern Elephanten oben in der Figur retiriret hat/ nicht gar verschmähen/ sondern auch dessen mit wenigen gedencken/ zumahlen man in demselcen einen sehr herrlichen und kostbahren Stein oder Bezoar so BEZOAR SIMIARUM_ oder Affen-Stein genennet werden könte/ finden soll/ dessen 6. Gran mehr/ als von dem rechten Bezoar ein halb quint thun sollen/ weßwegen auch ein Stück mehr dann hundert kostet / wie Tavernier im 2. Buch seiner Reif-Beschreibung pag. 319. berichtet. Diese Steine sind insgemein gantz rund/ da der Orientalische Bezoar offt auch länglicht und von andern Figuren ist: Sol auff der Insul Macassar meistens zubekommen seyn/ dergleichen zwey HErr Pomet. Frantzösische Materialist zu Paris besitzet/ welche Er nebst dem Pedra Poreo vor eine der grösten Curiositäten und Reichthumen in Europa hält/ wie aus dem Anhang seines Buchs pag. 2. zusehen ist. Sonsten aber sind die Affen sehr schädliche Thiere/ welche die Früchten des Landes sehr ruiniren/ wie der obbemeldte Herr Ludolff l. c. Lib. 1. cap. 10. num. 52. zeiget; weßwegen ihm die Einwohner des Lands auch sehr nachstellen/ und mit allerhand Listen zu fangen pflegen/ welche Mallet im dritten Buch seiner Welt-Beschreibung pag, 77. gar artlich beschrieben und in einem Abriß unter Augen gelegt hat.

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 423. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/469>, abgerufen am 21.11.2024.