Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.Das XIV. Capitel Von dem ACACIEN-Safft und Arabischen Hartz-Gummi.
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§. I DEr Acacien-Safft oder SUCCUS ACACIAE, sonsten auch AEgyptischer Schotten-Dorn-Safft genandt/ ist ein röthlich/ brauner und dicker Safft/ eines herben und anziehenden Geschmacks/ welcher in dünnen Blasen eingefasset und zu runden Bällen/ deren jeder 4. bißweilen auch 6. biß 8. Untze wieget/ auß AEgypten über Massilien und andere Orten gebracht wird/ wie Charas in Beschreibung der Theriacs-Ingredientien cap. 69. pag. 221. berichtet. §. 2. Das Gewächs/ worvon dieser Safft herrühret/ wird insgemein Acacia AEgyptiaca genennet und von vielen Authoren vor einen Baum/ von andern aber besser vor einen dornichten Strauch gehalten/ dessen Abbildung (welche oben zu sehen) von Herrn Herberto de Jager dem berümbden Cleyero in Ost-Indien mitgetheilet und von diesem den Miscell. Acad. Germ. Cur. Dec. I. A. III. pag. II einverleibet worden; und weilen dieselbe sowohl mit derjenigen Acacia Vera, welcher der Cardinal Farnesius vor diesem zu Rom in seinem Garten gehabt und Aldinus in Horto Farnesiano beschrieben/ übereinkommet/ auch des Hernandez Figuren/ so in dessen Hist. Rerum Med. Nov. Hisp. pag. 59. 453. 866. zu finden sind/ sehr gleich scheinet: als hat man desto weniger Ursach daran zu zweifflen. §. 3. Ob aber dieser Safft auß der Frucht dieses Gewächses (welche den Lupinen gleichen soll/ und von Wormio in Mus. pag. 178. beschrieben wird) oder auß den Rinden und Blättern gezogen werde / ist noch etwas ungewiß. So sind auch die Materialisten wegen der eusserlichen Farb noch nicht eins/ indem viele sagen/ der Succus Das XIV. Capitel Von dem ACACIEN-Safft und Arabischen Hartz-Gummi.
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§. I DEr Acacien-Safft oder SUCCUS ACACIAE, sonsten auch AEgyptischer Schotten-Dorn-Safft genandt/ ist ein röthlich/ brauner und dicker Safft/ eines herben und anziehenden Geschmacks/ welcher in dünnen Blasen eingefasset und zu runden Bällen/ deren jeder 4. bißweilen auch 6. biß 8. Untze wieget/ auß AEgypten über Massilien und andere Orten gebracht wird/ wie Charas in Beschreibung der Theriacs-Ingredientien cap. 69. pag. 221. berichtet. §. 2. Das Gewächs/ worvon dieser Safft herrühret/ wird insgemein Acacia AEgyptiaca genennet und von vielen Authoren vor einen Baum/ von andern aber besser vor einen dornichten Strauch gehalten/ dessen Abbildung (welche oben zu sehen) von Herrn Herberto de Jager dem berümbden Cleyero in Ost-Indien mitgetheilet und von diesem den Miscell. Acad. Germ. Cur. Dec. I. A. III. pag. II einverleibet worden; und weilen dieselbe sowohl mit derjenigen Acaciâ Verâ, welcher der Cardinal Farnesius vor diesem zu Rom in seinem Garten gehabt und Aldinus in Hortô Farnesiano beschrieben/ übereinkommet/ auch des Hernandez Figuren/ so in dessen Hist. Rerum Med. Nov. Hisp. pag. 59. 453. 866. zu finden sind/ sehr gleich scheinet: als hat man desto weniger Ursach daran zu zweifflen. §. 3. Ob aber dieser Safft auß der Frucht dieses Gewächses (welche den Lupinen gleichen soll/ und von Wormio in Mus. pag. 178. beschrieben wird) oder auß den Rinden und Blättern gezogen werde / ist noch etwas ungewiß. So sind auch die Materialisten wegen der eusserlichen Farb noch nicht eins/ indem viele sagen/ der Succus <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0435" n="389"/> </div> <div> <head>Das XIV. Capitel<lb/> Von dem ACACIEN-Safft und Arabischen Hartz-Gummi.</head> <p> <figure/> </p> </div> <div> <head>§. I</head> <p>DEr Acacien-Safft</p> <p>oder</p> <p> <hi rendition="#k">SUCCUS ACACIAE,</hi> </p> <p>sonsten auch AEgyptischer Schotten-Dorn-Safft genandt/ ist ein röthlich/ brauner und dicker Safft/ eines herben und anziehenden Geschmacks/ welcher in dünnen Blasen eingefasset und zu runden Bällen/ deren jeder 4. bißweilen auch 6. biß 8. Untze wieget/ auß AEgypten über Massilien und andere Orten gebracht wird/ wie Charas in Beschreibung der Theriacs-Ingredientien cap. 69. pag. 221. berichtet.</p> </div> <div> <head>§. 2.</head> <p>Das Gewächs/ worvon dieser Safft herrühret/ wird insgemein Acacia AEgyptiaca genennet und von vielen Authoren vor einen Baum/ von andern aber besser vor einen dornichten Strauch gehalten/ dessen Abbildung (welche oben zu sehen) von Herrn Herberto de Jager dem berümbden Cleyero in Ost-Indien mitgetheilet und von diesem den Miscell. Acad. Germ. Cur. Dec. I. A. III. pag. II einverleibet worden; und weilen dieselbe sowohl mit derjenigen Acaciâ Verâ, welcher der Cardinal Farnesius vor diesem zu Rom in seinem Garten gehabt und Aldinus in Hortô Farnesiano beschrieben/ übereinkommet/ auch des Hernandez Figuren/ so in dessen Hist. Rerum Med. Nov. Hisp. pag. 59. 453. 866. zu finden sind/ sehr gleich scheinet: als hat man desto weniger Ursach daran zu zweifflen.</p> </div> <div> <head>§. 3.</head> <p>Ob aber dieser Safft auß der Frucht dieses Gewächses (welche den Lupinen gleichen soll/ und von Wormio in Mus. pag. 178. beschrieben wird) oder auß den Rinden und Blättern gezogen werde / ist noch etwas ungewiß. So sind auch die Materialisten wegen der eusserlichen Farb noch nicht eins/ indem viele sagen/ der Succus </p> </div> </body> </text> </TEI> [389/0435]
Das XIV. Capitel
Von dem ACACIEN-Safft und Arabischen Hartz-Gummi.
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§. I DEr Acacien-Safft
oder
SUCCUS ACACIAE,
sonsten auch AEgyptischer Schotten-Dorn-Safft genandt/ ist ein röthlich/ brauner und dicker Safft/ eines herben und anziehenden Geschmacks/ welcher in dünnen Blasen eingefasset und zu runden Bällen/ deren jeder 4. bißweilen auch 6. biß 8. Untze wieget/ auß AEgypten über Massilien und andere Orten gebracht wird/ wie Charas in Beschreibung der Theriacs-Ingredientien cap. 69. pag. 221. berichtet.
§. 2. Das Gewächs/ worvon dieser Safft herrühret/ wird insgemein Acacia AEgyptiaca genennet und von vielen Authoren vor einen Baum/ von andern aber besser vor einen dornichten Strauch gehalten/ dessen Abbildung (welche oben zu sehen) von Herrn Herberto de Jager dem berümbden Cleyero in Ost-Indien mitgetheilet und von diesem den Miscell. Acad. Germ. Cur. Dec. I. A. III. pag. II einverleibet worden; und weilen dieselbe sowohl mit derjenigen Acaciâ Verâ, welcher der Cardinal Farnesius vor diesem zu Rom in seinem Garten gehabt und Aldinus in Hortô Farnesiano beschrieben/ übereinkommet/ auch des Hernandez Figuren/ so in dessen Hist. Rerum Med. Nov. Hisp. pag. 59. 453. 866. zu finden sind/ sehr gleich scheinet: als hat man desto weniger Ursach daran zu zweifflen.
§. 3. Ob aber dieser Safft auß der Frucht dieses Gewächses (welche den Lupinen gleichen soll/ und von Wormio in Mus. pag. 178. beschrieben wird) oder auß den Rinden und Blättern gezogen werde / ist noch etwas ungewiß. So sind auch die Materialisten wegen der eusserlichen Farb noch nicht eins/ indem viele sagen/ der Succus
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