Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

Bild:
<< vorherige Seite
§. 7.

Kommet also dieses Gummi ohnstreitig von dem bekandten Epheu oder Baum-Eppich her / absonderlich von dessen grösseren Art/ welche entweder den Mauren oder den Bäumen hinauff lauffet/ und kleine Träublein/ welche anfangs grün/ nachgehends schwartz sind träget; wie dann dessen Gummi als das schwärtzeste unter allen von Schurzio in der Material- Kammer pag. 38. beschrieben worden.

§. 8.

Das beste Gummi Hederae muß recht trucken/ durchsichtig und eines etwas balsamischen Geruchs seyn/ wie Pomet l. c. erfordert/ welcher zugleich erinnert/ daß man Achtung gebe/ daß man an dessen Stell nicht das Gummi Alouchi (welches von dem Costo corticoso oder auch Cortice Wintherano fliessen und auch schwartz seyn soll) davor einkauffe.

§. 9.

Seine Qualitäten sind/ daß es wegen seiner balsamischen Natur auch Wunden und andere Schaden heile. Daß es aber die Haar weg ätzen soll/ auch die Läusse tödte/ wie Galenus und Dioscorides geschrieben/ will sich in der That nicht zeigen/ und muß entweder ein Irrthumb hierin vorgehen/ oder müssen die Alten etwas anderst dadurch verstanden haben/ worvon Sim. Paulli in seinem Quadripart. Botan. pag. 327. weiter zu sehen wäre.

Das XII. Capitel

Von dem SCAMMONEO und GUMMI GUTTAE.

[Abbildung]

§. I.

Das SCAMMONIUM ist ein grauschwartzes und hart-hartzigtes Gummi/ eines scharffen und eckelhafften Geschmacks und sonderlich widrigen Geruchs: kombt von Alexandria auß Egypten und Syrien gen Venedig/ in ledernen Beuteln/ von dannen es zu uns gebracht wird/ wie Vielheuer in Beschreibung frembder Materialien pag. 152. schreibet.

§. 2.

Das Kraut/ auß dessen Wurtzel es gepresset wird/ ist nach einhelliger Meynung der Simplicisten eine Winde oder Volubilis, welche häuffig in Orient umb Aleppo wachsen soll /

§. 7.

Kommet also dieses Gummi ohnstreitig von dem bekandten Epheu oder Baum-Eppich her / absonderlich von dessen grösseren Art/ welche entweder den Mauren oder den Bäumen hinauff lauffet/ und kleine Träublein/ welche anfangs grün/ nachgehends schwartz sind träget; wie dann dessen Gummi als das schwärtzeste unter allen von Schurziô in der Material- Kammer pag. 38. beschrieben worden.

§. 8.

Das beste Gummi Hederae muß recht trucken/ durchsichtig und eines etwas balsamischen Geruchs seyn/ wie Pomet l. c. erfordert/ welcher zugleich erinnert/ daß man Achtung gebe/ daß man an dessen Stell nicht das Gummi Alouchi (welches von dem Costo corticoso oder auch Cortice Wintherano fliessen und auch schwartz seyn soll) davor einkauffe.

§. 9.

Seine Qualitäten sind/ daß es wegen seiner balsamischen Natur auch Wunden und andere Schaden heile. Daß es aber die Haar weg ätzen soll/ auch die Läusse tödte/ wie Galenus und Dioscorides geschrieben/ will sich in der That nicht zeigen/ und muß entweder ein Irrthumb hierin vorgehen/ oder müssen die Alten etwas anderst dadurch verstanden haben/ worvon Sim. Paulli in seinem Quadripart. Botan. pag. 327. weiter zu sehen wäre.

Das XII. Capitel

Von dem SCAMMONEO und GUMMI GUTTAE.

[Abbildung]

§. I.

Das SCAMMONIUM ist ein grauschwartzes und hart-hartzigtes Gummi/ eines scharffen und eckelhafften Geschmacks und sonderlich widrigen Geruchs: kombt von Alexandria auß Egypten und Syrien gen Venedig/ in ledernen Beuteln/ von dannen es zu uns gebracht wird/ wie Vielheuer in Beschreibung frembder Materialien pag. 152. schreibet.

§. 2.

Das Kraut/ auß dessen Wurtzel es gepresset wird/ ist nach einhelliger Meynung der Simplicisten eine Winde oder Volubilis, welche häuffig in Orient umb Aleppo wachsen soll /

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0429" n="385"/>
      </div>
      <div>
        <head>§. 7.</head>
        <p>Kommet also dieses Gummi ohnstreitig von dem bekandten Epheu oder Baum-Eppich her /       absonderlich von dessen grösseren Art/ welche entweder den Mauren oder den Bäumen hinauff       lauffet/ und kleine Träublein/ welche anfangs grün/ nachgehends schwartz sind träget; wie       dann dessen Gummi als das schwärtzeste unter allen von Schurziô in der Material- Kammer pag.       38. beschrieben worden.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 8.</head>
        <p>Das beste Gummi Hederae muß recht trucken/ durchsichtig und eines etwas balsamischen Geruchs       seyn/ wie Pomet l. c. erfordert/ welcher zugleich erinnert/ daß man Achtung gebe/ daß man       an dessen Stell nicht das Gummi Alouchi (welches von dem Costo corticoso oder auch Cortice       Wintherano fliessen und auch schwartz seyn soll) davor einkauffe.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 9.</head>
        <p>Seine Qualitäten sind/ daß es wegen seiner balsamischen Natur auch Wunden und andere Schaden       heile. Daß es aber die Haar weg ätzen soll/ auch die Läusse tödte/ wie Galenus und       Dioscorides geschrieben/ will sich in der That nicht zeigen/ und muß entweder ein Irrthumb       hierin vorgehen/ oder müssen die Alten etwas anderst dadurch verstanden haben/ worvon Sim.       Paulli in seinem Quadripart. Botan. pag. 327. weiter zu sehen wäre.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Das XII. Capitel</head>
        <p>Von dem SCAMMONEO und GUMMI GUTTAE.</p>
        <p>
          <figure/>
        </p>
      </div>
      <div>
        <head>§. I.</head>
        <p>Das SCAMMONIUM ist ein grauschwartzes und hart-hartzigtes Gummi/ eines scharffen und       eckelhafften Geschmacks und sonderlich widrigen Geruchs: kombt von Alexandria auß Egypten und       Syrien gen Venedig/ in ledernen Beuteln/ von dannen es zu uns gebracht wird/ wie Vielheuer       in Beschreibung frembder Materialien pag. 152. schreibet.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 2.</head>
        <p>Das Kraut/ auß dessen Wurtzel es gepresset wird/ ist nach einhelliger Meynung der       Simplicisten eine Winde oder Volubilis, welche häuffig in Orient umb Aleppo wachsen soll /
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[385/0429] §. 7. Kommet also dieses Gummi ohnstreitig von dem bekandten Epheu oder Baum-Eppich her / absonderlich von dessen grösseren Art/ welche entweder den Mauren oder den Bäumen hinauff lauffet/ und kleine Träublein/ welche anfangs grün/ nachgehends schwartz sind träget; wie dann dessen Gummi als das schwärtzeste unter allen von Schurziô in der Material- Kammer pag. 38. beschrieben worden. §. 8. Das beste Gummi Hederae muß recht trucken/ durchsichtig und eines etwas balsamischen Geruchs seyn/ wie Pomet l. c. erfordert/ welcher zugleich erinnert/ daß man Achtung gebe/ daß man an dessen Stell nicht das Gummi Alouchi (welches von dem Costo corticoso oder auch Cortice Wintherano fliessen und auch schwartz seyn soll) davor einkauffe. §. 9. Seine Qualitäten sind/ daß es wegen seiner balsamischen Natur auch Wunden und andere Schaden heile. Daß es aber die Haar weg ätzen soll/ auch die Läusse tödte/ wie Galenus und Dioscorides geschrieben/ will sich in der That nicht zeigen/ und muß entweder ein Irrthumb hierin vorgehen/ oder müssen die Alten etwas anderst dadurch verstanden haben/ worvon Sim. Paulli in seinem Quadripart. Botan. pag. 327. weiter zu sehen wäre. Das XII. Capitel Von dem SCAMMONEO und GUMMI GUTTAE. [Abbildung] §. I. Das SCAMMONIUM ist ein grauschwartzes und hart-hartzigtes Gummi/ eines scharffen und eckelhafften Geschmacks und sonderlich widrigen Geruchs: kombt von Alexandria auß Egypten und Syrien gen Venedig/ in ledernen Beuteln/ von dannen es zu uns gebracht wird/ wie Vielheuer in Beschreibung frembder Materialien pag. 152. schreibet. §. 2. Das Kraut/ auß dessen Wurtzel es gepresset wird/ ist nach einhelliger Meynung der Simplicisten eine Winde oder Volubilis, welche häuffig in Orient umb Aleppo wachsen soll /

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/429
Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 385. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/429>, abgerufen am 21.12.2024.