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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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DAS XI. Capitel
Von dem EUPHORBIO und Epheu-Gummi.

[Abbildung]

§. I.

Das EUPHORBIUM ist ein gelbicht- und hartzichtes Gummi/ bestehend auß länglichten und gleichsam röhrichten Stücklein von unterschiedlicher Grösse und Gestalt/ welche einen überaus scharff-brennenden und widrigen Geschmack/ aber keinen sonderlichen Geruch haben: werden auß Ost-Indien und Africa heraus gebracht.

§. 2.

Von dem Ursprung dieses Hartzes sind verschiedene Meynungen. Einige halten dafür/ es komme von einem Baum/ so der Ferulae nicht ungleich sey/ welchen die Einwohner in Libyen mit Schaaff-Fellen umbgeben/ und nachdem sie den Baum von weitem durchstossen/ den heraußdringenden Safft darinnen aufffangen sollen/ wie solches Doct. Hoffmann in Clav. Schroed. pag. 636. auß Dioscoride und andern beschrieben hat. Einige halten davor das Euphorbium wäre ein auffgetrockneter Safft einer Frucht/ so den Cucumern gleich seye. Andere hergegen/ und zwar die meinste von den alten und neuen Botanicis, halten das Gewächs des Euphorbii vor ein sonderliches und fast wunderliches Kraut dieses Nahmens/ so einige/ als Hermannus und Plukenet, Tithymalum Mauritanicum nennen: hat lange/ sehr dicke und stachelichte Blätter/ auß welchen dieses Gummt fliesset; wie dann Pomet in seiner Histoire des Drogues pag. 268. versichert/ daß er ein dergleichen Blatt in Handen habe/ woran das Euphorbium, so durchgedrungen/ augenscheinlich zu sehen sey/ welches er auch an gemeldtem Ort abgemahlet und beschrieben hat. Vielleicht haben andere dieses Gewächs einen Baum genennet/ weilen man einige Species davon findet/ welche sehr hoch/ wie die Bäume in die Höhe

DAS XI. Capitel
Von dem EUPHORBIO und Epheu-Gummi.

[Abbildung]

§. I.

Das EUPHORBIUM ist ein gelbicht- und hartzichtes Gummi/ bestehend auß länglichten und gleichsam röhrichten Stücklein von unterschiedlicher Grösse und Gestalt/ welche einen überaus scharff-brennenden und widrigen Geschmack/ aber keinen sonderlichen Geruch haben: werden auß Ost-Indien und Africâ heraus gebracht.

§. 2.

Von dem Ursprung dieses Hartzes sind verschiedene Meynungen. Einige halten dafür/ es komme von einem Baum/ so der Ferulae nicht ungleich sey/ welchen die Einwohner in Libyen mit Schaaff-Fellen umbgeben/ und nachdem sie den Baum von weitem durchstossen/ den heraußdringenden Safft darinnen aufffangen sollen/ wie solches Doct. Hoffmann in Clav. Schroed. pag. 636. auß Dioscoride und andern beschrieben hat. Einige halten davor das Euphorbium wäre ein auffgetrockneter Safft einer Frucht/ so den Cucumern gleich seye. Andere hergegen/ und zwar die meinste von den alten und neuen Botanicis, halten das Gewächs des Euphorbii vor ein sonderliches und fast wunderliches Kraut dieses Nahmens/ so einige/ als Hermannus und Plukenet, Tithymalum Mauritanicum nennen: hat lange/ sehr dicke und stachelichte Blätter/ auß welchen dieses Gummt fliesset; wie dann Pomet in seiner Histoire des Drogues pag. 268. versichert/ daß er ein dergleichen Blatt in Handen habe/ woran das Euphorbium, so durchgedrungen/ augenscheinlich zu sehen sey/ welches er auch an gemeldtem Ort abgemahlet und beschrieben hat. Vielleicht haben andere dieses Gewächs einen Baum genennet/ weilen man einige Species davon findet/ welche sehr hoch/ wie die Bäume in die Höhe

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[381/0427] DAS XI. Capitel Von dem EUPHORBIO und Epheu-Gummi. [Abbildung] §. I. Das EUPHORBIUM ist ein gelbicht- und hartzichtes Gummi/ bestehend auß länglichten und gleichsam röhrichten Stücklein von unterschiedlicher Grösse und Gestalt/ welche einen überaus scharff-brennenden und widrigen Geschmack/ aber keinen sonderlichen Geruch haben: werden auß Ost-Indien und Africâ heraus gebracht. §. 2. Von dem Ursprung dieses Hartzes sind verschiedene Meynungen. Einige halten dafür/ es komme von einem Baum/ so der Ferulae nicht ungleich sey/ welchen die Einwohner in Libyen mit Schaaff-Fellen umbgeben/ und nachdem sie den Baum von weitem durchstossen/ den heraußdringenden Safft darinnen aufffangen sollen/ wie solches Doct. Hoffmann in Clav. Schroed. pag. 636. auß Dioscoride und andern beschrieben hat. Einige halten davor das Euphorbium wäre ein auffgetrockneter Safft einer Frucht/ so den Cucumern gleich seye. Andere hergegen/ und zwar die meinste von den alten und neuen Botanicis, halten das Gewächs des Euphorbii vor ein sonderliches und fast wunderliches Kraut dieses Nahmens/ so einige/ als Hermannus und Plukenet, Tithymalum Mauritanicum nennen: hat lange/ sehr dicke und stachelichte Blätter/ auß welchen dieses Gummt fliesset; wie dann Pomet in seiner Histoire des Drogues pag. 268. versichert/ daß er ein dergleichen Blatt in Handen habe/ woran das Euphorbium, so durchgedrungen/ augenscheinlich zu sehen sey/ welches er auch an gemeldtem Ort abgemahlet und beschrieben hat. Vielleicht haben andere dieses Gewächs einen Baum genennet/ weilen man einige Species davon findet/ welche sehr hoch/ wie die Bäume in die Höhe

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/427>, abgerufen am 21.11.2024.