Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

Bild:
<< vorherige Seite

die kleinere ex Insula Timorensi, welche bey weiten nicht so groß/ wie die vorige/ sondern dreymahl kleiner sind/ weilen auch die gantze Frucht kaum einer Muscaten-Nuß groß ist/ welche samt dem Baum/ (dessen Wurtzel Lignum Colubrinum genennet wird) in Horto Malabarico Tom. 7. Tab. 2. &amp;amp; seq. in verschiedenen Arten abgemahlet ist.

§. 10.

Hier zu Land sind die erstere/ nemblich die grosse/ mehr bekandt/ welche noch frisch / schön groß/ Asch-farbicht und etwas gelbicht/ nicht wurmstichicht/ noch mit anderem Unrath vermischer seyn sollen/ wie Pomet in seiner Histoire des Drogues pag. 216. lehret.

§. 11.

Sie haben gleichfals eine gifftige Natur/ so gar/ daß zwey Quint davon genommen einen Menschen tödten sollen/ wie Tabern. im dritten Buch von den Kräutern pag. 650. berichtet. In geringer dosi machen sie erbrechen. Warumb sie aber unter die Alexipharmaca gerechnet und unter das güldene Ey oder Elect. de ovo genommen worden/ hat man sich billich zu verwundern und mögen die Alten dadurch etwas anderst/ nahmentlich die Fabas S. Ignatii verstanden haben. Die Diebe mißbrauchen solche die Hunde/ so ihnen verhinderlich seyen/ zu tödten/ sind auch vor diesem von den Hoch-Fürstl. Hessischen Beambten bey denselben gefunden worden/ wie in meinen Pandectis Medico-Legalibus erwehnet hab.

Das XVIII. Capitel

Von den süssen und bitteren Mandeln/ wie auch denen Zirbel- und Pimper-Nüssen.

[Abbildung]

§. 1.

DIe Mandeln oder AMYGDALAE sind läuglichte/ etwas zusammen gedruckte und auff beyden Seiten bäuchichte Kerne einer Stein-Frucht/ außwendig mit einer röthlich-gelben Schale umbgeben/ in welcher ein Schnee-weisser Kern/ auß zweyen Theilen bestehend/ enthalten wird: werden theils aus Franckreich und Italien gebracht/ theils in Teutschland/ absonderlich in der Pfaltz umb Türckheim/ Landau und andern Orten häuffig gesamlet.

§. 2.

Die Mandeln-Bäume/ worvon sie wachsen/ sind wie bekandt den Pfersing-Bäumen sehr gleich / haben auch eine dergleiche Fleischfarbichte Blüth/ wornach die Frucht erfolget/ so außwendig mit einer länglichten-grünen Schelffe/ wie die Welsche-Nüsse/ umbgeben

die kleinere ex Insula Timorensi, welche bey weiten nicht so groß/ wie die vorige/ sondern dreymahl kleiner sind/ weilen auch die gantze Frucht kaum einer Muscaten-Nuß groß ist/ welche samt dem Baum/ (dessen Wurtzel Lignum Colubrinum genennet wird) in Horto Malabarico Tom. 7. Tab. 2. &amp;amp; seq. in verschiedenen Arten abgemahlet ist.

§. 10.

Hier zu Land sind die erstere/ nemblich die grosse/ mehr bekandt/ welche noch frisch / schön groß/ Asch-farbicht und etwas gelbicht/ nicht wurmstichicht/ noch mit anderem Unrath vermischer seyn sollen/ wie Pomet in seiner Histoire des Drogues pag. 216. lehret.

§. 11.

Sie haben gleichfals eine gifftige Natur/ so gar/ daß zwey Quint davon genommen einen Menschen tödten sollen/ wie Tabern. im dritten Buch von den Kräutern pag. 650. berichtet. In geringer dosi machen sie erbrechen. Warumb sie aber unter die Alexipharmaca gerechnet und unter das güldene Ey oder Elect. de ovo genommen worden/ hat man sich billich zu verwundern und mögen die Alten dadurch etwas anderst/ nahmentlich die Fabas S. Ignatii verstanden haben. Die Diebe mißbrauchen solche die Hunde/ so ihnen verhinderlich seyen/ zu tödten/ sind auch vor diesem von den Hoch-Fürstl. Hessischen Beambten bey denselben gefunden worden/ wie in meinen Pandectis Medico-Legalibus erwehnet hab.

Das XVIII. Capitel

Von den süssen und bitteren Mandeln/ wie auch denen Zirbel- und Pimper-Nüssen.

[Abbildung]

§. 1.

DIe Mandeln oder AMYGDALAE sind läuglichte/ etwas zusammen gedruckte und auff beyden Seiten bäuchichte Kerne einer Stein-Frucht/ außwendig mit einer röthlich-gelben Schale umbgeben/ in welcher ein Schnee-weisser Kern/ auß zweyen Theilen bestehend/ enthalten wird: werden theils aus Franckreich und Italien gebracht/ theils in Teutschland/ absonderlich in der Pfaltz umb Türckheim/ Landau und andern Orten häuffig gesamlet.

§. 2.

Die Mandeln-Bäume/ worvon sie wachsen/ sind wie bekandt den Pfersing-Bäumen sehr gleich / haben auch eine dergleiche Fleischfarbichte Blüth/ wornach die Frucht erfolget/ so außwendig mit einer länglichten-grünen Schelffe/ wie die Welsche-Nüsse/ umbgeben

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0374" n="328"/>
die       kleinere ex Insula Timorensi, welche bey weiten nicht so groß/ wie die vorige/ sondern       dreymahl kleiner sind/ weilen auch die gantze Frucht kaum einer Muscaten-Nuß groß ist/ welche       samt dem Baum/ (dessen Wurtzel Lignum Colubrinum genennet wird) in Horto Malabarico Tom. 7.       Tab. 2. &amp;amp;amp; seq. in verschiedenen Arten abgemahlet ist.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 10.</head>
        <p>Hier zu Land sind die erstere/ nemblich die grosse/ mehr bekandt/ welche noch frisch /       schön groß/ Asch-farbicht und etwas gelbicht/ nicht wurmstichicht/ noch mit anderem Unrath       vermischer seyn sollen/ wie Pomet in seiner Histoire des Drogues pag. 216. lehret.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 11.</head>
        <p>Sie haben gleichfals eine gifftige Natur/ so gar/ daß zwey Quint davon genommen einen       Menschen tödten sollen/ wie Tabern. im dritten Buch von den Kräutern pag. 650. berichtet. In       geringer dosi machen sie erbrechen. Warumb sie aber unter die Alexipharmaca gerechnet und unter       das güldene Ey oder Elect. de ovo genommen worden/ hat man sich billich zu verwundern und       mögen die Alten dadurch etwas anderst/ nahmentlich die Fabas S. Ignatii verstanden haben. Die       Diebe mißbrauchen solche die Hunde/ so ihnen verhinderlich seyen/ zu tödten/ sind auch vor       diesem von den Hoch-Fürstl. Hessischen Beambten bey denselben gefunden worden/ wie in meinen       Pandectis Medico-Legalibus erwehnet hab.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Das XVIII. Capitel</head>
        <p>Von den süssen und bitteren Mandeln/ wie auch denen Zirbel- und Pimper-Nüssen.</p>
        <p>
          <figure/>
        </p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 1.</head>
        <p>DIe Mandeln oder AMYGDALAE sind läuglichte/ etwas zusammen gedruckte und auff beyden Seiten       bäuchichte Kerne einer Stein-Frucht/ außwendig mit einer röthlich-gelben Schale umbgeben/ in       welcher ein Schnee-weisser Kern/ auß zweyen Theilen bestehend/ enthalten wird: werden theils       aus Franckreich und Italien gebracht/ theils in Teutschland/ absonderlich in der Pfaltz umb       Türckheim/ Landau und andern Orten häuffig gesamlet.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 2.</head>
        <p>Die Mandeln-Bäume/ worvon sie wachsen/ sind wie bekandt den Pfersing-Bäumen sehr gleich /       haben auch eine dergleiche Fleischfarbichte Blüth/ wornach die Frucht erfolget/ so außwendig       mit einer länglichten-grünen Schelffe/ wie die Welsche-Nüsse/ umbgeben
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[328/0374] die kleinere ex Insula Timorensi, welche bey weiten nicht so groß/ wie die vorige/ sondern dreymahl kleiner sind/ weilen auch die gantze Frucht kaum einer Muscaten-Nuß groß ist/ welche samt dem Baum/ (dessen Wurtzel Lignum Colubrinum genennet wird) in Horto Malabarico Tom. 7. Tab. 2. &amp;amp; seq. in verschiedenen Arten abgemahlet ist. §. 10. Hier zu Land sind die erstere/ nemblich die grosse/ mehr bekandt/ welche noch frisch / schön groß/ Asch-farbicht und etwas gelbicht/ nicht wurmstichicht/ noch mit anderem Unrath vermischer seyn sollen/ wie Pomet in seiner Histoire des Drogues pag. 216. lehret. §. 11. Sie haben gleichfals eine gifftige Natur/ so gar/ daß zwey Quint davon genommen einen Menschen tödten sollen/ wie Tabern. im dritten Buch von den Kräutern pag. 650. berichtet. In geringer dosi machen sie erbrechen. Warumb sie aber unter die Alexipharmaca gerechnet und unter das güldene Ey oder Elect. de ovo genommen worden/ hat man sich billich zu verwundern und mögen die Alten dadurch etwas anderst/ nahmentlich die Fabas S. Ignatii verstanden haben. Die Diebe mißbrauchen solche die Hunde/ so ihnen verhinderlich seyen/ zu tödten/ sind auch vor diesem von den Hoch-Fürstl. Hessischen Beambten bey denselben gefunden worden/ wie in meinen Pandectis Medico-Legalibus erwehnet hab. Das XVIII. Capitel Von den süssen und bitteren Mandeln/ wie auch denen Zirbel- und Pimper-Nüssen. [Abbildung] §. 1. DIe Mandeln oder AMYGDALAE sind läuglichte/ etwas zusammen gedruckte und auff beyden Seiten bäuchichte Kerne einer Stein-Frucht/ außwendig mit einer röthlich-gelben Schale umbgeben/ in welcher ein Schnee-weisser Kern/ auß zweyen Theilen bestehend/ enthalten wird: werden theils aus Franckreich und Italien gebracht/ theils in Teutschland/ absonderlich in der Pfaltz umb Türckheim/ Landau und andern Orten häuffig gesamlet. §. 2. Die Mandeln-Bäume/ worvon sie wachsen/ sind wie bekandt den Pfersing-Bäumen sehr gleich / haben auch eine dergleiche Fleischfarbichte Blüth/ wornach die Frucht erfolget/ so außwendig mit einer länglichten-grünen Schelffe/ wie die Welsche-Nüsse/ umbgeben

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/374
Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/374>, abgerufen am 21.12.2024.