Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.auffgetrucknet uud eingethan werden/ damit sie säfftig und fleischicht bleiben/ anderst würde man nichts als Hülsen bekommen/ wie Marxius in seiner Material-Kammer pag. 154. berichtet. Wie aber solches zugehe/ beschreibet Sam. Dale in seiner Pharmacolog. p. 426. Sie schneiden nemlich den Stiel überzwerch/ biß in die Mitte/ von einander/ damit der Traube also ein guter Theil der Nahrung genommen werde: die also halb abgeschnittene Trauben lässet man alsdann so lang am Stock hangen/ biß sie von der Sonne und Ermangelung der Nahrung dörr und trucken worden/ worauff sie abgenommen und eingepacket werden. Nicht viel anders gehet es mit den andern grossen Rosinen her/ wie davon Rajus in seinem Itinerario zu sehen: Wiewohlen einige vorgeben/ daß ehe solche gedörret werden/ man sie in eine Laugen von Pottasch zu stecken pflege. Die kleine aber sollen zu erst abgenommen und auff der Erden in der Sonne auffgedörret werden/ wie Pomet l. c. pag. 248. berichtet/ und bald mit mehrerm soll gezeiget werden. §. 4. Was sonsten die drey Species der Rosinen/ nemblich der grösten/ grossen und kleinen anlanget/ so werden die letztere von denen Materialisten Wein-Beerlein oder Corinthen: Die zwey erste aber Meer-Trauben und grosse Rosinen genennet; unter welchen die gröste ZIBEBAE heissen/ so in halb runden Einschlägen von Damasco, einer Hauptstatt in Syrien/ kommen und derowegen UV AE DAMASCENAE genennet werden; wiewohlen Eichovius c. l. pag. 123. versichern will / daß derselben auch viele auß der Insul Cypern gebracht würden. Die beste müssen noch frisch / schön groß und vollkommen seyn/ und muß man Achtung geben/ daß keine Spanische/ Massilier und Calabrier Rosinen darunter gemischet seyen/ welches offters von einigen vortheilhafften Specerey-Händlern geschehen soll; welcher Betrug dar an zu erkennen/ daß die rechte Zibeben dick/ groß/ fett/ trucken und hart sind/ nur 2. Kern haben/ auch etwas widrig am Geschmack scheinen: da hergegen die andere grosse Rosinen weich/ gar süsse und gleichsam wie Zucker schmäcken. So kan man auch leicht sehen/ ob die Päcke auffgemacht/ und die Zibeben auffgerühret worden/ worvon Pomet c. l. vor andern zu sehen ist. §. 5. Die gemeine grosse Rosinen oder PASSULAE MAJORES sind wider unterschiedlicher Art/ nachdem sie entweder auß Spanien oder Italien/ und zwar in weisen höltzernen Kasten oder Körben kommen und schwartz-blau oder hell außsehen. Die schwartz-braune sind meistens Genueser: Die blaue kommen auß Spanien über Marsilien/ weßwegen sie auch die Massilier Rosinen vom Schroedero pag. 169. genennet werden. Die Korb-Rosinen (so die schlechtesten) kommen über Hamburg ins Reich. Sie sollen alle schön vollkommen/ trucken und doch auch säfftig/ darbey zugleich fest und hart seyn/ dann solche sich am besten halten lassen/ wie Marxius l. c. pag. 156. lehret. §. 6. Die kleine Rosinen oder PASSULAE MINORES sind sehr kleine Träublein/ in der Grösse der rothen Johannes-Beern/ von unterschiedlicher Farb/ als schwartz/ roth und weiß/ werden theils auß Corintho (worvon sie auch UV AE CORINTHIACAE genennet worden) theils auß der Insul Zante gebracht/ allwo sie in solcher Menge wachsen sollen/ daß die Türcken jährlich 150000. Gold-Gülden nur vor Wein/ kleinen Rosinen und Oehl ziehen sollen/ wie obbelobter Eichovius in seinen Reiß-Beschreibungen pag. 61. berichtet. Weswegen dann auch die Engeländer und Holländer ihre Consules und die Frantzosen ihren Commissarium stetig allda dieses Handels wegen halten. §. 7. Wie dieselbe zubereitet und accommodiret werden/ beschreibet Pomet c. l. pag. 248. Wann nemblich diese Träublein zeitig sind (welches im Augusto geschiehet) brechen solche die Zantheser ab/ lösen sie von den Stielen und dörren sie an Betten bey der Sonne. Wann sie alsdann trucken gnug sind/ werden solche in die Stadt getragen und verkauffet/ allwo man sie durch ein Loch in grosse Magazine oder Gewölber/ welche die Einwohner Seraglio heissen / schüttet/ wo sie sich durch ihr eigen Gewicht so hart auff einander setzen/ daß sie nachmahlen mit grossen eisernen Hacken wieder von einander müssen gerissen werden. Nachmahlen werden sie in Tonnen oder auch Ballen von unterschiedlichem Gewicht gepacket und durch gewisse Personen mit den Füssen hart zusammen gestampffet/ welche deswegen ihre Füsse mit Oehl schmieren. Wann sie nun also accommodiret sind/ kauffen sie die Holländer und Engeländer sehr wohlfeil/ gemeiniglich den Centner vor 11/2. [unleserliches Material] müssen aber nachgehends den Venetianern wohl auch so viel Zoll davon geben; weswegen zu Marseille der Centner schon uff 5. Gulden kommet. In Venedig werden sie nach dem Ster verkaufft/ so 260. [unleserliches Material] klein Gewicht ist und zu Nürnberg 154. [unleserliches Material] thut/ wie Schurtzius in seiner Mate- auffgetrucknet uud eingethan werden/ damit sie säfftig und fleischicht bleiben/ anderst würde man nichts als Hülsen bekommen/ wie Marxius in seiner Material-Kammer pag. 154. berichtet. Wie aber solches zugehe/ beschreibet Sam. Dale in seiner Pharmacolog. p. 426. Sie schneiden nemlich den Stiel überzwerch/ biß in die Mitte/ von einander/ damit der Traube also ein guter Theil der Nahrung genommen werde: die also halb abgeschnittene Trauben lässet man alsdann so lang am Stock hangen/ biß sie von der Sonne und Ermangelung der Nahrung dörr und trucken worden/ worauff sie abgenommen und eingepacket werden. Nicht viel anders gehet es mit den andern grossen Rosinen her/ wie davon Rajus in seinem Itinerario zu sehen: Wiewohlen einige vorgeben/ daß ehe solche gedörret werden/ man sie in eine Laugen von Pottasch zu stecken pflege. Die kleine aber sollen zu erst abgenommen und auff der Erden in der Sonne auffgedörret werden/ wie Pomet l. c. pag. 248. berichtet/ und bald mit mehrerm soll gezeiget werden. §. 4. Was sonsten die drey Species der Rosinen/ nemblich der grösten/ grossen und kleinen anlanget/ so werden die letztere von denen Materialisten Wein-Beerlein oder Corinthen: Die zwey erste aber Meer-Trauben und grosse Rosinen genennet; unter welchen die gröste ZIBEBAE heissen/ so in halb runden Einschlägen von Damasco, einer Hauptstatt in Syrien/ kommen und derowegen UV AE DAMASCENAE genennet werden; wiewohlen Eichovius c. l. pag. 123. versichern will / daß derselben auch viele auß der Insul Cypern gebracht würden. Die beste müssen noch frisch / schön groß und vollkommen seyn/ und muß man Achtung geben/ daß keine Spanische/ Massilier und Calabrier Rosinen darunter gemischet seyen/ welches offters von einigen vortheilhafften Specerey-Händlern geschehen soll; welcher Betrug dar an zu erkennen/ daß die rechte Zibeben dick/ groß/ fett/ trucken und hart sind/ nur 2. Kern haben/ auch etwas widrig am Geschmack scheinen: da hergegen die andere grosse Rosinen weich/ gar süsse und gleichsam wie Zucker schmäcken. So kan man auch leicht sehen/ ob die Päcke auffgemacht/ und die Zibeben auffgerühret worden/ worvon Pomet c. l. vor andern zu sehen ist. §. 5. Die gemeine grosse Rosinen oder PASSULAE MAJORES sind wider unterschiedlicher Art/ nachdem sie entweder auß Spanien oder Italien/ und zwar in weisen höltzernen Kasten oder Körben kommen und schwartz-blau oder hell außsehen. Die schwartz-braune sind meistens Genueser: Die blaue kommen auß Spanien über Marsilien/ weßwegen sie auch die Massilier Rosinen vom Schroedero pag. 169. genennet werden. Die Korb-Rosinen (so die schlechtesten) kommen über Hamburg ins Reich. Sie sollen alle schön vollkommen/ trucken und doch auch säfftig/ darbey zugleich fest und hart seyn/ dann solche sich am besten halten lassen/ wie Marxius l. c. pag. 156. lehret. §. 6. Die kleine Rosinen oder PASSULAE MINORES sind sehr kleine Träublein/ in der Grösse der rothen Johannes-Beern/ von unterschiedlicher Farb/ als schwartz/ roth und weiß/ werden theils auß Corintho (worvon sie auch UV AE CORINTHIACAE genennet worden) theils auß der Insul Zante gebracht/ allwo sie in solcher Menge wachsen sollen/ daß die Türcken jährlich 150000. Gold-Gülden nur vor Wein/ kleinen Rosinen und Oehl ziehen sollen/ wie obbelobter Eichovius in seinen Reiß-Beschreibungen pag. 61. berichtet. Weswegen dann auch die Engeländer und Holländer ihre Consules und die Frantzosen ihren Commissarium stetig allda dieses Handels wegen halten. §. 7. Wie dieselbe zubereitet und accommodiret werden/ beschreibet Pomet c. l. pag. 248. Wann nemblich diese Träublein zeitig sind (welches im Augusto geschiehet) brechen solche die Zantheser ab/ lösen sie von den Stielen und dörren sie an Betten bey der Sonne. Wann sie alsdann trucken gnug sind/ werden solche in die Stadt getragen und verkauffet/ allwo man sie durch ein Loch in grosse Magazine oder Gewölber/ welche die Einwohner Seraglio heissen / schüttet/ wo sie sich durch ihr eigen Gewicht so hart auff einander setzen/ daß sie nachmahlen mit grossen eisernen Hacken wieder von einander müssen gerissen werden. Nachmahlen werden sie in Tonnen oder auch Ballen von unterschiedlichem Gewicht gepacket und durch gewisse Personen mit den Füssen hart zusammen gestampffet/ welche deswegen ihre Füsse mit Oehl schmieren. Wann sie nun also accommodiret sind/ kauffen sie die Holländer und Engeländer sehr wohlfeil/ gemeiniglich den Centner vor 1½. [unleserliches Material] müssen aber nachgehends den Venetianern wohl auch so viel Zoll davon geben; weswegen zu Marseille der Centner schon uff 5. Gulden kommet. In Venedig werden sie nach dem Ster verkaufft/ so 260. [unleserliches Material] klein Gewicht ist und zu Nürnberg 154. 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Die kleine aber sollen zu erst abgenommen und auff der Erden in der Sonne auffgedörret werden/ wie Pomet l. c. pag. 248. berichtet/ und bald mit mehrerm soll gezeiget werden.</p> </div> <div> <head>§. 4.</head> <p>Was sonsten die drey Species der Rosinen/ nemblich der grösten/ grossen und kleinen anlanget/ so werden die letztere von denen Materialisten Wein-Beerlein oder Corinthen: Die zwey erste aber Meer-Trauben und grosse Rosinen genennet; unter welchen die gröste</p> <p> <hi rendition="#k">ZIBEBAE</hi> </p> <p>heissen/ so in halb runden Einschlägen von Damasco, einer Hauptstatt in Syrien/ kommen und derowegen UV AE DAMASCENAE genennet werden; wiewohlen Eichovius c. l. pag. 123. versichern will / daß derselben auch viele auß der Insul Cypern gebracht würden. Die beste müssen noch frisch / schön groß und vollkommen seyn/ und muß man Achtung geben/ daß keine Spanische/ Massilier und Calabrier Rosinen darunter gemischet seyen/ welches offters von einigen vortheilhafften Specerey-Händlern geschehen soll; welcher Betrug dar an zu erkennen/ daß die rechte Zibeben dick/ groß/ fett/ trucken und hart sind/ nur 2. Kern haben/ auch etwas widrig am Geschmack scheinen: da hergegen die andere grosse Rosinen weich/ gar süsse und gleichsam wie Zucker schmäcken. So kan man auch leicht sehen/ ob die Päcke auffgemacht/ und die Zibeben auffgerühret worden/ worvon Pomet c. l. vor andern zu sehen ist.</p> </div> <div> <head>§. 5.</head> <p>Die gemeine grosse Rosinen</p> <p> <hi rendition="#k">oder PASSULAE MAJORES</hi> </p> <p>sind wider unterschiedlicher Art/ nachdem sie entweder auß Spanien oder Italien/ und zwar in weisen höltzernen Kasten oder Körben kommen und schwartz-blau oder hell außsehen. Die schwartz-braune sind meistens Genueser: Die blaue kommen auß Spanien über Marsilien/ weßwegen sie auch die Massilier Rosinen vom Schroedero pag. 169. genennet werden. Die Korb-Rosinen (so die schlechtesten) kommen über Hamburg ins Reich. Sie sollen alle schön vollkommen/ trucken und doch auch säfftig/ darbey zugleich fest und hart seyn/ dann solche sich am besten halten lassen/ wie Marxius l. c. pag. 156. lehret.</p> </div> <div> <head>§. 6.</head> <p>Die kleine Rosinen oder PASSULAE MINORES</p> <p>sind sehr kleine Träublein/ in der Grösse der rothen Johannes-Beern/ von unterschiedlicher Farb/ als schwartz/ roth und weiß/ werden theils auß Corintho (worvon sie auch UV AE CORINTHIACAE genennet worden) theils auß der Insul Zante gebracht/ allwo sie in solcher Menge wachsen sollen/ daß die Türcken jährlich 150000. Gold-Gülden nur vor Wein/ kleinen Rosinen und Oehl ziehen sollen/ wie obbelobter Eichovius in seinen Reiß-Beschreibungen pag. 61. berichtet. Weswegen dann auch die Engeländer und Holländer ihre Consules und die Frantzosen ihren Commissarium stetig allda dieses Handels wegen halten.</p> </div> <div> <head>§. 7.</head> <p>Wie dieselbe zubereitet und accommodiret werden/ beschreibet Pomet c. l. pag. 248. Wann nemblich diese Träublein zeitig sind (welches im Augusto geschiehet) brechen solche die Zantheser ab/ lösen sie von den Stielen und dörren sie an Betten bey der Sonne. Wann sie alsdann trucken gnug sind/ werden solche in die Stadt getragen und verkauffet/ allwo man sie durch ein Loch in grosse Magazine oder Gewölber/ welche die Einwohner Seraglio heissen / schüttet/ wo sie sich durch ihr eigen Gewicht so hart auff einander setzen/ daß sie nachmahlen mit grossen eisernen Hacken wieder von einander müssen gerissen werden. Nachmahlen werden sie in Tonnen oder auch Ballen von unterschiedlichem Gewicht gepacket und durch gewisse Personen mit den Füssen hart zusammen gestampffet/ welche deswegen ihre Füsse mit Oehl schmieren. 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auffgetrucknet uud eingethan werden/ damit sie säfftig und fleischicht bleiben/ anderst würde man nichts als Hülsen bekommen/ wie Marxius in seiner Material-Kammer pag. 154. berichtet. Wie aber solches zugehe/ beschreibet Sam. Dale in seiner Pharmacolog. p. 426. Sie schneiden nemlich den Stiel überzwerch/ biß in die Mitte/ von einander/ damit der Traube also ein guter Theil der Nahrung genommen werde: die also halb abgeschnittene Trauben lässet man alsdann so lang am Stock hangen/ biß sie von der Sonne und Ermangelung der Nahrung dörr und trucken worden/ worauff sie abgenommen und eingepacket werden. Nicht viel anders gehet es mit den andern grossen Rosinen her/ wie davon Rajus in seinem Itinerario zu sehen: Wiewohlen einige vorgeben/ daß ehe solche gedörret werden/ man sie in eine Laugen von Pottasch zu stecken pflege. Die kleine aber sollen zu erst abgenommen und auff der Erden in der Sonne auffgedörret werden/ wie Pomet l. c. pag. 248. berichtet/ und bald mit mehrerm soll gezeiget werden.
§. 4. Was sonsten die drey Species der Rosinen/ nemblich der grösten/ grossen und kleinen anlanget/ so werden die letztere von denen Materialisten Wein-Beerlein oder Corinthen: Die zwey erste aber Meer-Trauben und grosse Rosinen genennet; unter welchen die gröste
ZIBEBAE
heissen/ so in halb runden Einschlägen von Damasco, einer Hauptstatt in Syrien/ kommen und derowegen UV AE DAMASCENAE genennet werden; wiewohlen Eichovius c. l. pag. 123. versichern will / daß derselben auch viele auß der Insul Cypern gebracht würden. Die beste müssen noch frisch / schön groß und vollkommen seyn/ und muß man Achtung geben/ daß keine Spanische/ Massilier und Calabrier Rosinen darunter gemischet seyen/ welches offters von einigen vortheilhafften Specerey-Händlern geschehen soll; welcher Betrug dar an zu erkennen/ daß die rechte Zibeben dick/ groß/ fett/ trucken und hart sind/ nur 2. Kern haben/ auch etwas widrig am Geschmack scheinen: da hergegen die andere grosse Rosinen weich/ gar süsse und gleichsam wie Zucker schmäcken. So kan man auch leicht sehen/ ob die Päcke auffgemacht/ und die Zibeben auffgerühret worden/ worvon Pomet c. l. vor andern zu sehen ist.
§. 5. Die gemeine grosse Rosinen
oder PASSULAE MAJORES
sind wider unterschiedlicher Art/ nachdem sie entweder auß Spanien oder Italien/ und zwar in weisen höltzernen Kasten oder Körben kommen und schwartz-blau oder hell außsehen. Die schwartz-braune sind meistens Genueser: Die blaue kommen auß Spanien über Marsilien/ weßwegen sie auch die Massilier Rosinen vom Schroedero pag. 169. genennet werden. Die Korb-Rosinen (so die schlechtesten) kommen über Hamburg ins Reich. Sie sollen alle schön vollkommen/ trucken und doch auch säfftig/ darbey zugleich fest und hart seyn/ dann solche sich am besten halten lassen/ wie Marxius l. c. pag. 156. lehret.
§. 6. Die kleine Rosinen oder PASSULAE MINORES
sind sehr kleine Träublein/ in der Grösse der rothen Johannes-Beern/ von unterschiedlicher Farb/ als schwartz/ roth und weiß/ werden theils auß Corintho (worvon sie auch UV AE CORINTHIACAE genennet worden) theils auß der Insul Zante gebracht/ allwo sie in solcher Menge wachsen sollen/ daß die Türcken jährlich 150000. Gold-Gülden nur vor Wein/ kleinen Rosinen und Oehl ziehen sollen/ wie obbelobter Eichovius in seinen Reiß-Beschreibungen pag. 61. berichtet. Weswegen dann auch die Engeländer und Holländer ihre Consules und die Frantzosen ihren Commissarium stetig allda dieses Handels wegen halten.
§. 7. Wie dieselbe zubereitet und accommodiret werden/ beschreibet Pomet c. l. pag. 248. Wann nemblich diese Träublein zeitig sind (welches im Augusto geschiehet) brechen solche die Zantheser ab/ lösen sie von den Stielen und dörren sie an Betten bey der Sonne. Wann sie alsdann trucken gnug sind/ werden solche in die Stadt getragen und verkauffet/ allwo man sie durch ein Loch in grosse Magazine oder Gewölber/ welche die Einwohner Seraglio heissen / schüttet/ wo sie sich durch ihr eigen Gewicht so hart auff einander setzen/ daß sie nachmahlen mit grossen eisernen Hacken wieder von einander müssen gerissen werden. Nachmahlen werden sie in Tonnen oder auch Ballen von unterschiedlichem Gewicht gepacket und durch gewisse Personen mit den Füssen hart zusammen gestampffet/ welche deswegen ihre Füsse mit Oehl schmieren. Wann sie nun also accommodiret sind/ kauffen sie die Holländer und Engeländer sehr wohlfeil/ gemeiniglich den Centner vor 1½. _ müssen aber nachgehends den Venetianern wohl auch so viel Zoll davon geben; weswegen zu Marseille der Centner schon uff 5. Gulden kommet. In Venedig werden sie nach dem Ster verkaufft/ so 260. _ klein Gewicht ist und zu Nürnberg 154. _ thut/ wie Schurtzius in seiner Mate-
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