Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.nicht geschmieret/ voll Marck und Kernlein und von gutem Geruch sind. Man muß auch Achtung geben / daß mitten in denen Bündlein keine kleine noch untaugliche unterschoben seyen; vielweniger können die Schoten passiren/ woraus der obbesagte Balsam gelauffen und mit schmalen Höltzlein von denen Indianer außgefüllet seyn/ welchen Betrug Pomet in seiner Histoire Gener. des Drogues p. 208. entdecket hat. §. 5. Ihre Kräffte und Tugenden bestehen in einem flüchtigen Saltz und durchdringendem Oehl / welche beyde denselben eine sehr erwärmende und zertheilende/ anbey aber auch stärckende Krafft mittheilen/ wormit sie den Magen stärcken/ die Winde zertheilen und dem Gehirn/ der Mutter und anderen nervosen Gliedern sehr gut thun. Sie treiben den Harn/ befördern die Monatliche Reinigung/ natürliche Geburt und Schwierungen: Treiben auch die Nachgeburt und todte Kinder fort/ und kommen also dem weiblichen Geschlecht in ihren meisten Kranckheiten wohl zu pas. Ingleichen werden sie gegen die erstarrend-machende gifftige Biß und andere dergleichen gifftige Sachen gebrauchet/ wie solches alles obbelobter Hermandez in Descript. Rerum Med. Nov. Hispan. Lib. 2. Cap. XVI. pag. 38. beschrieben hat. Am meisten aber werden die Vanillen zu Verfertigung der Chocolaten gebrauchet/ welche sie anmutiger und kräfftiger machen. Die Tabacks-Brüder brauchen sie auch den Taback wohlriechend zu machen. §. 6. Benebenst diesen Vainillen thun die Americaner auch eine wohlriechende Blume unter ihren Chocolat, welche aus 6. Blättern/ die inwendig purpur-farbicht/ außwendig aber grün außsehen / und an der Figur/ wie kleine Ohren scheinen/ bestehet/ weswegen sie insgemein FLOS AURICULAE, von den Spaniern Flor de la Oreja und von andern d'Oreje valla genennet wird; weswegen der Frantzöische Materialist Pomet gantz ungütlich mit seinem Lands-Mann/ Mons. du Blegny, verfähret/ wann er diesen in seiner Histoire des Drogues pag. 207. mit ziemlich spöttischen Worten durchhechelt/ daß er in Beschreibung der Chocolaten dieser Blumen Meldung gethan / welche er nirgends erfragen können/ ob er gleich allen möglichsten Fleiß daran gethan/ und derowegen solche vor erdichtet halten will. Es macht ja gar keine Folgerung/ daß wann ein oder der ander eine Sach nicht so gleich auffsuchen und überkommen kan/ solche alsobalden vor fabulos und imaginaire zu halten sey/ indem diese und dergleichen Specereyen nicht so gleich aus Indien herausser kommen sind. Gnug aber ist es/ daß solche von glaubhafften und berümbten Scribenten abgemahlet und beschrieben worden; wie dann auch diese Blum von dem obbelobtem Hernandez in seinem angeführtem schönen und rarem Buch pag. 30. zur Genüge unter Augen geleget worden. §. 7. Es wächset aber solche Blume auff einem besonderen Baum/ welcher lange und schmale dunckel-grüne Blätter hat/ und hänget die Blume an einem langen und gleichsam verwelckten Stengel herunter werts/ welche von den Indianern in sehr grossem Werth gehalten und wegen des vortrefflichen Geruchs sehr hoch geschätzet wird; daher es auch kommen mag/ daß solche in Europa gar rar oder niemahlen gesehen wird. Nach den Blumen kommen gewisse Hülssen oder siliquae hervor/ welche 6. Zoll lang und 1. Zoll dick sind/ in welchen ein blutrother Saame zu finden/ welcher aus einiger Zusammendrückung etwas eckicht ist; wie solches alles obberührter Scribent im vierdten Capitel seines zweyten Buchs pag. 30. in der Figur zeiget. §. 8. Sie hat gleichfals eine sehr erwärmende Krafft/ zertheilet die Winde/ wann man sie entweder allein oder in Wasser nimbt: Löset den zähen Schleim auff/ so auff der Brust und im Magen sitzet/ welchen sie auch stärcket und erwärmet. Ingleichen erfreuet sie das Hertz und Lebens-Geister. Absonderlich aber gibt sie der Chocolaten/ wegen ihres vortrefflichen Geschmacks und sehr lieblichen Geruchs/ eine grössere Anmuth; weßwegen auch die recht auffrichtige Americanische Chocolate, wie oben gemeldet/ andern Compositionen nicht unbillich vorzuziehen ist. Könte man ihrer habhafft werden/ so zweiffele nicht/ daß man einen vortrefflichen Spiritum, Oehl und dergleichen davon machen könne; welches alles die Erfahrung nach und nach lehren wird. nicht geschmieret/ voll Marck und Kernlein und von gutem Geruch sind. Man muß auch Achtung geben / daß mitten in denen Bündlein keine kleine noch untaugliche unterschoben seyen; vielweniger können die Schoten passiren/ woraus der obbesagte Balsam gelauffen und mit schmalen Höltzlein von denen Indianer außgefüllet seyn/ welchen Betrug Pomet in seiner Histoire Gener. des Drogues p. 208. entdecket hat. §. 5. Ihre Kräffte und Tugenden bestehen in einem flüchtigen Saltz und durchdringendem Oehl / welche beyde denselben eine sehr erwärmende und zertheilende/ anbey aber auch stärckende Krafft mittheilen/ wormit sie den Magen stärcken/ die Winde zertheilen und dem Gehirn/ der Mutter und anderen nervosen Gliedern sehr gut thun. Sie treiben den Harn/ befördern die Monatliche Reinigung/ natürliche Geburt und Schwierungen: Treiben auch die Nachgeburt und todte Kinder fort/ und kommen also dem weiblichen Geschlecht in ihren meisten Kranckheiten wohl zu pas. Ingleichen werden sie gegen die erstarrend-machende gifftige Biß und andere dergleichen gifftige Sachen gebrauchet/ wie solches alles obbelobter Hermandez in Descript. Rerum Med. Nov. Hispan. Lib. 2. Cap. XVI. pag. 38. beschrieben hat. Am meisten aber werden die Vanillen zu Verfertigung der Chocolaten gebrauchet/ welche sie anmutiger und kräfftiger machen. Die Tabacks-Brüder brauchen sie auch den Taback wohlriechend zu machen. §. 6. Benebenst diesen Vainillen thun die Americaner auch eine wohlriechende Blume unter ihren Chocolat, welche aus 6. Blättern/ die inwendig purpur-farbicht/ außwendig aber grün außsehen / und an der Figur/ wie kleine Ohren scheinen/ bestehet/ weswegen sie insgemein FLOS AURICULAE, von den Spaniern Flor de la Oreja und von andern d’Oreje valla genennet wird; weswegen der Frantzöische Materialist Pomet gantz ungütlich mit seinem Lands-Mann/ Mons. du Blegny, verfähret/ wann er diesen in seiner Histoire des Drogues pag. 207. mit ziemlich spöttischen Worten durchhechelt/ daß er in Beschreibung der Chocolaten dieser Blumen Meldung gethan / welche er nirgends erfragen können/ ob er gleich allen möglichsten Fleiß daran gethan/ und derowegen solche vor erdichtet halten will. Es macht ja gar keine Folgerung/ daß wann ein oder der ander eine Sach nicht so gleich auffsuchen und überkommen kan/ solche alsobalden vor fabulos und imaginaire zu halten sey/ indem diese und dergleichen Specereyen nicht so gleich aus Indien herausser kommen sind. Gnug aber ist es/ daß solche von glaubhafften und berümbten Scribenten abgemahlet und beschrieben worden; wie dann auch diese Blum von dem obbelobtem Hernandez in seinem angeführtem schönen und rarem Buch pag. 30. zur Genüge unter Augen geleget worden. §. 7. Es wächset aber solche Blume auff einem besonderen Baum/ welcher lange und schmale dunckel-grüne Blätter hat/ und hänget die Blume an einem langen und gleichsam verwelckten Stengel herunter werts/ welche von den Indianern in sehr grossem Werth gehalten und wegen des vortrefflichen Geruchs sehr hoch geschätzet wird; daher es auch kommen mag/ daß solche in Europa gar rar oder niemahlen gesehen wird. Nach den Blumen kommen gewisse Hülssen oder siliquae hervor/ welche 6. Zoll lang und 1. Zoll dick sind/ in welchen ein blutrother Saame zu finden/ welcher aus einiger Zusammendrückung etwas eckicht ist; wie solches alles obberührter Scribent im vierdten Capitel seines zweyten Buchs pag. 30. in der Figur zeiget. §. 8. Sie hat gleichfals eine sehr erwärmende Krafft/ zertheilet die Winde/ wann man sie entweder allein oder in Wasser nimbt: Löset den zähen Schleim auff/ so auff der Brust und im Magen sitzet/ welchen sie auch stärcket und erwärmet. Ingleichen erfreuet sie das Hertz und Lebens-Geister. Absonderlich aber gibt sie der Chocolaten/ wegen ihres vortrefflichen Geschmacks und sehr lieblichen Geruchs/ eine grössere Anmuth; weßwegen auch die recht auffrichtige Americanische Chocolate, wie oben gemeldet/ andern Compositionen nicht unbillich vorzuziehen ist. Könte man ihrer habhafft werden/ so zweiffele nicht/ daß man einen vortrefflichen Spiritum, Oehl und dergleichen davon machen könne; welches alles die Erfahrung nach und nach lehren wird. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0333" n="287"/> nicht geschmieret/ voll Marck und Kernlein und von gutem Geruch sind. 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Ingleichen werden sie gegen die erstarrend-machende gifftige Biß und andere dergleichen gifftige Sachen gebrauchet/ wie solches alles obbelobter Hermandez in Descript. Rerum Med. Nov. Hispan. Lib. 2. Cap. XVI. pag. 38. beschrieben hat. Am meisten aber werden die Vanillen zu Verfertigung der Chocolaten gebrauchet/ welche sie anmutiger und kräfftiger machen. Die Tabacks-Brüder brauchen sie auch den Taback wohlriechend zu machen.</p> </div> <div> <head>§. 6.</head> <p>Benebenst diesen Vainillen thun die Americaner auch eine wohlriechende Blume unter ihren Chocolat, welche aus 6. 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Gnug aber ist es/ daß solche von glaubhafften und berümbten Scribenten abgemahlet und beschrieben worden; wie dann auch diese Blum von dem obbelobtem Hernandez in seinem angeführtem schönen und rarem Buch pag. 30. zur Genüge unter Augen geleget worden.</p> </div> <div> <head>§. 7.</head> <p>Es wächset aber solche Blume auff einem besonderen Baum/ welcher lange und schmale dunckel-grüne Blätter hat/ und hänget die Blume an einem langen und gleichsam verwelckten Stengel herunter werts/ welche von den Indianern in sehr grossem Werth gehalten und wegen des vortrefflichen Geruchs sehr hoch geschätzet wird; daher es auch kommen mag/ daß solche in Europa gar rar oder niemahlen gesehen wird. Nach den Blumen kommen gewisse Hülssen oder siliquae hervor/ welche 6. Zoll lang und 1. Zoll dick sind/ in welchen ein blutrother Saame zu finden/ welcher aus einiger Zusammendrückung etwas eckicht ist; wie solches alles obberührter Scribent im vierdten Capitel seines zweyten Buchs pag. 30. in der Figur zeiget.</p> </div> <div> <head>§. 8.</head> <p>Sie hat gleichfals eine sehr erwärmende Krafft/ zertheilet die Winde/ wann man sie entweder allein oder in Wasser nimbt: Löset den zähen Schleim auff/ so auff der Brust und im Magen sitzet/ welchen sie auch stärcket und erwärmet. Ingleichen erfreuet sie das Hertz und Lebens-Geister. Absonderlich aber gibt sie der Chocolaten/ wegen ihres vortrefflichen Geschmacks und sehr lieblichen Geruchs/ eine grössere Anmuth; weßwegen auch die recht auffrichtige Americanische Chocolate, wie oben gemeldet/ andern Compositionen nicht unbillich vorzuziehen ist. Könte man ihrer habhafft werden/ so zweiffele nicht/ daß man einen vortrefflichen Spiritum, Oehl und dergleichen davon machen könne; welches alles die Erfahrung nach und nach lehren wird.</p> </div> </body> </text> </TEI> [287/0333]
nicht geschmieret/ voll Marck und Kernlein und von gutem Geruch sind. Man muß auch Achtung geben / daß mitten in denen Bündlein keine kleine noch untaugliche unterschoben seyen; vielweniger können die Schoten passiren/ woraus der obbesagte Balsam gelauffen und mit schmalen Höltzlein von denen Indianer außgefüllet seyn/ welchen Betrug Pomet in seiner Histoire Gener. des Drogues p. 208. entdecket hat.
§. 5. Ihre Kräffte und Tugenden bestehen in einem flüchtigen Saltz und durchdringendem Oehl / welche beyde denselben eine sehr erwärmende und zertheilende/ anbey aber auch stärckende Krafft mittheilen/ wormit sie den Magen stärcken/ die Winde zertheilen und dem Gehirn/ der Mutter und anderen nervosen Gliedern sehr gut thun. Sie treiben den Harn/ befördern die Monatliche Reinigung/ natürliche Geburt und Schwierungen: Treiben auch die Nachgeburt und todte Kinder fort/ und kommen also dem weiblichen Geschlecht in ihren meisten Kranckheiten wohl zu pas. Ingleichen werden sie gegen die erstarrend-machende gifftige Biß und andere dergleichen gifftige Sachen gebrauchet/ wie solches alles obbelobter Hermandez in Descript. Rerum Med. Nov. Hispan. Lib. 2. Cap. XVI. pag. 38. beschrieben hat. Am meisten aber werden die Vanillen zu Verfertigung der Chocolaten gebrauchet/ welche sie anmutiger und kräfftiger machen. Die Tabacks-Brüder brauchen sie auch den Taback wohlriechend zu machen.
§. 6. Benebenst diesen Vainillen thun die Americaner auch eine wohlriechende Blume unter ihren Chocolat, welche aus 6. Blättern/ die inwendig purpur-farbicht/ außwendig aber grün außsehen / und an der Figur/ wie kleine Ohren scheinen/ bestehet/ weswegen sie insgemein
FLOS AURICULAE,
von den Spaniern Flor de la Oreja und von andern d’Oreje valla genennet wird; weswegen der Frantzöische Materialist Pomet gantz ungütlich mit seinem Lands-Mann/ Mons. du Blegny, verfähret/ wann er diesen in seiner Histoire des Drogues pag. 207. mit ziemlich spöttischen Worten durchhechelt/ daß er in Beschreibung der Chocolaten dieser Blumen Meldung gethan / welche er nirgends erfragen können/ ob er gleich allen möglichsten Fleiß daran gethan/ und derowegen solche vor erdichtet halten will. Es macht ja gar keine Folgerung/ daß wann ein oder der ander eine Sach nicht so gleich auffsuchen und überkommen kan/ solche alsobalden vor fabulos und imaginaire zu halten sey/ indem diese und dergleichen Specereyen nicht so gleich aus Indien herausser kommen sind. Gnug aber ist es/ daß solche von glaubhafften und berümbten Scribenten abgemahlet und beschrieben worden; wie dann auch diese Blum von dem obbelobtem Hernandez in seinem angeführtem schönen und rarem Buch pag. 30. zur Genüge unter Augen geleget worden.
§. 7. Es wächset aber solche Blume auff einem besonderen Baum/ welcher lange und schmale dunckel-grüne Blätter hat/ und hänget die Blume an einem langen und gleichsam verwelckten Stengel herunter werts/ welche von den Indianern in sehr grossem Werth gehalten und wegen des vortrefflichen Geruchs sehr hoch geschätzet wird; daher es auch kommen mag/ daß solche in Europa gar rar oder niemahlen gesehen wird. Nach den Blumen kommen gewisse Hülssen oder siliquae hervor/ welche 6. Zoll lang und 1. Zoll dick sind/ in welchen ein blutrother Saame zu finden/ welcher aus einiger Zusammendrückung etwas eckicht ist; wie solches alles obberührter Scribent im vierdten Capitel seines zweyten Buchs pag. 30. in der Figur zeiget.
§. 8. Sie hat gleichfals eine sehr erwärmende Krafft/ zertheilet die Winde/ wann man sie entweder allein oder in Wasser nimbt: Löset den zähen Schleim auff/ so auff der Brust und im Magen sitzet/ welchen sie auch stärcket und erwärmet. Ingleichen erfreuet sie das Hertz und Lebens-Geister. Absonderlich aber gibt sie der Chocolaten/ wegen ihres vortrefflichen Geschmacks und sehr lieblichen Geruchs/ eine grössere Anmuth; weßwegen auch die recht auffrichtige Americanische Chocolate, wie oben gemeldet/ andern Compositionen nicht unbillich vorzuziehen ist. Könte man ihrer habhafft werden/ so zweiffele nicht/ daß man einen vortrefflichen Spiritum, Oehl und dergleichen davon machen könne; welches alles die Erfahrung nach und nach lehren wird.
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Zitationshilfe: | Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/333>, abgerufen am 23.02.2025. |