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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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met in seiner Frantzöischen Beschreibung der Materialien Lib. 3. C. 6. pag. 110. erwehnet/ daß an statt des rechten Grießholtzes zuweilen eine Art Ebenholtz/ Grenadille oder dergleichen verkauffet würde/ so muß man bey dessen Einkauff einige Stücklein in kalt Wasser legen / welches in wenig Stunden Himmel-blau davon werden muß/ wann es das rechte uffrichtige Lignum Nephriticum seyn soll; da hergegen die andere Höltzer das Wasser entweder gar nicht/ oder nur gelbicht tingiren; Und obwohlen Sim. Paulli in seinem Quadrip. Bot. p. 310. dergleichen couleur auch vom Fraxino oder Eschbaum gesehen und deßwegen glaubet/ daß das Lignum Neph. eine Art davon sey: so bekennet er doch selbsten/ daß nicht das Holtz vom Eschbaum/ sondern dessen innere Rinde diese Tinctur von sich gebe. Unterdessen ist dieses wohl darbey in acht zu nehmen/ daß alsdann das Glaßmit der infusion nicht gegen das Licht gehalten werde/ dann auff solche Weiß das Wasser nicht blau/ sondern Gold-gelb scheinen würde. Wie dann auch nichts saueres darin muß gegossen werden/ welches die blaue Farb auch verändert; wie man dann nicht allein durch vielerley positur des Glases/ sondern auch mit zuthun allerhand Saltzen diese Tinctur auff mancherley Weiß verändern und wunderlich damit spielen kan/ wie nicht allein der berümbte Engeländer Robertus a Boyle in seinem Buch de Coloribus pag. 203. sondern auch Herr D. Camerarius, Prof. zu Tubingen/ in zweyen Disputationen de Infuso Ligni Nephritici alles artlich unter Augen gestellet haben.

§. 4.

Den Nutzen anlangend/ so dienet dieses Holtz die Nieren zu erwärmen und also zu balsamiren / daß sowohl darin/ als in der Blasen kein Stein gezeuget/ oder so schon Sand und Steinlein darinnen/ dieselbige fortgetrieben werden/ wann man über dieses Holtz trincket. Man legt etliche Stücklein in frisch Wasser/ biß es blau werde/ welches also getruncken und eine Zeitlang continuiret werden muß. Zu welchem End in Miscell. Acad. Germ. Cur. D. 1. Ann. 3. pag. 74. mit dem [unleserliches Material] auch eine Essentz davon gemachet wird. D. Cnefelius hat das Holtz nicht in gemein Wasser/ sondern in Bircken-Safft infundiret/ welchem auch Helmontius grössere Kräfften zuschreibet. Sonsten gedencket Hernandez an obangezogenem Ort/ daß auß diesem Holtz auch ein Gummi fliesse/ welches gegen die hitzige entzündete Augen ein gut Mittel abgebe/ und das darin gewachsene wilde Fleisch wegnehme.

Das XII. Capitel.

Von dem MASTIX-Baum und dessen Holtz.

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met in seiner Frantzöischen Beschreibung der Materialien Lib. 3. C. 6. pag. 110. erwehnet/ daß an statt des rechten Grießholtzes zuweilen eine Art Ebenholtz/ Grenadille oder dergleichen verkauffet würde/ so muß man bey dessen Einkauff einige Stücklein in kalt Wasser legen / welches in wenig Stunden Himmel-blau davon werden muß/ wann es das rechte uffrichtige Lignum Nephriticum seyn soll; da hergegen die andere Höltzer das Wasser entweder gar nicht/ oder nur gelbicht tingiren; Und obwohlen Sim. Paulli in seinem Quadrip. Bot. p. 310. dergleichen couleur auch vom Fraxino oder Eschbaum gesehen und deßwegen glaubet/ daß das Lignum Neph. eine Art davon sey: so bekennet er doch selbstẽ/ daß nicht das Holtz vom Eschbaum/ sondern dessen innere Rinde diese Tinctur von sich gebe. Unterdessen ist dieses wohl darbey in acht zu nehmen/ daß alsdann das Glaßmit der infusion nicht gegen das Licht gehalten werde/ dann auff solche Weiß das Wasser nicht blau/ sondern Gold-gelb scheinen würde. Wie dann auch nichts saueres darin muß gegossen werden/ welches die blaue Farb auch verändert; wie man dann nicht allein durch vielerley positur des Glases/ sondern auch mit zuthun allerhand Saltzen diese Tinctur auff mancherley Weiß verändern und wunderlich damit spielen kan/ wie nicht allein der berümbte Engeländer Robertus â Boyle in seinem Buch de Coloribus pag. 203. sondern auch Herr D. Camerarius, Prof. zu Tubingen/ in zweyen Disputationen de Infuso Ligni Nephritici alles artlich unter Augen gestellet haben.

§. 4.

Den Nutzen anlangend/ so dienet dieses Holtz die Nieren zu erwärmen und also zu balsamiren / daß sowohl darin/ als in der Blasen kein Stein gezeuget/ oder so schon Sand und Steinlein darinnen/ dieselbige fortgetrieben werden/ wann man über dieses Holtz trincket. Man legt etliche Stücklein in frisch Wasser/ biß es blau werde/ welches also getruncken und eine Zeitlang continuiret werden muß. Zu welchem End in Miscell. Acad. Germ. Cur. D. 1. Ann. 3. pag. 74. mit dem [unleserliches Material] auch eine Essentz davon gemachet wird. D. Cnefelius hat das Holtz nicht in gemein Wasser/ sondern in Bircken-Safft infundiret/ welchem auch Helmontius grössere Kräfften zuschreibet. Sonsten gedencket Hernandez an obangezogenem Ort/ daß auß diesem Holtz auch ein Gummi fliesse/ welches gegen die hitzige entzündete Augen ein gut Mittel abgebe/ und das darin gewachsene wilde Fleisch wegnehme.

Das XII. Capitel.

Von dem MASTIX-Baum und dessen Holtz.

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[268/0314] met in seiner Frantzöischen Beschreibung der Materialien Lib. 3. C. 6. pag. 110. erwehnet/ daß an statt des rechten Grießholtzes zuweilen eine Art Ebenholtz/ Grenadille oder dergleichen verkauffet würde/ so muß man bey dessen Einkauff einige Stücklein in kalt Wasser legen / welches in wenig Stunden Himmel-blau davon werden muß/ wann es das rechte uffrichtige Lignum Nephriticum seyn soll; da hergegen die andere Höltzer das Wasser entweder gar nicht/ oder nur gelbicht tingiren; Und obwohlen Sim. Paulli in seinem Quadrip. Bot. p. 310. dergleichen couleur auch vom Fraxino oder Eschbaum gesehen und deßwegen glaubet/ daß das Lignum Neph. eine Art davon sey: so bekennet er doch selbstẽ/ daß nicht das Holtz vom Eschbaum/ sondern dessen innere Rinde diese Tinctur von sich gebe. Unterdessen ist dieses wohl darbey in acht zu nehmen/ daß alsdann das Glaßmit der infusion nicht gegen das Licht gehalten werde/ dann auff solche Weiß das Wasser nicht blau/ sondern Gold-gelb scheinen würde. Wie dann auch nichts saueres darin muß gegossen werden/ welches die blaue Farb auch verändert; wie man dann nicht allein durch vielerley positur des Glases/ sondern auch mit zuthun allerhand Saltzen diese Tinctur auff mancherley Weiß verändern und wunderlich damit spielen kan/ wie nicht allein der berümbte Engeländer Robertus â Boyle in seinem Buch de Coloribus pag. 203. sondern auch Herr D. Camerarius, Prof. zu Tubingen/ in zweyen Disputationen de Infuso Ligni Nephritici alles artlich unter Augen gestellet haben. §. 4. Den Nutzen anlangend/ so dienet dieses Holtz die Nieren zu erwärmen und also zu balsamiren / daß sowohl darin/ als in der Blasen kein Stein gezeuget/ oder so schon Sand und Steinlein darinnen/ dieselbige fortgetrieben werden/ wann man über dieses Holtz trincket. Man legt etliche Stücklein in frisch Wasser/ biß es blau werde/ welches also getruncken und eine Zeitlang continuiret werden muß. Zu welchem End in Miscell. Acad. Germ. Cur. D. 1. Ann. 3. pag. 74. mit dem _ auch eine Essentz davon gemachet wird. D. Cnefelius hat das Holtz nicht in gemein Wasser/ sondern in Bircken-Safft infundiret/ welchem auch Helmontius grössere Kräfften zuschreibet. Sonsten gedencket Hernandez an obangezogenem Ort/ daß auß diesem Holtz auch ein Gummi fliesse/ welches gegen die hitzige entzündete Augen ein gut Mittel abgebe/ und das darin gewachsene wilde Fleisch wegnehme. Das XII. Capitel. Von dem MASTIX-Baum und dessen Holtz. [Abbildung]

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/314>, abgerufen am 03.12.2024.