Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.nen Polychrestis Exoticis Disp. de China Chinae gehandelt worden. Das vornembste Geheimnuß komt auff die Art und method an/ wie es einzugeben und zu gebrauchen ist/ welcher auff Befehl des Königs LUDOVICI XIV. in Frantzöischer Sprach herauß gegeben und nachgehends auch im Italianischen und Lateinischen nachgedrucker worden. Vid. cit. loc. §. 6. Man braucht diese Rinde unter mancherley Gestalt/ indem solche zu Pulver gestossen und entweder in Wein eingebeitzet und zugleich mit demselben eingetruncken wird/ wie obgemeldter Engeländer solche zu geben pflegte: Oder mischet man ein paar Loth unter einen Syrup/ Honig oder Rosen-Zucker und machet eine Lattwerg darauß: Ober kan man auch Pillen darauß formiren / und wann diese zuwider wären/ ziehet man die Tinctur, Essentz und Extract herauß/ davon Thomas Barthol. Cent. V. Hist. 50. kan gelesen werden. Ja man hat vor wenigen Jahren gefunden / daß/ so einige Leut gar zu zart und eckelha[unleserliches Material]tig seyen/ daß sie nichts davon einnehmen könten/ noch wolten/ die China Chinae in Clystiren die Fieber auch perfect curire/ wie solches in einem besonderen Tractätgen von dem jungen Herrn Helvetio, berümbten Practico zu Pariß/ ohnlängst entdecket und kund gethan worden ist. Indessen müssen solche Clystiren offters wiederhohlet und die Rinde nicht gesparet werden/ will man anders seinen Wunsch erreichen; wie dann bey dem innerlichen Gebrauch dieses wohl in acht zu nehmen/ daß / ohnerachtet das Fieber schon getilget worden/ der Gebrauch des Medicaments noch eine Zeit lang continuiret/ oder kurtz hernach wiederhohlet werde/ wodurch man verhüten kan/ daß kein Recidiv oder Umbschlag des Fiebers (wie offters geschiehet) nach der Cur erfolge. Den Armen gibt man die Entzian-Wurtzel auff solche Manier/ welche die Europäische Kinkinna genennet wird / wie Pamet pag. 74. erwehnet hat. Das V. Capitel Von dem Korck oder Pantoffel-Holtz.
[Abbildung]
§. 1. DIe Korck/ welcher fast männiglichen bekandt und Lateinisch SUBER genennet wird/ ist nichts anders/ als die eussere Rinde von dem Stamme eines frembden Baumes/ welcher häuffig in Spanien und einigen Frantzöischen Provintzen zu finden ist/ von dannen er in grossen Stückern und Taffeln herauß gebracht wird. §. 2. Der Korck- oder Pantoffel-Baum aber (so an der Grösse und Dicke unsern Eich-Bäumen wenig nachgibt) ist zweyerley/ darvon der eine breite und ringsumb zerkerbte Blätter hat/ und derowegen Suber latifolium genennet wird/ welcher hier oben zu sehen: Der andere aber ist mit schmalen unzerkerbten Blättern verse- nen Polychrestis Exoticis Disp. de Chinâ Chinae gehandelt worden. Das vornembste Geheimnuß komt auff die Art und method an/ wie es einzugeben und zu gebrauchen ist/ welcher auff Befehl des Königs LUDOVICI XIV. in Frantzöischer Sprach herauß gegeben und nachgehends auch im Italianischen und Lateinischen nachgedrucker worden. Vid. cit. loc. §. 6. Man braucht diese Rinde unter mancherley Gestalt/ indem solche zu Pulver gestossen und entweder in Wein eingebeitzet und zugleich mit demselben eingetruncken wird/ wie obgemeldter Engeländer solche zu geben pflegte: Oder mischet man ein paar Loth unter einen Syrup/ Honig oder Rosen-Zucker und machet eine Lattwerg darauß: Ober kan man auch Pillen darauß formiren / und wann diese zuwider wären/ ziehet man die Tinctur, Essentz und Extract herauß/ davon Thomas Barthol. Cent. V. Hist. 50. kan gelesen werden. Ja man hat vor wenigen Jahren gefunden / daß/ so einige Leut gar zu zart und eckelha[unleserliches Material]tig seyen/ daß sie nichts davon einnehmen könten/ noch wolten/ die China Chinae in Clystiren die Fieber auch perfect curire/ wie solches in einem besonderen Tractätgen von dem jungen Herrn Helvetio, berümbten Practico zu Pariß/ ohnlängst entdecket und kund gethan worden ist. Indessen müssen solche Clystiren offters wiederhohlet und die Rinde nicht gesparet werden/ will man anders seinen Wunsch erreichen; wie dann bey dem innerlichen Gebrauch dieses wohl in acht zu nehmen/ daß / ohnerachtet das Fieber schon getilget worden/ der Gebrauch des Medicaments noch eine Zeit lang continuiret/ oder kurtz hernach wiederhohlet werde/ wodurch man verhüten kan/ daß kein Recidiv oder Umbschlag des Fiebers (wie offters geschiehet) nach der Cur erfolge. Den Armen gibt man die Entzian-Wurtzel auff solche Manier/ welche die Europäische Kinkinna genennet wird / wie Pamet pag. 74. erwehnet hat. Das V. Capitel Von dem Korck oder Pantoffel-Holtz.
[Abbildung]
§. 1. DIe Korck/ welcher fast männiglichen bekandt und Lateinisch SUBER genennet wird/ ist nichts anders/ als die eussere Rinde von dem Stamme eines frembden Baumes/ welcher häuffig in Spanien und einigen Frantzöischen Provintzen zu finden ist/ von dannen er in grossen Stückern und Taffeln herauß gebracht wird. §. 2. Der Korck- oder Pantoffel-Baum aber (so an der Grösse und Dicke unsern Eich-Bäumen wenig nachgibt) ist zweyerley/ darvon der eine breite und ringsumb zerkerbte Blätter hat/ und derowegen Suber latifolium genennet wird/ welcher hier oben zu sehen: Der andere aber ist mit schmalen unzerkerbten Blättern verse- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0303" n="257"/> nen Polychrestis Exoticis Disp. de Chinâ Chinae gehandelt worden. Das vornembste Geheimnuß komt auff die Art und method an/ wie es einzugeben und zu gebrauchen ist/ welcher auff Befehl des Königs LUDOVICI XIV. in Frantzöischer Sprach herauß gegeben und nachgehends auch im Italianischen und Lateinischen nachgedrucker worden. Vid. cit. loc.</p> </div> <div> <head>§. 6.</head> <p>Man braucht diese Rinde unter mancherley Gestalt/ indem solche zu Pulver gestossen und entweder in Wein eingebeitzet und zugleich mit demselben eingetruncken wird/ wie obgemeldter Engeländer solche zu geben pflegte: Oder mischet man ein paar Loth unter einen Syrup/ Honig oder Rosen-Zucker und machet eine Lattwerg darauß: Ober kan man auch Pillen darauß formiren / und wann diese zuwider wären/ ziehet man die Tinctur, Essentz und Extract herauß/ davon Thomas Barthol. Cent. V. Hist. 50. kan gelesen werden. Ja man hat vor wenigen Jahren gefunden / daß/ so einige Leut gar zu zart und eckelha<gap reason="illegible"/>tig seyen/ daß sie nichts davon einnehmen könten/ noch wolten/ die China Chinae in Clystiren die Fieber auch perfect curire/ wie solches in einem besonderen Tractätgen von dem jungen Herrn Helvetio, berümbten Practico zu Pariß/ ohnlängst entdecket und kund gethan worden ist. Indessen müssen solche Clystiren offters wiederhohlet und die Rinde nicht gesparet werden/ will man anders seinen Wunsch erreichen; wie dann bey dem innerlichen Gebrauch dieses wohl in acht zu nehmen/ daß / ohnerachtet das Fieber schon getilget worden/ der Gebrauch des Medicaments noch eine Zeit lang continuiret/ oder kurtz hernach wiederhohlet werde/ wodurch man verhüten kan/ daß kein Recidiv oder Umbschlag des Fiebers (wie offters geschiehet) nach der Cur erfolge. Den Armen gibt man die Entzian-Wurtzel auff solche Manier/ welche die Europäische Kinkinna genennet wird / wie Pamet pag. 74. erwehnet hat.</p> </div> <div> <head>Das V. Capitel</head> <p> <hi rendition="#b">Von dem Korck oder Pantoffel-Holtz.</hi> </p> <p> <figure/> </p> </div> <div> <head>§. 1.</head> <p>DIe Korck/ welcher fast männiglichen bekandt und Lateinisch SUBER genennet wird/ ist nichts anders/ als die eussere Rinde von dem Stamme eines frembden Baumes/ welcher häuffig in Spanien und einigen Frantzöischen Provintzen zu finden ist/ von dannen er in grossen Stückern und Taffeln herauß gebracht wird.</p> </div> <div> <head>§. 2.</head> <p>Der Korck- oder Pantoffel-Baum aber (so an der Grösse und Dicke unsern Eich-Bäumen wenig nachgibt) ist zweyerley/ darvon der eine breite und ringsumb zerkerbte Blätter hat/ und derowegen Suber latifolium genennet wird/ welcher hier oben zu sehen: Der andere aber ist mit schmalen unzerkerbten Blättern verse- </p> </div> </body> </text> </TEI> [257/0303]
nen Polychrestis Exoticis Disp. de Chinâ Chinae gehandelt worden. Das vornembste Geheimnuß komt auff die Art und method an/ wie es einzugeben und zu gebrauchen ist/ welcher auff Befehl des Königs LUDOVICI XIV. in Frantzöischer Sprach herauß gegeben und nachgehends auch im Italianischen und Lateinischen nachgedrucker worden. Vid. cit. loc.
§. 6. Man braucht diese Rinde unter mancherley Gestalt/ indem solche zu Pulver gestossen und entweder in Wein eingebeitzet und zugleich mit demselben eingetruncken wird/ wie obgemeldter Engeländer solche zu geben pflegte: Oder mischet man ein paar Loth unter einen Syrup/ Honig oder Rosen-Zucker und machet eine Lattwerg darauß: Ober kan man auch Pillen darauß formiren / und wann diese zuwider wären/ ziehet man die Tinctur, Essentz und Extract herauß/ davon Thomas Barthol. Cent. V. Hist. 50. kan gelesen werden. Ja man hat vor wenigen Jahren gefunden / daß/ so einige Leut gar zu zart und eckelha_ tig seyen/ daß sie nichts davon einnehmen könten/ noch wolten/ die China Chinae in Clystiren die Fieber auch perfect curire/ wie solches in einem besonderen Tractätgen von dem jungen Herrn Helvetio, berümbten Practico zu Pariß/ ohnlängst entdecket und kund gethan worden ist. Indessen müssen solche Clystiren offters wiederhohlet und die Rinde nicht gesparet werden/ will man anders seinen Wunsch erreichen; wie dann bey dem innerlichen Gebrauch dieses wohl in acht zu nehmen/ daß / ohnerachtet das Fieber schon getilget worden/ der Gebrauch des Medicaments noch eine Zeit lang continuiret/ oder kurtz hernach wiederhohlet werde/ wodurch man verhüten kan/ daß kein Recidiv oder Umbschlag des Fiebers (wie offters geschiehet) nach der Cur erfolge. Den Armen gibt man die Entzian-Wurtzel auff solche Manier/ welche die Europäische Kinkinna genennet wird / wie Pamet pag. 74. erwehnet hat.
Das V. Capitel Von dem Korck oder Pantoffel-Holtz.
[Abbildung]
§. 1. DIe Korck/ welcher fast männiglichen bekandt und Lateinisch SUBER genennet wird/ ist nichts anders/ als die eussere Rinde von dem Stamme eines frembden Baumes/ welcher häuffig in Spanien und einigen Frantzöischen Provintzen zu finden ist/ von dannen er in grossen Stückern und Taffeln herauß gebracht wird.
§. 2. Der Korck- oder Pantoffel-Baum aber (so an der Grösse und Dicke unsern Eich-Bäumen wenig nachgibt) ist zweyerley/ darvon der eine breite und ringsumb zerkerbte Blätter hat/ und derowegen Suber latifolium genennet wird/ welcher hier oben zu sehen: Der andere aber ist mit schmalen unzerkerbten Blättern verse-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/303 |
Zitationshilfe: | Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/303>, abgerufen am 04.03.2025. |