Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.hat jedoch wenig Stengel/ sondern viel Körner, Dieser hat viel mehr Stengel und ist weiß/ darumb ist er nicht so gut/ wie Schurtz in seiner Material Kammer pag. lehret. Der beste ist der frische und grünlichte/ welcher zur schwatzen Farbe dienet/ Vid. Pomet c. l. Wird in der Medicin auch zu Stopffung des Durchlauffs und andern affecten gebrauchet. Das X. Capitel Von den Wost-Kräutern/ als Beer-Lapp/
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Ist noch etwas in dem grossen Welt- und Natur- Buch übrig/ so den Botanicis oder Kräuter-Verständigen zu schaffen machen kan/ so sind es gewitzlich die Neben und Aussen-Gewächse/ als die Schwämme und allerhand Mooß/ welcher sich an Bäume/ Steine und andere Dinge hangen thut. Von jenen/ nemblich den Schwämmen/ hat ein gelehrter Niderländischer Priester/ nahmens Sterrebek ein sehr curioses Buch/ Theatrum Fungorum genandt / in seiner Mutter-Sprach geschrieben/ worinnen doch noch einige rare Schwämme ermangelen: Von den vielen Mooß- Kräutern aber hat noch niemand ex professo geschrieben/ welche wohl einen eigenen Tractat erfüllen könten/ wann sich jemand die Mühe nehmen wolle davon zu handeln. Inzwischen aber muß man sich mit des Zaluzanii Eintheilung vergnügen/ welcher den Mooß hauptsächlich in zweyerley Art theilet/ nemblich den schmaal- und breit-blätterichten / (angustifolium & latifolium) worvon dessen annoch sehr rares Buch oder Methodus Herbaria Lib. 2. cap. 3. zu lesen ist. §. 2. Unter dem ersten Geschlecht dörffte wohl einer der vornembsten und nützlichsten derjenige seyn/ welchen man in den Material-Kammern und Apothecken LYCOPODIUM, sonsten aber MUSCUM TERRESTREM CLAVATUM und in unser Mutter-Sprach/ Beerlapp/ Gurtel-Kraut / Sau-Tannen/ Schlangen-Mooß sc. nennet/ worvon der berümbte Sächsische Medicus und Professor. Herr D. Wedel, ohnlängst eine schöne Disputation zu Jena/ Respondente Hannekenio Jun., gehalten hat. Dieser Mooß nun kriechet mit vielen Reben auff der Erden/ so wegen ihren schuppichten Blättlein wie die Tannen anzusehen sind/ trägt auch ein dergleichen Kölblein mit Schuppen/ zwischen welchen hat jedoch wenig Stengel/ sondern viel Körner, Dieser hat viel mehr Stengel und ist weiß/ darumb ist er nicht so gut/ wie Schurtz in seiner Material Kammer pag. lehret. Der beste ist der frische und grünlichte/ welcher zur schwatzen Farbe dienet/ Vid. Pomet c. l. Wird in der Medicin auch zu Stopffung des Durchlauffs und andern affecten gebrauchet. Das X. Capitel Von den Wost-Kräutern/ als Beer-Lapp/
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Ist noch etwas in dem grossen Welt- und Natur- Buch übrig/ so den Botanicis oder Kräuter-Verständigen zu schaffen machen kan/ so sind es gewitzlich die Neben und Aussen-Gewächse/ als die Schwämme und allerhand Mooß/ welcher sich an Bäume/ Steine und andere Dinge hangen thut. Von jenen/ nemblich den Schwämmen/ hat ein gelehrter Niderländischer Priester/ nahmens Sterrebek ein sehr curioses Buch/ Theatrum Fungorum genandt / in seiner Mutter-Sprach geschrieben/ worinnen doch noch einige rare Schwämme ermangelen: Von den vielen Mooß- Kräutern aber hat noch niemand ex professo geschrieben/ welche wohl einen eigenen Tractat erfüllen könten/ wann sich jemand die Mühe nehmen wolle davon zu handeln. Inzwischen aber muß man sich mit des Zaluzanii Eintheilung vergnügen/ welcher den Mooß hauptsächlich in zweyerley Art theilet/ nemblich den schmaal- und breit-blätterichten / (angustifolium &amp; latifolium) worvon dessen annoch sehr rares Buch oder Methodus Herbaria Lib. 2. cap. 3. zu lesen ist. §. 2. Unter dem ersten Geschlecht dörffte wohl einer der vornembsten und nützlichsten derjenige seyn/ welchen man in den Material-Kammern und Apothecken LYCOPODIUM, sonsten aber MUSCUM TERRESTREM CLAVATUM und in unser Mutter-Sprach/ Beerlapp/ Gurtel-Kraut / Sau-Tannen/ Schlangen-Mooß sc. nennet/ worvon der berümbte Sächsische Medicus und Professor. Herr D. Wedel, ohnlängst eine schöne Disputation zu Jena/ Respondente Hannekeniô Jun., gehalten hat. Dieser Mooß nun kriechet mit vielen Reben auff der Erden/ so wegen ihren schuppichten Blättlein wie die Tannen anzusehen sind/ trägt auch ein dergleichen Kölblein mit Schuppen/ zwischen welchen <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0273" n="227"/> hat jedoch wenig Stengel/ sondern viel Körner, Dieser hat viel mehr Stengel und ist weiß/ darumb ist er nicht so gut/ wie Schurtz in seiner Material Kammer pag. lehret. Der beste ist der frische und grünlichte/ welcher zur schwatzen Farbe dienet/ Vid. Pomet c. l. Wird in der Medicin auch zu Stopffung des Durchlauffs und andern affecten gebrauchet.</p> </div> <div> <head>Das X. Capitel</head> <p> <hi rendition="#b">Von den Wost-Kräutern/ als Beer-Lapp/<lb/> Stein-Leber- und Jungen-Kraut.</hi> </p> <p> <figure/> </p> <p>Ist noch etwas in dem grossen Welt- und Natur- Buch übrig/ so den Botanicis oder Kräuter-Verständigen zu schaffen machen kan/ so sind es gewitzlich die Neben und Aussen-Gewächse/ als die Schwämme und allerhand Mooß/ welcher sich an Bäume/ Steine und andere Dinge hangen thut. Von jenen/ nemblich den Schwämmen/ hat ein gelehrter Niderländischer Priester/ nahmens Sterrebek ein sehr curioses Buch/ Theatrum Fungorum genandt / in seiner Mutter-Sprach geschrieben/ worinnen doch noch einige rare Schwämme ermangelen: Von den vielen Mooß- Kräutern aber hat noch niemand ex professo geschrieben/ welche wohl einen eigenen Tractat erfüllen könten/ wann sich jemand die Mühe nehmen wolle davon zu handeln. Inzwischen aber muß man sich mit des Zaluzanii Eintheilung vergnügen/ welcher den Mooß hauptsächlich in zweyerley Art theilet/ nemblich den schmaal- und breit-blätterichten / (angustifolium &amp;amp; latifolium) worvon dessen annoch sehr rares Buch oder Methodus Herbaria Lib. 2. cap. 3. zu lesen ist.</p> </div> <div> <head>§. 2.</head> <p>Unter dem ersten Geschlecht dörffte wohl einer der vornembsten und nützlichsten derjenige seyn/ welchen man in den Material-Kammern und Apothecken</p> <p> <hi rendition="#k">LYCOPODIUM,</hi> </p> <p>sonsten aber MUSCUM TERRESTREM CLAVATUM und in unser Mutter-Sprach/ Beerlapp/ Gurtel-Kraut / Sau-Tannen/ Schlangen-Mooß sc. nennet/ worvon der berümbte Sächsische Medicus und Professor. Herr D. Wedel, ohnlängst eine schöne Disputation zu Jena/ Respondente Hannekeniô Jun., gehalten hat. Dieser Mooß nun kriechet mit vielen Reben auff der Erden/ so wegen ihren schuppichten Blättlein wie die Tannen anzusehen sind/ trägt auch ein dergleichen Kölblein mit Schuppen/ zwischen welchen </p> </div> </body> </text> </TEI> [227/0273]
hat jedoch wenig Stengel/ sondern viel Körner, Dieser hat viel mehr Stengel und ist weiß/ darumb ist er nicht so gut/ wie Schurtz in seiner Material Kammer pag. lehret. Der beste ist der frische und grünlichte/ welcher zur schwatzen Farbe dienet/ Vid. Pomet c. l. Wird in der Medicin auch zu Stopffung des Durchlauffs und andern affecten gebrauchet.
Das X. Capitel Von den Wost-Kräutern/ als Beer-Lapp/
Stein-Leber- und Jungen-Kraut.
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Ist noch etwas in dem grossen Welt- und Natur- Buch übrig/ so den Botanicis oder Kräuter-Verständigen zu schaffen machen kan/ so sind es gewitzlich die Neben und Aussen-Gewächse/ als die Schwämme und allerhand Mooß/ welcher sich an Bäume/ Steine und andere Dinge hangen thut. Von jenen/ nemblich den Schwämmen/ hat ein gelehrter Niderländischer Priester/ nahmens Sterrebek ein sehr curioses Buch/ Theatrum Fungorum genandt / in seiner Mutter-Sprach geschrieben/ worinnen doch noch einige rare Schwämme ermangelen: Von den vielen Mooß- Kräutern aber hat noch niemand ex professo geschrieben/ welche wohl einen eigenen Tractat erfüllen könten/ wann sich jemand die Mühe nehmen wolle davon zu handeln. Inzwischen aber muß man sich mit des Zaluzanii Eintheilung vergnügen/ welcher den Mooß hauptsächlich in zweyerley Art theilet/ nemblich den schmaal- und breit-blätterichten / (angustifolium &amp; latifolium) worvon dessen annoch sehr rares Buch oder Methodus Herbaria Lib. 2. cap. 3. zu lesen ist.
§. 2. Unter dem ersten Geschlecht dörffte wohl einer der vornembsten und nützlichsten derjenige seyn/ welchen man in den Material-Kammern und Apothecken
LYCOPODIUM,
sonsten aber MUSCUM TERRESTREM CLAVATUM und in unser Mutter-Sprach/ Beerlapp/ Gurtel-Kraut / Sau-Tannen/ Schlangen-Mooß sc. nennet/ worvon der berümbte Sächsische Medicus und Professor. Herr D. Wedel, ohnlängst eine schöne Disputation zu Jena/ Respondente Hannekeniô Jun., gehalten hat. Dieser Mooß nun kriechet mit vielen Reben auff der Erden/ so wegen ihren schuppichten Blättlein wie die Tannen anzusehen sind/ trägt auch ein dergleichen Kölblein mit Schuppen/ zwischen welchen
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